Warum nicht ein Diskantverdeck innen furnieren - oder mit geometrischen Strukturen in Lasertechnik versehen?
Da kannst du mit Sicherheit was am Klang ändern.
Man muss sich hier nur über ein paar grundsätzliche Dinge im Klaren sein:
- Je weiter vom Klangerzeuger (Stimmplatte) entfernt, desto schwächer wird die Wirkung ausfallen. ( also im Extremfall: Der Pelzmantel der Zuhörerin is 5 m Entfernung wird sich weniger auswirken, als eine mit Filz ausgekleidete Kanzelle).
- Und die Wirkung muss auch in nennenswertem Maße im Schallraum liegen. (Extrem: Der Balgschoner hat deshalb praktisch keinen Einfluss, das Verdeck aber schon!)
Gut - an den Zuhöreren oder am Raum, in dem gespielt wird, kann der Akkordeonbauer nichts ändern. Deshalb hört der Einflussbereich, im Normalfall beim Akkordeon(verdeck) auf.
Beim Verdeck heißt das zunächst mal im Klartext:
Je offener das Verdeck ausgeführt ist, desto weniger Einfluss kann es auf den Klang ausüben. Eine Morino z.B. ist bim Verdeck relativ offen ausgeführt mit großen Öffnugnen in praktisch allen Richtungen. Manche Italienischen Akkordeons haben mit wunderschön feinst gearbeiteten Verdecken mitunter einen Hauch von nichts. Wunderschön und stellt sich dem Schall praktisch nicht in den Weg.
Bei letzteren wird man mit geänderten Oberflächenmaterialien kaum was erreichen können, weil eben kaum was da ist, mit dem der durchlaufenden Schall noch was machen und sich dadurch verändern kann.
Anders sieht es aus, wenn die Instrumente nenneswerte Flächenanteile am Verdeck haben, die geschlossen sind. Die Gola zählt z.B. hier dazu (Die Wirkung des eingebauten Jalousiekastens lasse ich hier mal außen vor) Hier formt das Verdeck mit am Klang. - z. B. wurde mal die Verdeckform dahingehend geändert, dass im Bereich des Cassottoschachtes das Verdeck komplett geschlossen ist. Der Schall tritt somit nicht mehr frei aus, sondern wird an der Verdeckblende umgeleitet und reflektiert. Da tut sich was im Klang.
Das muß nun nicht per se gut oder schlecht sein - es tut sich auf jeden Fall was und das kann man auch gezielt zur Klangbeeinflussung mitnutzen. Allerdings wird man nicht um verschiedenen Versuchsreihen herumkommen, denn man muss erstmal die verschiedenen Wirkungen am jeweiligen Instrument kennelernen. Um also die Klangwirkung eines Holzverdecks nachzumachen, muss man zuerst die Klangwirkung des Holzverdecks messen, bevor man sich mit anderen Materialien an die Nachahmung des Effekts machen zu kann.
Aber vielleicht will man ja was ganz anderes erreichen. Das Thema Tonhöhenabhängiges Schallverdeck hatten wir schon mehrfach diskutiert und wurde auch von einigen Usern ausprobiert und eingesetzt. Das ist im Prinzip auch nichts anders als die Verdeckform (unauffällig) geändert und durch die geschickte Wahl des Materials für das Schallverdeck wird der Klang in die gewünschte Richtung abgeändert.
Interessant ist das Thema allemal. Aber bitte hierbei nicht vergessen: das Verdeck ist nur EIN Faktor in der ganzen Kette der schallbeeinflussenden Faktoren! Was vorher schon wegkorrigiert wurde kann das Verdeck nicht mehr hervorzaubern! Nur was im Schall noch da ist, kann mit dem Verdeck noch beeinflusst werden!
... Dann aber kann man auf breitem Feld experimentieren und den Klang schon noch ein bischen in die eine oder andere Richtung verändern. Spannende Sache!
Gruß, maxito