Ein interessantes Thema, das auch die Frage aufwarf, wie man Worship-Musik gestaltet.
As englischsprachiger Einwanderer kann ich vielleicht helfen, das Wort "Worship" näher zu erläutern. Als es diese Bezeichnung für ein Musikgenre noch nicht gab, bedeutete das Wort im Grunde "Anbetung". Auch im nicht-religiösen Sinn von Bewunderung eines anderen Menschen (Held, Geliebte, usw.). Im Deutschen sagt man auch z.B., "Er betete sie abgöttisch an."
Im religiosen Sinn gibt's eine weitere Bedeutung, nämlich "Gottesdienst" (im Sinne einer kirchlichen Veranstaltung). Wir reden von "morning worship" und "evening worship", oder auch von "informal worship" (z.B. Meetings außerhalb der festen Sonntagsgottesdienste).
Hier beinhaltet "worship" eigentlich alle Elemente eines Gottesdienstes: Gebet, Gesang (vom Chor / Solisten oder Gemeinde gesungen), musikalische Untermalung z.B. der Kollekte, Lesungen, Predigt, usw.
So gesehen ist "Worship Music" Musik für den Gebrauch im formellen oder informellen Gottesdienst. Schaut man die "traditionelle" (zumindest Protestantische) Kirchenmusik an, gibt es fast alle diese Elemente eines Gottesdienstes als Musik: Gesungene Gebete; Psalmen und auch andere Bibeltexte als Lied; vertonte erbauliche Betrachtungen, die Manchmal kleinen Predigten gleichen.
Dabei sind natürlich die Texte sehr wichtig. Aber die Musik hat mehrere Funktionen. Sie hilft, die Stimmung, den Geist der Texte zu unterstreichen. Und sie prägt die Texte ins Gedächtnis. Und sie kann auch instrumental erbaulich wirken - nämlich dann, wenn wir einen bestimmten Text mit einer bestimmten Melodie verknüpfen. Hört man die Musik, liefert das Gedächtnis den Text und damit die Aussage dazu.
Ich denke, die musikalisch Gestaltung von Gottesdiensten sollte doch einem Konzert ähnlich sein - ein Mix aus neuen Stücken, die aufhorchen lassen und alte Lieder, die jeder kennt und mitsingen kann. Da ist J.S. Bach ein gutes Beispiel.
Geht mit anderen Musikrichtungen auch!
Cheers,
Jed