cello und bass
Mod Streicher/HipHop
Ein Mikro mit Schalter? Im PA-Bereich? 
Ja, ein Mikro mit Schalter – für die ganz kleinen Jobs mit nur 1 Aktivbox. Halt das Vereinsfest, die Ansage beim Straßenfest,… Seit längerem trage ich mich mit dem Gedanken, mir ganz bewusst ein dynamisches Schaltermikro anzuschaffen, das in der eher unteren Preisklasse mitspielt und trotzdem robust ist.
Als dann gefragt wurde, ob wer das Bayerdynamic TG-V50ds als Set mit Kabel und Stativ testen wolle, habe ich mich auch gemeldet. Dr_rollo war der erste, hier geht es zu seinem review. Dort findet ihr auch einige Fotos mehr und Messkurven zum Mikrofon. Um es vorweg zu nehmen – auch ich bin recht angetan von dem Mikro – das Preis Leistungsverhältnis ist schon klasse!
Das Set besteht aus dem Mikro
,
einem nicht genau spezifizierten K&M-Mikroständer und einem Kabel mit Neutrik-Steckern.
Nun zu den Einzelkomponenten:
Erst mal das Mikro
Die Haptik
Das Beyer-Mikro wirkt sehr solide! Beim Auspacken fiel mir als erstes das angenehme Gewicht auf, man hat schon das Gefühl, kein Plastik in der Hand zu halten
. Der erste Eindruck ist schon wichtig, und hier punktet bei mir das TG-V50d! Sowohl der Korb, als auch der Korpus/Griff/Gehäuse/… wirken nach hochwertiger Verarbeitung und sind aus Metall. Der Schalter ist aus Kunststoff und mit Führungsschiene, wirkt aber auch vertrauenserweckend, ebenso wie die Buchse. Dem Beyerdynamic traue ich eine lange Lebensdauer zu! Der Klang
Ich habe es im Proberaum getestet und live eingesetzt, dabei hier waren meine Stimme dran und junge Frauenstimmen. Auch wenn ich keine Aufnahmen gemacht habe und ich somit meine Aussagen belegen kann, vergleiche ich doch immer subjektiv mit anderen Mikros, die ich meine „im Ohr“ zu haben. Für meine Stimme ist es der Klassiker (den ich immer noch mag, der in meinem Mikrokoffer mehrfach zu finden ist) und ein Rode M1, das ich für mich z.Zt. am liebsten nutze, da es m.E. (und auch nach Meinung meines Tonis) sehr gut zu meiner Stimme passt. Bei den jungen Frauenstimmen hab ich das AKG Elle/LC (wird leider nicht mehr hergestellt) und einem diesem Mikro sehr stark ähnelndem Produkt von LD-Systems viel im Einsatz und meine den Klang deswegen zu kennen.
Meine Einschätzung des Bayerdynamic TG-V50 was den Klang betrifft:
Ein Mikrofon mit einem sehr präsenten Klang. Höhen- und konturreich, ohne scharf zu klingen. Ausgangspower hat das Mikro deutlich mehr, als seine (dynamischen) Konkurrenten, wenn ich meinem Ohr und der Gainanzeige Glauben schenken darf
. Nicht nur die Eingangsempfindlichkeit, sondern auch die Höhen mussten gegenüber dem Rode und dem LD leicht zurück, trotzdem hat das Beyer eine sehr gute Sprach/Textverständlichkeit (das, was m.E. [k]dem Klassiker[/k] völlig fehlt). Andererseits hat das TGV50 genügend wärme (mehr als das LD), um angenehm zu klingen. Es fällt auf, dass das Mikro sehr rückkopplungsfest ist, aber trotzdem neben (nicht nur vor) dem Mikro bei naher Besprechung noch viel Schall aufgenommen wird. Mal eben versehentlich dran vorbei sprechen geht nicht. Feedbacks müssen schon provoziert werden, nur direkt auf den Monitor, dann kommt schon was… (ok ok etwas übertrieben, aber es ist schon gut rückkopplungsfest!). Sowohl live als auch im Probenraum hat mich das Mikro klanglich wirklich begeistert.Das getestete Mikrofon schlägt sich wirklich sehr gut – Preis-Leistungsverhältnis ist auf jeden Fall passend (gegenüber Rode, LD und dem nicht mehr hergestellten AKG, das deutlich teurer war) bzw. SUPER (gegenüber dem teureren Shure), so meine Einschätzung.
Der Liveeinsatz
Wie schon oben geschrieben: das Beyerdynamic TG-V50 ist rückkopplungsfest und solide. Auf einer kleinen Bühne bereitete es keine Probleme, trotz ungünstiger Monitorausrichtung. Die Sängerinnen haben sich auch nicht über ein zu hohes Gewicht beschwert (ich hab meine Mikros immer im Ständer, da ich meine Hände für Cello oder Bass brauche), sondern fanden die Haptik angenehm. Jetzt kommt aber mein großer Kritikpunkt (und ja, ihr habt es alle schon geschrieben
):Versehentlich stellt die Sängerin das Mikro aus
. MIST. Cello und Bass sprintet nach vorne (da die Sängerin meine Gesten nicht versteht) und schaltet wieder an. Leatherman aus dem Gürtel, Schalter fixieren, dafür gibt es ja extra die Schraube. passt nicht! Murks.
In einer Setpause den Phasenprüfer aus dem Notkoffer, aber
auch der „Polprüfer“ kann die Schraube nicht drehen! Auch zu groß! Was soll das?
Erst ein Feinmechaniker-Schraubendreher kann den Schalter fixieren.
das gefällt mir nicht.Was mir dann schon gefällt ist, dass man den Schalter NICHT in der falschen Position (also bei aus/off) fixieren kann. Das geht
nur, um das Mikro am versehentlichen Ausschalten zu hindern. Hat man einen Satz Feinmechanikerwerkzeug im Toolcase oder besser noch am Gürtel, ist meine einzige wirkliche Kritik am Mikro gegenstandslos .Der Mikroständer
Der im Set befindliche Mikroständer ist klasse. K&M halt. Völlig unproblematisch und solide. Die Konterschraube zur Mikroklemme ist aus Metall, hier lässt sich evtl. streiten, ob Kunststoff praktikabler wäre, will ich aber nicht. Unsere K&M-Mikroständer halten schon so lange, dass ich die neuen Typen nicht kenne und „never change a running system“
. Ich finde es , dass in diesem Starterset ein wertiger Mikroständer beiliegt und nicht einer, der nach 5 mal Auf- und Abbau den Geist aufgibt! Beyerdynamic!
Beim zusammensetzen des Berichtes fällt mir auf, dass ich kein Foto vom Mikroständer hab Wohl aber von der Mikroklemme, die ein interessantes Gewinde hat
Das Kabel
Das Mikrokabel wirkt auch wertig! Abgewickelt hält es nur wenig die engen Kreise, sondern lässt sich weich drehen. Kein „Memoryeffekt“ billiger Kabel, sondern gute? akzeptable? Qualität. Gestöpselt wird mit Neutrik-Steckern, die klaglos und unauffällig ihren Dienst verrichten. Auch hier punktet das Set mit Qualität
Auch das Kabel wirkt sehr wertig !
Zusammenfassung
Das tg-v50s-mic-set überzeugt auf fast ganzer Linie. Alle Komponenten wirken solide, wertig und langlebig und übertreffen meine Erwartungen an ein Starterset! Der k&m Mikrofonständer und das Kabel mit Neutriksteckern überzeugen ebenso, wie das wirklich gut und transparent klingende TG-V50d. Einzig die zu enge Madenschraube des V-50ds hat mich enttäuscht. Da wäre es schön, wenn Beyerdynamic bei der nächsten Serie eine größere Schraube einbaut!
Ob der Setkauf den Kauf von Einzelkomponenten übertrifft, weiß ich nicht, aber um sich von Oma ein Mikro mit Ständer und Kabel zu wünschen, ist das eine sehr gute Zusammenstellung.
- Eigenschaft
