Welche Hammond?!?

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Setsfere
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Hallo Forum,

bin neu hier und ich bräuchte mal ein paar kundige Augen. Hab heute zufällig in einem letzten Eck eines Hause eine Hammondorgel gefunden. Der Besitzer weiß nicht so recht was er da hat. Ich weiß es auch, deshalb wende ich mich ans Forum.

Könnt ihr mir sagen, um was für ein Modell es sich handelt? Ich hab leider nur das Bild.
Ein Leslie ist mit eingebaut. Die Orgel funktioniert soweit, allerdings konnte ich nur ein bisschen rumprobieren.
Ich bin eher der Gitarrist, deshalb weiß ich nicht welche Angaben ich noch machen kann.

Danke im Voraus
Setsfere
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IMG_4319.JPG

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Ich weiß auch nicht warum das Bild auf dem Kopf steht.
 
Eigenschaft
 
Billigheimer aus der Nach-Tonwheel-Ära. In meinen Augen absoluter Schrott. Keine Drawbars, gar nix. Das hat mit einer richtigen Hammond genausoviel zu tun wie ein Billigst-E-Piano mit einem Flügel.
 
Ok und was macht dich so sicher?!? Ich kann weder mit einer Nach-Tonwheel-Ära noch mit Drawbars was anfangen.
Ich hätte mir als Erklärung etwas mehr erwartet, außer zu sagen es ist Schrott. Diese Aussage ist dann nämlich genausoviel Wert wie ein billiges E-Piano.
Trotzdem Danke für die Mühe!

Gruß
 
Was er damit sagen will: der Name Hammond allein macht noch keine (nach heutigen Maßstäben) gute Orgel. Die "berühmten" Hammondorgeln sind in Wahrheit nur wenige Modelle (C3 / B3 / A100 / M100 und ein paar weitere), die eines gemeinsam haben: eine elektromechanische Tonerzeugung ("Tonewheels"). Später hat Hammond dann elektronische Orgeln gebaut, die damit nichts mehr gemeinsam hatten und sich nicht wesentlich von anderen Heimorgeln der 70er Jahre unterschieden (Wersi, Böhm, ...). Solche elektronischen Orgeln gab es in den 70ern massenhaft - die sind heute weder selten noch gefragt.
Die digitalen Orgeln der letzten 20 Jahre (auch von Hammond) erfreuen sich wieder einer gewissen Beliebhteit, weil sie (versuchen so zu) klingen wie die alten Tonewheel-Orgeln.

Ergo: diese Orgel ist ein Dachbodenfund, wie es sie zu hunderten gibt. Mit Glück, wenn sie wirklich völlig intakt ist, zahlt noch jemand 50-100€ dafür (oder auch etwas mehr, aber nicht viel). Jedenfalls ist das kein Sammlerstück oder viel Geld wert. Bei einer B3 wäre das anders, die werden je nach Zustand bis zu (sehr) hohen vierstelligen Summen gehandelt.

Wenn du genaueres wissen willst, schau mal hinten aufs Typenschild und mach davon ein Foto. Dann ist es einfacher, dazu was zu sagen...
 
Ja, genau das wollte ich sagen! :D
 
An das Typenschild hab ich gedacht, aber ich kam nicht dran, weil sie Sau schwer ist. Aber dem Besitzer nimmt sie zuviel Platz weg und da ich noch nicht mal Orgel spielen kann, kann man es damit ja etwas üben. Er überlegt, ob er sie für ein Appl und ein Ei weitergibt. Was sagt ihr dazu?

Danke für die Aufklärung.
 
Es gibt tonewheel Foren da werden die verschenkt, damit sie der Besitzer nicht selbst entsorgen muss.
Also wirklich, keinerlei Wert mehr.
 
...und da ich noch nicht mal Orgel spielen kann, kann man es damit ja etwas üben.

Wenn du (ich nehme mal an, du willst keine Orgel mit Fußpedal spielen lernen) ein bisschen Keyboard lernen willst, ist jedes Einsteiger-Keyboard für ein paar Euro tausendmal besser geeignet und hat tausendmal bessere Sounds als diese "Orgel".
 
Heißt soviel wie:

Lass sie stehen!
oder
Da du eh nicht spielen kannst und sie noch geschenkt bekommst, an Geschenkten Gaul, schaut ma ned ins Maul!
 
Heißt soviel wie:

Wenn du dich ein wenig mit Tasten beschäftigen willst, hilft die ein günstiges (gebrauchtes) Keyboard mit Sicherheit sehr viel weiter als diese Orgel.

Hast du sie denn man angespielt? Sagt der Sound dir zu?
 
Ich würde mir gut überlegen, mir sowas ans Bein zu binden. Wenn dir das Teil als ganzes gefällt und du sie geschenkt bekommst (und den Platz dafür hast, vom Transport mal zu schweigen), dann nimm sie. Ich würde dafür aber weder einen Appel noch ein Ei ausgeben (auch an deiner Stelle), auch nicht für einen Mietanhänger oder eine Kiste Bier für die Leute, die beim Tragen helfen. Wie schon gesagt - selbst für die Miete eines Transporters (Kombi reicht nicht) kriegt man bei Ebay Keyboards hinterhergeworfen, die als Übungsinstrument weit mehr taugen - und die kann man bei Bedarf dann auch selber wieder wegräumen, wenn man den Platz dann erstmal wieder anderweitig braucht.
 
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Wenn du ein Bastler bist, ist das interne Leslie, das du dir für die Gitarre aus- und umbauen kannst, das einzig Wertvolle an diesem Geschenk der Danaer. Ansonsten schließe ich mich den Einschätzungen an, ich würde sie nicht geschenkt und mit Transport durch den Besitzer zum Wunschtermin zu mir nehmen.
 
Die Orgel steht etwa ein Steinwurf weit weg. Platz hab ich für 3 solcher Orgel. Und für mich als Leihe hat die genau den Sound, den ich mir vorstelle. Ich hab nicht das perfekte Gehör, um zu hören, ob es jetzt nur ein billiger Nachklatsch oder eine B3 ist. Wobei ich noch nie ne B3 gehört habe.
Aber ich weiß wie sich ein Vox AC30 anhört, oder ein günstiger Transistor Verstärker.
Ich persönlich hab mir eine Hammondorgel immer auf meinem Wunschzettel geschrieben und wenn die allgemeine Tendenz heißt "lass die Finger weg!!!", vielleicht habt ihr ja einen Tipp und ich bin niemand der gerne kleckert sondern eher Glotzt.
 
Naja, das ist doch schonmal was. Wie gesagt: wenn sie dir gefällt und (für's erste) reicht, dann ist doch alles gut. Rollbrett drunter und los geht's ;)

Wenn du eine "richtige" Hammond haben willst (so von wegen Wunschzettel und so), kommst du unter 1000€ da kaum dran. Und das wäre dann eine M3 oder M100, in wahrscheinlich desolatem Zustand. So gesehen ist "deine" ein Schnäppchen.

"Finger weg" hat ja auch keiner gesagt - nur, dass wir alle sie nicht nehmen würden, und dass damit kein Geld zu verdienen ist. Wenn Platz und Transport kein Problem sind, und du Spaß dran hast, ist das doch gut.
 
Haha, Geld verdienen!!! Ich wohne in einem schönen alten Bauernhof und die obere Strohtänne ist rießig. Da will ich die Orgel reinstellen und alle Regler aufdrehen, dass es nur so schäbbert. Daher denke ich, reicht die für meine Bedürfnisse.
Es wäre natürlich Weihnachten und Ostern gleichzeitig gewesen, wenn das noch ein Schöner Oldtimer gewesen wäre.
 
wenn Du mal eine "richtige" Hammond-Orgel (altes Tonewheel-Modell B3) hören willst, dann hier:
besonders ab 3:30
Er zieht auch an den Zugriegeln.....:)

 
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Das was ich bisher gelesen und geschmökert hab, sagt mir folgendes. Auf Grund der Fertigung der alten Tonrädern wurden Effekte erzeugt die gar nicht erwünscht waren. Allerdings waren es genau die Effekte, die später (60er und 70er) den unverwechselbaren Klang einer "echten analogen" Hammondorgel ausmacht (unterschiedlicher Tastendruck, unterschiedliche Temperaturen, die das Metall minimal veränderten und damit andere Sinuswellen produzieren, ergo anderer Klang, übersteuern der Röhren um damit ein verzerrten Sound zu erzeugen, einzelne drawbars unterschliedlich laut ziehen, etc).
Die digitale Technik die später Gewicht und umständliche Fertigungsweisen reduzierten führte dazu, dass diese in erster Linie ungewollten, dann bewusst genutzte, Effekte verschwinden. Und damit der Mythos Hammondorgel dann nur noch eine Sauschwere digital Orgel, auf der Hammond drauf steht, aber es nichts mehr mit der eigentlichen Technik zu tun hat. Ist es grob das, was mir weiter oben versucht wurde zu erklären?

Und zum Video goepli: am Anfang beim Intro werden doch sicher noch weitere analoge Effekte genutzt, das ist nicht nur die B3 alleine, oder?!?

Gruß und Frohe Ostern!
 
Das was ich bisher gelesen und geschmökert hab, sagt mir folgendes. Auf Grund der Fertigung der alten Tonrädern wurden Effekte erzeugt die gar nicht erwünscht waren. Allerdings waren es genau die Effekte, die später (60er und 70er) den unverwechselbaren Klang einer "echten analogen" Hammondorgel ausmacht (unterschiedlicher Tastendruck, unterschiedliche Temperaturen, die das Metall minimal veränderten und damit andere Sinuswellen produzieren, ergo anderer Klang, übersteuern der Röhren um damit ein verzerrten Sound zu erzeugen, einzelne drawbars unterschliedlich laut ziehen, etc).
Die digitale Technik die später Gewicht und umständliche Fertigungsweisen reduzierten führte dazu, dass diese in erster Linie ungewollten, dann bewusst genutzte, Effekte verschwinden. Und damit der Mythos Hammondorgel dann nur noch eine Sauschwere digital Orgel, auf der Hammond drauf steht, aber es nichts mehr mit der eigentlichen Technik zu tun hat. Ist es grob das, was mir weiter oben versucht wurde zu erklären?

Ja, so in etwa. Wobei mittlerweile die Technik so weit ist, daß der Sound inclusive genau dieser Ungenauigkeiten so weit simuliert werden kann (z. B. mittels physical modelling), daß die neueren Clones (vor allem die HX3) quasi nicht mehr von einer originalen Hammond unterscheidbar sind.

Und zum Video goepli: am Anfang beim Intro werden doch sicher noch weitere analoge Effekte genutzt, das ist nicht nur die B3 alleine, oder?!?

Gruß und Frohe Ostern!

Nein, da sind auch noch diverse Effekte am Werk, wie du richtig erkannt hast.
 
Alles ist Geschmackssache,

ich habe eine Hammond Regent und eine Concorde mit einem Leslie 710 im Keller, beides keine Tonradmodelle und somit für viele keine "echte" Hammond. Ich mag beide, die Gründe würden nun den Rahmen und die Intention des Threads sprengen.
Wenn du gerne klotzt, spricht nix gegen ein dgitales Clone, ich finde die Sounds von Clavia Nord gut, ich habe im EX 2 den aktuellen Hammondsound von Nord, der auch in der C2D verbaut ist. Mit der Orgel für 2.850, einem LeslieSchalter für 150, dem Pedal für 1.500, dem Notenständer für 60 und dem Keyboardständer für 380 Euro ist klotzen und nicht kleckern angesagt, dazu ein Leslie 3300 für 3.000 Euro bist du bei ca. 8.000 Euro und hast aktuellen Sound in der Scheune.
Billiger ist ein gute erhaltenes Tonradmodell wahrscheinlich schon...
 

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