Kann ich nachvollziehen was der Threaderöffner schreibt. Das ging mir oder geht mir ähnlich. Ich habe zwar einen Lehrer den ich aber ganz selten sehe weil das nicht so gut passt. Wie dem auch sei.
Ich lerne recht wenige Songs spielen weil ich mir den Kram schlecht merken kann und will (bin recht schnell gelangweilt). Mich interessiert einfach die Theorie hinter Musik (mehr oder weniger instrumentunabhängig). Und das versuche ich auch zu erkunden. Ich habe mehrere Musikrichtungen die ich gut finde. Und hier fängt es an. Ich habe ziemlich zeitig angefangen bzw versucht(!) Zeug raus zuhören und ein Gefühl für Töne und Tonabstände zu entwickeln.
Da fange ich halt an erst mal die Grundtöne zu suchen. Wenn man dann weis, welche Töne zum Tonleiter gehören kennt man die restlichen Töne und man kennt auch die Akkorde. Dann lernt man die Pentatonik und kann dann auch gleich mal viel spielen. Wenn man die Töne der Tonleitern kann, erweitert man die Töne der Pentatonik mit Tonleitertönen der jeweiligen Tonleiter und so weiter (Stichwort Stufenthorie).
Das ist bei mir eher ne bauchgefühlte Art Zeug zu lernen und im Mittelpunkt steht immer Zeug raus hören und auf der Gitarre wieder geben. Da ergeben sich mit der Zeit Muster z.B. in den Tonarten von Songs die hauptsächlich gitarrenbasiert sind (da sich diese Tonarten leicht spielen lassen).
Das läuft bei mir einfach so vor sich hin und so übe ich auch. Man hat so Sachen die man üben kann wie das die Finger schneller werden und die Töne sauberer klingen sowie der Rhythmus besser wird (auch hier mal das Metronom auspacken).
Das übe ich aber nicht all zu lange weil das sehr oft bei mir schnell langweilig wird. Schnell bin ich dann dabei irgendwas zu probieren weil ich mir denke "ok der Verspieler klang jetzt echt cool - gleich mal wiederholen".
Das ist sicher keine gute Art was zu lernen aber ich denke mir "Ich muss Spaß am entdecken haben und alles nicht nach Schema F lernen sondern wie ein Kind mit viel Spielerei herausfinden". Ein Kind lernt zwar schneller aber ich habe voraus, dass ich als Erwachsener Muster besser erkenne und halt auch wissen möchte was dahinter ist.
Zum Beispiel sich selbst Tonleitern beibringen ist eine gute Geschichte: Aufbau Dur ist zB. Ganztonschritt, Ganztonschritt, Halbtonschritt, Ganztonschritt Ganztonschritt, Halbtonschritt ... also hinsetzen und loslegen und das auf der Gitarre ausprobieren. Und schwups hat man sich ein Muster gemerkt was man immer wieder anwenden kann. Dann probiert man das aus auf einer einzigen Seite - oder mit verschiednen Grundtönen auf verschiedenen Seiten etc. (ist bissel schwer zu erklären - einfach loslegen und hinhören ob es gut klingt).
Es gibt so viele Musiktheorie Videos bei Youtube - da wird der ganze Kram erklärt ... das probiert man am besten auf der Gitarre gleich mit aus (egal ob das mit Klavier oder Gitarre erklärt wird).
Griffbrett: mir wurde ans Herz gelegt das Griffbrett zu lernen. Ich bin aber kein Auswendiglerner also dachte ich mir "mach dir nen Kopf was du spielst und wenn du das lang genug machst bekommst du das nebenbei mit". Also sich bewusst machen, was das jetzt gerade für ein Ton ist den man schpelt, und welcher Tonabstand das zu dem vorherigen Ton ist und wie weit der Ton vom Grundton weg ist. Bei mir ist es jetzt langsam alles drin und ich kann viele Sachen ausm Bauch heraus machen.
Ach ja und ab und zu mal ein Blick auf ein Notenblatt zu werden kann definitiv nicht schaden.
Was ich wirklich am Wichtigsten für mich halte ist, ein Gefühl für Töne zu haben - also vom Gehör her.
Motivation fürs Spiel? Manche Tage habe ich keinen Bock aber dann denke ich mir "Musik hören ist auch üben" und höre Musik und oft kommt eins zum anderen und ich habe nach ner Stunde die Gitarre in der Hand.
Und manche Tage passiert nichts aber ich bezahl ja auch keinen Lehrer an der Schule und muss auch kein Geld mit Musik verdienen (das kann gut sein aber kann halt auch zum Nachteil für mich sein ... ).
Man kann sich halt auch das Ziel setzen, wenigstens einmal am Tag die Gitarre in die Hand zu nehmen, bissel Tonleitern durchnudeln, bissel Pentatoniken durchnudeln, bissel Strumming etc - besser als gar nichts machen ist das allemal auch wenns nur 10 Min am Tag sind.
Und wenn du nen Kumpel hast der gut spielt ist das gut - wenn wirklich Fragen aufkommen frag ihn und zeig ihm was du meinst wenn es mit Erklären schwer ist.
Nie vergessen: Spaß am Holz haben
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Als ich den Kumpel fragte was bei den Pleks gut ist, meinte er nur "ja das was für dich angenehm ist". Sorry, aber als Anfänger kann ich net gerade mit so einer Aussage umgehen...
Ja solche Aussagen haben mich am Anfang auch verwirrt, auch gerade in Bezug auf Gitarre und was weiß ich. Das ist aber wirklich so - einfach probieren. Es gibt so viele Pleks, manche fand ich damals Mist und jetzt wo das Plek gut in der Hand liegt (weil diese einfach locker geübt wurde) finde ich die toll.
Es gibt auch Pleksets oder am besten du stellst dir da ein Set zusammen ... ich wechsel mittlerweile je nach Laune und Sound das Plek. Man muss solche Aussagen locker nehmen. Wenn man sich denkt "Ich armer Tor ..." dann einfach los legen und ins blaue hinein was tun oder das tun was die meisten anderen auch machen aber bloß nicht zu lange überlegen. Bei der Musik gibt es so viele Meinungen und Ansichten und vieles ist richtig und manches falsch aber einige leben trotzdem damit.