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Old Blood Noise Endeavors – Dark Star
Bildquelle: http://www.oldbloodnoise.com/
Einleitung
Wer die Pedale des US-amerikanischen Herstellers Old Blood Noise Endeavors (kurz OBNE) kennt, der weiß, dass die Jungs aus Oklahoma in ihrem Schuppen nicht gerade mainstreamtaugliche Effekte entwickeln und herstellen.
Ein Chorus ist bei ihnen nicht einfach nur ein Chorus (Gruß an den Reflector), genauso wenig wie ein Delay einfach nur ein Delay ist (Mondegreen und Black Fountain). Und genauso verhält es sich auch mit dem Dark Star Reverb, welches genauer gesagt die Bezeichnung „Pad Reverb“ erhielt.
Aber der Reihe nach:
Kaufentscheid
Mit meiner Musik bin ich in dem Genre zu Hause, was gemeinhin als Ambient bezeichnet wird. Auch die Richtungen Post-Rock, Electronica, Filmmusik, etc. wären wohl nicht ganz falsch.
Hier ist man es gewohnt, immer neue Grenzen auszuloten und gerne neue und interessante Gebiete zu betreten. Oft verspürt man den Reiz über die Grenzen zu gehen, auszuchecken was möglich ist. Experimentell muss es sein. Man ist neugierig und irgendwie ständig auf der Suche was es noch so gibt. Irgendwann kommt dann der Punkt an dem man dankbar ist, dass es Leute wie OBNE gibt, die genau diesen Markt gerne und kreativ füttern.
Mit dem Strymon Big Sky Reberb, welches sich nun schon geraume Zeit auf meinem Board befindet, hatte ich eigentlich gedacht, meinen heiligen Gral gefunden zu haben. Nun, dem ist auch so! Absolut!
Allerdings war mir schon immer danach ihm noch einen kleinen Kompagnon zur Seite zu stellen, der es reverb-technisch bei Bedarf etwas düsterer, abgedrehter und wie schon erwähnt experimenteller werden lässt.
Oft wird man gefragt „brauchst du dann das alte/vorhandene Reverb noch?“ Um es kurz zu fassen: Ja! Sogar unbedingt und (für mich und das Dark Star zumindest) zwingend. Dazu aber später mehr.
Aus diesem Grund möchte ich hier auch vorab gleich erwähnen: Das Dark Star hat im Prinzip bei keiner Einstellung einen „neutralen“ Reverb, egal welche (Regler-)Einstellung man wählt, aber auch dazu kommen wir noch. Gängige, von herkömmlichen Geräten bekannte Hall-Typen wie Room, Plate oder Spring gibt es hier nicht.
Die Hauptkonkurrenten für das OBNE Dark Star waren das Afterneath von Eartquaker Devices und das Caroline Meteore. Der Hauptgrund warum die Wahl letztendlich aufs Dark Star fiel, war für mich eindeutig der (Bit-)Crush Mode (einer von insgesamt drei Modes). Genauer gesagt war es die Kombination eines Bit Crushers der mit einem (mMn perfekt auf ihn zugeschnittenen) Reverb kombiniert ist. Ich hatte mich auch nach einem reinen Bit Crush Pedal umgesehen, aber nichts Ansprechendes gefunden.
Erster optischer Eindruck
Fein fein
Wie man es von so manchen Boutique Herstellern kennt und schon fast gewohnt ist, gibt‘s auch hier ein paar nette „Beilagen“. Schönes Stoffsäckchen mit Firmenlogo, Aufkleber, Ansteck-Buttons. Die „Anleitung“ incl. Favorite Settings der vier OBNE Jungs ist auf die Rückseite eines Posters aus schwerem Papier gedruckt. Das Poster selbst zeigt das Design des Pedals, welches von dem US-amerikanischen Künstler Jon Carling stammt.
Die Kreativität äußert sich bei OBNE generell nicht nur im Klanglichen, sondern auch in Gestaltung und Design, ja sogar in der Beschreibung ihrer Produkte. Ich möchte jetzt nicht dass das zu lang wird (wird's eh), die Texte und Videos gibt es u.a. auch auf der Hersteller-Produkt Seite, aber nur so viel: Es geht teilweise schon sehr ins Poetische, ja Philosophische, wie sie selbst ihre Effekte „umschreiben“ oder in Geschichten verpacken.
Zum Pedal selbst, Anwendung und Sound
Schon bei den „offiziellen“ angegebenen Specs. wird die besondere Art von Humor der vier Kumpels aus Oklahoma wieder sichtbar:
9VDC
2.1mm negative center pin adapter
46mA draw
Blood optional
Noise required
Das Dark Star hat drei Modes und verfügt daher über einen Switch mit dem der gewünschte Mode wählbar ist. Es handelt sich dabei um Pitch, Delay und Crush.
Für die klanglichen Einstellungen gibt es vier Regler: Ctrl 1, Ctrl 2, Mix und Reverb.
Ctrl 1 und Ctrl 2 haben für jeden Mode unterschiedliche Funkionen:
Im Pitch Mode sind das eine minus und eine plus Oktave, im Delay Mode einmal die Delay Time und einmal das Feedback, und im Crush Mode ist Ctrl 1 für Pitch Control +/- Oktave und Ctrl 2 regelt die Bit Crush Rate.
Der Mix Knob regelt wie zu erwarten den Mix zwischen Dry und Wet Signal und der Reverb Knob die Decay Zeit des Reverbs.
Neben dem (True) Bypass Switch gibt es noch den Hold Switch, der, wie auch von anderen Reverb Effekten bekannt ist, die gerade klingende Note des Wet Signals einfriert solange man ihn drückt. Ist der Mix Regler auf weniger als 100%, so kann weiterhin zum eingefrorenen Reverb Signal dazu gespielt werden.
Wie eingangs schon erwähnt, ist der Crush Mode mein absoluter Favorit. Dieser lädt nicht nur zum Experimentieren ein, sondern zeigt mMn. neben dem Pitch Mode einfach am deutlichsten den Charakter des Dark Stars und die Möglichkeiten die sich einem durch verschiedenste Einstellungen der vier Regler eröffnen.
Aber auch vom Delay Mode bin ich mittlerweile fasziniert. Was sich anfangs noch als sehr unscheinbar zeigte, ist inzwischen zur reinen Schönheit gewachsen und ich bin in das Delay Klangbild fast ein wenig verliebt.
Was den Klangcharakter angeht erinnert mich dieser Mode bei bestimmten Einstellungen ein bisschen an das Afterneath Pedal von Earthquaker Devices. Das Dark Star lässt das Reverb Signal hier richtig schön „perlen“.
Mittlerweile wundert mich darum auch nicht der O-Ton aus dem Technical Demo von OBNE selbst zum Delay Mode des Dark Stars:
„Maybe our prettiest mode that have ever been on any pedal we have.“
Beim Pitch Mode kommen wohl die experimentellsten Klänge zu Stande. Dies ist allerdings der Mode den ich bislang noch am wenigsten nutze. Er mag definitiv ein hoch eingestelltes Wet Signal.
Noch zwei Anmerkungen generell zum Reverb Knob (unabhängig davon in welchem Mode man sich befindet):
- Wenn der Reverb Regler voll aufgedreht ist, entspricht das dem gleichen Zustand wie wenn der Hold Switch gedrückt wird. Dies sorgt sozusagen für ein Endlos-Signal.
- Es wird ja gesagt, dass sich durch Aufdrehen des Reverb Reglers die Decay Zeit des Reverbs vergrößert. Das ist natürlich richtig. In der Praxis wirkt sich das jedoch auch so aus, dass das mit Ctrl 1 und 2 modulierte Signal dann immer mehr verschwimmt und somit der gerade gewählte/eingestellte Klangcharakter weniger präsent und somit weniger hörbar ist. Das Wet Signal wirkt dadurch auch deutlich leiser. Der gewünschte und typische Klang des Dark Star kommt mMn. also am besten durch, wenn der Reverb Knob nicht weiter als Noon aufgedreht wird. Ich betrachte das Dark Star auch eher als Klangerzeuger bzw. -erweiterer und weniger als Reverb. Warum ich mir in meinem Fall deshalb um fehlende Hall-Zeit trotz nur halb aufgedrehtem Decay keine Gedanken machen muss, kommt im nächsten Absatz und führt uns nochmal zum eingangs erwähnten Strymon Big Sky.
Grundsätzliches zum Gerät:
Das Dark Star hat immer seinen eigenen Klangcharakter. Der ist auch vorhanden wenn beide Ctrl Regler zu sind.
Das Dry Signal bleibt immer unberührt von der Modulation. Was man mit den Reglern Ctrl 1 und 2 anstellt, wirkt sich also nur auf das Hallsignal, also das Wet Signal aus. Das heißt, wenn der Mix Regler auf weniger als 100% ist, und das Dry Signal zu hören ist, bleibt dies auch zu jedem Zeitpunkt Dry. Deshalb ist es für mich was meine Musik angeht eigentlich unerlässlich, zusätzlich noch einen Reverb (in meinem Fall das schon erwähnte Strymon Big Sky) hinten dran zu haben. Und genau das führt also auch dazu, dass eine wie oben erwähnt gering gewählte Decay Zeit beim Dark Star für mich kein Problem darstellt.
Der Verzicht auf Stereo ist bei diesem Pedal für mich nur ein kleiner Wermutstropfen. Man ist dies bei Geräten dieser speziellen Art auch gewohnt.
Eine Sache noch:
Wer auf einen Expression-Pedal-Anschluss und einen „Clickless-Switch“ Wert legt, der sollte beim Kauf darauf achten, sich die Version 2 des Dark Stars zu bestellen. Einige Shops haben noch die V1 im Angebot (zu günstigeren Preisen).
Soundfiles versuche ich noch nachzureichen. Auf Youtube gibt es ein paar Videos die eigentlich allesamt den Soundcharakter des Dark Stars ziemlich gut zeigen und rüberbringen, u.a. dieses hier (ab ca. 8.00 der Crush Mode):
Ebenso natürlich auch die Demo Videos auf der Herstellerseite:
http://www.oldbloodnoise.com/pedals/dark-star
Fazit
Für mich ist das OBNE Dark Star ein beeindruckendes Pedal, von dessen Klang man sich gerne in ferne Welten entführen lässt. Es ist einfach wie geschaffen für die eingangs erwähnten Musikrichtungen.
Es ist definitiv kein Pedal das man einsteckt und loslegt. Dafür ist es auch nicht gedacht und man wird in diesem (Klang-)Sektor so was auch nicht erwarten.
Durch seine verschiedenen Modes und den insgesamt vier Reglern bietet es zudem ordentlich Möglichkeiten immer wieder neue Klangwelten zu entdecken und zu erforschen. Somit ist es auch definitiv kein One-Trick-Pony. Es lädt auch sehr zum Experimentieren ein wenn es darum geht mit was man es füttert, bzw. wo man es dann noch durchschickt.
Wie man sieht begeistert es mich enorm. Selten ist beim Austesten die Zeit um mich herum so verflogen wie bei diesem Gerät. Es ist wirklich so, dass man sich darin verliert. Der Hersteller spricht nicht umsonst von einem Universum in das man driftet.
In diesem Sinne, um es mit dem Firmenmotto von Old Blood Noise Endeavors zu halten:
„Take Risks. Make Noise.“
…und danke fürs Lesen!
Bildquelle: http://www.oldbloodnoise.com/
Einleitung
Wer die Pedale des US-amerikanischen Herstellers Old Blood Noise Endeavors (kurz OBNE) kennt, der weiß, dass die Jungs aus Oklahoma in ihrem Schuppen nicht gerade mainstreamtaugliche Effekte entwickeln und herstellen.
Ein Chorus ist bei ihnen nicht einfach nur ein Chorus (Gruß an den Reflector), genauso wenig wie ein Delay einfach nur ein Delay ist (Mondegreen und Black Fountain). Und genauso verhält es sich auch mit dem Dark Star Reverb, welches genauer gesagt die Bezeichnung „Pad Reverb“ erhielt.
Aber der Reihe nach:
Kaufentscheid
Mit meiner Musik bin ich in dem Genre zu Hause, was gemeinhin als Ambient bezeichnet wird. Auch die Richtungen Post-Rock, Electronica, Filmmusik, etc. wären wohl nicht ganz falsch.
Hier ist man es gewohnt, immer neue Grenzen auszuloten und gerne neue und interessante Gebiete zu betreten. Oft verspürt man den Reiz über die Grenzen zu gehen, auszuchecken was möglich ist. Experimentell muss es sein. Man ist neugierig und irgendwie ständig auf der Suche was es noch so gibt. Irgendwann kommt dann der Punkt an dem man dankbar ist, dass es Leute wie OBNE gibt, die genau diesen Markt gerne und kreativ füttern.
Mit dem Strymon Big Sky Reberb, welches sich nun schon geraume Zeit auf meinem Board befindet, hatte ich eigentlich gedacht, meinen heiligen Gral gefunden zu haben. Nun, dem ist auch so! Absolut!
Allerdings war mir schon immer danach ihm noch einen kleinen Kompagnon zur Seite zu stellen, der es reverb-technisch bei Bedarf etwas düsterer, abgedrehter und wie schon erwähnt experimenteller werden lässt.
Oft wird man gefragt „brauchst du dann das alte/vorhandene Reverb noch?“ Um es kurz zu fassen: Ja! Sogar unbedingt und (für mich und das Dark Star zumindest) zwingend. Dazu aber später mehr.
Aus diesem Grund möchte ich hier auch vorab gleich erwähnen: Das Dark Star hat im Prinzip bei keiner Einstellung einen „neutralen“ Reverb, egal welche (Regler-)Einstellung man wählt, aber auch dazu kommen wir noch. Gängige, von herkömmlichen Geräten bekannte Hall-Typen wie Room, Plate oder Spring gibt es hier nicht.
Die Hauptkonkurrenten für das OBNE Dark Star waren das Afterneath von Eartquaker Devices und das Caroline Meteore. Der Hauptgrund warum die Wahl letztendlich aufs Dark Star fiel, war für mich eindeutig der (Bit-)Crush Mode (einer von insgesamt drei Modes). Genauer gesagt war es die Kombination eines Bit Crushers der mit einem (mMn perfekt auf ihn zugeschnittenen) Reverb kombiniert ist. Ich hatte mich auch nach einem reinen Bit Crush Pedal umgesehen, aber nichts Ansprechendes gefunden.
Erster optischer Eindruck
Fein fein
Wie man es von so manchen Boutique Herstellern kennt und schon fast gewohnt ist, gibt‘s auch hier ein paar nette „Beilagen“. Schönes Stoffsäckchen mit Firmenlogo, Aufkleber, Ansteck-Buttons. Die „Anleitung“ incl. Favorite Settings der vier OBNE Jungs ist auf die Rückseite eines Posters aus schwerem Papier gedruckt. Das Poster selbst zeigt das Design des Pedals, welches von dem US-amerikanischen Künstler Jon Carling stammt.
Die Kreativität äußert sich bei OBNE generell nicht nur im Klanglichen, sondern auch in Gestaltung und Design, ja sogar in der Beschreibung ihrer Produkte. Ich möchte jetzt nicht dass das zu lang wird (wird's eh), die Texte und Videos gibt es u.a. auch auf der Hersteller-Produkt Seite, aber nur so viel: Es geht teilweise schon sehr ins Poetische, ja Philosophische, wie sie selbst ihre Effekte „umschreiben“ oder in Geschichten verpacken.
Zum Pedal selbst, Anwendung und Sound
Schon bei den „offiziellen“ angegebenen Specs. wird die besondere Art von Humor der vier Kumpels aus Oklahoma wieder sichtbar:
9VDC
2.1mm negative center pin adapter
46mA draw
Blood optional
Noise required
Das Dark Star hat drei Modes und verfügt daher über einen Switch mit dem der gewünschte Mode wählbar ist. Es handelt sich dabei um Pitch, Delay und Crush.
Für die klanglichen Einstellungen gibt es vier Regler: Ctrl 1, Ctrl 2, Mix und Reverb.
Ctrl 1 und Ctrl 2 haben für jeden Mode unterschiedliche Funkionen:
Im Pitch Mode sind das eine minus und eine plus Oktave, im Delay Mode einmal die Delay Time und einmal das Feedback, und im Crush Mode ist Ctrl 1 für Pitch Control +/- Oktave und Ctrl 2 regelt die Bit Crush Rate.
Der Mix Knob regelt wie zu erwarten den Mix zwischen Dry und Wet Signal und der Reverb Knob die Decay Zeit des Reverbs.
Neben dem (True) Bypass Switch gibt es noch den Hold Switch, der, wie auch von anderen Reverb Effekten bekannt ist, die gerade klingende Note des Wet Signals einfriert solange man ihn drückt. Ist der Mix Regler auf weniger als 100%, so kann weiterhin zum eingefrorenen Reverb Signal dazu gespielt werden.
Wie eingangs schon erwähnt, ist der Crush Mode mein absoluter Favorit. Dieser lädt nicht nur zum Experimentieren ein, sondern zeigt mMn. neben dem Pitch Mode einfach am deutlichsten den Charakter des Dark Stars und die Möglichkeiten die sich einem durch verschiedenste Einstellungen der vier Regler eröffnen.
Aber auch vom Delay Mode bin ich mittlerweile fasziniert. Was sich anfangs noch als sehr unscheinbar zeigte, ist inzwischen zur reinen Schönheit gewachsen und ich bin in das Delay Klangbild fast ein wenig verliebt.
Was den Klangcharakter angeht erinnert mich dieser Mode bei bestimmten Einstellungen ein bisschen an das Afterneath Pedal von Earthquaker Devices. Das Dark Star lässt das Reverb Signal hier richtig schön „perlen“.
Mittlerweile wundert mich darum auch nicht der O-Ton aus dem Technical Demo von OBNE selbst zum Delay Mode des Dark Stars:
„Maybe our prettiest mode that have ever been on any pedal we have.“
Beim Pitch Mode kommen wohl die experimentellsten Klänge zu Stande. Dies ist allerdings der Mode den ich bislang noch am wenigsten nutze. Er mag definitiv ein hoch eingestelltes Wet Signal.
Noch zwei Anmerkungen generell zum Reverb Knob (unabhängig davon in welchem Mode man sich befindet):
- Wenn der Reverb Regler voll aufgedreht ist, entspricht das dem gleichen Zustand wie wenn der Hold Switch gedrückt wird. Dies sorgt sozusagen für ein Endlos-Signal.
- Es wird ja gesagt, dass sich durch Aufdrehen des Reverb Reglers die Decay Zeit des Reverbs vergrößert. Das ist natürlich richtig. In der Praxis wirkt sich das jedoch auch so aus, dass das mit Ctrl 1 und 2 modulierte Signal dann immer mehr verschwimmt und somit der gerade gewählte/eingestellte Klangcharakter weniger präsent und somit weniger hörbar ist. Das Wet Signal wirkt dadurch auch deutlich leiser. Der gewünschte und typische Klang des Dark Star kommt mMn. also am besten durch, wenn der Reverb Knob nicht weiter als Noon aufgedreht wird. Ich betrachte das Dark Star auch eher als Klangerzeuger bzw. -erweiterer und weniger als Reverb. Warum ich mir in meinem Fall deshalb um fehlende Hall-Zeit trotz nur halb aufgedrehtem Decay keine Gedanken machen muss, kommt im nächsten Absatz und führt uns nochmal zum eingangs erwähnten Strymon Big Sky.
Grundsätzliches zum Gerät:
Das Dark Star hat immer seinen eigenen Klangcharakter. Der ist auch vorhanden wenn beide Ctrl Regler zu sind.
Das Dry Signal bleibt immer unberührt von der Modulation. Was man mit den Reglern Ctrl 1 und 2 anstellt, wirkt sich also nur auf das Hallsignal, also das Wet Signal aus. Das heißt, wenn der Mix Regler auf weniger als 100% ist, und das Dry Signal zu hören ist, bleibt dies auch zu jedem Zeitpunkt Dry. Deshalb ist es für mich was meine Musik angeht eigentlich unerlässlich, zusätzlich noch einen Reverb (in meinem Fall das schon erwähnte Strymon Big Sky) hinten dran zu haben. Und genau das führt also auch dazu, dass eine wie oben erwähnt gering gewählte Decay Zeit beim Dark Star für mich kein Problem darstellt.
Der Verzicht auf Stereo ist bei diesem Pedal für mich nur ein kleiner Wermutstropfen. Man ist dies bei Geräten dieser speziellen Art auch gewohnt.
Eine Sache noch:
Wer auf einen Expression-Pedal-Anschluss und einen „Clickless-Switch“ Wert legt, der sollte beim Kauf darauf achten, sich die Version 2 des Dark Stars zu bestellen. Einige Shops haben noch die V1 im Angebot (zu günstigeren Preisen).
Soundfiles versuche ich noch nachzureichen. Auf Youtube gibt es ein paar Videos die eigentlich allesamt den Soundcharakter des Dark Stars ziemlich gut zeigen und rüberbringen, u.a. dieses hier (ab ca. 8.00 der Crush Mode):
Ebenso natürlich auch die Demo Videos auf der Herstellerseite:
http://www.oldbloodnoise.com/pedals/dark-star
Fazit
Für mich ist das OBNE Dark Star ein beeindruckendes Pedal, von dessen Klang man sich gerne in ferne Welten entführen lässt. Es ist einfach wie geschaffen für die eingangs erwähnten Musikrichtungen.
Es ist definitiv kein Pedal das man einsteckt und loslegt. Dafür ist es auch nicht gedacht und man wird in diesem (Klang-)Sektor so was auch nicht erwarten.
Durch seine verschiedenen Modes und den insgesamt vier Reglern bietet es zudem ordentlich Möglichkeiten immer wieder neue Klangwelten zu entdecken und zu erforschen. Somit ist es auch definitiv kein One-Trick-Pony. Es lädt auch sehr zum Experimentieren ein wenn es darum geht mit was man es füttert, bzw. wo man es dann noch durchschickt.
Wie man sieht begeistert es mich enorm. Selten ist beim Austesten die Zeit um mich herum so verflogen wie bei diesem Gerät. Es ist wirklich so, dass man sich darin verliert. Der Hersteller spricht nicht umsonst von einem Universum in das man driftet.
In diesem Sinne, um es mit dem Firmenmotto von Old Blood Noise Endeavors zu halten:
„Take Risks. Make Noise.“
…und danke fürs Lesen!
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