[Effekt] SviSound GE Fuzz 3.2

zwiefldraader
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Auf SviSound bin ich gestoßen, während ich nach einem guten, dyamischen LowGain/NoGain Overdrive gesucht hatte. Eigentlich hatte ich bei der Suche andere Favoriten gehabt, das OverZoid OZ1 hatte mich dann aber binnen kurzer Zeit derart restlos überzeugt, dass es sich seither einen unbestrittenen Platzhirschenstatus auf meinem Stressbrett ersungen hat.

Wenn also derart gute Zerrklänge aus dem fernen Bulgarien kommen, dann dachte ich, dass ich es auch mal mit meiner eigentlichen, heimlichen Liebe probiere, dem Fuzz. Glücklicherweise hatte Mark Svirkov, so heißt der Besitzer der Pedalschmiede, auch aktuell ein GE3.2 im Angebot. Auf seiner SALES Seite landen Rückläufer und Ähnliches. Nach ein paar netten Mails auf Englisch, war klar, dass ich es mit einem seiner Pedale probiere. Mark hatte mir sogar angeboten, einen Bias-Regler zusätzlich anzubringen. Ich habe, auch das möchte ich nicht verschweigen, angeboten, dieses Review hier zu verfassen.

Ganz offenherzig kann ich sagen, dass ich gerne SviSound ein bisschen bekannter machen möchte. Schon allein aus dem Eigeninteresse, damit es bald mal einen eigenen deutschen Vertrieb geben möge. In dieser Hinsicht sind nämlich USA, Australien oder europäische Nachbarn wie beispielsweise Italien deutlich weiter. Ich finde das sehr bedauerlich, weil Marks Pedale sowohl klanglich als auch designtechnisch eine echte Erweiterung der Palette darstellen.
Klasse finde ich bei SviSound auch, dass man keine 1:1 Klone bekannter Treter bekommt. Viele der Schaltungen sind von Mark völlig neu entworfen, Anderes zwar angelehnt an Tradiertes, aber mit neuen Kniffen und Features versehen. Es soll ja mittlerweile schon Boutiquehersteller geben, die sich gegenseitig klonen und nur minimale Schaltungsveränderungen vornehmen. Das ist bei SviSound definitiv anders. Selbst bei seinem sehr traditionellen GE3.2Fuzz, um das es hier geht, kam so Einiges an untypischen Kniffen dazu.
Geliefert wird das Pedal direkt aus Bulgarien in einem schönen Karton, der neben der Kurzbeschreibung auch ein Pick enthält, das den Funny-Man zeigt, Marks Logo. Der Karton wiederum steckte in einem gut geposterten und doppelt gefalteten A4 Umschlag. So weit, so unspektakulär – aber auch so sicher. Durch den Innenkarton habe ich keinerlei Bedenken, dass da irgendetwas Schaden leiden könnte. Alles gut.

unpacking10SviFuzz.JPG


Der Auftrag

Wie schon beschrieben, stehe ich auf altmodische Fuzzkisten. Insbesondere Germanium-Zwei-Transistor-Schaltungen haben es mir angetan. Für mich ist das Cleanup-Verhalten eines Pedals enorm wichtig. Ich will, dass sich die Dynamik des Spiels in der Tongebung abbildet. Daher konnte ich mich mit TS-Schalten immer recht wenig befreunden und bin auch noch nicht über den ToneBenderTypus gestolpert, der mich glücklich macht. An LETZTEREM arbeitet aber immer noch die Recherche. Diesen Klassiker will ich nunmal nicht ganz aufgeben.
Das GE3.2Fuzz ist angelehnt an das klassische FuzzFace. Allerdings verfügt es über ein paar Tweaks, die es alltagstauglicher machen sollen:

1. Das Pedal ist Negative-Ground beschaltet, sodass es möglich ist, die Stromversorgung per Daisy Chain oder zentral über einen PowerBrick zu gewährleisten, ohne dass man dabei etwas zerschießt. Die meisten Boutique-Fuzz-Bastler (auch von mir Hochgeschätzte übrigens) machen es sich da einfacher und bauen die Kisten um die NPN Germanium Transistoren mit Positive-Ground. Da bleibt dann nur ein eigenes Netzteil oder Batteriebetrieb. Letzteres wäre nur ein untergeordnetes Problem, weil ein Fuzz derart wenig frisst, dass man auf Jahre mit einem 9v Block versorgt ist. Allerdings kann man dann das Pedal nicht in einen Looper einschleifen, alldieweil man dann entweder das Eingangskabel ziehen muss, oder 24h am Tag an der Batterie genuckelt wird. Mark hat das technisch elegant gelöst und sorgt darüber für sorgenfreie Stromversorgung.

2. Eine zusätzliche Höhenblende ermöglicht das Anpassen des Sounds an die jeweilige Situation. In der Regel ist das bei FF Schaltungen nicht nötig, da es nicht so viel Treble gibt, dass man diesen auch noch bescheiden müsste. Beim SviSound ist das anders. Das Signal bleibt frisch genug, um eventuell auch noch etwas nach zu justieren. Immerhin hat man damit EQ-Shaping-Optionen, die bei anderen Pedalen dieser Klasse meist wegfallen. Das dies überhaupt sinnvoll ist, liegt daran dass…

3. …auch bei geringen Lautstärken und niedrigeren Gainstellungen ein ausreichend knackiges Signals ankommt. Komplett anders als ich dies von allen anderen FF Derivaten kenne, liefert das GE3.2 auch bei niedrigen Gain- und Volumesettings gute Sounds. Das ist mal ein Unterschied. Endlich mal nicht auf jenseits 15 Uhr aufreißen müssen, um gut zu klingen, sondern im niedrigen Gainbereich diesen Zwischenton zwischen Fuzz und Overdrive treffen, dabei aber den vollen dynamischen Umfang eines exzellenten FuzzFace nutzen. Das sorgt dann dafür, dass zudem der…

4. …etwas irreführend Bassboost genannte Toggle das Pedal auch mit kleinen Amps bei niedriger Lautstärke authentisch nach kotzendem Röhrenboliden klingen lassen kann. Ein FF hat meist nen SweetSpot, zu dem ein selbiger beim Amp gehört. Zu leiser Amp und schon klappts nicht mehr. Hier kann man zwischen zwei unterschiedlichen Voreinstellungen wählen, wieviel Bass das Pedal vom Originalsignal durchlässt. Ein FF beschneidet ein wenig, ein Bender aus guten Gründen ein wenig mehr (über nen TS muss man hier ja nicht reden). Marks Variante lässt, für mein Ohr, in der Bass-Stellung das gesamte Signal durch. Das ist schnell zu viel, wenn man höheres Gain fährt oder einen dicken Amp anfeuert. Zum Heimspaß an einer kleinen Kiste aber wunderbar. Man könnte also zu Hause zum Üben den Bass reinhauen und im Proberaum einfach wieder raus damit… Ein Extra.

5. Das GE Fuzz bietet anders als die meisten FuzzFaces absolut relevante Boostkapazitäten, um den Amp ins Schwitzen zu bringen. Meist ist nicht allzu weit über Unitiy-Gain Schluss mit den altmodischen Tretern. Je nach Bauart kann es sogar sein, dass das Signal sogar an Lautstärke verliert, wenn man das Fuzz ankickt. Das ist schon daher schwierig, weil der fette, etwas weniger durchsetzungsstarke Grundsound einer FF Schaltung im Ernstfall etwas Dampf braucht in der Band.

Das klingt ja erst mal Alles ganz vollmundig. Wenn das sooo wahr wäre, wären die allermeisten Probleme, die man mit alten Fuzzschaltungen haben kann, gelöst. Allerdings mit der Einschränkung, dass sich auch dieses Pedal nicht mit gebufferten Signalen verträgt, die vorgeschaltet sind. Also auch hier gilt, entweder alles im True Bypass, was davor ist, oder am Besten sowieso direkt aus der Gitte ins Fuzz.
Zudem räume ich ein, dass ich, insbesondere was den Bassboost angeht, eine Beschreibung geliefert habe, wofür ich ihn für sinnvoll halte. Das ist wohl nicht identisch mit der ursprünglichen Idee, über diesen Toggle zwischen SC und HB Gitarren das Pedal anpassbar zu machen.

unpacking12SviFuzz.JPG


Technisches

Wenn man das Pedal öffnet, zeigt sich ein sehr sauber verlötetes Pedal mit hochwertigen Zutaten. Die Buchsen sind, anders als ich das von anderen Herstellern kenne, isoliert verbaut. Die Schaltung befindet sich auf einer sehr solide wirkenden Platine, die vornehmlich mit SMD Bauteilen bestückt ist. Zwei hutförmige, russische Germanium Transistoren ragen darauf heraus, wie ein Gruß aus einer anderen Zeit. Abgesehen von zwei Kondensatoren/Elkos ist alles Weitere, was man sehen kann auf der Leiterplatte in Miniatur. Wenn es klingt, soll es mir recht sein…

Die Potis sind direkt auf die Platine gelötet, alle ausgeführten Lötstellen sauber. Die Platine ist hochkant eingesetzt. Das bedeutet, dass die Potis im rechten Winkel abstehen. Ich kann mir beim besten Willen keinen Fall vorstellen, in dem durch die Potis irgendeine Belastung auf die Platte kommen sollte. Dafür ist alles zu fix verschraubt. Eigentlich mag ich es ja, in handverdrahtete oder zumindest noch mit großen, alten Widerständen bestückte Pedale zu kucken. Ich kann mich aber nicht dessen erwehren, dass mich die Sauberkeit des Aufbaus durchaus beeindruckt. In- und Out-Buchse befinden sich auf der Rückseite – dazwischen das nachträglich angebrachter Bias Poti. Alles packt gut zu. Ein zufälliges Verstellen mit dem Fuß eher unwahrscheinlich. Wenn es Ziel des Treters sein sollte, Wertigkeit zu vermitteln… das schafft er…
Ach ja – Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen. Die Versorgung erfolgt über ein Standard 9v Netzteil, Center negative…
Innen3SviFuzz.JPG


Die Wettbewerber

Ich schicke, damit ich selbst einen Ohrenvergleich habe, gleich mehrere Contender aus bestem Hause an den Start, gegen die sich das SviSound zu bewähren hat:

1. Analog.Man SunFace TI/UK – ein klassisches FuzzFace, mit zusäztlichem Biasregler. Ein all-time Favorite, mit dem ich im Ernstfall alles zwischen leichtem Drive und Fuzzlead nur übers Volumepoti an der Gitarre steuere.

2. Analog.Man SunBender Mk1.5 – die Bendervariante mit zwei Transistoren. War nicht lange auf dem Markt, damals in den 60ern… grittier als ein FuzzFace, aber fast identische Topologie.

3. Analog.Man AstroTone – keine FuzzFace-Schaltung, aber ebenfalls ein 2-Transistor-Fuzz. Zudem Silizium Transistoren. Aber geil und hochdynamisch!

Das SunFace und der SunBender funzen nur im Batteriebetrieb. Das Astro kann Beides. Das GE Fuzz, wie gesagt, nur Netzteil.
Mal sehen, was das SviSound Fuzz gegen die international anerkannte Konkurrenz raushaut. Da muss man erst mal bestehen können.
Zum Einsatz kommen mein Havelstar 5881 SDC für tweedigen Charakter, mein Klone-Valveamps 18w/TMB für klassisch Britisches und ein Hughes&Kettner Puretone, der klanglich zwischen Plexiesquem, Voxiesquem und, je nach EQ sogar Amerikanischem changieren kann .
Am Mann hängen eine alte 80er Japan-Strat, die mehrere Eingriffe in die Elektronik über sich hat ergehen lassen müssen, eine getunte Epiphone Dot, der es nicht besser ergangen ist und eine RBC Tele, die einen P90 Soapbar am Hals hat. Tele, Strat und 335er Familie – damit sollten die wichtigsten Sounds abgedeckt sein.

Nu lass ma hör´n
Für die erste Runde habe ich dann mal meine RBC Tele in den Hughes&Kettner Puretone gesteckt und das ganze über eine 112 mit einem WGS G12A laufen lassen – also einem amerikanisch ausgelegten Speaker. Sinn des Ganzen war, dass sowohl Amp als auch der Lautsprecher ordentlich Höhen produzieren, also offenlegen, wie kratzig das Pedal zu Wege geht. Zudem lassen sich am Puretone auch ne Menge pleximässige Töne einstellen, sowie auch eher amerikanische.

In den cleanen Amp zeigt sich, dass das Pedal ordentlich Gain hat. Im Vergleich verhält sich mein Analog.Man Sunface bei den selben Settings wesentlich defensiver. Es hat aber auch nicht einen Bruchteil der Boostkapazitäten. Hier liefert das SviSound Fuzz spielend noch einen sehr ordentlichen Booster dazu, mit dem man wohl jeden Amp ins Schwitzen bringen kann. Der Klang des AM ist offener und greift weniger in den Frequenzgang des Amps ein. Das SviSound hat eine bestimmte Betonung oberer Mitten.
Mal ein wenig herumprobiert und festgestellt, dass ich das bei meinem SunFace dann erreiche, wenn ich das Fuzzpoti von 16Uhr in die „Abendstunden“ bringe und ein paar Extraobertöne kommen. Die meisten Fuzztusiasten spielen eine FF-Schaltung ohnehin vollkommen aufgerissen. Da gehöre ich also eher zu den Ausnahmen in diesem Bereich. Mark scheint das berücksichtigt zu haben und der entsprechende Transistor wird wohl schon von vorne herein heißer angefahren.

Dann also mal die Epiphone Dot rausgeholt, damit sich der Treter auch mal mit Humbuckern beweisen kann. Aaaaah… hier werden Punkte geholt. Jetzt erscheint es plötzlich sehr hilfreich, sich einen aufgeräumteren Bassbereich zu holen. Also mal alles auf schlank und los geht´s. Die Zerre ist selten bröselig, eher fest und fett. Der FuzzFace-Charakter bleibt auch mit Buggies erhalten, ist aber aufgrund der Abstimmung des Pedals plötzlich brauchbar für die Mahagonifraktion. Sehr schön. Die Bass-Saiten werden dick gezeichnet, aber behalten ihre Kontur, werden tighter. Auch mit ordentlich Zerre geht das nicht verloren. Man muss schon ganz schön reinlangen, um die Auflösung der Akkorde so zu überfahren, dass man nix mehr hört. Das gefällt.

In der Stegposition kann sogar der Bassboost wieder spendiert werden. Da schiebt dann ein ordentliches Pfund unten – und oben gibt´s den gewünschten Biss. Endlich wird mir auch im Direktvergleich klar, warum mir mein SunFace so viel offener vorgekommen ist. Die Pedale betonen recht unterschiedliche Frequenzbereiche. Ich würde sagen, dass das SF im Vergleich insgesamt etwas höher klingt. Der Bass ist aufgeräumter als beim Svi, wenn bei diesem der BassBoost aktiviert ist. Mit dem Boost ist das einfach ultrafett. Die warmen Mitten liefert wiederum das SF, während das Svi den Biss in den Hochmitten reinbringt (wo sich mein SF dezent zurückhält). Drüber macht sich das SF noch mal Luft. Man hört das nicht immer so deutlich, aber dadurch bekommt der Klang Raum und Atem. Das Svi hingegen bedämpft die Höhen eher, wird nach oben hin weicher, was auf das erste Hören nicht so auffällt, weil einem erst einmal der Peak in den oberen Mitten ins Gehör dringt, was das SF dunkler erscheinen lässt. Beim genauen Zuhören ist es aber genau andersherum.

Es zeigt sich aber, dass mit aktiviertem Bassboost, aufgedrehtem Treble und Gain jenseits der mittäglichen 12 Uhr auch das Svi offener klingen kann, vor allem, wenn man vom Pedal noch etwas Volumen dazugibt. Aber nie im gleichen Maße wie die AM Pedale. Genau das kommt zugute, wenn man den Amp in die Sättigung treibt. Gedacht – getan.

Den Puretone mal etwas schwitzen lassen, wozu hat man sich schließlich ein PPIMV einbauen lassen. Hier wird’s mit dem AM schnell zu dick, insbesondere, wenn man am Neck-PU rumspielt. Vor allem die Humbucker zeigen schnell unkontrollierbare Sauce. Also Basstoggle raus am Svi und ab die Post. Ein tighter Ton, der aber immer noch cremig fuzzig ist. Das ist kein dickes Overdrive, das ist ein Fuzz! Das ist pure Sättigung, die in höheren Gainregionen fast etwas synthartiges bekommt. Wow. Durch den roll-off in den obersten Regionen bleibt der Ton insgesamt aber kontrollierbar und steht markant im Raum.
Auch wenn man mit dem Gain wieder etwas runter geht ist das ganze sinnvoll. Das Fuzz besetzt quasi einen bestimmten Frequenzgang und lässt aber Bassisten untenrum und Hi-Hat obenrum ihre Ruhe. Allein kann das fast ein klein bissl boxy wirken, im Mix hat die Gitarre dann ihren Platz, ohne dass man auf seine geliebte Fuzzcharakteristik verzichten muss. Da hat einer mitgedacht.
Nie wieder mit dem Fuzz in einen Tubescreamer spielen müssen, um das Signal zu glätten.

Mit dem Tonepoti am Pedal etwas runter und den Bass verschlankt, schon hat man sein Fenster. Netter Nebeneffekt: wenn man nun mit dem Tonpoti an der Gitte etwas runtergeht, kann man fast so etwas wie „cocked Wah“ Sounds imitieren. Hat man 50ies Wiring in der Gitarre, kann man über das Zusammenspiel von Tone und Volume sogar das Frequenzband etwas variieren. Schönes Gimmick, wenngleich sicher nicht so beabsichtigt beim Pedaldesign. Interessant klingts aber allemal.

Jetzt aber genug der Herausforderung. Nun darf das Fuzz auch mal ein Heimspiel haben. Also den Marshall Clone herausgeholt, TMB Kanal, Rocksound eingestellt, Gas geben.
Durch die andere Abstimmung des Amps werden nun manche Unterschiede zwischen den beiden Facevarianten vor meinen Füßen weniger deutlich. Der Roll-Off am Highend des Marshalls lässt nicht mehr so viel Platz für Luftigkeit, wie es der Puretone gelassen hat. Die Vorteile des Svi bleiben, die Nachteile wirken sich aber weniger drastisch aus.
Die Offenheit des AM ist im Vergleich einfach nicht mehr so dominant. Dennoch bleiben die Low-Gain Töne für mich etwas geschmackvoller. Oder um es anders zu sagen: Das SunFace klingt im Low-Gain tatsächlich fast wie ein fettes Overdrivepedal, wenn man die Klangcharakteristik beschreiben will, und wird erst bei aufgerissenem Gitarrenvolumen zum Fuzz. Und das dann aufgrund des Höhengehalts und der unbeschnittenen Bässe auch nicht immer kontrollierbar.

Das Svi geht schon gleich mit deutlich cremigem Fuzzcharakter in die Sättigung. Man hört sofort, dass das kein OD ist, selbst, wenn das Maß an Verzerrung bei beiden Pedalen gleich ist. Das Svi färbt dabei mehr. Aber auch das fällt am 18-Watter weniger auf. Der Hochmittenpeak des Briten und der des Pedals passen einfach zueinander, genauso wie die Bedämpfung der obersten Lagen. Durch den weiteren Schub an Mitten, tritt der Ton mit dem Svi direkt nach vorne, steckt sein Revier ab. Das geht auf Kosten von Atem, Weite… aber das hatten wir ja schon.

Zwischenfazit
Was lässt sich nun über das Fuzz sagen? Mit Singlecoils und ohne Bassboost kann das Pedal ganz schön giftig werden, ohne over-the-top Gain zu liefern, den man nicht brauchen könnte. Die Dynamik ist wirklich hervorragend, sodass es genial möglich ist zwischen fetten Leads und ungecrunchten Rhythmussounds zu wechseln, einfach indem man am Gitarrenvolume schraubt.
Vom Bassgehalt macht sich der Toggle sehr bemerkbar. Ich kann sagen, dass ein SF genau in der Mitte liegt, was den Basscontent des Signals angeht. Wenn der sog. Bass-Boost am Svi aus ist, liefert es einen dickeren, fetteren Frequenzgang als das SunFace. Insbesondere mit kleinen Übungsamps zu Hause liefert das einen schönen Sound, kopiert die Ansprache, die man sonst eher über eine große Kiste hat. Zudem wird das ganze Signal ganiniger. Es scheint also so zu sein, dass hier am Input schon das Signal über ein kleines Cap „verschlankt“ werden kann – oder eben auch nicht. Mit einem bereits zerrenden Amp oder bei höheren Lautstärken, wird das Ganze aber dann schon schnell zu matschig.

Den Toggle in der Normalstellung wird das Signal dann merklich schlanker als bei meinem SunFace. Das kommt bei höheren Gainsettings zugute. Hier wird das Signal etwas aufgeräumt, ohne dass der Fuzzcharakter verloren geht. Jetzt geht es schon ganz schön bissig zu Werke. Aber zum Glück hat das Svi ja ein Tonepoti, mit dem man effektiv filtern kann, wenn einem der Klang zu aggressiv wird. Hier gelingt es, den Sound anzudicken, aber gleichzeitig mögliches Gezissel in Schach zu halten.

Sobald es in höhere Gainregionen geht, arbeitet das SviSound merklich kontrollierter als mein SunFace. Hier kann man also auch moderner zu Werke gehen. Sehr schön. Im Direktvergleich fällt auch das verhältnismässig geringe Noiselevel auf. Ein Fuzz ist niemals leise – aber mein SunFace liefert bei gleichem Gain mehr Hiss. Noch mehr Rauschen produziert übrigens mein formidables AM AstroTone. Klanglich vielleicht sogar vergleichbarer – etwas offener im Ton, aber zu dem Preis erheblichen Rauschens. Direkt Pedal zu Pedal kann man also dem SviSound bescheinigen im Verhältnis zum gelieferten Gain relativ leise zu sein. Verglichen mit anderen Fuzzpedalen.

Auffällig gut ist gelungen, dass sich der Grundsound der Gitarre eigentlich immer durchsetzt. Auch bei höheren Zerrgraden ist man sich seines Werkzeuges noch sicher. Anders als viele Old-School Fuzztreter räumt der Bass-Cut (bzw. nicht-eingeschaltete-Bass-Boost) die unteren Frequenzen effektiv auf und ermöglicht, dass das endlich mal ein FuzzFace Abkömmling ist, der sich auch in der Band durchzusetzen weiß. Insgesamt klingt das Pedal mittiger als seine vintage-mässigen Kollegen. Ich würde sagen, dass es klanglich eher zwischen meinem SunBender Mk1.5 und dem SunFace liegt. Es ist vom Stimmchen her deutlich cremiger als der SunBender. Das Face hingegen liefert einen offeneren Klang. Das ist eindeutig Abwägungssache. Ich frage mich schon, ob man von der Offenheit wirklich noch profitiert, wenn man mit Anderen abhottet.

AufsichtSviFuzz.JPG


Wenn ich etwas kritisieren würde, dann die für meine Begriffe übertriebenen Boostkapazitäten des Pedals. Meiner Erfahrung nach, gibt es so eine Art Sweet-Spot (oder eine Sweet-Range?), in der Gain- und Volumepoti bei einer Faceschaltung sitzen. Meist ist das bei Fuzz jenseits der 15 Uhr, während das Volumen auch die Mittagsstunde überschritten haben sollte. Die Potis scheinen zu interagieren und mehr Volumen scheint den Klang so eines Pedals kontrollierbarer zu machen. Wenn ich weniger Stoff vom Pedal gebe, klingt es verzerrter, aber eben auch enger. Auch das SviSound GE Fuzz reagiert im Prinzip so. Bei gleicher Lautstärke wird es einfach lebendiger, wenn ich das Pedal aufdrehe und beim Amp mit dem Master das ganze ausgleiche (was auch schade ist, weil dann der Amp nicht ganz so atmet, wie er könnte…).
Beim SviSound ist die Boostkapazität schon so groß, dass die Menge an Wind, die das Pedal jenseits einer Volumestellung von 11 Uhr macht, fast schon lächerlich ist. Einen Amp vor der Sättigung überfahre ich schon alleine damit, da brauche ich kaum noch Fuzz dazu. Hier würde ich mir aber nicht nur einen feineren Regelweg wünschen, sondern insgesamt die Möglichkeit das Pedal in seiner Sweet-Range im Zusammenspiel aus Gain und Volume betreiben zu können. Schade.

Der Toggle sollte zudem optimalerweise noch eine dritte Stellung haben, mit der der Bassgehalt genauer angepasst werden kann, wenn man mit fetteren PUs spielt oder in einen dick zerrenden Amp geht oder LowGain spielen will. FuzzFace-Schaltungen SIND wooly. So sind sie gedacht, das ist Teil ihres Charmes. Wer maximal transparente Auflösung sucht, sollte woanders suchen (zB beim OverZoid aus gleichem Hause). Das hier ist schon Creme fraiché, was da angerührt wird. Fett und cremig. Dennoch wäre das Finetuning am Bassgehalt noch ausbaubar.

Wenn klar ist, dass man ohnehin immer in einen Amp spielt, der von sich aus schon singt wie ein Vögelchen, ist das schnuppe. Dann kommt der Bass-Cut gerade recht. Wer umgekehrt eher mit kleineren Verstärkern clean spielt, braucht möglicherweise gar keinen Bass-Cut, vor allem mit Singlecoil Gitarren. Dem wird der Roll-Off in den Höhen ebenso entgegen kommen, wie die Möglichkeit durch den Bassgehalt sein Besteck etwas größer und wuchtiger klingen zu lassen. Gut klang auch, bei mittlerer Lautstärke einen Kompressor hinter dem Pedal zu haben (in diesem Fall ein Rothwell Love Squeeze). Das vermittelt auch etwas von dem Spielgefühl in einen schwitzenden Amp zu gehen.

Mein persönliches Fazit ist, dass mein SunFace mein Spezialist fürs Bluesboard bleibt. Wenn es darum geht den Übergang von Clean zu weniger verzerrten Drive und Fuzzsounds zu gestalten ist das AM einfach eine Klasse für sich. Es klingt eben offener und „overdriveiger“, kann also auch ohne weiteres Zerrpedal eingesetzt werden. In höheren Gainsettings verhält es sich aber unkontrollierbarer als das Svi und droht im Mix unterzugehen und noisy zu klingen.

Sobald es in die Rockkapelle geht, hat das Svi wohl die Nase vorn. Es bietet den auffälligeren Frequenzgang und kann so eingestellt werden, dass man sich mit dem Basser nicht in die Quere kommt. Dennoch bleibt es hochdynamisch, sodass eigentlich alle Schattierungen abgebildet werden können. On Tap bietet es einfach mehr Zerre als mein SunFace und man findet am Gainregler sehr viel mehr brauchbare Einstellungen. Es ist möglich das Pedal auch ähnlich einem Booster mit minimalem Gain zu fahren, ohne dramatische Klangeinbußen hinnehmen zu müssen. Das ist großes Kino, das ich von anderen Faceschaltungen noch nicht kenne.
Der Toneregler hilft dabei ungemein, um das Signal im unteren Gainbereich aufzufrischen oder bei sich überschlagenden Obertonkaskaden abzumildern. Wenn es um Vielseitigkeit mit einem einzigen Fuzzpedal geht und man noch dazu Humbuckerianer ist, ist das Svi auf alle Fälle einen ausführlichen Blick wert.

Der Praxiswert durch die Status-LED und die Möglichkeit das Fuzz über eine gemeinsame Stromversorgung auf dem Board zu füttern ist natürlich ungemein hoch. Ein Batteriefuzz kann man eigentlich nicht in einen Looper hängen, weil sonst alsbald die die Stromversorgung nicht mehr sichergestellt ist. Das Svi schleift man einfach ein kann sich seinen Auftritt auch im Looper „speichern“.

Nicht alles an diesem Pedal ist besser als bei den Klassikern – aber Vieles ist wirklich saugut. Und für gar nicht Wenige ganz bestimmt auch genau das, was sie für ihr Handwerk brauchen.

Grüßlé

s´Zwieberl

PS - Gerne schreibe ich auch noch mal ein paar Takte zur Strat und zum Havelstar, von denen ich bis hierhin noch gar nicht viel berichtet habe im Zusammenspiel mit dem GE Fuzz
 
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1. Das Pedal ist Negative-Ground beschaltet, sodass es möglich ist, die Stromversorgung per Daisy Chain oder zentral über einen PowerBrick zu gewährleisten, ohne dass man dabei etwas zerschießt. Die meisten Boutique-Fuzz-Bastler (auch von mir Hochgeschätzte übrigens) machen es sich da einfacher und bauen die Kisten um die NPN Germanium Transistoren mit Positive-Ground.

Sicher, dass Du nicht PNP typen meinst ? Man kann PNP typen auch als negative ground verdrahten, allerdings meist mit dem berüchtigten Problem des "motorboatings", oder man nimmt NPN typen , die sind aber relativ selten bei Germanium ( das alte BYOC Fuzz hatte das mal ).
Ansonsten hat Uwe von UK elektronik auch nen Ge Fuzz mit neg masse im Sortiment, sogar mit Tone Regelung. Nur das Design von den MEK Tretern finde ich etwas abtörnend...naja Uwe macht halt kein grosses mojo um sein Zeug...
 
Hi @floydish,

Sicher, dass Du nicht PNP typen meinst ?
GEMEINT habe ich NPN, aber ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen wollen.
De facto habe ich per Mail von Mark die Aussage erhalten, das Pedal sei negative ground - also die Schaltung, nicht nur der Anschluss. Daher ja auch die Möglichkeit des DaisyChaining.
Motorboating ist sicher kein Problem. Das Nebengeräuschlevel ist beruhigend gering (verglichen mit anderen Fuzzpedalen).
Möglich wären schon PNP Typen, aber dann würde ich ein deutlich weniger gainiges Pedal erwarten, da diese ja meist eine wesentlich geringere Verstärkung aufweisen. Wieso auch immer...

Zu Uwes Fuzz kann ich keine Aussagen machen, weil ich da noch keine gebaut habe. Aber meiner Recherche nach, ist das Face, das er mit Toneregler anbietet keine GE sondern eine SI-Variante. Die GE Fuzzpedale, die es dort zu finden gibt, sind keine Faceschaltungen, sondern kommen aus einer ganz anderen Ecke. Das würde ich ungern miteinander vergleichen wollen.

naja Uwe macht halt kein grosses mojo um sein Zeug...
Mark auch nicht - zumindest nicht, wenn man seine Preise und seinen Auftritt mit dem vergleicht, was andere Boutiqueisten so abziehen.

Grüßlé
s´Zwieberl
 
Ich glaube das war ein Mistverständnis, ich bezog mich auf den Satz: "...machen es sich da einfacher und bauen die Kisten um die NPN Germanium Transistoren mit Positive-Ground."
NPN Transen mit pos grd macht für mich keinen Sinn, deswegen ob Du nicht PNP mit pos grd meintest.
Motorboating ist auch nicht pauschal ein Problem von neg grd sondern ist nur dann ein Problem, wenn man PNP typen in ne Schaltung mit neg grd planzt. NPN mit neg grd ist supi.
Ob die NPN typen einen höheren Verstärkungsfaktor haben weiss ich nicht, ich hab das besagte BYOC vintage Fuzz mit NPN Transen und das ist sehr lo-gainig. Ich vermute eher, dass Mark da eine Quelle mit NPN Transen mit höherer Verstärkung aufgetan hat. Der ehemalige Ostblock ist da sicher ne gute Fundgrube...

Das Teil was ich meine ist kein Bausatz, Uwe verkloppt auch fertige Treter:
http://uk-electronic.de/onlineshop/...d=235&osCsid=55dfd879857b7b3b8dbadbc34f2ecf7a

Fusselige Grüsse,
floydish
 
Hi @floydish

Danke für den Link. Hatte ich doch glatt überlesen oder übersehen.
Bei genauerer textkritischer Analyse bin ich auf die Formulierung "Klassisches Fuzz mit 3 ausgesuchten Germaniumtransistoren" gestossen.

Das betrachte ich erst mal als einen Hinweis darauf, dass es sich um ein Fuzz der ToneBender Familie handeln könnte, weil hier wohl die Klassischsten der klassischen 3-Transistor Fuzzpedale zu Hause sind. Naheliegend wäre so etwas wie ein MkIII oder ein MkIV, dier auch im Originaldesign schon den Toneregler hatten.

Der Trick ist ja gerade, dass ein FuzzFace eben in der Regel keinen Toneregler hat - weil die Dinger ohnehin schon eher zum Mumpfen neigen und man dankbar um jedes bissl Höhen war, die man so noch rausgekriegt hat (zu Zeiten in denen ewig lange Kabel ungebuffert geführt wurden und viele Amps nicht gerade zum Beleuchten der Präsenzen ausgelegt waren).
Genau das gefällt mir am Svi - dass es auf einem FF beruht und daher die phantastische Dynamik dieser Kisten mit einer effektiveren Klangregelung verbindet.

NPN Transen mit pos grd macht für mich keinen Sinn, deswegen ob Du nicht PNP mit pos grd meintest.
Motorboating ist auch nicht pauschal ein Problem von neg grd sondern ist nur dann ein Problem, wenn man PNP typen in ne Schaltung mit neg grd planzt. NPN mit neg grd ist supi.
Oh ja - sorry - verhobachselt im Schreibfluss. :embarrassed: Das ziehe ich mir an.

Grüßlé
s´Zwieberl
 
Das System lässt mich keine Kekse vergeben - schade.
Tolle Review. Wenn es jemand versteht einem GAS zu verpassen, dann du :great: .
 
Das System lässt mich keine Kekse vergeben - schade.
Danke trotzdem. Ich weiss schon, warum ich in meiner Jugend immer gegen
gewesen war... ;)
Heute kriegt man dafür aber leider zu schnell Applaus von der falschen Seite.

Sei es drum.

Hier mal ein erster, kleiner Nachschlag. Es hat sich nunmal so ergeben, dass in meinem Räumchen ja auch noch ein RedKnob Twin rumsteht, der lange Jahre mein erstes Workhorse gewesen war. Warum nicht mal das Fuzz dort einstöpseln? Nicht, dass ich von der Kombi 7ender Clean und FuzzFace jetzt so richtig viel erwartet hätte, aber wenn es schon mal rumsteht...

Der Test fand mit meiner Epi Dot statt, die ich zwischen seriell und parallel switchen kann. Damit kriege ich die Humbucker vom Timbre einigermaßen singlecoilig. Nur so viel zu den Umständen.
Der The Twin hat eigentlich eine ganz effektive Klangregelung, die mit Mid-Cut (hab ich gezogen) und genug Treble und Bass durchaus Blackfaceiges von sich geben kann. Sicher nicht mit der Klangkultur eines 60er Jahre Boliden, aber näherungsweise kann man damit Aussagen über das Zusammenspiel mit einem Blackface-Frequenzgang machen. Immerhin.

Was soll ich sagen... Das sind ja nunmal keine Amps, die dafür gemacht worden sind, mit einem Fuzz angepustet zu werden. Dafür bilden sie die Obertonreihe zu weitreichend ab (und die Vorstufe ist so stabil, dass diese kaum in die Knie zu zwingen ist), da ist dann mal ziemlich viel SquareWave drin, wenn man die alten Treter voranhängt. Natürlich ist das nicht der warme Overdrivesound, den man meist so sucht.

Allerdings muss ich sagen, dass sich das SviFuzz dafür erstaunlich gut schlägt. Da es obenrum stärker bedämpft, als meine anderen Fuzzkisten, halten sich die Gehörgangsfräsen angenehm zurück, dominieren das Klangbild nicht so sehr, wie wenn ich mein Astro oder den SunBender vorne hinhänge.
Auch hier wieder das bekannte Bild. So lange ich im (very) low Gain Bereich bleibe, klingt das SunFace etwas offener und liefert auch noch nicht zuuu viel Gekrätze. Bei MidGain sieht das Ganze aber schon anders aus. Mit dem Svi kann ich schon merklich mehr Dampf geben, bevor es wirklich unangenehm oder schrill wird.
Ein BlackFaceAmp wird niemals das natürliche Habitat und der No1. BasisSound für Fuzzkisten sein... aber mit dem Svi kann man zumindest drüber spielen.
Für Sessions oder andere Gelegenheiten, bei denen man möglicherweise nicht seinen eigenen Amp dabei hat, kann das von Vorteil sein.

Prädikat: annähernd 7enderfähig, für den Gebrauch unter Verwendung der notwendigen Schutzmaßnahmen (Gain auf Halbmast, evtl. Tone Korrektur) geeignet. Und das ist "leider" mehr, als ich von meinen anderen Fuzzkisten sagen kann.

Grüßlé
s´Zwieberl
 
Interessante Feststellung, da Fender und Fuzz wirklich ein ganz eigenes Kapitel sind :D.
 
...und ein nächster Nachschlag, der mich selbst überrascht hat.

Beim Proben (mein Mitgitarrist - oder bin ich der Mitgitarrist? Mein Kollege kann mehr! Jedenfalls hat mein Bandkollege das gleiche Fuzz) ist mir zu meiner Überraschung aufgefallen, dass er sein Svi GE Fuzz mit aktiven PUs spielt, gelegentlich auch noch mit dem OverZoid boostet.
Ein niederohmiges Signal in ein FuzzFace. MUSS Shice klingen... oder?

Also zu Hause den Test gemacht. Mein Svi Fuzz rausgeholt und es mal hübsch mit einem niederohmigen Eingangssignal versorgt, indem ich zunächst den OverZoid, anschließend einen Kompressor (Love Squeeze Clone, wen es interessiert) vor das Teil geschaltet.
Bei meinen anderen Germanium Fuzzkisten bekomme ich dann nur noch ein hochkomprimiertes, hochgainiges Signal, aber nicht mehr die offene, dynamische Spielweise (oder Spielwiese? ;) ).

Nicht so hier. Ich hab selbst meinen Ohren nicht getraut. Bei Unitiy Lautstärke gab es kaum Veränderung zum dry Signal. Das Svi blieb dynamisch und vollmundig, voller Cleanup mit dem Gitarrenpoti, feinster Germaniumsound.
Vielleicht ein Tick weniger offen, als wenn es das erste Pedal in der Kette ist - aber das kann auch ein Effekt des vorgeschalteten Pedals sein und muss nicht am Svi liegen.

:confused: muss ich mein Halbwissen über FuzzFaces über den Jordan werfen? Das SviSound wandelt sich immer mehr zum totalen Bringer.

Externe Stromversorgung ohne Probleme mit der Polarität zu haben, LED, dynamisches Spiel weniger abhängig von der Positionierung - weil es auch gebufferte Signale "frisst"...?

Chapeau Mark.

Grüßlé
s´Zwieberl
 
Sehr interessante Beobachtung. Ich muss immer wieder feststellen, dass ich zwar ein Liebhaber von Fuzz-Sounds bin, dann aber doch wirklich keine Ahnung über die Hardware habe :D.

Btw. gibt es das Ding auch als Mini :w00t:
 
Hi @6L6

Btw. gibt es das Ding auch als Mini :w00t:
Zumindest hat Mark eine Mini-Line... Beim entsperchenden Link auf Germanium ist dann das GE3.2 vernetzt.
Könnte also sein.
Das Mini hat aber keinen Bass-Switch. Ob das dann immer Boost oder immer Cut heisst, weiss ich leider nicht. Einfach mal anmailen. Ich würde ohnehin vorher mit Mark abklären, wieviel Gain das Pedal haben soll. Ich jedenfalls bin mit LowGain Fuzzes immer gut gefahren. Hat mir Zerre genug.


Es gibt auch ein V4, dass wohl "benderiger" vom Tone sein solle.


s´Zwieberl
 
.. Ich jedenfalls bin mit LowGain Fuzzes immer gut gefahren. Hat mir Zerre genug.
Ja, das geht mir ähnlich.
Insgesamt finde ich den Markt so verwirrend, dass ich da einfach nicht hinterherkomme.
Das V4 klingt auch an manchen stellen klasse.
In folgenden Video stellt der nette Vogel aus Australien Mini Boost und Fuzz von Svi vor:

Boost und Fuzz mit dem Schalter auf "Mitten" Stellung bröselt der Ton sehr schön auseinander :D.

[edit]:
Besonders klasse finde ich, wenn wie bei einem guten Tubescreamer ein cleaner Grundsound hinten hervorscheint.
 
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Muss ich mal mit experimentieren. Ich hab gerade das SI Mini Fuzz hier und nen vergleichbaren Treblebooster. Bislang arbeite ich noch an meinem Zugang zu dem Pedal. Man muss SI tatsächlich anders spielen als GE...
 
Hi @6L6 (und natürlich Jeden, den es interessiert)

da es mich auch interessiert hatte, hab ich mal an Mark die Anfrage gestellt.
Das Mini GE Fuzz ist von der Schaltung auch das 3.2 - nur eben ohne Tone Poti und ohne "Bass Boost". Mark hat sich dabei von den Werten für eine Mittelvariante entschieden, die zwischen dem on/off des großen Pedals liegt.

Da ich aber selbst Folgendes geschrieben hatte:
Der Toggle sollte zudem optimalerweise noch eine dritte Stellung haben, mit der der Bassgehalt genauer angepasst werden kann, wenn man mit fetteren PUs spielt oder in einen dick zerrenden Amp geht oder LowGain spielen will. FuzzFace-Schaltungen SIND wooly. So sind sie gedacht, das ist Teil ihres Charmes. Wer maximal transparente Auflösung sucht, sollte woanders suchen (zB beim OverZoid aus gleichem Hause). Das hier ist schon Creme fraiché, was da angerührt wird. Fett und cremig. Dennoch wäre das Finetuning am Bassgehalt noch ausbaubar.

Wenn klar ist, dass man ohnehin immer in einen Amp spielt, der von sich aus schon singt wie ein Vögelchen, ist das schnuppe. Dann kommt der Bass-Cut gerade recht. Wer umgekehrt eher mit kleineren Verstärkern clean spielt, braucht möglicherweise gar keinen Bass-Cut, vor allem mit Singlecoil Gitarren. Dem wird der Roll-Off in den Höhen ebenso entgegen kommen, wie die Möglichkeit durch den Bassgehalt sein Besteck etwas größer und wuchtiger klingen zu lassen.
klingt das für mich ziemlich treffend... da könnte man schon schwach werden.

s´Zwieberl
 
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