Marshall 1987x - Fehlkauf oder defekt? Alternativen?

So, nachdem ich gestern den Amp in der Probe nochmal getestet habe ist er jetzt wieder im Karton und wird gleich zurück geschickt. Beide Volume Potis verändern die Lautstärke des Amps nur in den unteren Millimeter Bereichen, sprich von 0.2 auf 0.5 etwa ist der Lautstärkesprung extrem, danach tut sich gefühlt nichts mehr, also kein Unterschied zwischen 2 und 6.

Im Bandgefüge war der Sound allerdings gar nicht schlecht, das ging dann schon in die Richtung, wie ich es mir vorgestellt hab, "kernig", "erdig", etwas dreckig, schwer mit Worten zu beschreiben. Allerdings war es auch mit dem OCD als Booster doch noch zu wenig Verzerrung.

Habe bei der Retoure als Kommentar angegeben, dass die den Amp mal checken sollen ob das so sein soll oder ob da was nicht stimmt, ich hoffe dadurch verzögert sich die Geldrückgabe nicht zu sehr.

Jetzt heißt es eine Alernative suchen. Ich denke bei Marshall bin ich schon nicht falsch, ich brauche allerdings etwas mehr Dampf. Was würdet ihr vorschlagen? 800er? Habe letztens einen 2203 live gehört als wir einen Auftritt hatten, das klang schon richtig gut, nicht ganz einfach zu finden allerdings, bzw. neu über meinem Budget.

2204s hätte ich ein interessantes Angebot im Auge, BJ. 89 für 950€.

Wie ist die Meinung zum Silver Jubilee? Der beruht ja auf einem JCM 800, mit etwas mehr Gain wohl noch? Und halt zwei Kanäle.

Oder doch einen JTM als komplett cleane Plattform nehmen und alles mit Pedalen machen? :gruebel:

Ansonsten irgendwelche Tipps?
 
Laney Pro Tubes sind 2203 Klone mit etwas dunklerer Abstimmung.
Laney GHs und VHs basieren im Kern auf dem 2203 (aber lass das den @AgentOrange nicht hören, der fällt von seinem Valveking ;)) und fressen nicht nur Pedale zum Frühstück, sondern klingen auch mega.
Die Gebrauchtpreise sind für beide Amps n Witz.
Antesten ist empfohlen.

Marshall DSL, eng verwandt mit dem 2203, lässt sich ähnlich spielen, klingt im Detail aber noch etwas anders.
Marshall 6100, hat verschiedene Modi für klassische Marshallsounds.
Beides antesten.

Teste wenn möglich noch n paar Plexis an, mit besser regelbarem Poti klappts vielleicht.
Dazu noch n etwas boostenderes Pedal, und Du hast genug Saft.
Eventuell einer der Klone aus deutschen Schmieden, dann kann man auch mehr Gain realisieren.

Es gibt noch ein paar Budgetlösungen, aber ich glaub Du willst schon was Ordentlicheres haben ;)
 
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Laney hatte ich mal einen LH50l, war gar nicht übel der Amp. Mein Bauch sagt mir trotzdem irgendwie "Marshall" kaufen.

Wenn ich bis zum Ende der Woche meine Kohle habe werd ich wohl doch mal in eine etwas größere Stadt am Rhein fahren und mich durchtesten, auch einen 100 Watt Plexi dann mal, sowie JCMs.

An sich bin ich aktuell in der Lage etwas mehr Kohle für nen Amp auszugeben (vorher immer gebraucht gekauft für ~500€), damit würde ich meine regelmäßigen GAS Anfälle dann auch mal für Weile eindämmen wollen. Sprich jetzt einmal Kohle auf den Tisch legen und meinen Sound haben.
 
Bauchgefühl kann man immer schlecht umgehen, aber teste falls Du kannst trotzdem mal die anderen genannten an.
Die sind nochmal n ganz anderes Kaliber als die LHs.
 
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Was wäre so ein fairer Kurs für einen VH100R bzw. einen GH100L. So wie ich informiert bin sind die fast gleich, mit dem Unterschied, dass der VH ein 2 Kanaler ist und noch Hall hat, während der GH ein Einkanaler ohne Hall ist. Mein Bruder hatte vor über 20 Jahren einen Laney AOR ProTube 100, so wie ihn Richie Kotzen damals auf seinem 1. Lernvideo spielte. Der hatte glaub ich 3 Gainregler... irgendwas konnte man umschalten, aber das war glaube ich nur eine Gainstufe.. von richtig Clean auf Zerre schalten ging glaub ich nicht, ist schon lange her... Mir sagte der nicht so ganz zu, der klang damals schon teilweise ziemlich totkomprimiert. War sicherlich auch seine Schuld, da er den fast nur mit Maximum Gain spielte. Er spielte auch über die dazupassende Laney 4x12.

Die VH haben mit dem nix mehr am Hut und orientieren sich eher am Marshall 2203?
 
Der ProTube ist fast 1:1 2203/2204.
Preise sind zwischen 250 und 350 OK.

Der ProTube AOR baut auf dem auf, und hat einerseits einen Low-Input der sehr Clean ist (wirklich brachial lautes, und flexibel nutzbares, warmes clean) und einen High-Input mit 2 Gain Reglern und einem regelbaren Boost. Letzterer kann recht stark komprimieren, man kann ihn mit nicht-alles-auf-Anschlag aber auch sehr offen und unkomprimiert spielen. Zusammen mit der sehr starken Klangreglung kann man extrem viele Souds einstellen.
Preise ähnlich wie beim ProTube.

Der GH50/100L geht wieder einen Schritt zurück.
Der hat von Haus aus mehr Gain und komprimiert auch deutlich weniger, verliert aber die extrem variable Klangreglung.
Der Ton wird insgesamt sehr trocken und holzig.
Es gibt einen Boost, der wie beim AOR nicht die Spanne von Clean zu High Gain schafft.
Preis ist bis 400 OK, phasenweise gehen die auch für 450 weg.

Der VH100R ist die 2-Kanaler-Version des GHs (oder der GH die 1-Kanaler-Version? :gruebel:).
Es gibt einen Cleankanal und einen Drivekanal, jeweils boostbar, viele Funktionen, klanglich sehr flexibel.
Die Dinger können wirklich gewaltig klingen. Sie werden wen man will extrem laut und bleiben dabei Clean, und wirken dabei so entspannt, dass man denkt, der andere 100-Watter daneben ist defekt.
Preise bis 500, es gibt oft Anzeigen für deutlich mehr, aber es tauchen immer wieder welche für 350€ auf.


All diese Amps fressen Pedale zum Frühstück, vor Allem aber der Low-Eingang der AORs klingt wirklich gut und verarbeitet alles zu gutem Sound.
Von allen genannten Amps sind die Boxen nichts besonderes bis teilweise einfach nicht gut aus heutiger Sicht.
Besonders die AOR Boxen mit G12M-70 drin sind seeeehr speziell, und schwierig einzusetzen.
Die ganz alten ProTube Boxen mit Metalecken sind noch deutlich besser, die gibt es aber kaum.
Die sind aber nicht soo anspruchsvoll, ne V30 Box kriegen die alle hin, an Greenbacks klingen die sehr gut.

Wer definitiv Ampzerre nutzen will, und von Clean auf verzerrt schalten will, sollte den VH nehmen.
Wer allerdings sowieso alles mit Pedalen anbläst kann auch einen der anderen nehmen, den Sound Clean einstellen, den Boost crunchy, und kann so mit einem weiteren Booster (z.B. Tubescreamer) viele Sounds abrufen.
Da die Amps sehr dynamisch sind braucht man auch nicht immer alle Sounds schalten, sie reagieren auch sehr gut auf Gitarrenpotis und das eigene Spiel, um die jeweiligen Klänge umzusetzen.
 
Tatsächlich sind sowohl ein AOR 50 als auch ein GH50L in für mich anspielbarer Entfernung aktuell in den Kleinanzeigen. Beide allerdings für 500€...
 
Tatsächlich sind sowohl ein AOR 50 als auch ein GH50L in für mich anspielbarer Entfernung aktuell in den Kleinanzeigen. Beide allerdings für 500€...
Wenn die nicht n Hunni runter gehen, würde ich nicht mal anspielen...
 
Sicher sind die Laneys klasse Amps, aber wenn der Bauch des TE Marshall sagt, dann soll er doch auch nach Marshall schauen. Ich gehe da von mir aus. :D 

Ich persönlich bin absoluter 2204-Fan und da kommt nix ran (außer einem JMP2204); Punkt :) 
Den 2555 hatte ich auch mal, aber wurde mit dem überhaupt nicht warm. Der klang mir irgendwie zu sägig, was auch der Grund ist, wieso ich mit dem Sound von Slash aus der Silver-Jubilee-Ära nix anfangen kann.  

Beim 2204 Stöpsel ich ein SD1 davor und ab geht die Luzie. Lustigerweise mag ich aber auch die 2205/2210 richtig gut; die klingen ähnlich, aber brauchen nicht unbedingt einen Booster. Der Kanal 1 bringt diesen ACDC-Rotz und Kanal2 ist halt JCM800 wie man ihn kennt. Ich mag die Marshalls vor allem in Verbindung mit Humbucker-LPs. Das drückt dann so schön, altbekannt. Einfach ein Trademarksound für meine 80er-Jahre geprägte Hardrock-Höhrgewohnheit. Clean ist scheiße, aber das braucht man bei marshall eh nicht. Bei einem 2204 kann man einfach das Volumenpoti ein wenig zurück drehen und den vorgeschalteten Booster deaktivieren.
 
Ich habe am Wochenende einen Dynamiktest mit meinen JMP2204 gemacht. Das ist ne Luke mit nem gesplitteten Hotrails am Hals und einem D-Sonic am Steg. Anfangs der Hotrails mit schrittweise aufgedrehtem Volumenpoti, danach der D-Sonic mit langsam zugedrehten Poti. Der Amp lief in eine passive Loadbox und per Pangea-DI ins Interface (dazwischen war noch ein bisschen Delay und ein BBE). Kein Booster! (Weder spieltechnisch, noch Klanglich ein Leckerbissen, aber das war auch nicht der Sinn) :D  
https://soundcloud.com/frama78/jmp2204-v2dynamic2  

Zu den neueren Marshalls kann ich leider keine Empfehlung geben, außer, dass der 900er bei Gainstufen und 11 eigentlich sehr, sehr ähnlich wie ein 800er klingen sollte (manche sagen, die Schaltung sei da identisch; aber ich kenne mich zu wenig aus und das verifizieren zu können!).
 
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2203 und 2210 bzw 2204/2205 haben klanglich jetzt nicht wirklich viel gemeinsam. Hatte alle 4. Gleichzeitig.

Die ProTube sind cool. Haben mit einem 2203 zwar nur gemeinsam, dass sie beide ein schwarzes Gehäuse haben, aber das ist doch schonmal was.
Klingt jetzt net schlecht der ProTube, aber halt anders.

Und geh mit deinem Valveking nach Hause Iwan. . .



@coxton_yard

Wenn dir der 1959 gefällt, dann Kauf n gebrauchten. Gerade die 1992 SuperBass kriegt man oft für n Bruchteil des Preises von 1959, sind aber fast identisch.

Es sind grad auch n paar 1959 für n guten Kurs in Kleinanzeigen...

Man kann halt viel rumbasteln, ohne was unwiederbringlich kaputt zu machen. Bei nem
Neuen amp mit Garantie würde ich das lassen.
 
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@coxton_yard

Wenn dir der 1959 gefällt, dann Kauf n gebrauchten. Gerade die 1992 SuperBass kriegt man oft für n Bruchteil des Preises von 1959, sind aber fast identisch.

Es sind grad auch n paar 1959 für n guten Kurs in Kleinanzeigen...

Man kann halt viel rumbasteln, ohne was unwiederbringlich kaputt zu machen. Bei nem
Neuen amp mit Garantie würde ich das lassen.

Was wäre Meinung nach ein guter Preis für ein 1959? Viele haben schon ein Mastervolumen nachgerüstet? 1000-1200? Gibt es irgendwelche Jahrgänge die man eher meiden sollte?
 
Unterschiedlich. Zwischen 1200 und 2200.

Für n 70-74 Modell legt man Minimum 2000 hin, für ein vor 1970 wirds je nach Baujahr 5-Stellig.

Die Modelle ab 1974 (Die waren dann nicht mehr Handwired) sind deutlich günstiger, kriegt man ab 1200€, je nach Zustand. Mit Master oder gar Löchern sind die natürlich günstiger als ein originales Modell in top-Zustand. Mit neuen Röhren und v.a. Elkos kann man mit 15-1800€ rechnen.


Die 74-79 sind mehr oder weniger identisch, manche haben noch die alten Panels mit den kleinen Kippschaltern, danach kamen die 1959 im JCM800 Gehäuse. Die wurden dann relativ schnell insofern geändert, dass die Platine an den potis befestigt wurde.
Erkennt man auch daran, dass diese 2 Elkos weniger haben.

1987 oder 88 kam die erste reissue-Serie (1959S). Die sehen aus wie die Modelle vor 1974, haben aber die Innereien der JCM800 1959.

1989-1992 und nochmal Ende der 90er kam dann der 1959x. Der sieht auch aus wie die pre-74 Modelle, hat aber die Innereien der Modelle von 74-79.

Der aktuelle 1959SLP basiert im wesentlichen darauf, nur n paar Bauteile sind etwas anders und er hat einen FX-Loop.

ALLEN ist gemeinsam, dass der HiTreble viel zu hell und schrill klingt, wenn man leise spielt. Dreht man ihn auf, verschwindet der Effekt.
Der normale ist hingegen oft zu dunkel.

Master ist nicht schlimm. Entweder er ist gut gemacht, oder man kann ihn rauswerfen.

Kostet beim Techniker n 10er in die Kaffeekasse.



Dass der ProTube von der Schaltung nicht weit vom 2203 weg ist, kann gut sein. Die verwendeten Bauteile spielen halt ne große Rolle.

Gibt da kein besser oder schlechter, ich kenne einige, die voll auf die Dinger schwören.
 
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Danke, das war ausführlich! Bei meinem Budget kommen demnach dann nur die Reissues in Frage, einer von 92 mit "professionell eingebautem PPIMV" steht aktuell in okayer Entfernung. 1150 scheint mit auch in Ordnung, vielleicht geht ja trotzdem noch was. Ohne FX Loop wäre der und das Mastervolumen Poti ist auf der Rückseite in einem der beiden Lautsprecher Ausgängen verbaut.
 
Das ist gut. Keine Extra Löcher sind immer von Vorteil.

1150€ ist ok, aber musst dich auf so Sachen wie Elkos einstellen.
Kommen nochmal ~1-120€ obendrauf.
 
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Um hier noch mal Rückmeldung zu geben:

Ich habe einen neuen Amp gekauft. Nachdem ich einen 100 Watt Plexi gegen einen JTM 45 antesten konnte, hat der JTM doch mehr überzeugt. Der Plexi hörte sich für mich zwar von Haus aus bissiger an, aber der pure Ton vom JTM hat mich einfach von erster Sekunde überzeugt.
Auch mit Pedalen hat der JTM die bessere Figur für mich gemacht, sowohl Overdives auch als Distortions frisst der sehr gut. Die Lautstärkeregelung war übrigens bei beiden wesentlich besser als bei meinem bestellten 1987x, sodass ich immer noch davon ausgehe, dass da etwas nicht gestimmt hat. Thomann scheint das wohl egal zu sein, kurz nachdem ich die Eingangsbestätigung meiner Retoure bekommen habe, wurde ein 1987x bei Thomann als B-Stock gelistet... naja nicht mehr mein Bier.

Dafür muss ich allerdings den Kundenservice von Thomann loben, sehr schnelle und freundliche Rückmeldung, top!


Der JTM den ich gekauft habe ist übrigens von 2007 und hat 6l6 Röhren, das scheint mir eher unüblich für das Modell, hätte eher EL34 oder eben KT66 erwartet, klingen tut es allerdings trotzdem schön.


Danke noch mal für eure Ratschläge, die waren zum Teil sehr hilfreich, auch wenn es letztendlich doch kein "richtiger" Plexi geworden ist.
 
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KT66 sind weitgehend 6L6;)

Nur der Glaskolben ist etwas anders. Ist ne historische Geschichte, warum kt66 so heißen.

Der JTM reissue ist toll, allerdings kackt er untenrum ziemlich ab, wenn man weit aufdreht. Das gehört dazu, Röhren-Gleichrichter halt.
Dafür ist er nicht so brechend laut.

Ich hab ihn nicht gekauft, weil er im Bandgefüge gegen den 100er nicht ankam. Er klingt halt alleine gespielt etwas genehmer fürs Ohr. Natürlich meckern auf sehr hohem Niveau. Irgendwann kommt mir einer ins Haus....
 
Der JTM den ich gekauft habe ist übrigens von 2007 und hat 6l6 Röhren, das scheint mir eher unüblich für das Modell, hätte eher EL34 oder eben KT66 erwartet, klingen tut es allerdings trotzdem schön.

Nene, das passt eher als EL34...6L6 ist technisch deutlich näher an der KT66 (mit der ein JTM in meinen Ohren erst so richtig klingt), für EL34 müssen ein paar Änderungen an der Beschaltung vorgenommen werden um sie innerhalb ihrer Specs zu betreiben...Allerdings gibt es tatsächlich JTM45 Modelle mit EL34 die eher der JMP50 Schaltung entsprechen....
 

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