Mikrofon für Sprachaufnahmen ?

  • Ersteller mjmueller
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Die Schlitze sind merkwürdig angebracht - ich kann es mir nur aus "Designgründen" erklären. Im Video wird es falsch dargestellt: Richtig ist die Einsprechrichtung oben also wie beim RE20, dem Shure oder dem Rode :)

In der Längsrichtung machen die Schlitze durchaus Sinn. EV arbeitet mit dieser Art Design für die Broadcastmikros ja schon recht lange. Ich weiß nicht mehr, welche Funktion sie genau haben, hab ich vergessen, aber irgendwann einmal gelesen.
 
Ich glaube, da ging es vor allem um die Minimierung des Nahbeprechungseffekts, da die Laufzeitunterschiede innerhalb des Mikros hier ausgleichend wirken sollen.
Irgendwie kann ich mir aber nur schwer vorstellen, dass diese komplexen Berechnungen auch in das OEM-Mikro eingeflossen sind :nix:
 
Die haben wahrscheinlich nur abgekupfert.
 
Die haben mit ziemlicher Sicherheit nur das Design abgekupfert. Ich finde es immer wieder erstaunlich wie sich Leute von der Werbung für solche Chinakracher beeindrucken lassen. Ein paar Schlagworte wie Broadcast, Studio, excellent Transient ... und schon klingelt das Geld in der Kasse.

Genauso beeindruckend ist wie eine Firma, von der zumindest ich noch nie etwas gehört habe, aus dem Stand heraus eine Riesenpalette an Produkten (mindestens 150 Produkte bei Gear4music) auf den Markt bringt. Da gibt es nicht nur Mikrofone sondern auch PA-Systeme, Mischpulte, Gitarrenverstärker, Instrumente usw.

Mir wäre meine Zeit zu schade um sie mit solchem Schei** zu vergeuden.
 
Naja, das ist so eine Handelsmarke wie t.bone oder fame usw. nur halt von einem britischen Händler. Das die Sachen jetzt keine HiEnd-Produkte sind, ist natürlich klar. Aber deswegen müssen die auch nicht prinzipiell Schrott sein (wobei ich da schon auch nicht viel erwarte).
War halt mal neugierig :)
 
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hallo,
heute habe ich den selben Text noch mal eingesprochen. Dieses Mal mit mit dem AKG C414XLS und dem Uher M534.
Zum Vergleich auch die Aufnahme mit dem SubZero SZ54 von dieser Woche.
Alle Spuren ohne irgendwelche Bearbeitung (ausser den Schnaufern - die habe ich etwas runtergezogen :D )
https://soundcloud.com/mjmueler/sets/test-sprache
Alle in 24bit auch zum Download.

Das ist schon sehr aufschlussreich, finde ich, wie Sprache Unterschiede so deutlich machen kann.
Interessant, wie gut das UherM534 grundsätzlich klingt - aber irgendwie auch direkt "vintage". Bei dem Sound habe ich sofort die Assoziation "70er Telekolleg":) Das Mikro war übrigens auf Position "M" und nicht "S" weil es so mMn besser klingt. Das Rauschen bekomme ich aber einfach nicht weg.
Es zeigt sich aber auch mal wieder, was für ein prima Mikro das C414 ist. Und hier kommt auch mMn der Charakter des C414 sehr schön zur Geltung.
Das SZ54 dann im direkten Vergleich schmerzt fast in den Ohren mit den harschen Höhen.
Grüße:hat:
 
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Schön, schön. Das Uher wirkt auf den ersten Blick angenehmer, weil es genau den Bereich beackert, den man bei einer Sprachaufnahme erwartet/benötigt.
Das 414 ist okay, aber schon wieder zu viel des Guten - für meinen Geschmack. Wenn du das nehmen willst, solltest du noch etwas die Tiefmitten runterziehen. Die überdecken die Aufnahme und lenken stark von der Verständlichkeit des Gesprochenen ab.
An deiner Stimme mag ich das Uher sogar mehr, das leicht staubige 70er Flair finde ich angenehm vertraut ;-)
Bleib aber nach der obigen Stimmprobe bei meiner ursprünglichen Empfehlung.

Zusatzfrage: Über welchen Preamp lief das?
 
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Das 414 sitzt und passt und braucht nur wenig Nachbearbeitung. Da würde ich nicht über eine Alternative nachdenken. Wenn Du wirklich mal ein hochwertiges Tauchspulenmikro haben willst, würde ich auch zu Miccrotech Gefell greifen. Ich habe das MD 300 im Test mit dem SM7b gehabt. Mit Hilfe der Hinz in Leipzig können die Gefeller auch diese Bauart par Exzellenz.
 
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...
Das 414 ist okay, aber schon wieder zu viel des Guten - für meinen Geschmack. Wenn du das nehmen willst, solltest du noch etwas die Tiefmitten runterziehen. Die überdecken die Aufnahme und lenken stark von der Verständlichkeit des Gesprochenen ab.
...

Wenn es die Raumakustik ermöglicht, solltest Du vielleicht den Abstand zum Mikro vergrößern. Dann werden die Tiefen von alleine weniger (Nahbesprechungseffekt).
 
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Interessant, wie gut das UherM534 grundsätzlich klingt - aber irgendwie auch direkt "vintage"...
es ist vermutlich ein Derivat des AKG D1000, du weisst... das goldene Bowie Ding ;)

cheers, Tom
 
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Hallo,
dank Euch!
Über welchen Preamp lief das?
Ach ja vergessen zu erwähnen: Das sind die Preamps des Fireface.
Das 414 sitzt und passt und braucht nur wenig Nachbearbeitung. Da würde ich nicht über eine Alternative nachdenken
Ja, finde ich auch. Das C414 passt auch hier mal wieder.
Wenn es die Raumakustik ermöglicht, solltest Du vielleicht den Abstand zum Mikro vergrößern
Die nächste etwas größere Baustelle: Raumakustik. Ich muss derzeit noch recht nah ran (waren nur ca. 15cm Abstand zu den Mikros). Das soll sich bald ändern.
das goldene Bowie Ding ;)
I love it :great:
Grüße :hat:
 
Das 414 sitzt und passt und braucht nur wenig Nachbearbeitung
Nur um sicher zu gehen, dass ich mich nicht täusche: Du hörst aber auch, dass die Tiefen/Tiefmitten alles andere abschatten? Das klingt nicht unangenehm, führt aber dazu, dass der Fokus nicht mehr auf dem Inhalt des Gesprochenen liegt und man als Hörer eingelullt wird. Ist ja auch ein netter Effekt, aber etwas kontraproduktiv, wenn ich eigentlich auf den Text hören soll/will.
In diesem speziellen Fall macht das Uher einfach die bessere Figur.

Darf ich dich nochmal zitieren? Ich fand den Spruch so schön :)
Wenn ich den EQ bemühen muss, habe ich das falsche Mikro gewählt ;-)
:hat:
 
Die nächste etwas größere Baustelle: Raumakustik. Ich muss derzeit noch recht nah ran (waren nur ca. 15cm Abstand zu den Mikros). Das soll sich bald ändern.
Da braucht es weniger den EQ, sondern erst mal größeren Abstand wie Kollege mikroguenni empfiehlt.
Du hörst aber auch, dass die Tiefen/Tiefmitten alles andere abschatten? Das klingt nicht unangenehm, führt aber dazu, dass der Fokus nicht mehr auf dem Inhalt des Gesprochenen liegt.
Da ist nichts abgeschattet. Du beurteilst die Aufnahmen nicht richtig. Das C 414 bietet ein gutes Fundament, auch aufgrund der höheren Transparenz. Mit ein wenig mehr Abstand ist die Aufgabe schon richtig gut gelöst. Beim Uher stört das Rauschen und das Schleifen in den Höhen, besonders bei den Frikativen. Es ist halt nicht perfekt gesprochen. Es ist keine ausgebildete Stimme, die immer konsquent auf auf Sinn geht. Und das richtige Spiel mit dem Mikroabstand ist auch eine Erfahrungssache.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du beurteilst die Aufnahmen nicht richtig
Ich lerne gern dazu. Was wäre denn richtiger bei der Beurteilung?
Wenn ich diese konkrete Aufnahme hier (genau um die geht es ja, nicht irgendeine andere in einem anderen Raum von einem erfahreneren Sprecher mit größerem Abstand gesprochene) auf Normal-Level bringe, erschlägt mich der Bass.
Ohne EQ geht das für mich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist nichts, was man mit dem richtigen Abstand nicht tontechnisch gut hinbekäme. Zehn Zentimeter mehr Abstand würden wohl ausreichen. Wären das aber die endgültigen Aufnahmen, müsste man allerdings ein wenig mit dem EQ dran. Aber nicht dramatisch. Sondern nur den Nahbesprechungseffekt ein wenig kompensieren. Dann hast Du auch das angeneme durchsetzungsfähige Signal in den Mitten und Hochmitten, das man mit einem C 414 ganz gut hinbekommt. Und zwar ohne dass es wie beim Uhre schleift.
 
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Das ist nichts, was man mit dem richtigen Abstand nicht tontechnisch gut hinbekäme. Zehn Zentimeter mehr Abstand würden wohl ausreichen.
Okay. Bleibt zu hoffen, dass es der Raum hergibt. Aber wenn ich das richtig verstehe, ist das ja schon auf der todo - Liste.
 

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