CBG Baubericht (Zigarrenbox, die gar keine ist)

[olsi]

Liebe Boardlinger,

da ich immer gerne diverse Bauberichte lese, möchte ich diesmal auch etwas beitragen...

Und zwar eine kleine Doku über meine erste CBG.
Eine Zigarrenbox-Gitarre, die eigentlich Printenkistenklampfe oder so heißen müßte, da ich nämlich gerade keine Zigarrenkiste da hatte ;-)
Da ich aus der Nähe von Aachen stamme, hatte ich aber die alte Printenkiste, die bisdahin als Werkzeugkiste gedient hatte.

Weitere Zutaten:
1x Buchenleiste aus dem Baumarkt (40x20mm, 5-6 €),
1x Aufleimer Bubinga für´s Griffbrett (ebay, 12 € (reicht aber für 2 CBGs)
1x Neck-Pickup aus alter Bastel-Strat (Stagg),
3x Mechaniken (auch von der Bastel-Strat)
1x Satz Bunddraht (Thomann, 6 €)
Klinkenbuchse und Volume-Poti (Thomann, 2-3 €)

So, auf geht´s mit der Kiste...

Ich hoffe, den ein oder anderen interessiert´s

Merke: Panzertape einige Jahre auf Holz lassen, abziehen, und fertig ist das Pixelbild ;-)

Mit dem Kleberesteentferner ging es aber dann doch endlich runter

Dann die ersten Aussparungen sägen / feilen.

Uhhh... leider etwas verwackelt
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Weiter geht´s mit dem Hals.

Der geht wie schon oben zu sehen, in einem durch die Box um die Saitenspannung komplett aufzunehmen.
Das Ding ist echt stabil, was man von dem federleichten Holzkistchen der Printen nicht behaupten kann

Erst mal zur Orientierung ein paar Linien gezogen und dann mit dem guten alten (neuen) Schweizer Taschenmesser erste Schnitzereien vorgenommen

Dann mit Raspel, Feile und Schleifpapier verfeinert...

So, morgen geht´s weiter

PS: Am Ende gibt´s auch ein Video mit Hörprobe

 

[peter55]

Ich hoffe, den ein oder anderen interessiert´s

Ja ...

 

[Lisa2]

Ich hoffe, den ein oder anderen interessiert´s

Mich auch! Sehr sogar!

Gruß
Lisa

 

[Trestor]

Noch jemand aus dem Öcher Raum.
Und pünktlich zur Weihnachtszeit ein Printeninstrument.
Super Sache

 

[Slideblues]

Ich finde den Bericht auch sehr interessant... und bisher schaut es schon mal sehr gut aus....

 

[Blues-Opa]

Ich hoffe, den ein oder anderen interessiert´s

Klar interessiert's! Bitte weiter berichten!

Ich plane ja selber mal CBGs zu basteln, allerdings im trad. "Armeleutestil" wie die aus Alt- und Abfallmaterial gebauten Originale, sammle schon fleißig Material auf Flohmärkten etc ...
Hab auch paar schöne richtig alte Zigarrenkisten gefunden ... allerdings werde ich die nicht für meine ersten Versuche verwenden, es wäre schade die mangels praktischer Erfahrung zu vermurksen.

 

[waldru]

Finde ich auch super ! Ich bin auch schon am sammeln . ..

 

[smartin]

ich finds auch gut.... Box-Gitarren sind ja auch mein Hobby und ich versuche zur Zeit daraus auch ein sehr günstiges Standard-Modell zu entwickeln. Ich freu mich da über jede Inspiration.

 

[Blues-Opa]

ich finds auch gut.... Box-Gitarren sind ja auch mein Hobby und ich versuche zur Zeit daraus auch ein sehr günstiges Standard-Modell zu entwickeln. Ich freu mich da über jede Inspiration.

Ah, da hat jemand Erfahrung ... da hab ich doch gleich mal eine Frage, die ja vielleicht auch für den TO interessant ist:

Bei den (älteren) CBGs die ich bisher genauer sehen konnte, war ein gemeinsames Merkmal immer der durchgehende Hals. Aber bei der Verbindung Hals/Decke gab es deutliche Unterschiede:

a) Decke liegt direkt auf Hals, aber nicht verleimt oder nur an den Rändern verleimt
b) Decke liegt direkt auf Hals, aber vollflächig verleimt
c) Hals ist leicht hohl gearbeitet, Decke liegt nur an Rand am Hals auf und ist dort verleimt.

Wann verwendet man welche Art, welche Lösung ist "besser" und warum?

 

[stoffl.s]

Auf jeden Fall ein interessantes Thema, irgendwann will ich mir auch eine bauen.

 

[Slideblues]

Also, ich mach das so, dass der Hals - ab dem Übergang vom Korpus, um die die Stärke der Decke schmaler ist. Die Decke wird dann an den Zargen und dem (durchgehenden) Hals verleimt... Neck und Body haben dann eine Ebene... und ich kann das Griffbrett noch mit auf die Decke leimen...

 

[Blues-Opa]

Ja, das mit der Aussparung entsprechend der Deckendicke ist soweit klar.
Aber die Frage ist eben was besser ist ... wenn die Decke dann vollflächig mit dem Hals verleimt ist, oder der Hals zusätzlich im Bereich unter der Decke etwas hohl gearbeitet ist und die Decke nur am Rand auf dem Hals aufliegt so dass sie frei schwingen kann. Im vollverleimten Fall kann die Decke ja eigentlich nicht selbst schwingen, sondern nur gemeinsam mit dem Hals, und nur durch die größere Fläche der Decke wird eben mehr Luft bin Bewegung gesetzt ...

 

[smartin]

Wann verwendet man welche Art, welche Lösung ist "besser" und warum?

Den durchgehenden Hals brauchst Du nur wegen der Gesamtstabilität, da diese Kistchen meist aus Zedernholz oder Mahagoni bestehen und sehr dünne Wandungen haben.

Wenn du die Decke dann freischwebend nicht mit dem Hals verbindest, schwingt sie natürlich etwas besser. Das ist in der Herstellung allerdings auch deutlich komplizierter und beim Einbau von Pickups ist so eine dünne Decke dann schon ein wenig instabil. Daher verbinden manche gern die Decke mit dem Hals.

Man versucht die Schwingungseigenschaften dann zu verbessern, in dem man die Decke nicht verleimt. Das funktioniert auch, allerdings kann das auch zu unerwünschten Rasselgeräuschen und Kontaktklappern kommen.

Die Beste Variante ist in jedem Fall die frei schwingende Variante. Mit elektrischer Abnahme ist das aber nicht unbedingt nötig - hier ist dann eine Verleimung am Sinnvollsten. Ein Mix aus beidem (also Kontakt ohne Leim) würde ich eher vermeiden.

 

[olsi]

Schön, dass es Interesse gibt. Danke schon mal dafür

Weiter geht es mit ein paar Eindrücken vom Griffbrett!

Hatte mir dazu eine Papierschablone in 1:1 ausgedruckt, um die exakten Abstände der Bünde (Mensur 635mm) anzeichnen zu können.

Zu dem Zeitpunkt hatte ich meine Japansäge noch nicht, aber die Blattbreite dieser alten Handsäge ging noch gerade noch ;-)

Dieser zierliche "Knipser" ging zwar etwas grobschlächtig zur Sache, aber der lange Hebel war von Vorteil gegen diese widerspänstigen Biester


Weiter geht´s dann mit dem Headstöckchen... stay tuned

 

[Lisa2]

widerspänstigen Biester

1x Satz Bunddraht (Thomann, 6 €)

Da gibt es verschiedene für nicht ganz 6,-
Welche hast Du genommen?

Gruß
Lisa

 

[Blues-Opa]

@smartin ... danke, das das klingt plausibel!

 

[olsi]

Da gibt es verschiedene für nicht ganz 6,-
Welche hast Du genommen?

Die sind von Harley Benton (Art.Nr. 317464).

Nachfolgend die komplette(!) Produktbeschreibung:

Bunddraht für E-Gitarre

• Set mit 24 Stück
• Länge: 67 mm

 

[Lisa2]

Danke!
Ich erkenne keinen Unterschied zwischen dem Bunddraht für E- und A-Gitarre.

 

[olsi]

Weiter geht´s mit dem "Headstock"

Weiß nicht genau wie man das Verfahren nennt, jedenfalls habe ich den angezeichneten Teil rechts nachher links (quasi unter den Hals) wieder dranjepapp... also ... verleimt

Hier wurden leider 2 Zwischenschritte übersprungen
1. "Öhrchen" seitlich anleimen
2. 10mm Bohrungen für die Mechaniken
Naja und ein grobes Shaping der Rundungen... Feinschliff folgte dann noch!

Hier dann die bereits eingesetzten Mechaniken aus der Bastel-Strat.
Der Hals wurde mit Hartöl (Auro, PurSolid) das ich noch von meiner Treppenhaus Renovierung übrig hatte behandelt.
Für das Griffbrett habe ich Lemon-Oil genommen.
Eine abgesägte Schraube mit Feingewinde dient als "Sattel"


So, das war´s wieder für heute!

 

[peter55]

Weiß nicht genau wie man das Verfahren nennt

"Anschäften"