Gesangsprobleme mit Monitoring / Kopfhörern

  • Ersteller cracked_copper
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ASIO4all ist vor allem dazu gedacht Interfaces ohne eigenen ASIO Treiber zu unterstützen ("for all"). Fast jedes Interface wird in Windows per WDM Treiber unterstützt, allerdings ist das nicht geeignet um synchrones Overdubbing in der DAW zu machen, weil diese Treiber für "Entweder Aufnehmen, oder Abspielen" gedacht sind und die I/O Latenzen schlicht ignoriert werden. ASIO4all löst das Problem indem es dem WDM Treiber "ein bisschen ASIO Manieren" beibringt und die Latenzen zum Zweck der rechnerischen Kompensation an die DAW meldet. Allerdings kann ASIO4all bzgl. Bittiefe und Samplingfrequenz nicht mehr als der WDM Treiber der dahinter steckt.
 
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aber ich habe meine Zweifel, dass es komplett ohne Hören geht.
Da hättest du etwas mehr zitieren müssen. Ich schrub 'wenn das Monitoring evtl. mal komplett ausfällt...' - von plötzlicher Taubheit war nie die Rede ;)

@Koksi01 Let's agree to disagree :)

@Foxx Ausnahmsweise muß ich broeschies mal zustimmen. Es ist zuweilen tatsächlich üblich, Gesang bereits mit Effekten bzw. Klangregelung aufzunehmen und ja, man kann das im Nachhinein nicht mehr ändern. Wozu macht man das? Dafür gibt's mehrere Gründe, Zeitersparnis z.B. Nicht jede Studioaufnahme soll ein Meisterwerk werden. Leute gehen oft in's Studio mit einem Gutschein (drei Songs für 99,- ) o.ä., also hört man kurz die Stimme an und legt ein paar vorgefertigte Effekteinstellungen drauf. Ein weiterer Grund, den man mAn nicht unterschätzen sollte, ist Commitment (mir fällt kein wirklich treffender deutscher Begriff ein...). Es ist nicht wirklich ein Vorteil, sich immer alle Wege bis zum bitteren Ende offenzuhalten. Zuweilen ist es sinnvoll, einfach mal eine Entscheidung zu treffen und damit zu leben. Denn am Ende gibt es Deadlines etc. und bei der Flut an Möglichkeiten doktert man unter Umständen ewig an irgendwelchem Kram herum, anstatt einfach mal zu sagen "so bleibt's jetzt." Halte ich mir den Gesangssound bis zum Ende offen, muß ich das auch mit den anderen Instrumenten tun - ändere ich nämlich später irgendwas, paßt es auch mit dem Rest nicht mehr zusammen und ich fange von vorne an. Viele, die noch auf Bandmaschinen gearbeitet haben, haben diese Arbeitsweise auch in's digitale Zeitalter mitgenommen. Unendlich viele Schritte rückgängig machen zu können ist nicht nur Segen, sondern auch Fluch (genauso wie unendlich viele Spuren :rolleyes:). Grundsätzlich ist es natürlich gut, auch die Rohfassung zu haben. Aber ganz ehrlich, wenn ein Song fertig war, habe ich die rohen Spuren nie wieder angefaßt. Wurde der Song irgendwann mal wieder gemacht, wurde er auch neu aufgenommen.

Deshalb empfehle ich übrigens oft, wenn jemand in's Studio geht, explizit zu sagen, daß er die rohen Spuren hinterher auch haben möchte. Sollte man nämlich mit dem Sound am Ende unzufrieden sein (weil's eben nur ne 08/15 Gutschein-Schnell-Lösung war), hat man zumindest eine Aufnahme in einem guten Raum mit einem guten Mikro und kann es neu mischen lassen ;)
 
@drowo: Vielen Dank! Ich hatte mich nach Deinem ersten Posting auch noch ein wenig weiter zu ASIO4all informiert und tatsächlich bisher nicht gewusst, dass es die Eigenschaften der boardeigenen Treiber quasi "überschreibt". Wieder was gelernt.

@reisbrei: Finde ich tatsächlich krass. Da wurde ich recordingtechnisch anders sozialisiert. Die Gründe, die Du nennst, leuchten zwar auf den ersten Blick ein, aber so richtig logisch finde ich das in letzter Kosnequenz trotzdem nicht. Denn auch wenn eine schnelle Produktion ohne viel Mixing und Editing das Ziel ist: 08-15-Settings kann man auch nach dem Aufnehmen einfach drüberbügeln. Selbst das "kurze Reinhören", das Du nennst und bei dem man dann bleibt, ist ja per Insert-Effekten möglich. Das ist natürlich auch eine Frage dessen, wie sehr man dazu neigt, sich zu "verfrickeln".

Irgendwie klingt das für mich tatsächlich so, wie Du es auch resümierst: Dass die ältere Generation ein paar Manierismen ins digitale Zeitalter mitgenommen hat, die eigentlich nicht mehr zeitgemäß sind. Denn im Ernst, das Problem, dass es ein zusätzlicher Stress ist, Bearbeitungsschritte rückgängig machen zu können ... das ist in etwa so valide, wie wenn man sich darüber beklagt, dass man in Word Rechtschreibfehler korrigieren kann, die früher mit Schreibmaschinen irreversibel waren. ;)

Und ja: Ohne Rohspuren geh ich eh nicht aus dem Studio. :D
 
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Nun ja, darüber kann man trefflich streiten. Man könnte argumentieren, daß man weniger Fehler macht, wenn man sie nicht rückgängig machen kann. Ich wäre mir nicht so sicher, ob jemand, der die Schreibmaschine gewohnt ist, weniger effizient arbeitet als einer mit Auto-Korrektur und Backspace-Taste. Mich z.B. kostet jegliche Auto-Korrektur immer deutlich mehr Zeit (und Nerven), als wenn ich einfach unbehelligt schreiben kann. Ogottogottogott, aber dann muß ich ja richtig schreiben!!??!! Tja, das Leben ist kein Ponyhof :rolleyes:.
Der Punkt ist ja, daß man bei destruktiver Arbeitsweise wissen muß, was man tut. Man überlegt sich, was der folgende Schritt bewirkt und ob einen das dem gewünschten Ergebnis näherbringt. Das ist eine professionelle, zielgerichtete Einstellung.
Nun haben wir heute die Situation, daß alles für Laien irgendwie machbar ist. Jeder kann für ein lächerlich winziges Budget eigene Aufnahmen machen. Allerdings hat die Mehrheit der Leute eben nicht das Know-How, das dazu notwendig wäre. Macht ja nix, denn wenn der Unwissende irgendeinen Blödsinn fabriziert, kann er's rückgängig machen. Damit wäre die vernünftige, zielgerichtete Arbeitsweise durch ein reines Versuch-und-Irrtum-System abgelöst. Das kann man toll finden, mir hingegen ist es lieber, wenn jemand weiß, was er tut.

Letzten Endes sollte eine Kombination herauskommen. Jemand mit Know-How, der auch die aktuellen Möglichkeiten nutzt, d.h. einen Fehler rückgängig machen kann, weil es tatsächlich einer war - und nicht, weil er sich einfach mal durch alle Menüpunkte klickt, in der Hoffnung, daß irgendeiner davon zufällig irgendwas macht, das gut klingt.
 
von plötzlicher Taubheit war nie die Rede
Jetzt kapier ich worauf du hinaus wolltest. Nein ich meinte nicht Taubheit im medizinischen Sinne sonder schon auch "kein Monitoring mehr". War zugegeben etwas missverständlich ausgedrückt. Worauf ich hinaus wollte: auch ohne Monitor bleibt immer irgendein minimales Hören übrig, sei es nur durch den Finger im Ohr. Die Situation kein Hören mehr, auch nicht das kleinste Fitzelchen - als ob man "taub" wäre - dürfte wirklich selten sein. Wenn ich im Proberaum ohne Mikro singe - Band Lautstärke 102 - 108 dB - hört mich zwar sonst keiner, aber ich selbst nehme mich über Knochenleitung schon noch wahr. Das ist mehr als Fühlen, da ist schon auch noch Hören dabei.
Ich kann nicht beurteilen ob du tatsächlich "taub" noch korrekt intonieren könntest, bin mir aber sicher dass ich es nicht könnte.
 
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Dass die ältere Generation ein paar Manierismen ins digitale Zeitalter mitgenommen hat, die eigentlich nicht mehr zeitgemäß sind

Ich bin ja selbst alt und kenne das ehrlich gesagt auch nicht so.

Ich habe das trockene Aufnehmen auch nie als Maßnahme oder Absicherung aufgefasst, um nachträglich Fehler zu korrigieren. Sondern eher, um sich Produktionsmittel offen zu halten. zB: dem Sänger kommt beim Abhören des Mix' dann plötzlich die Idee, beim gesprochenen Mittelteil komplett auf Reverb zu verzichten und stattdessen einen Telefoneffekt einzusetzen.

Nicht jede Studioaufnahme soll ein Meisterwerk werden. Leute gehen oft in's Studio mit einem Gutschein (drei Songs für 99,- ) o.ä., also hört man kurz die Stimme an und legt ein paar vorgefertigte Effekteinstellungen drauf.

An dieses Anwendungsgebiet habe ich noch gar nicht gedacht. Klar - bei solchen "quick & dirty"-Recordings zum Dumping-Preis als Geschenk für Omas Geburtstag ergibt das durchaus Sinn. Bei Band-Demos oder CD-Produktionen ist mir das dagegen völlig unbekannt.
 
Ich kann nicht beurteilen ob du tatsächlich "taub" noch korrekt intonieren könntest, bin mir aber sicher dass ich es nicht könnte.

Das könnte ich, im Gegensatz zu "vernünftig singen", vermutlich schon. Hatte angeregt von der Diskussion mal darauf geachtet, wie ich das mache, und den korrekten Ton stelle ich ja schon vorher ein? :gruebel: wenn man den Ton mithilfe des Gehörs korrigieren müsste, hieße das doch, man schliffe den Ton jedesmal auf die korrekte Höhe, was man ja hören würde.

@reisbrei
Einer dieser Momente, wo ich mich frage, wie alt du zum Teufel eigentlich bist :D Intuitiv hätte ich dich in meine und Foxx' Altersgruppe (von dem ich jetzt hoffe, dass ich mir sein Alter richtig gemerkt habe :ugly:) gesteckt, aber ich vermute mittlerweile, dass du einfach nur jung aussiehst :engel:
 
Sowas hatte ich vermutet, ja :)
 
In diesem günstigen Alter wird man gern noch eine Dekade jünger geschätzt. In drei bis fünf Jahren sieht man dann die Unterschiede :p
 
Wollte gerade schreiben - wenn man da nach dem Aussehen alleine geht, kann man sich ziemlich verhauen; demzufolge ist der gute Foxx nämlich das Küken in der Runde der Vergleichsobjekte.
In diesem günstigen Alter wird man gern noch eine Dekade jünger geschätzt. In drei bis fünf Jahren sieht man dann die Unterschiede :p
Kommt schwer auf das Individuum an;
gefühlt bin ich zwischen 28 und 30 optisch um 10 Jahre gealtert... aaber wir driften ab :ugly:
 
Kommt schwer auf das Individuum an;

Kann natürlich nur für mich sprechen. Bis anfang vierzig wurde ich mental und optisch acht bis zehn Jahre jünger geschätzt. Seit Mitte vierzig stimmen die Schätzungen mit der Wahrheit überein.
:opa::weep:

Oja - wir driften tatsächlich ab. Aber solange es dich in deinem Thread nicht stört... ich hör schoin wieder auf, sonst werde ich noch wehmütig und suche nach alten Fotos..
 
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Och, nachdem meine Frage-Threads zu gefühlt 90% sowieso immer in lebhafteste Diskussionen abdriften (sieht man hier ja auch schön), ist mir das egal. Wenn du allerdings dann als Resultat des Threads schniefend vor deinem auf Foto gebannten jüngeren Ich sitzt, hat ja auch niemand was davon :patpat:
 
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... wenn man den Ton mithilfe des Gehörs korrigieren müsste, hieße das doch, man schliffe den Ton jedesmal auf die korrekte Höhe, was man ja hören würde....
Na ja, man schleift man den Ton natürlich nicht "von Null auf Zielhöhe", sondern springt per "Voreinstellung" auf den Zielton, nur eben mit einer "Unsicherheit" von +/- ein-kleines-bisschen-was (weniger als ein Viertelton). Das Aussteuern diese ein-bisschen-was geschieht übers Gehör, was aber nicht heißt das man sich dafür perfekt hören muß.
 
sondern springt per "Voreinstellung" auf den Zielton, nur eben mit einer "Unsicherheit" von +/- ein-kleines-bisschen-was (weniger als ein Viertelton)
Hast du das mal bei dir getestet? Ich könnte es ehrlich nicht sagen, ob ich das mache; ein paar Cent würde man ja "live" (also in Echtzeit, nicht auf einer Aufnahme hinterher) fast nicht hören, könnte also sein, dass ich das auch mache, aber nicht merke.
 
Hast du das mal bei dir getestet?
Hmm ... wie genau könnte ich das machen? Meine Ohren verstopfen nützt nix, da hör ich über Knochenleitung. Mich mit Lärm so zudröhnen, dass ich auch die auch nicht mehr höre ... nein danke, ich habe schon beidseitig Mehrfrequenz-Tinnitus. Da mach ich lieber den Kniefall und schwöre das Singen auch ohne Gehör geht :D

Ich frage eher umgekehrt: wie wahrscheinlich ist es dass ich mir einen bestimmte Muskelanspannung so genau merken kann das nach Herstellung des Zustandes ein Ton exakt auf Zielhöhe erklingt? Es findet ein unbewußtes Nachsteuern statt, dessen bin ich sicher. Aber egal, ich will keinen Glaubenskrieg entfesseln: Fühler gegen Hörer ;-)

LG,

Robert
 
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Unterschätzt nicht die Eigenwahrnehmung. Man kann ja auch im Dunkeln mit dem Finger die Nasenspitze berühren, die Schuhe binden oder mit einem Griff zielsicher den Lichtschalter finden. Ich war mal in einem "Blindenmuseum", es ist erstaunlich, wie sehr man sich auf die Eigenwahrnehmung verlassen kann. Ob man bei völliger Taubheit (also auch ohne Knochenleitung) korrekt intonieren könnte, halte ich für eine unnütze Frage, denn das das gibt es ja so nicht...glaube ich zumindest... :gruebel:. Den Punkt 'erstmal ansingen und dann nach Gehör korrigieren' hatte ich oben schon angesprochen.

Und mir fällt noch ein Anwendungsfall für das Aufnehmen mit Effekten ein. Wenn man wirklich gutes Equipment besitzt, das besser klingt als Software Plugins. Kennt man seine Einstellungen, kann man den Channelstrip z.B. direkt mit verwenden und spart sich hinterher die Raus- und Reinschleiferei. Ist ja auch wurscht, jeder kann und soll so arbeiten, wie er es am besten kann. Es ging ja nicht darum, jemanden zu bekehren, sondern nur um die Tatsache, daß es zuweilen durchaus so gemacht wird. Und wenn man weiß, was man tut und sicher ist, den Schritt sowieso zu machen, wieso nicht gleich? Wenn man was kocht und weiß, es muß ne Prise Salz ran, schmeißt man die ja auch schonmal rein, ohne eine Abschmeckorgie zu veranstalten. Anders ist es dann bei exotischen Gewürzen, bei denen man erstmal probieren muß. Ich möchte fast wetten, daß jeder hier in seinem Job solche Abkürzungen nutzt. Man weiß, es wird eh gemacht, also macht man's eben gleich mit - obwohl es nicht den berufsgenossenschaftlichen Vorschriften entspricht o.ä. :D

Mein Alter gibt in letzter Zeit häufiger Anstoß zu Diskussionen und Spekulationsparties :evil:. Soweit ich weiß, bin ich ca. 10 Jahre älter als Foxx. Aber obwohl zu meiner Anfangszeit digital sich gerade durchsetzte, habe ich damals auch noch einiges in Studios auf Bandmaschinen aufgenommen. Wobei diese Studios ja heute rar sind und mit vielen der heutigen, bei denen irgendwelche Hobbyisten im Hinterhof rumwurschteln, nicht zu vergleichen sind.
 

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