So, jetzt habe ich kurz Zeit einen kleinen Erfahrungsbericht zu schreiben. Zu einer Review fehlt mir (noch) die Zeit, da derzeit Hektik im Dayjob und auch in der Musik angesagt ist.
Egal, ich habe mit der Turbosound in den letzten Wochen konzentrierter die geplanten Einsatzszenarien bedienen können.
Drei repräsentative Beispiele. Gemeinsam war diesen Veranstaltungen dass es nie wirklich laut sein sollte aber dafür klar und vor allem mit guter Sprachverständlichkeit. (bilder gibts leider keine, da ich immer zu blöd bin daran zu denken;-)
1) Jazzquartett mit Sänger bis ca 100 Leute
Raum im Dachgeschoss (quadratisch mit Dachschrägen)hatte eine herausfordernde Akustik. In den Bässen gabs einige unangenehme Raummoden und in den Höhen wurde es noch 'halliger'. Die Sängerin war kein Profi und neigte dazu eher leiser, denn lauter zu werden. Band war Drums, Piano und Gitarre. Nach etwas ziehen der bösesten Bassfrequenzen und Korrektur der Boxen damit sie nicht zu stark in die Wände spielten habe ich aber ein gutes Ergebnis erzielen können. Da die Sängerin etwas unsicher war und die Boxen hinter der Band standen hatte ich kurz bedenken es könnte Feedback geben. Dem war aber nicht so. Die Boxen ersetzten durch iehre Position auch gleich das Monitoring. Nur die Sängerin bekam eine Mufu (Yamaha DXR10) dazu, das war aber eher ein Placebo;-) der Pianist meinte sein Piano hatte noch nie einen so tollen Sound.
2) Akustik-Folk (Fado) , 200 Zuhörer.
Zwei Gitarren, Akustikbass und zwei Stimmen. Eine Gitarre war mit Mikro abzunehmen die andere hatte diesmal eine DI genauso wie der Bass.
Der Raum (Aula) wurde breit bespielt, ca 10 Meter tief aber gute 25 Meter breit. Die beiden Boxensysteme standen diesmal vor der Bühne. Ich hatte zur sicherheit noch meine beiden K8 mit um eventuell den Außenbereich zu stützen. Diese Veranstaltung hatte ich im Jahr davor noch mit der K12 und zwei KSubs gemacht. Da musse ich die Boxen noch etwas unkonventionell platzieren um einerseits den Zusehern den Blick zur Bühne nicht zu verbauen und andererseits die Beschallung ohne Feedback durch die Gitarrenmikros zu gewährleisten. Fliegen ist aufgrund der baulichen Situation nicht möglich. Heuer hatte ich die beiden Säulen direkt an den (unvermeidlichen) Lichtstativen platziert und so haben sie auch nur minimale Sichtbehinderungen verursacht.
Monitoring war wie vergangenes Jahr vier mal Flexsys FM12.
BTW: heuer probierte ich an der portugiesischen Gitarre ein CM3. Das hat mir aber nicht so gut gefallen wie das AT2031. Mehr Koppelgefahr und nicht den selben, angenehmen Klang.
Die K8 hat es dann letztendlich gar nicht gebraucht da die Turbosound aufgrund der Platzierung noch gut bis in die Außenbereiche spielte wenn auch, klarerweise, nicht mehr gleich laut wie in der Mitte vor der Bühne.
3) Amateur-Musical einer Musikschule mit 16 Headset und kleiner Begleitband 250 Zuhörer
Der Raum war hier tiefer, auch mit Dachschrägen aber hat eine recht angenehme Akustik allerdings in der Tiefe doch stark dämpft. Da die eingebaute Bühne zu klein wäre wurde vor ihr noch eine Vorbühne mit ca 8x6 Meter gebaut. Die Darsteller spielten aber zum Teil auch im Raum. Das macht die Sache für mich auch nicht gerade einfacher. Die Turbosound standen wieder links und rechts vor der Vorbühne und auch hier kamen die K8, diesmal als Delayline in ca 12 Metern Entfernung von der Bühne zum Einsatz weil die Bestuhlung dann doch mit etwas mehr als 20 Meter und der Raumdämpfung die Sprachverständlichkeit nur mit der Turbosound nicht mehr ideal gewesen wäre. Ich mache diese Veranstaltung jetzt schon seit einigen Jahren und habe früher auch hier die K12 und K-Subs eingesetzt. Die K12 habe ich immer, auch aus optischen Gründen, geflogen. Das geht mit der Turbosound nicht, brauchte es aber auch nicht, denn die Stäbchen sind wirklich unauffällig zu platzieren.
An Headsets hatte ich hauptsächlich DPA 4088F aber auch, etwas andere Preislage aber was solls wenn man nicht 16 DPAs findet;-), t.Bone Headsets. Die DPA waren Niere, die t.Bone Kugel-Charakteristik. Das ganze über Sennheiser ew300/500 G3/G2 B-Band. Die Mini-Band bestand aus Klavier, E-Gitarre und Cajon. Neben Live-Liedern wurden für Tanzeinlagen auch einige Playbacks eingespielt.
Auf der Bühne kamen die vier Flexsys FM12 als Monitor zum Einsatz, aber da waren im Wesentlichen das Klavier, die Playbacks und die Gesangslehrerin (Coachin;-)) zum stützen und nur bei einigen Szenen die eine oder andere Einzelstimme drauf.
Die Darsteller waren von 7-17 Jahren alt. Aber alles kein Problem. Ein kurze Unterweisung in Verhaltensregeln bei Headsets und danach nie auch nur ein Hauch Probleme mit den Kindern. Das würde ich mir oft von den sog. "Profis" auch wünschen.
Das lief alles glatt bis plötzlich ein ganze Truppe von 10 Kindern direkt vor einer Turbosound rannte. mit offenen Mikros wohlgemerkt. Also direkt vor die Box, so einen halben bis ganzen Meter!!! Und was soll sich sagen. ich bekam das erst mit als das Licht dort anging und ich die Kinder vor der Box sah. Auch nicht mal ein Ansatz an Feedback. Entwerder sind die Headsetmikros sensatzionell, die Sennheiser Funken mit künstlicher Intelligenz ausgestattet, die Turbousounds eine echte Waffe oder alles zusammen. Denn ich habe zu diesem für mich überraschenden aber wunderbaren Ergebnis rein gar nichts beigetragen. Es erübrigt sich also zu sagen, dass ich genau null Probleme mit Feedback hatte auch wenn dann alle 16 Mikros offen waren.
Ich selbst saß seitlich auf Höhe der Turbosound und hatte nich eine kleine Box als Monotor mit. Die hatte ich aber meist aus, da ich genug Leakage von der Turbosound hörte um mir ein akustisches Bild von den Gegebenheiten im Saal zu machen. Das habe ich während der Generalprobe noch durch diverse Rundgänge im Saal abgesichert und für gut empfunden.
Fazit
Aufgrund der bisherigen Einsätze ist gut bis sehr gut. Bei einem direkten Vergleich von z.B. der K8(die ich auch ganz gerne mal mitnehme) mit der Turbosound ist die K8 etwas feiner und filligraner in den Höhen als die Turbosound. Dafür ist die Sprachverständlichkeit deutlich höher. Und wenn man so im Berecih 6.8 kHz etwas rauszieht kommt man mit der Turbosound recht gut dort hin wo die K8 von Haus aus ist. Allerdings ist Turbosound,so wie ich sie kenne, nicht wirklich ein Hersteller der für Hifi-Sound bekannnt ist;-) Extrem gut gefallen mir die Bässe. Die sind gut mit dem Rest abgestimmt, klingen sauber, präzise und knackig ohne zu dröhnen auch wenn man das ganze System aus fährt (was ich aber immer nur zu Testzwecken gemacht habe, live brauchte ich das nie). Solche Bässe in mehr würde ich mir für meine K12 wünschen denn die K-Subs kommen da klanglich nicht ran. Feedback ist bei dem System mir nur einmal beim der portugiesischen Gitarre untergekommen, aber auch da war es nicht die Turbosound mit der das Feedback ins System gekommen ist.
Nein ehrlich, ich bin jetzt wirklich froh dass ich mich für die ip1000 entschieden habe. Rundum zufrieden. für ca 1300€ für ein Paar bekommt man ein echt tolles System mit dem man vielseitig arbeiten kann. Ab und zu braucht's ein bisschen EQ um den letzten Schliff zu erhalten. Ich muss gestehen ich habe das System immer flat betrieben und die wenigen Korrekturen am Pult gemacht, wenn es den notwendig war. Es gibt aber ein paar Presets und eine Dreiband-Klangregelung mit der man eventuell seinen Wunschsound direkt am System einstellen kann.
Somit für mich ganz klar:
Und wenn es weniger hektisch ist gibts eine richtige Review. Versprochen