the flix
HCA PA-Technik
Ich habe die Feiertage genutzt, um mal wieder etwas in der Werkstatt zu basteln und meine Heimanlage den nächsten Schritt voran zu bringen. Bei "Heimanlage" könnte man jetzt stutzig werden, was das im PA-Unterforum zu suchen hat. Dazu muss man sagen, dass mit dem Setup (wenn es mal fertig ist) durchaus auch Beschallungsaufgaben erledigt werden können.
Der grundlegende Gedanke ist, eine Anlage aufzubauen, die diverse Aufgaben erfüllen kann: Musik und Filme zu Hause, ebenso E-Gitarre (mit Simulation) und E-Bass mit Dynamikresevern und bei Bedarf auch kleinere Beschallungsaufgaben.
Die Schaltzentrale bildet ein XR12, weil wesentlich preiswerter als Hifi-Vorstufen und voll mit nützlichen Features.
Zum Antrieb der Lautsprecher kommen Endstufen von Crown zum Einsatz (XLi1500 und XLi2500), die ich vor allem wegen ihrer geringen Lüftergeräusche ausgewählt habe. Getrennt wird mit einem Omnitronic DXO-24E. Lautsprecher waren bisher meine vor über 12 Jahren ebenfalls selbstgebauten Visaton ALTO II Hifi-Standboxen. Die fallen eher in die Rubrik "Leisesprecher" und werden noch ersetzt werden.
Zunächst habe ich mir aber 2 Subwoofer gebaut. Wenn ich zuerst die ALTOs durch PA-Tops ersetzt hätte, hätte ich sicher Bässe vermisst. So kann ich die Subs in das vorhandene System integrieren und später weiter umstellen.
In der Planungsphase habe ich diverse Konzepte durchdacht. Schlussendlich bin ich bei 1x12"-Subs gelandet: Groß genug für den nötigens Wumms, klein genug, damit die Gehäuse unter den Fernseher passen und für mich handlich sind.
Bauvorschläge gibt es einige und ich habe mich recht schnell auf den Eminence Kappalite 3012LF festgelegt. Nicht ganz günstig, aber die Daten sprechen für sich. Vor allem lässt er sich im Gegenteil zu anderen Chassis (BMS 12N630 z.B.) auch sinnvoll in etwas größeren Gehäuse unterbringen. Das Problem mit kleinen Gehäuse und tiefen Abstimmungsfrequenzen ist immer, dass die Bassreflexkanäle bei vernünftigem Querschnitt dann extrem lang werden und teils nicht mehr ins Gehäuse passen.
Die vorhandenen Bauvorschläge wollte ich aber nicht 1 zu 1 nachbauen. Schließlich hat man im DIY die Freiheit, die Boxen genau nach den eigenen Vorstellungen zu bauen.
Ein bisschen Zeichnen mit Sketchup und Simulieren mit WinISD ergab ein Design, das wohl von der Wiedergabe, als auch von den Abmessungen gut zu passen schien. Mit rund 65 l Volumen abgestimmt auf ca. 40 Hz ist das Design etwas größer und tiefer abgestimmt, als andere Projekte mit dem Chassis. Für meinen Einsatz sehe ich das aber als vorteilhaft, auch wenn ich dadurch sicher etwas maximalen Pegel verliere.
Die Lautsprecherteile habe ich diesmal beim gleichnamigen Shop bestellt (sehr zu empfehlen), dazu dann noch eine Ladung Holz (MPX Birke 15 mm) vom Baumarkt und erst mal alles in die Werkstatt schaffen.
So aufgeräumt und sauber sollte sie nicht lange bleiben.
Beim Aufbau kann man nie zu viele Schraubzwingen haben.
Die Griffe werden aus den Seitenwänden ausgesägt und benötigen dann natürlich einen Kasten von innen.
Das Anschlussfeld wird nach innen versetzt. Dazu eignet sich der Auschnitt fürs Chassis gut, so nutzt man den Verschnitt optimal. MPX ist ja schließlich auch nicht ganz billig.
Die Seiten und die Rückwand gehören auch bei einem für PA-Verhältnisse relativ kleinen Sub ordentlich verstrebt. Das hilft mehr, als übermäßige Wandstärke und erhöht das Gewicht nur marginal.
Das Chassis sitzt schon mal Probe und auch der Deckel ist aufgelegt. So sieht es langsam schon nach Subwoofer aus.
In dem Stadium habe ich dann die Abstimmungsfrequenz erst mal per Impedanzmessung überprüft. Da die Kanäle in den Ecken liegen, ist die Simulation nicht so ganz einfach, da der Verlängerungseffekt nur abgeschätzt werden kann. Ich habe die Kanäle schon deutlich kürzer gemacht, als in der Simulation. Zusätzlich hatte ich im Design eine Verlängerung auf der Schallwand vorgesehen, auf der gleichzeitig das Gitter aufliegen sollte (vgl. Sketchup-Design).
Für die Impedanzmessung habe ich den Deckel nur mit Schraubzwingen befestigt, falls ich nochmal was an den Kanälen ändern müsste. Die Messung ergab, dass auch ohne die Verlängerung die Abstimmungsfrequenz schon unter 40 Hz liegt. Sie schiebt sich noch etwas nach unten, da ich den Subwoofer mit Dämmvlies gefüllt habe. Das ist bei PA-Subwoofern nicht unbedingt üblich, ich sehe aber auch hier Vorteile. Wichtig ist nur, dass man den Bereich hinter den BR-Kanälen frei lässt.
In gelb ist die Kurve ohne und in grün mit Dämmwolle dargestellt. So liegt die Abstimmungsfrequenz im Bereich von 36 Hz. Das könnte man als zu tief betrachten, aus meiner Sicht ist es aber noch im Rahmen.
Also wurde weitergebaut, der Deckel verleimt und die Auflagen für das Gitter so angebracht, dass die BR-Kanäle nicht verlängert werden. Im Deckel sitzt noch ein M20-Flansch für die Anbringung einer Stativstange. In dem Bereich habe ich zusätzlich ein Brett von unten zur Verstärkung aufgeleimt.
Für das Gitter habe ich 4 Neodymmagnete in den Auflagen versenkt. Das Gitter musste noch zugesägt werden. Hier sitzt es schon mal Probe.
Zum Lackieren habe ich diesmal TuffCab ausprobiert und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Mit der passenden Strukturrolle ergibt sich mit 2 bis 3 Durchgängen eine top Oberfläche, die von einer gespritzten quasi nicht zu unterscheiden ist. Zudem passt die Rolle direkt in den 2,5 kg Eimer, sodass man sie nicht umfüllen muss.
Nach dem Lackieren kommt das Chassis final in die Box und wird verdrahtet. Auf das Gitter wird Klettband geklebt, das den Frontschaumstoff festhält. Die BR-Kanäle sind hierbei natürlich freizuhalten.
Und damit waren die 2 dann auch fertig. Insgesamt habe ich 5 Tage an den Boxen gearbeitet. So einiges ließ sich parallelisieren, aber Leim und Lack benötigen einfach ihre Trockenzeit.
Das unlackierte Gitter ist nur bei direkter Beleuchtung leicht durch den Frontschaumstoff zu sehen. Eventuell werden ich das noch lackieren.
An Werkzeug habe ich eine Bohrmaschine, Akuschrauber, Stichsäge, Fuchsschwanz, Oberfräse und Bandschleifer benutzt. Auch wenn es sich nur um vergleichsweise simple Holzkisten handelt, habe ich die Möglichkeiten der Werkstatt doch ziemlich ausgenutzt.
Inzwischen sind die Subs im Wohnzimmer eingezogen. Den Tisch für den Fernseher habe ich bei der Gelegenheit auch noch schnell zusammengeschraubt. Ein erstes Setup ist erstellt, aber ich glaube, da werde ich in nächster Zeit noch was optimieren.
Getestet habe ich bisher mit Musik, Film und dem E-Bass. Die Verbesserung zum Setup ohne die Subs ist besonders bei letzterem deutlich. Mit den Hifi-Boxen war mit dem 5-Saiter nur sehr wenig Pegel möglich, jetzt wummst es wirklich ordentlich. Auch bei Filmen ist nun in der untersten Oktave einfach mehr. Die Gefahr beim Setup besteht, dass man die Subs auf Grund des Effekts zu laut macht, an den Einstellungen wird wie gesagt noch Feintuning betrieben.
Der ursprüngliche Plan sieht vor, im nächsten Schritt auf 4 Subs auszubauen. Die kommen dann dort hin, wo jetzt die Standboxen stehen und die Tops per Distanzstange drauf. Da das Setup aber jetzt schon so hoffnungslos überdimensioniert ist, muss ich mir das noch mal gut überlegen.
Ob die Tops auch DIY, Fertigbox mit Weichenmodifikation oder komplett fertig werden, wird auch noch Gegenstand weiterer Überlegungen in der nächsten Zeit sein. Ich denke da in die Größenordnung 8" - 10", für Vorschläge bin ich immer offen.
Ein Test in freier Wildbahn ist zur Zeit noch nicht geplant, mal schauen, was sich im nächsten Jahr so ergibt.
Der grundlegende Gedanke ist, eine Anlage aufzubauen, die diverse Aufgaben erfüllen kann: Musik und Filme zu Hause, ebenso E-Gitarre (mit Simulation) und E-Bass mit Dynamikresevern und bei Bedarf auch kleinere Beschallungsaufgaben.
Die Schaltzentrale bildet ein XR12, weil wesentlich preiswerter als Hifi-Vorstufen und voll mit nützlichen Features.
Zum Antrieb der Lautsprecher kommen Endstufen von Crown zum Einsatz (XLi1500 und XLi2500), die ich vor allem wegen ihrer geringen Lüftergeräusche ausgewählt habe. Getrennt wird mit einem Omnitronic DXO-24E. Lautsprecher waren bisher meine vor über 12 Jahren ebenfalls selbstgebauten Visaton ALTO II Hifi-Standboxen. Die fallen eher in die Rubrik "Leisesprecher" und werden noch ersetzt werden.
Zunächst habe ich mir aber 2 Subwoofer gebaut. Wenn ich zuerst die ALTOs durch PA-Tops ersetzt hätte, hätte ich sicher Bässe vermisst. So kann ich die Subs in das vorhandene System integrieren und später weiter umstellen.
In der Planungsphase habe ich diverse Konzepte durchdacht. Schlussendlich bin ich bei 1x12"-Subs gelandet: Groß genug für den nötigens Wumms, klein genug, damit die Gehäuse unter den Fernseher passen und für mich handlich sind.
Bauvorschläge gibt es einige und ich habe mich recht schnell auf den Eminence Kappalite 3012LF festgelegt. Nicht ganz günstig, aber die Daten sprechen für sich. Vor allem lässt er sich im Gegenteil zu anderen Chassis (BMS 12N630 z.B.) auch sinnvoll in etwas größeren Gehäuse unterbringen. Das Problem mit kleinen Gehäuse und tiefen Abstimmungsfrequenzen ist immer, dass die Bassreflexkanäle bei vernünftigem Querschnitt dann extrem lang werden und teils nicht mehr ins Gehäuse passen.
Die vorhandenen Bauvorschläge wollte ich aber nicht 1 zu 1 nachbauen. Schließlich hat man im DIY die Freiheit, die Boxen genau nach den eigenen Vorstellungen zu bauen.
Ein bisschen Zeichnen mit Sketchup und Simulieren mit WinISD ergab ein Design, das wohl von der Wiedergabe, als auch von den Abmessungen gut zu passen schien. Mit rund 65 l Volumen abgestimmt auf ca. 40 Hz ist das Design etwas größer und tiefer abgestimmt, als andere Projekte mit dem Chassis. Für meinen Einsatz sehe ich das aber als vorteilhaft, auch wenn ich dadurch sicher etwas maximalen Pegel verliere.
Sub_sketchup
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Die Lautsprecherteile habe ich diesmal beim gleichnamigen Shop bestellt (sehr zu empfehlen), dazu dann noch eine Ladung Holz (MPX Birke 15 mm) vom Baumarkt und erst mal alles in die Werkstatt schaffen.
So aufgeräumt und sauber sollte sie nicht lange bleiben.
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Beim Aufbau kann man nie zu viele Schraubzwingen haben.
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Die Griffe werden aus den Seitenwänden ausgesägt und benötigen dann natürlich einen Kasten von innen.
Das Anschlussfeld wird nach innen versetzt. Dazu eignet sich der Auschnitt fürs Chassis gut, so nutzt man den Verschnitt optimal. MPX ist ja schließlich auch nicht ganz billig.
Die Seiten und die Rückwand gehören auch bei einem für PA-Verhältnisse relativ kleinen Sub ordentlich verstrebt. Das hilft mehr, als übermäßige Wandstärke und erhöht das Gewicht nur marginal.
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Das Chassis sitzt schon mal Probe und auch der Deckel ist aufgelegt. So sieht es langsam schon nach Subwoofer aus.
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In dem Stadium habe ich dann die Abstimmungsfrequenz erst mal per Impedanzmessung überprüft. Da die Kanäle in den Ecken liegen, ist die Simulation nicht so ganz einfach, da der Verlängerungseffekt nur abgeschätzt werden kann. Ich habe die Kanäle schon deutlich kürzer gemacht, als in der Simulation. Zusätzlich hatte ich im Design eine Verlängerung auf der Schallwand vorgesehen, auf der gleichzeitig das Gitter aufliegen sollte (vgl. Sketchup-Design).
Für die Impedanzmessung habe ich den Deckel nur mit Schraubzwingen befestigt, falls ich nochmal was an den Kanälen ändern müsste. Die Messung ergab, dass auch ohne die Verlängerung die Abstimmungsfrequenz schon unter 40 Hz liegt. Sie schiebt sich noch etwas nach unten, da ich den Subwoofer mit Dämmvlies gefüllt habe. Das ist bei PA-Subwoofern nicht unbedingt üblich, ich sehe aber auch hier Vorteile. Wichtig ist nur, dass man den Bereich hinter den BR-Kanälen frei lässt.
In gelb ist die Kurve ohne und in grün mit Dämmwolle dargestellt. So liegt die Abstimmungsfrequenz im Bereich von 36 Hz. Das könnte man als zu tief betrachten, aus meiner Sicht ist es aber noch im Rahmen.
Impedanz_mit_ohne_Dämmwolle
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Also wurde weitergebaut, der Deckel verleimt und die Auflagen für das Gitter so angebracht, dass die BR-Kanäle nicht verlängert werden. Im Deckel sitzt noch ein M20-Flansch für die Anbringung einer Stativstange. In dem Bereich habe ich zusätzlich ein Brett von unten zur Verstärkung aufgeleimt.
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Für das Gitter habe ich 4 Neodymmagnete in den Auflagen versenkt. Das Gitter musste noch zugesägt werden. Hier sitzt es schon mal Probe.
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Zum Lackieren habe ich diesmal TuffCab ausprobiert und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Mit der passenden Strukturrolle ergibt sich mit 2 bis 3 Durchgängen eine top Oberfläche, die von einer gespritzten quasi nicht zu unterscheiden ist. Zudem passt die Rolle direkt in den 2,5 kg Eimer, sodass man sie nicht umfüllen muss.
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Nach dem Lackieren kommt das Chassis final in die Box und wird verdrahtet. Auf das Gitter wird Klettband geklebt, das den Frontschaumstoff festhält. Die BR-Kanäle sind hierbei natürlich freizuhalten.
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Und damit waren die 2 dann auch fertig. Insgesamt habe ich 5 Tage an den Boxen gearbeitet. So einiges ließ sich parallelisieren, aber Leim und Lack benötigen einfach ihre Trockenzeit.
Das unlackierte Gitter ist nur bei direkter Beleuchtung leicht durch den Frontschaumstoff zu sehen. Eventuell werden ich das noch lackieren.
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An Werkzeug habe ich eine Bohrmaschine, Akuschrauber, Stichsäge, Fuchsschwanz, Oberfräse und Bandschleifer benutzt. Auch wenn es sich nur um vergleichsweise simple Holzkisten handelt, habe ich die Möglichkeiten der Werkstatt doch ziemlich ausgenutzt.
Inzwischen sind die Subs im Wohnzimmer eingezogen. Den Tisch für den Fernseher habe ich bei der Gelegenheit auch noch schnell zusammengeschraubt. Ein erstes Setup ist erstellt, aber ich glaube, da werde ich in nächster Zeit noch was optimieren.
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Getestet habe ich bisher mit Musik, Film und dem E-Bass. Die Verbesserung zum Setup ohne die Subs ist besonders bei letzterem deutlich. Mit den Hifi-Boxen war mit dem 5-Saiter nur sehr wenig Pegel möglich, jetzt wummst es wirklich ordentlich. Auch bei Filmen ist nun in der untersten Oktave einfach mehr. Die Gefahr beim Setup besteht, dass man die Subs auf Grund des Effekts zu laut macht, an den Einstellungen wird wie gesagt noch Feintuning betrieben.
Der ursprüngliche Plan sieht vor, im nächsten Schritt auf 4 Subs auszubauen. Die kommen dann dort hin, wo jetzt die Standboxen stehen und die Tops per Distanzstange drauf. Da das Setup aber jetzt schon so hoffnungslos überdimensioniert ist, muss ich mir das noch mal gut überlegen.
Ob die Tops auch DIY, Fertigbox mit Weichenmodifikation oder komplett fertig werden, wird auch noch Gegenstand weiterer Überlegungen in der nächsten Zeit sein. Ich denke da in die Größenordnung 8" - 10", für Vorschläge bin ich immer offen.
Ein Test in freier Wildbahn ist zur Zeit noch nicht geplant, mal schauen, was sich im nächsten Jahr so ergibt.
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