Trotzdem ist das alles nur Voodoo. Tonabnehmer sind einfach Spulen mit vielleicht unterschiedlichen Magneten, Kernen, Windungszahlen
und Drahtstärken /alles Centartikel. Ein Tonabnehmer hat einfach seine elektrischen Werte L,C und R die sich und damit auch das Frequenzverhalten unterscheiden.
Ich sags nochmals, ein China TA für 5€ muß nicht schlechter sein als ein völlig überteuerter Marken-TA. Un ein paar Windungen mehr
(wenn überhaupt) rechtfertigen auch nicht solche Preise.
Stimmt auf der einen Seite ... auf der Anderen - die Pfennigartikel müssen richtig angeordnet werden, richtig zusammengefügt, passend gewählt bzw parametriert und so weiter, und dazu macht den Preis am Ende der Markt. Ich denke, zuverlässige Qualität dürfte hier wie übereall belohnt werden, schwankende Qualität wie überall bestraft.
Ich hab mal einen Satz Einlaßventile für einen Citroen CX gekauft, da war bei zweien die Delle unten im Teller nicht konzentrisch zum Schaft. Ok, das ist nicht so dramatisch, die Funktionsflächen gingen alle, aber es ist auch einfach unschön, wenn das schon sichtbar ist, und man sieht daran die Sorgfalt der Produktion - gibt es offenbar nicht.
Wie auch immer ... daß die Entwicklungskosten sehr hoch sind, bezweifle ich in diesem Fall einfach mal, die Herstellungskosten eh nicht, da wird wohl ein satter Gewinn bei sein. Andererseits lagert man die komplette Denk- und Produktionsarbeit ja aus, und wenn man mit, sagen wir mal, 20 € Verkaufspreis einen angemessenen Gewinn erzielt, aber konkurrierende Produkte mehrerer Firmen werden für 50 oder 100 verkauft - wieso sollte man nun der sein, der nach unten abweicht und weniger bekommt, wenn man damit doch evtl noch Kunden, die sich mal was gönnen wollen, abschreckt?
Da müßte man erstmal Geld ausgeben, um eine sichtbare "Viel Zeug für wenig Knatze"-Kampagne durchzuführen. Und für Werbung braucht man eben ... Geld.
Und in wievielen Lebensbereichen geben viele Leute mehr Geld aus und bekommen nichtmal den geringen Mehrwert einer exotischen Wicklungszahl oder besonders geringer Toleranzen bei irgendwas, Feldstärke der Mageneten oder so, oder hübscher Verarbeitung, sondern nur eine anders bedruckte Packung? In der Schule haben wir mal eine Chipsfabrik besichtigt. Bahlsen prduzierte da für Bahlsen und für Aldi. Die Produktionsumstellung lief so: Rolle für die Bahlstentüten ab, Rolle für die Alditüten drauf, wieder anmachen. Die Aldi-Chips kosteten etwas weniger als die Hälfte, etwas mehr als ein Drittel.
Besonders geheim kann das nicht sein, wenn man da zwei Schulklassen nebenstehen lassen kann... Ok, damals (2000 oder 2001) hatte noch nicht jedes Telephon eine Kamera, aber gesehen ist gemerkt - wenn ich Bahlsen-Chips will, gehe ich zu Aldi (und eingelegten Knoblach kauft man am Besten bei Penny, der ist sogar besser als die meisten Teuren...).
Wir geben andauernd mehr Geld aus als wir müßten. Anderes Beispiel: Federelemente fürs Moped von Öhlins, Wilbers etc ... die üblichen Verdächtigen eben ... die sind innerlich mehr als gut, keine Frage, äußerlich allerdings findet daran eine Orgie an Fertigungsaufwand und Beschichtungstechnik statt, die funktional komplett irrelevant ist ... aber man bekommts halt nur im Paket, ein schlicht lackiertes Gehäuse, ohne mehrfach gelochte gefräste Einstellschräubchen und solchen Kram, bekommt man eben nicht. Bei Autos mag das etwas weniger extrem sein (Stückzahlen höher, Federelemente i.A. nicht sichtbar, wird nicht so oft als Hobby gesehen), ... ach wie auch immer. Vom drei- oder sonstwievielfachem Preis gegenüber einem billigen Teil hat man da jedenfalls mehr als bei Chips oder Klopapier, und selbst das wird verkauft.
Zuviel Geld wird jedenfalls dauernd ausgegeben und das führt ja auch zu diesen Selbsttäuschungen, daß eine teure Ausgabe nicht als Fehlgriff bewertet wird. Mach ich mich auch nicht von frei - evtl wäre ich auch mit was Billigerem zufrieden gewesen. Aber gut find ich den letzten Kauf (Duncan STK-3T und Gibson 498T) trotzdem. Auch mit dem marktgemachten Preis.