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Jahrzehnte Vorsprung
Tja, das ist es ja... Wie oft höre ich den Satz: Hör doch wie Ella singt... :eek: WIE ELLA???? Sonst noch ein paar flotte Sprüche auf Lager?? Aber du hast schon recht: Auch wenn man ihr zuschaut - abgesehen von ihren Lines - die schmeißt den Laden, als ginge es um nichts...
einfach wild drauf los singen - mit allem gurren, knurren, mit allen Lauten und in allen Tonlagen
genau DAS macht sie...

Und... auch darin muss ich dir - leider - zustimmen: Auf meine Fixation aufs "richtige" Improvisieren hat mein Körper irgendwann heftigst reagiert - ich habe mir im wahrsten Sinne die Haare gerauft (das "Raufen" war nur geistig, aber das Resultat war physisch und für alle Welt sichtbar :hat:). Daher nehme ich mich nun wirklich in Acht, nicht immer alles so ernst zu nehmen.

Ich bedanke mich herzlichst für deine tolle, positiv stimmende Antwort - wenn bloß mein Lehrer so drauf wäre.
sondern einfach wild drauf los singen
:great::great::great:
Also auf die Plätze - fertig - looooos!
Und lass ne CD rüberwachsen, wenn sie fertig ist!! Ich kaufe immer noch lieber silbrige Scheiben als das mp3-Zeugs zum Runterladen.
Grüße, Stone
 
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Tja, das ist es ja... Wie oft höre ich den Satz: Hör doch wie Ella singt... :eek: WIE ELLA???? Sonst noch ein paar flotte Sprüche auf Lager??

LOOOOOOl

Auf meine Fixation aufs "richtige" Improvisieren hat mein Körper irgendwann heftigst reagiert - ich habe mir im wahrsten Sinne die Haare gerauft (das "Raufen" war nur geistig, aber das Resultat war physisch und für alle Welt sichtbar

Überrasch alle einmal - inklusive dich selbst - und hab beim Singen einfach mal nichts als Spaß. Ganz egal ob es mal schief klingt oder du auf einmal komische Dinge tust.
Da müssen eben alle anderen durch :)
 
Wenn man Ella als Maßstab nimmt, müssten wir alle unser Equipment verkaufen und das Singen aufgeben.
Ich würde mich an deiner Stelle ganz frei machen von unerreichbaren Vorbildern und, wie schon gesagt, auch vom Gesangslehrer. Improvisieren ist erstmal eine Art Entdeckungsreise zu sich selbst, andere haben am Anfang dieses Prozesses nichts verloren.
Meine Schüler, besser gesagt diejenigen, die Jazz singen wollen, ermutige ich zwar dazu, halte mich aber ansonsten völlig raus, wenn sie experimentieren.
Im übrigen ist es nicht unbedingt jedem gegeben. Ich kenne wunderbare Sänger/innen, deren Stärke nicht in der Improvisation liegt, und die das auch nicht (mehr) auf Teufelkommraus forcieren.
Bei mir selbst ist es stimmungsabhängig, und es hängt auch von den Musikern ab, die mich jeweils begleiten.
 
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Zum Thema Impro hatte ich mal ein Schlüsselerlebnis.
Als unsere Tochter im Grundschulalter war, besuchten wir eine Kinderkonzertreihe in der Nähe. Ein netter Onkel-Typ von Dirigent führte Werke verschiedener Epochen auf und erklärte Kindgemäß, um was es jeweils dabei ging. Einmal hatte er kein Orchester sondern eine Jazzband dabei. Die fachkundigen Väter im Publikum applaudierten traditionsgemäß die Soli im ersten Stück. "Warum macht man das?" fragte der Dirigent. "Wenn der Klarinettist mitten in einer Sinfonie eine genauso schöne Einlage spielt, applaudiert man nicht sofort!" Seine Antwort: "Der Orchesterklarinettist spielt zwar schön und gefühlvoll, aber er spielt nur das, was ein anderer - der Komponist - ausgedacht hat. Der Jazzklarinettist dagegen spielt etwas, was er selbst ausgedacht hat - und wenn uns dies gefällt, applaudieren wir am Ende seines Solos, damit er weiß, dass under Gefallen ihm gilt."

Da haben wir es. Impro ist nicht nur schön spielen oder singen. Es ist ein persönlicher muskalischer Ausdruck. Der Subtext bei der Impro heißt: "So, liebe Leute, das ist etwas einmaliges, nie dagewesenes, von mir für euch! Diesen alten Standard kennt ihr alle, aber das hier ist wie ich es tief innen empfinde."

Ich denke, bei einer Impro geht es nicht darum, ein Notenbild adäquat oder sogar gut zu realisieren, sondern Gefühl zu zeigen. Das Publikum mitfreuen oder mitleiden zu lassen. Die erste Frage sollte daher nicht sein, "Welche Töne hat Ella (oder Satchmo) hier gesungen", sondern "Welche improvisatorische Mittel kann ich hier einsetzen, um das Gefühl, das die Wörter für mich bedeuten, zu unterstreichen.

Ich denke, Ella, Satchmo und wie sie alle heißen machen es genauso. Insofern kann man sehr wohl von den Größen lernen!

Cheers,
Jed
 
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