Ähm, das wird jetzt (passend zu meinem derzeitigen Avatar) ein etwas einseitiger und stark zugespitzter Beitrag.
dummerweise sind die Klappen an den Hebeln festgeschraubt. Wären sie (wie üblich bei Akkordeons) eingewachst bzw. geleimt wäre es kein Problem sie eben auszurichten.
Na sowas! Ich ärgere mich jedes Mal, dass bei meinem Einreiher die Hebel in die Klappen eingewachst und nicht verschraubt sind, wie es sich eigentlich gehört. ;-)
Ansonsten spiele ich jedes Instrument, wie es halt bei mir ankommt: Beim Weltmeister-Zweireiher schließen die Knöpfe gedrückt ziemlich plan mit dem Griffbrett ab, während sie bei der Erica in den Löchern ersaufen. Na und? Dann streichle ich sie bei der Erica halt nur sanft und stampfe sie nicht mit Preslufthammerfingern in die Löcher. Die Costalottis, die ich bisher in der Hand hatte, hatten einen phänomenal kurzen Hubweg im Gegensatz zu den deutschen Instrumenten. Na und? All das gehört zum Charakter des jeweiligen Instruments, und den muss man annehmen – dann klappt’s auch mit dem Spielen. Schließlich hatten auch Iren damals normale Standardinstrumente, auf denen sie ihre Musik gespielt haben.
Ach übrigens: Die halten das Instrument auch nur mit der Daumenschlaufe. Nix Schultergurte. Sieh und lerne. Ich glaube auch nicht, dass die jemals auf die Idee gekommen sind, den Federdruck nachzumessen.
Gestern habe ich ein paar Stücke Bourenmusik auf der zweireihigen Konzertina durchgespielt: auf einer modernen und auf einer alten DDR-Konzertina. Original klingt’s nur auf der alten, die ich schon ausmustern wollte, auf der neuen klingt’s doch sehr zahm, obschon die das deutlich bessere Instrument ist.
Ich hab’s wahrscheinlich schon mehrmals erzählt, aber weil’s für mich eines der Schlüsselerlebnisse war, will ich’s noch mal schreiben: Ich war mal auf einem Bluesharpworkshop. Die Teilnehmer hatten zum Teil tolle Edelinstrumente. Hab ich auch gebührend bewundert. Waren auch wirklich doll. Kursleiter kommt und spielt auf einer 08/15-Hohner aus maschineller Fertigung. Und wie der spielt! Wir haben nachgefragt: Nee, da hat er nüscht dran gemacht. Und dann die Leute mit ihren Edelinstrumenten: Na ja. Bisschen dünne. Und mühsam. – Aber in der Pause wird weiter rumgefachsimpelt über Stahlzungen, Spezialbronze, gefräßte Aluminiumkanzellenkörper, Deckelformoptimierung zur verbesserten Schallabstrahlung usw. usf. &c. pp.
Männer, spielen müssta!