2 x Hä, das bedeutet wohl viel Aufklärungspotential.
zu Hä 1: Im Studio ist Diffusschall unerwünscht, da dieser von den Wänden und Decken reflektiert wird
und durch Überlagerung und Auslöschung einen Kammfiltereffekt generiert, der den Frequenzgang am
Abhörort verfälscht. Daher versucht man besonders in den Mitten und Höhen eine Richtwirkung mit außerwinklig abfallenden
Frequenzgangkurven konstruktiv zu fördern, z.B. durch Waveguides oder hornähnliche Vorsätze.
Gegen Raummoden helfen nur Absorbar, bzw. gegen deren Anregung eine perfekte Platzierung der Boxen.
zu Hä 2: Der Frequenzgang eines Lautsprechers muß in dem geplanten Umfeld möglichst konstant sein.
Das heißt, in den üblichen Abhörsituationen von ca. 1,5m bis 5m sollte sich da möglichst wenig tun.
Bei größeren Abständen kommt dann die Physik von Schall und Luft deutlicher ins Spiel und verändert den Klang entsprechend
der abgestrahlten Energie und den Widerständen, die dieser entgegengesetzt werden.
Gut zu hören bei einem Open Air, das sich vor der PA anders anhört als in 500m Abstand.
Von solchen Entfernungen reden wir hier aber nicht.
Schönes Phänomen bei 80´er Jahre Mehrwegboxen: Bei zu großer Nähe zerfällt
der Klang in Einzelspektren und die einzelnen Lautsprecher (hoch, mittel, tief)
werden vom Gehör getrennt geortet. Daher geht der Trend zu zeitrichtigen Koaxialsystemen,
Punktschallquellen oder D´Appolito Anordnungen mit Waveguides.
Die funktionieren in 1,5m Abstand genau so gut und exakt wie in 5m Abstand.
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Und da soll der Raum um die Abhöre nicht optimiert sein??? Das fällt mir schwer zu glauben.
Natürlich wird der Raum soweit es geht optimiert, hier hat aber klar die Studiofunktion (Equipement, Sichtkontakt) Vorrang und solche Unwesentlichkeiten
wie Wandabstand, Glasscheiben, Deckenhöhe werden höchstens bei einer Planung als Studio, nicht aber beim üblichen
"Ich habe einen Raum und baue irgendwie ein Studio hinein" berücksichtigt,
sonst würde das Studio innen wie der Konzertraum der Elbphilharmonie aussehen
und weitgehend frei von Equipement sein (was mit Tablet und digitalem Equipement heutzutage tatsächlich machbar ist)
Glatte Flächen und harte Kanten sind der Tod jedes sauberen Frequenzgangs.