Wenn man die Idee "Glyn Johns = 2 Teure Großmembraner" mal nicht als fixiert betrachtet kommt man schnell zur Recorderman Technik: 2 gute, neutrale Kleinmembraner, Stützen für Kick und Snare. Und das könnt sich mit dem Budget ganz knapp ausgehn.
~260 für 2x Line Audio CM3
~250 für gebrauchtes SM57 und D112
Bleiben ~200 € für ein gebrauchtes Audio Interface mit 4 Kanälen, zB Focusrite Scarlett 6i6
Darf ich fragen, wie ca. 250 für gebrauchtes SM57 und AKG D112 fällig werden? Ich bin selber in der Mikrowelt neu (bzw. gerade dabei mich zu informieren) und habe da wenig Durchblick. SM57 gebraucht (ca. 80) und AKG D112 neu (125) dürften gebraucht doch eigentlich nicht mehr als 200 kosten. Übersehe ich da etwas? Ich bitte um Erleuchtung.
Ansonsten bin ich für die nahe Zukunft auch auf der Suche nach entsprechender Mikrofonierung.
Ich bin Amateur und spiele in einer Rock'n'Roll Coverband. Für mittlere (Kapazität für 100-200 Leute) oder größere Gigs (300-500+/Open Air) haben wir eigentlich immer auf irgendeinem Wege einen Techniker/FOH dabei, der sich auch um die Drummikrofonierung kümmert. Da Schlagzeug eigentlich nur mein Zweitinstrument ist (erstes wäre Gitarre) bin ich technisch auch nur auf einem Niveau, das für mein doch einfaches Genre passabel ist. Aspekte wie Mikrofonierung habe ich eigentlich auch immer stiefmütterlich behandelt. Hat sich ja immer jemand drum gekümmert oder die Gigs waren so klein, dass es einer Mikrofonierung nicht bedurfte.
Naja, da wir als Band jetzt mittlerweile einiges an eigener Technik zusammen haben, möchten wir für bis zu mittelgroße Gigs die Technik hauptsächlich selber übernehmen, wo drunter auch die Drummikrofonierung fallen würde. Auch selbst produzierte Samples (also schon vernünftig aufgenommen und differenziert wiedergegeben, nicht nur einfach blind ein Mikro in den Proberaum gehalten), die absolut nicht den Anspruch "Studioqualität" haben, wollten wir damit mal angehen.
Da das Budget bei mir aber auch schmal ist und ich null Erfahrung habe mit dem Abnehmen von Drums (abgesehen von dem bisschen angelesenen Basis Knowhow), wollte ich eher klein fahren. So groß sind die Läden dann ja auch nicht. Für größeres gäbe es immer noch FOHs mit Ressourcen.
Ich hätte also auch eine Lösung mit 4 Mikros im Sinne. Inwiefern das Sinn macht, kann ich aber nicht abschließend beurteilen. Bei unserer Musik sind meine beiden Toms (eins Hänge-, eins Floortom), sowie Percussion und Becken eigentlich nur bei kleineren Fills und einigen wenigen Liedern wirklich wichtig. 95% der Arbeit geschieht auf Kick, Snare und HiHat. Klar, ist bei vielen Rockgeschichten ähnlich, aber klassischer Rock'n'Roll ist da doch besonders straight in der Ausführung.
Mit SM57 und AKG D112 habe ich schon gearbeitet und die gefielen mir eigentlich beide gut, scheinen abgesehen davon auch Standards zu sein. Beim SM57 hätte ich zudem eine Anwendungsmöglichkeit am Gitarrenamp. Insofern habe ich die beiden jetzt konkret im Auge. Gerne auch alles gebraucht, also veranschlage ich jetzt da mal so ca. 200€. XLR Kabel, Kleines Stativ für Kickmic und normales Stativ für Snaremic sind im Bandeigentum vorhanden.
Blieben noch 200-300 für (auch gerne gebrauchte) Overheads + stabile Stative? Ein befreundeter Drummer erledigt vergleichbare Gigs auch mit Kick, Snare und zwei Overheads in XY-Ausrichtung über dem Set (wenn mich nichts täuscht). Wäre das eine Option? Oder ist diese Glyn Johns Methode auch gut für den Livebetrieb geeignet? Ich nehme an, dass man hier drauf achten muss, deutlich hinter den Gitarren- und Bassamps zu sitzen? Wären eventuell 5 Mics mit zwei Overheads und einem für die HiHat sinnvoller? Oder wie wäre es mit einer "umgekehrten" Glyn Johns Methode, bei der ein OH über dem Drumset steht und eins neben der HiHat?
Welche Overheads sind in der Preisklasse für den Livebetrieb und für welche Methode sinnvoll?
Ihr seht, ich habe eine Menge (vielleicht auch dumme) Fragen. Ich möchte das aber sowohl recht günstig (insgesamt 400-500€), als aber auch für den Livebetrieb langfristig lösen. Es muss nicht höchsten akustischen Ansprüche reichen, sondern in erster Linie zuverlässig und solide klingen. Bei unserer Musik, bzw. der Art wie wir spielen (etwas dreckiger gegenüber der klassischen Ausführung) oder dem Publikum das wir haben, kommt es Live auf Nuancen und Details eh nicht so sehr an.
Für Hilfe wäre ich euch sehr dankbar.
Gruß
Janmann