JanLieb
Registrierter Benutzer
Auf der NAMM 2017 hat Fender/Squier ja gleich eine ganze Palette an Offset-Modellen vorgestellt. Im ganz unteren Preissegment u.a. die Bullet Mustang und die Affinity Jazzmaster. Als alter Nirvana Fan (meine allererste selbst gekaufte CD war die „Nevermid“) hätte mich die Mustang ja schon sehr interessiert aber die Jazzmaster hat mir von den technischen Daten deutlich besser zugesagt. (Ich glaube ich werde mir trotzdem noch die Mustang holen, auch wenn sie nacher nur als Deko an der Wand im Büro hängt ;-))
Zwei Tage nach der Bestellung war die Jazzmaster dann auch schon hier bei mir. Vielen Dank für die schnelle Lieferung und gute Verpackung an Session. Bei Thomann und im Musicstore ist z. Zt. nur die schwarze Variante lieferbar, ich wollte aber unbedingt die Weiße.
Zunächst einige technische Daten aus der Beschreibung:
Der Korpus ist aus Erle und mit einem einteiligen Hals aus Ahorn (Palisander Griffbrett) verschraubt. Halsprofil würde ich als flaches C beschreiben. Die Jazzmaster hat eine Standardmensur von 648mm und 22 Medium Jumbo Bünde. Die 42 mm Sattelbreite und der 12“ Griffbrettradius fühlen sich sehr gut und vertraut an (meine Hauptgitarre hat die gleichen Specs, Classic Player 60s Strat). Die Elektronik besteht aus zwei Humbuckern einem einfachen drei-wege-Schalter sowie Tone- und Volume-Poti. Die Jazzmaster kommt von Hause aus mit 09er Saiten. Laut Aufdruck wurde die Gitarre in China gebaut.
Verarbeitung:
Im Allgemeinen bin ich wieder einmal von der Qualität der Affinity Serie begeistert. Die Verarbeitung von Boddy und Halsübergang sind sehr gut. Das dreilagige Pickguard macht auch einen soliden Eindruck. Der Druck auf dem Headstock ist leider sehr billig, anscheinend reicht es bei dem Preis nicht mehr für ein vernünftiges Decal.
Der drei-Wege-Schalter macht leider keinen soliden Eindruck, besonders in der Mittelstellung hat er viel Spiel und wackelt unschön hin und her. Den werde ich definitiv zeitnah wechseln. Die Potis laufen gut und kratzen nicht. Die Klinkebuchse scheint auch OK zu sein. (ggf. wird die mit dem Schalter zusammen gewechselt wenn ich sowieso am löten bin ;-))
Die fixed Bride (string through body) ist IMHO ganz OK, auch die Saitenreiter scheinen nicht zu Billig zu sein. Hier wird die Zeit zeigen, ob das verchromte Gussmaterial hält oder sich die Saiten „hineinfressen“.
Der Sattel scheint aus einfachem Kunststoff zu sein, ist aber vom Werk aus recht gut gekerbt. Die Höhe stimmt und die Saiten klemmen nicht.
Kritik muss ich leider bezüglich der scharfkantigen Bundenden loswerden. Ich habe da zwar schon schlimmerer Exemplare (z.B. meine Affinity Tele ab Werk) gesehen, aber da werde ich definitiv nacharbeiten müssen. Die Abrichtung der Bünde ist soweit ganz gut, nur könnten sie besser poliert sein. Aber auch hier ist ja selbst schnell Abhilfe geschaffen.
Ein weiterer Kritikpunkt (und selbstverständlich dem Preis geschuldet) sind die Mechaniken. Diese verrichten zwar grob Ihren Job und halten die Stimmung, aber erst einmal eine saubere Stimmung einzustellen ist eine Herausvorderung. Dies liegt vor allem an dem großem Spiel der Tuner. Rein optisch sehen die Mechaniken der Jazzmaster derer meiner 2014er Affinity Tele sehr ähnlich (diese sind wirklich Top, für den Preis), aber man erkennt eine schlechtere Verarbeitungsqualität. Die Mechaniken werde ich deshalb ASAP gegen welche von Kluson austauschen.
Die Einstellung der Gitarre (Saitenhöhe, Oktavreinheit) war ab Werk ganz gut. Leider war der Halsstab (double acting) in „neutraler Stellung“ und somit der Hals Kerzengrade. Damit hat die Jazzmaster natürlich überall gescheppert. Hier musste ich nachjustieren um auf die üblichen ~0,5mm in der Mitte des Halses zu erreichen und damit das scheppern zu beseitigen. Die Saitenhöhe habe ich, wie bei allen anderen meiner E-Gitarren auf 1,75 mm im 12. Bund eingestellt.
Sound:
Die Humbucker haben mich positiv überrascht. (Ich bin ja eigentlich mehr so der Singlecoil typ ;-)). Von Clean über Blues bis Crunch geht alles, und das sogar gut. Hier sehe ich erstmals keinen Wechselbedarf. Ggf. später überlege ich (mind. den Halstonabnehmer) gegen ein splitbare Variante zu tauschen?
Natürlich besteht so kurz nach meinen Kauf noch eine recht große kognitive Dissonanz bei mir. Möge daher bitte jeder den Sound, als sehr subjektives Thema, für sich selbst bewerten. Leider habe ich keine Zeit etwas Aufzunehmen aber in Youtube finden sich bereits erste Videos mit Soundbeispielen.
Fazit:
Die aktuell aufgerufenen 219€ ist die Jazzmaster IMHO in jedem Fall wert. Wer schon immer ein Offset-Modell haben wollte kann hier für kleines Geld fündig werden. Ich würde allerdings die beschriebene Nacharbeit von vornherein einplanen und zumindest die Tuner austauschen. Die nacharbeiten am Hals könnt Ihr ggf. auch bei der Bestellung/Kauf durch den Händler machen lassen. Aus Erfahrung weiß ich, dass dies zumindest bei Thomann und im Musicstore kostenfrei möglich ist. Wer gerne selber ein wenig "herumbastelt" hat mit der Gitarre eine solide Basis für Modifikationen.
PS: Bitte entschuldigt die schlechten Fotos, ich hatte nur mein Smartphone zur Hand.
Zwei Tage nach der Bestellung war die Jazzmaster dann auch schon hier bei mir. Vielen Dank für die schnelle Lieferung und gute Verpackung an Session. Bei Thomann und im Musicstore ist z. Zt. nur die schwarze Variante lieferbar, ich wollte aber unbedingt die Weiße.
Zunächst einige technische Daten aus der Beschreibung:
Der Korpus ist aus Erle und mit einem einteiligen Hals aus Ahorn (Palisander Griffbrett) verschraubt. Halsprofil würde ich als flaches C beschreiben. Die Jazzmaster hat eine Standardmensur von 648mm und 22 Medium Jumbo Bünde. Die 42 mm Sattelbreite und der 12“ Griffbrettradius fühlen sich sehr gut und vertraut an (meine Hauptgitarre hat die gleichen Specs, Classic Player 60s Strat). Die Elektronik besteht aus zwei Humbuckern einem einfachen drei-wege-Schalter sowie Tone- und Volume-Poti. Die Jazzmaster kommt von Hause aus mit 09er Saiten. Laut Aufdruck wurde die Gitarre in China gebaut.
Verarbeitung:
Im Allgemeinen bin ich wieder einmal von der Qualität der Affinity Serie begeistert. Die Verarbeitung von Boddy und Halsübergang sind sehr gut. Das dreilagige Pickguard macht auch einen soliden Eindruck. Der Druck auf dem Headstock ist leider sehr billig, anscheinend reicht es bei dem Preis nicht mehr für ein vernünftiges Decal.
Der drei-Wege-Schalter macht leider keinen soliden Eindruck, besonders in der Mittelstellung hat er viel Spiel und wackelt unschön hin und her. Den werde ich definitiv zeitnah wechseln. Die Potis laufen gut und kratzen nicht. Die Klinkebuchse scheint auch OK zu sein. (ggf. wird die mit dem Schalter zusammen gewechselt wenn ich sowieso am löten bin ;-))
Die fixed Bride (string through body) ist IMHO ganz OK, auch die Saitenreiter scheinen nicht zu Billig zu sein. Hier wird die Zeit zeigen, ob das verchromte Gussmaterial hält oder sich die Saiten „hineinfressen“.
Der Sattel scheint aus einfachem Kunststoff zu sein, ist aber vom Werk aus recht gut gekerbt. Die Höhe stimmt und die Saiten klemmen nicht.
Kritik muss ich leider bezüglich der scharfkantigen Bundenden loswerden. Ich habe da zwar schon schlimmerer Exemplare (z.B. meine Affinity Tele ab Werk) gesehen, aber da werde ich definitiv nacharbeiten müssen. Die Abrichtung der Bünde ist soweit ganz gut, nur könnten sie besser poliert sein. Aber auch hier ist ja selbst schnell Abhilfe geschaffen.
Ein weiterer Kritikpunkt (und selbstverständlich dem Preis geschuldet) sind die Mechaniken. Diese verrichten zwar grob Ihren Job und halten die Stimmung, aber erst einmal eine saubere Stimmung einzustellen ist eine Herausvorderung. Dies liegt vor allem an dem großem Spiel der Tuner. Rein optisch sehen die Mechaniken der Jazzmaster derer meiner 2014er Affinity Tele sehr ähnlich (diese sind wirklich Top, für den Preis), aber man erkennt eine schlechtere Verarbeitungsqualität. Die Mechaniken werde ich deshalb ASAP gegen welche von Kluson austauschen.
Die Einstellung der Gitarre (Saitenhöhe, Oktavreinheit) war ab Werk ganz gut. Leider war der Halsstab (double acting) in „neutraler Stellung“ und somit der Hals Kerzengrade. Damit hat die Jazzmaster natürlich überall gescheppert. Hier musste ich nachjustieren um auf die üblichen ~0,5mm in der Mitte des Halses zu erreichen und damit das scheppern zu beseitigen. Die Saitenhöhe habe ich, wie bei allen anderen meiner E-Gitarren auf 1,75 mm im 12. Bund eingestellt.
Sound:
Die Humbucker haben mich positiv überrascht. (Ich bin ja eigentlich mehr so der Singlecoil typ ;-)). Von Clean über Blues bis Crunch geht alles, und das sogar gut. Hier sehe ich erstmals keinen Wechselbedarf. Ggf. später überlege ich (mind. den Halstonabnehmer) gegen ein splitbare Variante zu tauschen?
Natürlich besteht so kurz nach meinen Kauf noch eine recht große kognitive Dissonanz bei mir. Möge daher bitte jeder den Sound, als sehr subjektives Thema, für sich selbst bewerten. Leider habe ich keine Zeit etwas Aufzunehmen aber in Youtube finden sich bereits erste Videos mit Soundbeispielen.
Fazit:
Die aktuell aufgerufenen 219€ ist die Jazzmaster IMHO in jedem Fall wert. Wer schon immer ein Offset-Modell haben wollte kann hier für kleines Geld fündig werden. Ich würde allerdings die beschriebene Nacharbeit von vornherein einplanen und zumindest die Tuner austauschen. Die nacharbeiten am Hals könnt Ihr ggf. auch bei der Bestellung/Kauf durch den Händler machen lassen. Aus Erfahrung weiß ich, dass dies zumindest bei Thomann und im Musicstore kostenfrei möglich ist. Wer gerne selber ein wenig "herumbastelt" hat mit der Gitarre eine solide Basis für Modifikationen.
PS: Bitte entschuldigt die schlechten Fotos, ich hatte nur mein Smartphone zur Hand.
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