E-Gitarristen-Fragen an die Streichergemeinde :)

Die Röhren-Transen-Diskussion wird hier nicht sehr tiefgehend geführt. Wenn der Amp sich Clean fahren lässt, dann ist alles super. Overdrive / Crunch / Distortion auf Geigensignal ist ein heikles Thema, würde hier jetzt auf Abwege führen.

Zum Üben kannst Du mit den Sachen sicherlich loslegen, Akustikgeigensound bekommste damit aber nicht hin. Gitarrenboxen sind absolut nicht linear, haben einen starken Eigenklang. Das macht die Dinger aus, sie sind Teil des Gesamtsounds. Dazu kommt, das die Teil meist bei 6-8 kHz dichtmachen. In der Ecke 6-12 Khz haben wir Geiger zwar kein starkes Signal, aber gerade die dortigen Obertöne machen unser Signal lebendig und auch durchsetzungsstark. Und die Nichtlinearität von E-Gitarrenamps macht das Equalizing sehr kompliziert. Trotzdem kann man damit auch tolle Ergebnisse erzielen. Es gibt in der Ecke kein "richtig" kein "falsch", was klingt, das ist gut. Wie sind hier alle kleine Forscher, jeder tüftelt an seinem Gear herum und einige berichten...

Die Bögen sind fein, da kannste nix mit falsch machen, die machen das Üben viel leichter als die üblich den E-Geigen beigelegten Wabbelstangen. Ich spiele selber bei Kneipengigs nen Carbondix XXX, der steckt einfache Schülerbögen locker in die Tasche, wenngleich da nach oben noch ne Menge Luft ist. Nen guter Bogen ist eine wirklich sinnvolle Investition, der Bogen macht den Klang, ihn zu führen ist die eigentliche Kunst im Geigenspiel.
 
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Wenn man keine Impedanzregelung hat, können die passiven Geigen einem also den Amp schrotten? Oder auch das Mischpult, falls ich direkt von der Geige mit einem Klinkenkabel ins Mischpult gehe?

...das hat @Stollenfiddler eigentlich schon beantwortet. Mit meinen Worten: Kaputt machst du gar nix, du wirst "nur" die verstärkte Geige hassen.
Also PreAmp benutzen, oder das Signal durch ein Effektgerät leiten.
(Wissen aus "alter Zeit" : Das haben die alten Bodentreter von Boss eigentlich immer gemacht, wie es jetzt ausschaut weiß ich nicht, und welche Tretminen es jetzt machen kann ich dir auch nicht sagen)

die Justierung von Schulterstütze und Kinnhalter war aber auf die Schnelle nicht zu packen. Was den Sound angeht, war ich nicht vom Fleck weg begeistert.

...ganz genau meine Erfahrung: An der frickeligen Justierung bin ich verzweifelt und der Klang hat mich gar nicht vom Hocker gehauen. In Anbetracht zum Preis-Leistungsverhältnis.


Genau diesen Bogen hier spielt(e) meine Tochter, ich habe ihn ausprobiert und würde sagen, dass der gar nicht schlecht ist. Für meinen Geschmack ist er ein bissl zu leicht, aber da würdest du nichts falsch machen.
 
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(Wissen aus "alter Zeit" : Das haben die alten Bodentreter von Boss eigentlich immer gemacht, wie es jetzt ausschaut weiß ich nicht, und welche Tretminen es jetzt machen kann ich dir auch nicht sagen)

Ach so! Ich habe ein Boss GT-10 (Multieffektgerät), das standardmäßig in meinen JVM eingeschleift ist (mit seiner typischen Doppelverschaltung, sprich man schleift die Vorstufe des Amps in den Effektloop des Effektgeräts ein und das Effektgerät in den Effektloop des Amps :D). Da müssten eigentlich alle Tretminen drin sein, also sollte es gehen? ;)

Naja, Hauptsache man macht nichts kaputt, dann kann ich's ja einfach gefahrlos ausprobieren und selbst entscheiden, wie mir der Klang gefällt :D .

Die Bogenwahl wäre damit wohl schon getroffen für den wooDIX - hätte ich auch zu tendiert wegen Qualitätsvermutungseffekt :) , der kleine Aufpreis macht dann auch nicht mehr viel.
 
Vom Pegel her ist die E-Geige auf E-Gitarrenlevel und macht nix an deinem Verstärker kaputt.
Das war die Antwort auf Deine Frage oben und gilt für aktiv und passiv, auch wenn ich es nicht explizit erwähnt habe.
können die passiven Geigen einem also den Amp schrotten? Oder auch das Mischpult, falls ich direkt von der Geige mit einem Klinkenkabel ins Mischpult gehe?
@Stollenfiddler bestätigt das ja auch:
Du wirst mit dem Piezo keinen Amp schrotten.

Die Impedanzanpassung ist allerdings definitiv wichtig, da sonst der Klang einer passiven Piezo-E-Geige nicht funktioniert.
Wenn der Eingang nicht hochohmig ist (also mindestens mehr wie 500Kiloohm, oder besser ein Megaohm) werden die Bässe ausgelöscht und die Höhen überbetont.
Solche Eingänge heißen bei Mischpulten oder PC-Eingangskarten "Hi-Z". Dein GT10 sollte hier ebenfalls hochohmig genug sein und bei passend eingestelltem Sound auch alleine, ohne Amp ausreichen.
Der Kabelweg sollte auch nicht zu lang sein, also kein 10 Meter Kabel sondern eher 4-5 Meter, sonst werden die Höhen stark bedämpft.
Mein Königsweg ist in der Beziehung sowohl beim Piezo der E-Geige, als auch beim Piezo der A-Geige und A-Gitarre der Line6 Relay G30-Sender mit seinen 1,3Megaohm Eingangskapazität. Er hält auch bis zu 3V Pegel aus und wird somit nicht bei Doppelgriffen überfahren. Er ist somit "kurzes Kabel" und "passender Vorverstärker", bzw. "Impedanzanpasser" in einem :great:

In meinen Reviews habe ich einiges darüber geschrieben (siehe meine Signatur)

ein paar Monate Unterricht sind von alledem die beste Investition.
So ist es!

Habe den Don't Fret übrigens zugunsten des Fiddle Fretter verworfen
Vergiss aber bitte nicht, dass nicht jede Geige die selbe Mensurlänge hat und dementsprechend die Bund-Abstände nicht unbedingt passen müssen.
Außerdem brauchst Du dann einen etwas höheren Sattel damit die Saiten nicht gleich auf dem ersten Bund aufsitzen.
Aus meiner Sicht würde ich diese Dinge weglassen und mich in der Beziehung ganz auf die "fretless-"Geige einlassen.
 
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Laut Hersteller sollte die Sattelhöhe keine Probleme bereiten:

Do I need to adjust the nut to fit the Fretter?
No. Unless your violin is defective or damaged in that area.

Auch das "Schummeln durch Gucken" verneint er, weil man einen erhabenen Bund eben auch fühlen kann. ;) Er vergleicht das mit Braille-Schrift. Man spielt also wirklich nach "Gefühl", nicht nur nach Gehör.

Auf der Gitarre kann ich meine Tabs auch vom Blatt spielen, ohne hingucken zu müssen. Das ist nichts, was durch das bloße Vorhandensein von Bünden weggenommen wird.

Dass Bünde also als "Krücke" empfunden werden, scheint wirklich ein Streicher-exklusives Problem zu sein :) . Auch andere Instrumente vergleichbarer Größe (Ukulele) oder gar mit gleicher Stimmung (Mandoline) haben seit jeher Bünde und da beklagt sich niemand drüber :p . Tatsächlich ermöglichen sie speziell im Fall der Geige, sie als "Mandoline" zu nutzen, falls man mal schnell eine braucht, habe schon Folk-Fiddler gesehen, die das gemacht haben.

Eine Sache noch, ich hatte gedacht, dass die Yamaha SVs von 130 bis 255 einfach stufenweise "besser" werden; jedoch scheint es grundsätzliche Unterschiede zwischen den auf -50 endenden Modellen (150, 250) und den übrigen zu geben, laut Electric Violin Shop. Weiß da jemand mehr?

Hatte nämlich manchmal das Gefühl, dass der Klang der 150er mir besser gefällt als der der 200er :) . Außerdem haben sie der 200er aus irgendeinem Grund nur einen einzigen Finetuner verpasst, während die 130er und 150er vier Stück haben.

PS: Die NS NXT 5 ist aus dem Rennen. Aber nicht durch meine eigene Entscheidung, sondern weil die Version mit Bünden just jetzt gerade aus dem Sortiment genommen wurde und es noch keine Sticker für 5 Strings zu geben scheint bzw. man sie extra als Spezialanfertigung machen lassen müsste (und dann auch noch im Ausland versteht sich).
Schönen Dank auch, Thomann :mad: ! Als ob die Auswahl in Deutschland nicht bereits klein genug wäre.
Damit läuft's jetzt zwangsläufig auf Yamaha hinaus - entscheidet sich im Prinzip nur zwischen YEV-104 und SV-150 / 200.

Als wie wichtig empfindet ihr denn Feintuner bzw. wie viel kostet das, die sich nachträglich einbauen zu lassen? Meine Floyd Rose-Klampfen haben sowas natürlich auch, aber da wird ja bekanntlich auch am Sattel mit Imbusschlüssel zugeschraubt. Bei Geigen ist das ja nicht der Fall (mir zumindest nicht geläufig).
 
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Entschuldigt, ich hatte leider nicht die Zeit den ganzen Thread zu lesen, aber bezüglich der akustischen Geige wollte ich noch mal kurz auf die sogenannten "Hotel" Dämpfer hinweisen. Die sind aus Metall und machen die Geige wirklich leise, dass man auch in Mietwohnungen und mit blöden Nachbarn kein Problem bekommt. Ja, sie verändern auch den Klang, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie dass das Üben nachteilig beeinflussen soll. Ist wirklich eine sinnvolle Alternative zu E-Geigen, wenn es dabei wirklich nur um die Lautstärke beim Üben geht:

Link zum Dämpfer

Wichtig: Auf jeden Fall brauch man für so etwas einen Metalldämpfer, die ganzen anderen Dämpfer aus Holz taugen dafür nichts.
 
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Hoteldämpfer haben den Nachteil, daß - wenn dauerhaft benutzt - schädlichen Einfluß auf die Klangentwicklung des Instruments haben. Es wird dann mickrig im Sound sein, selbst wenn Du sehr laut spielst.
Zur E-Geigendiskussion vermisse ich die Geigen vom tschechischen Geigenbauer Reiter. Preiswerte eigengefertigte Geigen - da hast Du im direkten Gespräch auf viele Dinge direkt Einfluß, die Du beim Instrument von der Stange nicht hast und sind preislich nicht teurer - eher im Gegenteil. Du kannst auch ein passives Instrument bauen lassen...

Klanglich sind die Instrumente das beste was ich im E-Geigenbereich bei Direktabnehme kennengelernt habe.
Abgesehen von den genannten Nachteilen ist bei der E-Geige das Gewicht nicht zu unterschätzen - mit ein Grund warum Woodviolin Viper Instrumente so beliebt sind. Ein regelmäßiges Rückentraining ist Pflicht (gilt für Streicher aber so oder so).

Zum Vorverstärker: Sehr viele Detailprobleme bei der Soundabnahme kannst Du mit einem Gerät wie dem Fishman Aura Spektrum oder VSound umgehen, da dort der Klang nach physikalischem Model umgewandelt wird. Damit bekommst Du die viele klangliche Inkonsistenzen schnell gelöst.
 
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Zur E-Geigendiskussion vermisse ich die Geigen vom tschechischen Geigenbauer Reiter.

Okay, ich merk's mir für die Zukunft :D . Am Abend vor Weihnachten, als du geschrieben hast, war meine Entscheidung ja bereits gefallen und das Instrument der Wahl längst im Haus ^^. Aber ich gehe ja davon aus, dass ich dabei bleiben werde, denn im Moment ist die Lernkurve ziemlich steil, habe ich so das Gefühl ^^.

Nach dem anfänglichen Ackern, die YEV in Stimmung zu bringen - weil sie mit flachliegendem Steg und dementsprechend komplett schlaffen Seiten ausgeliefert wird, wo sich dadurch auch die Wicklungen auf den Stimmwirbeln unweigerlich überschneiden, sodass ich quasi als erstes einmal Saiten aufziehen durfte :D - ging es dann doch recht zügig los. Der Vorteil an der Auslieferung war, dass ich die Saiten nicht erst lockern musste, um den Fiddle Fretter draufzumachen, sondern sie einfach nur zur Seite schieben bzw. sogar kurz unters Griffbrett klemmen konnte :) .

Beim Hochstimmen erschreckt der Gitarrist an sich sich natürlich, wenn trotz Hochdrehen die Tonhöhe plötzlich nachlässt - bei uns bedeutet das nämlich meist "Achtung, unten am Steg ist was nicht richtig fest, und wenn du jetzt weiter hochdrehst, fliegt dir irgendwann der Pin der Akustik-Klampfe bzw. im Schlimmstfall der ganze Steg mit voller Wucht entgegen (ist meinem Gitarrenlehrer früher mal so passiert!).

Allerdings bedeutet es bei der Geige ja das genaue Gegenteil, nämlich einfach nur, dass der Wirbel sich gelockert hat. Also kurz von YouTube den Tipp eingeholt, beim Hochstimmen auch den Wirbel ein wenig "reinzudrücken", und damit ging's dann relativ problemlos. Bin aber auf jeden Fall froh drüber, die YEV mit ihren vier Finetunern statt der SV-200 genommen zu haben, die nur einen für die E-Saite hat. Die grundsätzliche Funktionsweise von den Teilen war mir ja zum Glück schon durch zahlreiche Floyd-Rose-Gitarren bekannt, auch wenn es damals Leute gab, die mir auch diese ausreden wollten :D .

Die ersten beiden Tage habe ich jetzt erstmal unverstärkt gespielt, denn da erreicht die YEV schon eine geringe Zimmerlautstärke (=wenn das Haus still ist und man im Wohnzimmer spielt, hört man's im Schlafzimmer darüber schon; muss in den Keller gehen, damit man es nicht mehr merkt). Verstärker-Test am Marshall JVM folgt morgen oder in den nächsten Tagen.

Erstes Fazit: Der Fiddle Fretter ist jeden Cent wert! Ist schon schön, nach gerade einmal zwei Tagen das Hauptthema des Great Song of Indifference so hinzubekommen, dass man ihn eindeutig erkennt, anstatt lustiges Intonations-Zielschießen machen zu müssen :) . So kann ich mich voll und ganz auf das konzentrieren, was den größten Unterschied zur Gitarre darstellt, nämlich die rechte Hand.

Das Irritierendste finde ich gar nicht den Bogen an sich - weder die Haltung noch die Anstreichstärke - sondern einfach die Tatsache, dass man im Gegensatz zur Gitarre keinen durchgehenden Wechselschlag bzw. "Wechselstrich" machen kann. Zumindest bei allem, was nicht durchgängige 8tel- / 16tel- / Triolenmuster sind, denn sonst reißt der Ton ja ab, wenn man zwei mal in dieselbe Richtung streichen will, ohne dass es ein einziger, durchgehender Legato-Strich ist. Wenn's nicht gerade in der Musik drinsteht - und das ist ja nicht der Fall, wenn man improvisiert - muss man sich also was überlegen, vermutlich werde ich es da mit einer Kombination versuchen aus Hammer-On / Pull-Off und Sweeping.

Also auch Sachen, die man von der Gitarre kennt, ich werde sie nur genau wie das Vibrato etwas anpassen müssen, damit sie auf der Geige funktionieren. :)

To be continued...
 
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Herzlichen Glückwunsch zur ersten Geige. Ich bin auch gerade erst angefangen. Statt des Fiddle Fretter nutze ich ein Stimmgerät zum Aufklemmen auf den Wirbelkasten und einen Fingersatz aus dem Netz. Damit hatte ich es dann auch geschafft innerhalb von zwei Wochen die Weihnachtslieder Leise rieselt der Schnee und Heidschi Bumbeidschi erkennbar zu spielen.
Ich wünsche dir weiter viel Freude und Erfolg beim Üben.
 
Ah, schön, die YEV. Fotos! Fotos!! :saliva:
Was hast du dir denn noch dazugekauft? Meiner Erfahrung nach kommen die Yammis ja immer ohne Zubehör (also ohne Koffer, Bogen, Kolo oder Schulterstütze).

Suchst du dir auch einen Geigenlehrer? Das spart unglaublich viel Zeit und Nerven und macht viel mehr Spaß. Lern dir keinen Murks an, den du später nur schwer los wirst, sondern lern die Technik gleich richtig! Schön, dass du schon einen Song spielen kannst! "Lustiges Intonations-Zielschießen" wär es auch ohne Markierungen nicht geworden, wenn du nicht Kartoffeln auf den Ohren hast :D Das ist ja nicht anders wie beim Singen.

Allerdings bedeutet es bei der Geige ja das genaue Gegenteil, nämlich einfach nur, dass der Wirbel sich gelockert hat. Also kurz von YouTube den Tipp eingeholt, beim Hochstimmen auch den Wirbel ein wenig "reinzudrücken", und damit ging's dann relativ problemlos. Bin aber auf jeden Fall froh drüber, die YEV mit ihren vier Finetunern statt der SV-200 genommen zu haben, die nur einen für die E-Saite hat. Die grundsätzliche Funktionsweise von den Teilen war mir ja zum Glück schon durch zahlreiche Floyd-Rose-Gitarren bekannt, auch wenn es damals Leute gab, die mir auch diese ausreden wollten :D .
Für einen Anfänger finde ich vier Feinstimmer auch gut. Insbesondere wenn die Wirbel nicht so sitzen und man die einkreiden und reindrücken muss wie ein Berserker (und sich dabei wieder verstimmen) :ugly: Nur ein Feinstimmer für e-Saite, sonst keine oder die Feinstimmer mit Haken für Saiten mit Schlaufe, lohnen sich mMn eher für weit Fortgeschrittene, bei denen man dieses Sahnehäubchen an Klangverbesserung auch durchhört.
Ließ sich die YEV denn deinem Eindruck nach leicht stimmen? Was Saitenhalter und Feinstimmer angeht, bin ich ein Fan von Wittner. Deren Saitenhalter sind top verarbeitet, halten was aus und sind gleichzeitig schön leicht, dämpfen das Instrument also nicht. Die integrierten Feinstimmer sind auch schön drehfreudig und keine Fingerkuppenzerfetzer wie so andere. Von Wittner gibt es auch spezielle Wirbel mit integrierter Schraube. Damit wär das Stimmen wie bei der Gitarre auch ein Klacks. Kosten nur was und müssen noch am Instrument angepasst werden.


Die ersten beiden Tage habe ich jetzt erstmal unverstärkt gespielt, denn da erreicht die YEV schon eine geringe Zimmerlautstärke (=wenn das Haus still ist und man im Wohnzimmer spielt, hört man's im Schlafzimmer darüber schon; muss in den Keller gehen, damit man es nicht mehr merkt).
Das wundert mich nicht. Die Saiten allein bringen schon ne gewisse Grundlautstärke. Nur E-Geigen mit einem Hohlkorpus sind noch lauter. Die YEV ist aber massiv, oder? Bin gespannt wie es dir mit Verstärker gefällt!

Das Irritierendste finde ich gar nicht den Bogen an sich - weder die Haltung noch die Anstreichstärke - sondern einfach die Tatsache, dass man im Gegensatz zur Gitarre keinen durchgehenden Wechselschlag bzw. "Wechselstrich" machen kann. Zumindest bei allem, was nicht durchgängige 8tel- / 16tel- / Triolenmuster sind, denn sonst reißt der Ton ja ab, wenn man zwei mal in dieselbe Richtung streichen will, ohne dass es ein einziger, durchgehender Legato-Strich ist. Wenn's nicht gerade in der Musik drinsteht - und das ist ja nicht der Fall, wenn man improvisiert - muss man sich also was überlegen, vermutlich werde ich es da mit einer Kombination versuchen aus Hammer-On / Pull-Off und Sweeping.
Das Problem versteh ich jetzt nicht. Wahrscheinlich auch, weil ich keine Gitarristin bin. Wenn du zwei mal den gleichen Ton nacheinander in derselben Strichrichtung spielen willst, dann stoppst du halt kurz auf Bogenmitte und streichst dann weiter. Wenn der nicht zu abgesetzt klingen soll, dann stoppst du halt nicht, sondern lässt den Druck in Bogenmitte etwas nach und erhöhst den beim zweiten Ton. Durch diesen Attack klingt es so wie ein neuer Ton, aber bleibt bei fehlendem Stopp legato.
Wenn du einen Ton ganz lange halten willst ohne dass der abbricht, musst du langsamer streichen (und dabei aber einen guten kontinuierlichen Bogendruck beibehalten), die Bogenlänge also besser ausnutzen. Wenn du verschiedene Töne legato spielen willst, dann greifst du halt um, während du mit dem Bogen nur einen kontinuierlichen Strich machst.

Also auch Sachen, die man von der Gitarre kennt, ich werde sie nur genau wie das Vibrato etwas anpassen müssen, damit sie auf der Geige funktionieren. :)
Wenn du etwas tun musst, dann ist es einen Geigenlehrer aufzusuchen und aufzuhören eine Geige wie eine Gitarre zu spielen, so dass sie wie eine schlecht gespielte Gitarre klingt :tongue:
Weiterhin Viel Spaß!! :great:
 
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Jedes Instrument mehr erweitert deinen Horizont und trainiert deine Synapsen auf eine neue Weise.

Goldrichtige Entscheidung!

Apropos E-Gitarren und Geigen, die harmonieren auch wunderbar wenn man will :)

Musik lebt ja schließlich vom Miteinander ..



:rock:
 
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Wenn du etwas tun musst, dann ist es einen Geigenlehrer aufzusuchen und aufzuhören eine Geige wie eine Gitarre zu spielen, so dass sie wie eine schlecht gespielte Gitarre klingt :tongue:

Hehe, habt ihr hier genauso ein Verzeichnis wie für die Gesangslehrer? Wenn da einer dabei ist, dem ich sagen kann:

- ich spiele das Ding mit Bünden
- E statt Akustik
- hauptsächlich nach Gehör statt vom Blatt
- und wenn vom Blatt, dann primär nach Tabs und dann erst nach Noten

dann bin ich sofort dabei! :p Ansonsten ist die Diskussion wohl eher obsolet. ;)

Das bedeutet keineswegs, dass ich die traditionelle Methode komplett in den Wind schieße - alles, was eine direkte Auswirkung auf den Klang hat, sprich Bogenhaltung, Vibrato etc., will ich auch möglichst so beibehalten. Aber dafür werde ich nicht jemanden in Kauf nehmen, der mich dann wieder komplett nach Schema F unterrichten will, so als sei ich ein sechsjähriges Kind, das noch all diese Jahre hat, um sein Gehör zu schulen und dann irgendwann ausschließlich danach zu spielen. Nicht umsonst fangen so viele, die es "richtig" lernen, bereits in so jungem Alter damit an.

Zudem ist mein Bestreben ja auch nicht, Klassik zu spielen - in einem Orchester wäre ich ja bereits allein durch die Instrumentenwahl (elektrisch) fehl am Platze. Exakt statt temperiert zu spielen oder auf 442/443 Hz statt 440 zu stimmen ist im Metalband-Kontext auch eher unratsam, wenn alle anderen Instrumente nämlich genau das machen, was im Contemporary gängig ist ;) .

Übrigens ist das haptische Element beim Fiddle Fretter nicht zu unterschätzen - das Bundstäbchen zu fühlen ist tatsächlich entscheidender für die korrekte Tonhöhe als es zu sehen, ganz, wie Hersteller Peter Stoney es bekundet hat. Dieser "Fixpunkt" ist es also, der den Vorteil gegenüber dem Zielschießen bringt, insbesondere da man beim Üben ja nicht immer gleich einen Begleittrack hat. Das Ohr alleine könnte einen da also schnell auch mal trügen.
 
Hehe, habt ihr hier genauso ein Verzeichnis wie für die Gesangslehrer? Wenn da einer dabei ist, dem ich sagen kann:

- ich spiele das Ding mit Bünden
- E statt Akustik
- hauptsächlich nach Gehör statt vom Blatt
- und wenn vom Blatt, dann primär nach Tabs und dann erst nach Noten

dann bin ich sofort dabei! :p
Für München könnte ich dir sofort jemanden empfehlen, kein Scherz. Weiß ja nicht wo du wohnst, aber in größeren Städten findet man auch E-Geigenlehrer. Meine damalige Geigerin meiner Band hat dazu einfach mal Geigerinnen süddeutscher Metalbands angeschrieben und gefragt und schwupps, eine davon war selbst Lehrerin und die andere hat genau diese empfohlen. Kleine verschworene Gemeinschaft. :evil: Meine jetzige Geigerin unterrichtet auch und ist E-Geigen natürlich auch aufgeschlossen, aber wahrscheinlich jetzt nur noch im Ösiland. Ist also gar nicht sooo selten. Nur wenn du nicht gezielt suchst, findest du natürlich keinen.

Aber die Bogentechnik kannst du bei jedem Geigenlehrer lernen. Wenn du nur Geiger und keine Geigenlehrer kennst, kannst du zur Not auch solche fragen, dass dir das mal einer zeigt und deine Haltung mal korrigiert.
 
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Aber die Bogentechnik kannst du bei jedem Geigenlehrer lernen. Wenn du nur Geiger und keine Geigenlehrer kennst, kannst du zur Not auch solche fragen, dass dir das mal einer zeigt und deine Haltung mal korrigiert.

Klar, Spieler kenne ich ein paar - teils sind da jedoch auch Bratschisten / Cellisten drunter.

Die Bogenhaltung selbst scheint aber bei den drei Instrumenten identisch zu sein, oder (von der Hand her, schon klar dass der Winkel beim Cello anders ist :D )?
 
@Vali wollte ja gerne noch ein paar Fotos sehen :) . Sorry für den Doppelpost, der vorherige lässt sich bereits nicht mehr editieren.

Auf jeden Fall vielen Dank an dich ;) , denn du hast mich ja erst auf die YEV aufmerksam gemacht; vorher war mir von Yamaha nur die SV-Reihe bekannt :) !

Triggerwarnung: Dieser Post enthält Bilder von Bünden. Wer traumatische Erfahrungen mit Bünden gemacht hat und daher ihren Anblick nicht erträgt, möge also nicht auf die Thumbnails klicken. Kinder, insbesondere solche, die momentan nach traditioneller Methode zu spielen lernen, sollten diesen Post nicht ohne Aufsicht von Erwachsenen betrachten, anderenfalls könnten sie noch auf dumme Gedanken kommen... :p

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Zu der vorher gestellten Frage: Ja, der Korpus ist massiv, und das ist auch äußerst hilfreich, gerade beim unverstärkten Spielen. Tatsächlich spiele ich bisher sogar meistens unverstärkt, mit Absicht, nicht nur, um niemanden zu stören (weil ich oft abends spät über :D ), sondern auch, weil man dann durch die plötzlich ansteigende Vibration und Lautstärke am Kiefer spürt, wann man die ideale Streichposition für möglichst viel Resonanz gefunden hat :) .

Jetzt sieht man also auch das Zubehör; was da im ersten Bild baumelt ist der wooDIX, der Ständer ist von Stagg, das Modell mit Bogenhalter. Ansonsten habe ich mir zusätzlich zum Fiddle Fretter auch noch gleich einen Geigen-Kapodaster bei Herrn Stoney mitbestellt; werde ich demnächst mal ausprobieren!

Kolo ist dieses Dominant Rosin für 8,90 €. Als Verstärker hält im Moment wie zuvor besprochen der Marshall JVM mit Boss GT-10 davor her, Koffer habe ich noch keinen besorgt.
 
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