Hallo!
Fühle mich in dem Thread angesprochen, da ich ein Anfänger bin der sich viel mit Blues beschäftigt obwohl er eigentlich (der Meinung einiger im Board hier) kein *richtigen* Blues hört.
Ich mag 70's Rock ( Sabbath, Led, Thin Lizzy etc), Classic Metal, Punk ( 3. Wahl etc) und eben *kein Richtiger Blues* wie Bonamassa, Johnny Winter und (neu Entdeckung meinerseits) Davy Knowles.
Meine einzige Blues-Platte ( mal von Bonamassa Red Rocks Platte abgesehen) ist wohl Riding with the King ( BB.King und Clapton).
Dennoch kenne ich Blind Lemon Jefferson, Bessi Smith, Lightnin Hopkins und weitere.
Habe keine Platte von denen und werde mir auch keine kaufen. Ich kenne sie weil ich Musik gerne mag und jemand bin der daran interressiert ist wie sich etwas entwickelt.
Ich bin interressiert an dem Blues der 20-30er Jahre, so das ich viel und gerne darüber lese und mir jene Songs anhöre. Ich habe mir Memphis Blues von W.C Handy angehört nicht weil es die Musik ist die ich mag sondern um zu verstehen wie die Musik entstand die ich mit z.b Johnny Winter mag.
Es ist aber das erste mal das ich zu einem Blues Thema etwas schreibe weil man gerne abgekanzelt wird als non-Blueser der in einem Forum für *richtige* Blueser etwas schreibt.
Zumindest habe ich das schön öfter gelesen.
Ich finde zum Thema Blues immer etwas das ich auf der Wikipedia Seite von Miles Davis geleseh habe interressant:
„Ich erinnere mich noch an einen Kurs in Musikgeschichte. Die Lehrerin war eine Weiße. Sie stand vor der Klasse und erklärte, dass die Schwarzen den Blues spielen, weil sie arm sind und Baumwolle pflücken müssen. Deshalb seien sie traurig und daher käme der Blues, von ihrer Traurigkeit. Meine Hand schoss hoch wie der Blitz, ich stand auf und sagte: „Ich komme aus East St. Louis und habe einen reichen Vater, er ist Zahnarzt. Ich spiel aber auch den Blues. Mein Vater hat in seinem ganzen Leben keine Baumwolle gepflückt und ich bin heute früh kein bisschen traurig aufgewacht und hab dann einen Blues gespielt. Da steckt schon ein bisschen mehr dahinter.“
Ein weiteres Reizthema:
Joe Bonamassa.
Eine JB Diskssion dreht sich immer in die selbe Richtung:
- JB macht kein wirklichen Blues, nur ab und zu
- JB kann nicht singen
- Versucht Geld aus allem zu machen
- Ist arrogant.
Das Argument: "JB macht kein wirklichen Blues" ist hier in dem Thread mal von Belang.
Denn sein Name fällt in fast jeder Bluesdiskussion die ich gelesen habe und fast immer kam solch eine Antwort.
Oftmals mit Verweis darauf man sollte sich bitte erst die alten Platten anhören um *wirklich* zu verstehen was Blues ist bevor man Bonamassa Blues nennt. (ich suche jetzt keine Beispiele ;-) mein Post wird schon so Zeitaufwendig genug.
Aber allein der Fakt das sein Name im Bezug auf Blues immer fällt wieviel er für diese Musik leistet.
Er fing an den Blues zu spielen als bis auf die hartgesottenen Blues Fans alle diese Musik abgeschrieben haben. Als Jugendlicher in einer Zeit in der alle Jugendlichen entweder auf Techno/Dance oder Grunge (Nirvana, Pearl Jam etc) standen spielte er Blues / Bluesrock bzw British Classic Rock ( nächstes Reizthema: Wieviel Blues ist denn in Stones etc).
Aber nicht nur JB ist so ein Thema:
Ich mag z.b die Black Keys aber traue mich nicht es mit Blues in Verbindung zu bringen. Besser man sagt Garage Rock dann kommt die Blues Polizei nicht.
Aber hört man sich die ersten Scheiben von denen an dann steckt da soviel Blues Einfluss drin.
Blues ist doch eine Musik die sich bewegt!
Wie jede Musik entwickelt sich der Blues doch auch.
Die selbe Diskussion kann man doch über jede Musik führen.
Als jemand der damals mit 13 Jahren (Kutte + lange Haare) auf Konzert "Clash of Titans" war mit Slayer, Megadeth, Anthrax und Testament kenne ich auch klassischen Trash-Metal, was mich aber nicht in die Lage versetzt moderne Spielarten des Metal als "kein *richtiger* Metal" abzutun.
Musik muss sich bewegen. Blues, Metal, Jazz bzw auch Volksmusik etc.
Ich höre keine Volksmusik aber ist Andreas Gabalier jetzt *richtige Volksmusik* oder nicht *richtig*
True Metal,
True Blues,
True Volksmusik?
Muss das eigentlich sein? Sorry aber "Ich kenne mich mit dieser Musik aus, und kann deshalb sagen was *True* ist oder nicht" ist einfach keine Herangehensweise an Musik welche einfach so Subjektiv ist wie sonst kaum etwas.
Lasst uns doch lieber freuen darüber das Leute die verschiedene Einflüsse haben wie z.b Bonamassa Musikstile beleben die vor 100 Jahren noch anders klangen.
Man sollte sich als jemand der Blues mag über Leute freuen die White Stripes Lieder lernen und das Blues nennen anstatt immer auf die alten Lieder zu verweisen und mann müsse den Blues verstehen lernen um Pentatonik zu spielen.
Es ist doch gut das Leute die Metal auf der Gitarre lernen wollen "Blues You can use" durcharbeiten um ihren Horizont zu erweitern oder einfach nur auch im Metal bessser zu werden.