[Review] the t.amp TSA 4-300 Leichte 4-Kanal-Schaltnetzteil-Endstufe (4x 350 W/8 Ohm)

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Einleitung

Anfang des Jahres suchte ich eine leichte Endstufe der Leistungsklasse 300 bis 400 W/8 Ohm. Nach zwei Teststellungen Synq DIGIT 1k0 und QSC GX 5 habe ich als dritten Kandidaten die tatsächlich bereits im Startbeitrag erwähnte

the t.amp TSA 4-300

bestellt, die letztendlich auch das Rennen gemacht hat. Nach etwa einem halben Jahr ist es nun Zeit, den t.amp mit einem "richtigen" Review zu würdigen ;), zumal der Preis für eine 4-kanalige Endstufe überaus interessant ist. Zwei größere Schwestern (TSA 4-700 und TSA 4-1300) komplettieren die Produktserie.

Ausstattung, technische Daten

Bereits beim Empfang des Pakets machte sich das geringe Gewicht der TSA 4-300 positiv bemerkbar. Mit 7,5 kg wiegt sie nur etwa die Hälfte meiner alten Endstufe (t.amp TA600 MK-X), und das bei deutlich höherer Leistungsfähigkeit. Die Abmessungen betragen 482 x 227 x 88 mm (19", 2 HE, bei einer erfreulich geringen Einbautiefe von 22,7 cm).

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Das schwarze Stahlblechgehäuse ist stabil. Auf der Unterseite befinden sich weder Gummifüße noch Bohrungen für solche, d. h. diese Endstufe sollte zwangsläufig in ein Rack/Case eingebaut werden.
Die vorderen "Rackohren" könnten für meinen Geschmack etwas weiter über die Bedienpotis hinausragen (die Potis stehen minimal hervor).

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Augenscheinlichste Elemente auf der Frontplatte sind die beiden Lufteinlässe. Der Blick hindurch ins Innere wird durch Staubfilter zwar wirksam unterbunden, ist durch schmale zusätzliche Schlitze links linken Einlass dennoch möglich.

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Rechts neben dem rechten Einlass befindet sich der Netzschalter.

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In der Mitte der Vorderseite sind vier griffige gerasterte Potis mit zugehörigen langen LED-Ketten angeordnet, letztere nicht 100%ig exakt eingepasst.

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  • Jeweils grün signalisieren "Power" und "Signal" Betriebsbereitschaft bzw. anliegenden Eingangspegel.
  • Die genaue Aussteuerung wird vierstufig (-20, -15, -10, -5) durch ebenfalls grüne LEDs visualisiert.
  • Eine Übersteuerung zeigt die orange "Clip"-LED.
  • Im Fehlerfall leuchtet die "Fault"-LED rot und trennt das an den Ausgängen anliegende Leistungssignal.
Die an den Seiten des Gehäuses sind jeweils im vorderen Bereich weitere Lüftungsschlitze vorhanden.

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Die Seitenwände ragen hinten über die Anschlüsse der Rückseite hinweg, so dass diese dadurch einigermaßen geschützt sind, und bieten die Möglichkeit einer zusätzlichen seitlichen Befestigung.

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Auf der Rückseite fallen zunächst die drei Lüfter ins Auge, die für eine ausreichende Kühlung der Endstufe sorgen. Am linken Rand ist die Kaltgerätebuchse angeordnet nebst "Reset"-Knopf, der im Fehlerfall die Stromversorgung trennen kann. Rund um den mittleren Lüfter befinden sich die speakON-Anschlussbuchsen der vier Kanäle. Dass sie vierpolig beschaltet und somit zur Systemverkabelung im Stereomodus geeignet sind, verrät das knappe beiliegende Handbuch nicht, aber ein Blick ins Musiker-Board ;): t.amp TSA 4-1300 - Speakon-Buchsen 4-polig belegt? :great:
Auf Binding Posts wird verzichtet, diese habe ich aber bisher auch nie genutzt und vermisse sie deshalb auch nicht.
Ganz rechts befinden sich die XLR-Inputs für die vier Endstufenkanäle A bis D (wer braucht schon Klinken- oder Cinchbuchsen ;)) nebst dreier Schiebeschalter (rechts daneben) sowie ebenso vieler Tastschalter (darunter) zur Konfiguration der Betriebsmodi bzw. Verschaltung der Kanäle.

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Mit Hilfe der Schiebeschalter M1, M2, und M3 werden die Känale A, B und C mit dem jeweils nächsten (also B, C und D) gekoppelt - sprich in einen "Parallel Mono"-Modus versetzt, d. h. das an A anliegende Signal wird automatisch auch B zugeführt usw. Mit zwei der drei Tastschalter kann man jeweils zwei Endstufenkanäle (A&B sowie C&D) brücken, d. h. der jeweils zweitgenannte erbeitet dann gegenphasig, so dass sich die Leistungsabgabe der verbleibenden beiden Kanäle auf 2x 1000 W/8 Ohm erhöht. Das Leistungssignal liegt dabei dann an A (1+/2+) bzw. C (1+/2+) an, d. h. man benötigt ein Lautsprecherkabel mit entsprechend beschaltetem 4-poligen speakON-Stecker (Thomann nennt sie neuerdings "Speaker Twist" :rolleyes:). Mit dem dritten Tastschalter lässt sich die Empfindlichkeit der Signaleingänge zwischen 1,4 V und 0,775 V umschalten - ein Feature, dem man bei Endstufen dieser Preisklasse selten begegnet, und das Einsteiger verwirren könnte.
Auf XLR-Ausgänge zum Weiterschleifen der Eingangssignale an weitere Endstufen o. ä. wurde verzichtet - wobei ich persönlich diese Möglichkeit allerdings nicht benötige/vermisse. Ansonsten ist die TSA 4-300 üppig ausgestattet und ordentlich verarbeitet, deshalb wird es Zeit, sie ihren Job verrichten zu lassen - ab zum Praxiseinsatz!


Praxiseinsatz, Fazit

Schaltet man die TSA 4-300 ein, so passiert zunächst 3 Sekunden lang augenscheinlich nichts. Bei der Erstinbetriebnahme hatte ich deshalb kurz die Befürchtung, der Amp könnte defekt sein. Danach aber fangen die Power- und Fault-LEDs an zu leuchten und signalisieren Betriebsbereitschaft, bevor letztgenannte nach weiteren 3 Sekunden erlöschen und klickende Relais die Leistungsausgänge freischalten.

Die übliche Anwendung, die die anderen beiden Testkandidaten aus meinem oben verlinkten Thread durchlaufen mussten, habe ich bei diesem t.amp übersprungen und die Endstufe direkt einen Tag nach Lieferung ins sprichwörtliche kalte Wasser geworfen: Als Antrieb für zwei Seeburg Acoustic Line A4 bei der musikalischen Untermalung eines Hochzeitsempfangs (120 Gäste) mit Konserve auf Standgas. Dabei haben sich die Befürchtungen aufgrund negativer Kritiken hinsichtlich der Lüftergeräusche zum Glück nicht bestätigt: Das Rauschen und Surren der Ventilatoren ist meiner Meinung nach so unauffällig, dass es selbst bei PA-Anwendungen in leisen Umgebungen nicht stört. Nachts durfte die Endstufe dann zeigen, was sie kann, denn nachdem die Hochzeitsband ihren Auftritt beendet hatte, war ich als DJ im Einsatz, und die TSA 4-300 durfte drei Stunden lang Party-Pegel für die Hochzeitsgäste liefern, die noch nicht nach Hause wollten ;).
Alle vier Kanäle kamen dann bei einigen weiteren Einsätzen im Laufe der letzten Monate zum Einsatz, wenn zusätzlich zu den beiden A4 für die Front zwei Bühnenmonitore (Zeck M12/2) benötigt wurden, u. a. für eine vierköpfige Volksmusik-Combo im Zelt (3x Gesang, 1x A-Gitarre, 1x Akkordeon, 1x Steirische Harmonika, 1x Teufelsgeige), ein Singer-Songwriter-Duo in einer Hütte (2x Gesang, 1x A-Gitarre, 1x Keyboard), eine Volkstanz-Musikgruppe auf einer Freilichtbühne (2x Akkordeon, 1x Kontrabass, 1x Geige, 1x Teufelsgeige) etc. Alles ebenfalls ohne besondere (negative) Vorkommnisse - die Endstufe verrichtete ihren Dienst jeweils zuverlässig und ohne Beanstandungen.

Insgesamt halte ich persönlich die TSA 4-300 in ihrer Produktklasse für einen absoluten Preis-Leistungs-Tipp, und ich habe die Kaufentscheidung gegenüber den anderen beiden getesteten Endstufen nicht bereut. Für etwas über 300 € erhält man einen gut ausgestatteten und zuverlässigen 4-Kanal-Amp, der nicht zuletzt aufgrund der (undokumentierten) 4-Pol-Systemverkabelung all diejenigen begeistern wird, die außer auf ihren Geldbeutel auch auf Maße und Masse des Equipments achten müssen, aber gleichzeitig flexible Einsatzmöglichkeiten bedienen möchten, was durch die paarweise Parallelschaltung bzw. Brückenschaltung problemlos möglich ist: 2x Front - 2x Monitor, 2x Front - 2x Delay Line (oder Nearfill), 4x Monitor, 2.1- oder 2.2-System etc.​
 
Eigenschaft
 
Grund: Bild aus Album verlinkt
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Du schreibst zu viele Reviews! ;)

Kannst du noch die Beschaltung für die Systemverkabelung nachliefern? In irgendeinem Thread ist die auch schon erwähnt worden, aber hier würde man die wieder finden.
Ich lese raus, dass am A Ausgang der B-Kanal zusätzlich auf 2+, 2- und am C-Ausgang der D-Kanal zusätzlich auf 2+ und 2- liegt. Stimmt das?
 
Jetzt hast du die Endstufe ja schon gut ein Jahr im Einsatz. Wie sieht den Fazit inzwischen aus?

Mir ist ein Kanal meiner ca. 25 Jahre alten Yamaha Monitorendstufe ausgestiegen. Eine Reparatur dürfte nicht sonderlich wirtschaftlich sein. Da könnte die TSA 4-300 ein möglicher Ersatz sein. Geringerer Platzbedarf und Gewichtsreduzierung wären herzlich willkommen ;).
 
Hallo @mHs,

an meiner positiven Meinung zu diesem Amp hat sich nichts geändert. Außer zum Betrieb meiner beiden Seeburg A4 hatte ich ihn speziell über die diesjährige Fastnachtskampagne einige Male als Monitorendstufe für vier Zeck M12/2 (auch bei härterer Gangart, d. h. höherer Lautstärke) im Einsatz, und dabei gab's weder Probleme mit der Wärmeentwicklung noch negative Klangerlebnisse. Also alles so unauffällig, wie es sein sollte ;). Ich würde den Verstärker jederzeit wieder kaufen :great:.
 
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Danke, das klingt doch gut :great:

Die Mischung aus geringem Gewicht, niedrigem Preis und Unauffälligkeit in der Anwendung macht sie dann wohl zu einem sinnvollen Arbeitstier.
 
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Da frage ich doch noch mal nach, ob die Endstufe immer noch so vorbildlich ihre Leistung bringt. Suche gerade Ersatz für eine Monitorendstufe für 4x RCF 310 (passiv) in einer Festinstallation. Der Tools4Music-Test sieht nämlich auch gut aus und - neben der E4-250 mit konventionellem Netzteil - wäre diese Stufe vielleicht eine gute (und natürlich auch preiswerte) Lösung!
 
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Vielen Dank für die schnelle Info - das hilft mir weiter!
 
Hallo Wil Riker,

vielen Dank für Deinen Bericht. Ich bin seit Kurzem zufriedener Besitzer der TSA 4-300.

Viele Grüße ,

Carsten
 
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Hallo zusammen,

da es die TSA 4-300 ja immer noch gibt, möchte ich nun auch meine Erfahrungen beitragen. Ich habe die aktuelle Variante mit den Schiebeschaltern auf der Rückseite. Bei mir erfüllt die t.amp TSA 4-300 zwei Aufgaben, wenn sie nicht gerade wie auf dem Bild

P1110542 (2).JPG

in der HiFi-Anlage zweckentfremdet (dazu gleich noch) wird:

  • Endstufe für vier Monitorwege (JM Audio MCX 12 mit Beyma 12 CX)
  • Endstufe für ein Subwoofer-/Satellitensystem (EAW LA 212/LD Stinger Sub 15)

Ja, die "t.amp-Gedenksekunden" zwischen Einschalten und erkennbarer Reaktion lassen mich immer noch fürchten. Obwohl: Nach dem Einschalten ist im Innern eine rote LED zu sehen.

Lüfter:

Der Lüfter verursacht nur ein Säuseln im Hintergrund und mit vier bis fünf Metern Abstand ist für mich auch ein HiFi-Einsatz denkbar. Das Geräusch an sich ist weit entfernt von dem aggressiven Ton der kleinen Lüfter vieler 1-HE-Endstufen, sowie der Behringer iNuke und NX.

Grundrauschen:

Anders als bei meinen anderen Endstufen (Crown XTi 4002, Crown XLS 2000, PSSO QDA 4400) gibt es beim Grundrauschen eine Abhängigkeit von den Pegelstellern. Oberhalb der 2-Uhr-Stellung nimmt das Rauschen stärker zu als der erzielte Signalpegel. In 2-Uhr-Stellung liegt das Rauschniveau auf dem von Crown XTI 4002 und PSSO QDA 4400, sowie über dem von Crown XLS 2000.

Klang in HiFi-Umgebung:

Gegenüber meinem HiFi-Verstärker leicht schlanker, aber nicht ausgedünnter Klang. Im Bassbereich bei normalen Wohnraumlautstärken einen Hauch zu wenig Punch. Detailauflösung und räumliche Abbildung ganz ordentlich und damit auf dem Niveau gleichteurer Stereovollverstärker.

Klang mit Subwoofer-/Satellitensystem:

Insgesamt recht unauffällig mit angenehmem Hochtonbereich. Bei höheren Pegeln in sehr weitem Bereich unverzerrter, entspannter Klang. Am besten kurz vor dem Einsetzen des Endstufenlimiters durch Controllerlimiter "einfangen". Sonst klingt´s etwas hektisch.

Haltbarkeit:

Dazu kann ich eigentlich nichts sagen. Die Endstufe hatte Pandemie-bedingt nur wenige Einsätze, die meisten davon im weniger stressigen Monitorbetrieb.

Mein Fazit:

Eine sehr ordentliche Endstufe, preisbezogen sogar ein Schnäppchen.

VG, Carsten
 

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