Einstieg in die Improvisation - Pentatonik?

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razaretcha
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Hallöchen,

ich versuche mich seit Monaten an die Improvisation von Gitarrensolos.
Ich kenne die A-Moll Pentatonik Skala in der ersten Lage, weiß aber nicht, wie ich sie auf das restliche Griffbrett übertragen kann. Ich möchte auch die anderen Skalen auswendig lernen, kann sie aber nicht im Internet usw. finden...
Dann habe ich das Problem, dass meine Improvisation einfach eklig klingt, die Noten passen zueinander aber es fehlt die Variation, das gewisse Etwas. Ich wiederhole mich immer wieder und weiß so zu sagen nicht, was ich wann spielen soll/kann.

Kurz und knapp gesagt: ich brauche Hilfe, am besten von Anfang an... Ich möchte irgendwann alle pentatonischen Skalen beherrschen, damit ich mit den Kirchentonarten loslegen kann.
Ich danke im voraus und freue mich auf Hilfe!

Hoffentlich kann ich die Welt bald mit technisch und theoretisch hochkomplexer Musik begeistern!

MfG,
razaretcha
 
Eigenschaft
 
Ich merke mir immer die A Moll Pentatonik in der fünften Lage, dann kann man von diesem Pattern ausgehend das ganze verschieben wie mans braucht. Fünfter Bund E Saite=A, 3.Bund E Saite=G usw.
 
Hi razaretcha,
PeaveyUltra hat einen Teil der Antwort schon geschrieben - hinter der Pentatonik steckt ein System bzw. ein Muster, das eigentlich darauf hinausläuft: kennst du die wesentlichen Pentatoniken für einen Akkord, kennst Du sie alle bzw. kannst sie Dir erschließen.
Falls Du damit Schwierigkeiten hast, solltest Du Dich noch einmal damit befassen, denn das ist der Schlüssel.

Es gibt aber auch noch andere Wege und für Menschen, die eher visuell drauf sind und schnelle Ergebnisse bevorzugen, gibt es Internet-Seiten wie diese, wo Du den Akkord eingibst und Dir dazu verschiedene Skalen anzeigen lassen kannst:
http://www.all-guitar-chords.com/scales-to-chords.php

Und schließlich - und das ist vielleicht die goldenste Regel: Auch dieses Musiker-Board hat schon so viele Fragen und so viele Antworten und workshops gesehen, dass die Benutzung der Suchfunktion (die Lupe im Menü rechts oben) schon superviele Hinweise gibt, die zudem den Vorteil haben, dass Du recht schnell erkennst, welcher thread und welcher workshop Dir persönlich am besten zusagt. Ich habe mal einfach pantatonik improvisation solo eingegeben - und 6 Seiten geballt mit Hinweisen zu nützlichen threads sind das Ergebnis:
https://www.musiker-board.de/search...8+708+703+700+709+812+823+705+811+801+400+181

Natürlich kannst Du auch eigene Suchbegriffe eingeben und das ist allemal einen Versuch wert, aber vielleicht wirst Du ja da schon fündig.

Viel Erfolg und herzliche Grüße

x-Riff
 
Nein, ich kannte die Seite noch nicht.
Was soll ich dann mit den Skalen anfangen? Wie lerne ich sie am besten? Wie wende ich sie am besten an?
Irgendwie komme ich nicht weiter mit der Improvisation...
 
Ein guter Trick ist, unter dem spielen die A Moll Pentatonik vom 5 Bund auf den 17 Bund zu verschieben. So machst du einen Oktaven sprung und spielst genau die gleichen Noten weiter. Das geht aber auch zB von 3 auf 15. Wenn sich das Improvisieren nicht gut anhöhrt, kann es sein, dass du an deiner "frisierung" arbeiten solltest. Wenn du die Pentatonik übst, benutz ein Metronom. Lass ab und zu kurz mal eine Note aus, bau bandings, vibrato, slides, hammer on und pull off's ein. Mit viel Übung entwickelst du deinen eigenen Style. Viel Erfolg:great:
 
Was soll ich dann mit den Skalen anfangen? Wie lerne ich sie am besten? Wie wende ich sie am besten an?
Irgendwie komme ich nicht weiter mit der Improvisation...
die Improvisation ist eine höhere Kunst, ohne Grundlagen kommst du nicht weiter
Lerne erst die Grundlagen oder such dir einen Lehrer
Man fängt nicht mit Improvisationen an
 
Ich spiele schon seit zwei Jahren. Ich kenne Intervalle, Noten, ein Paar Akkorde. Ich weiß, wie Akkorde aufgebaut sind, in verminderter, übermäßiger Form, ich kenne den Quintenzirkel, usw. Ich bin kein blutiger Anfänger. Ich weiß nur nicht genau, wie ich das ganze Zeug anwenden soll.
Was würdest du denn als Grundlagen bezeichnen?

@Rol87
Danke, aber den kleinen Trick kenne ich bereits ;) Ich probiere es mal mit einem Metronom.
 
Erstens:

Schaffe Dir mal am besten alle fünf Schemata der Pentatonik drauf.

Auf diesem Bild sind sie in der Tonart a-Moll dargestellt, willst Du eine andere Tonart, verschiebe sie entsprechend auf dem Griffbrett.

a_moll_pentatonik.gif


Zweitens:

Wenn Du alle Schemata kennst, versuche sie miteinander zu verbinden:

Wenn Du die Schemata aufmerksam ansiehst, fällt Dir sicher auf, dass die Noten rechts im ersten Schema dieselben sind wie die links im zweiten Schema. Die Schemata grenzen ja direkt aneinander.
Damit kannst Du sie verbinden.

Spiele die ersten vier Noten von Schema 1 (5.Bund) auf E- und A-Saite, wechsle dann in das Schema 2 (7.Bund) und spiele die nächsten vier Noten auf der D- und g-Saite.
Dann wechlse in Schema 3 (10.Bund, ist auf dem Bild blöderweise ganz unten) und spiele die letzen vier Noten auf h- und e-Saite.

Somit kannst Du alle Töne der Pentatonik quer über das Griffbrett spielen.
Ich hoffe nur, ich habe das verständlich genug erklärt. Wenn nicht, frag nach. :)

Drittens:

Dann habe ich das Problem, dass meine Improvisation einfach eklig klingt, die Noten passen zueinander aber es fehlt die Variation, das gewisse Etwas.

Versuch mal, am Ende jeder Phrase, die Du spielst, entweder auf dem Grundton oder der Terz des Akkordes, der im Lied gerade klingt, zu enden.
Das macht schon mal viel Harmonie in Deine Melodien. :)

Und guter letzt Viertens:

Suche nach Literatur mit Licks Deiner Gitarrenhelden und lerne diese. Das ist wie Vokabeln lernen für die Sprache, die Du sprechen können willst.
Ein Lehrer kann Dir dabei gut behilflich sein. :)

Meld Dich wieder, wenn man Dir weiterhelfen kann. :)
 
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Oft ist es so, dass bei der Improvisation (egal welche konkreten Tonleitern) eine Linie immer auf die 1 (also den Taktbeginn) angefangen und/oder beendet wird, was sehr schnell sehr öde klingt. Versuche beispielsweise mal, die 1 zu "umspielen", das schafft relativ schnell Variationen.

Wesentlich mehr Tipps als diesen und die in den anderen Beiträgen gegebenen, sind schwer zu geben. Ich habe die Improvisation mit einem (guten) Lehrer gelernt. Imwie schon geschrieben ist das schon etwas "höhere" Liga und nicht ganz so easy autodidaktisch zu erfassen.

Weitere Übung könnte sein, rhythmisch zu variieren. Mein damaliger Lehrer hat mich bspw. über ein Bluesschema nur 2 Töne spielen lassen, die ich rhytmisch variiren musste, so dass ich lernte um die 1 zu spielen und halt nicht langweilige achtel-Linien über Takte hinweg zu spielen. War langweilig und anstrengend, zugegeben. Aber da wdie meisten keine Wunderkinder sind, bedarf es da viel Übung.

Wenn Du da allein nicht weiterkommst, indem Du Dir auch z. B. Soundbeispiele anhörst, in deren Stil du versuchst, nachzuspielen, wird es auf einen Lehrer hinauslaufen.

Neben der Lernerei von Skalen war für mich ein Schlüssel zum Erfolg das Spielen mit anderen (im Idealfall Fortgeschritteneren) im Wechsel Soloimpro/Begleitung. Man kann sich was abschauen und hat mehr Spaß.

Aber auch das Raushören von Licks und deren gezielte Anwendung im eigenen Spiel bringt viel.

Viel Erfolg!
 
Kurz und knapp gesagt: ich brauche Hilfe, am besten von Anfang an... Ich möchte irgendwann alle pentatonischen Skalen beherrschen, damit ich mit den Kirchentonarten loslegen kann.
Ich danke im voraus und freue mich auf Hilfe!

Schon allein in diesem einen Satz läuft soviel schief ....

1) Auch wenn viele Gitarristen das glauben wollen, sind die Pentatoniken dennoch NICHT die Basis der Improvisationskunst. Sie sind nur E I N Werkzeug, das man benutzen kann, und das, wenn man es beherrscht, zu sehr schönen Ergebnissen führen kann. Aber eben nur EINES !! Daneben gibt es viele andere.
2) Schon gar nicht sind sie eine Voraussetzung, um sich mit Kirchentonarten zu beschäftigen.
3) Und schon überhaupt gar nicht muß man sich mit dem einen oder anderen beschäftigen, wenn man zu improvisieren BEGINNEN will. Da gibt´s ganz andere, und wichtigere, Baustellen, die einen einige Jahre lang beschäftigen können ...


Hoffentlich kann ich die Welt bald mit technisch und theoretisch hochkomplexer Musik begeistern!

Ich bin mir ja nicht ganz sicher, ob das ernst gemeint ist.
Aber sollte D A S wirklich Dein Anspruch sein, dann hast Du ein ganz grundsätzliches Problem:
Kein Mensch wartet auf technisch und theoretisch hochkomplexe Musik.
Man wartet auf Musik, die grooved, die spannend ist, die einen gefangen nimmt, die einen emotional in ihren Bann zieht. Das KANN mit Mitteln der Komplexität erreicht werden, MUSS aber nicht. In den allermeisten Fällen sind andere Elemente dafür verantwortlich.

Mein Tip an Dich:

Du willst improvisieren ?

Schön. Man lernt zu sprechen, indem man am Anfang eine ganze Weile lang andere nachmacht, sie imitiert.
Mach´ das: Imitiere, spiele nach, mache nach. Auf der Gitarre, und - VOR ALLEM - SINGEND !

Viel Erfolg und Freude
Thomas
 
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Ich spiele schon seit zwei Jahren. Ich kenne Intervalle, Noten, ein Paar Akkorde. Ich weiß, wie Akkorde aufgebaut sind, in verminderter, übermäßiger Form, ich kenne den Quintenzirkel, usw. Ich bin kein blutiger Anfänger. Ich weiß nur nicht genau, wie ich das ganze Zeug anwenden soll.
Was würdest du denn als Grundlagen bezeichnen?

@Rol87
Danke, aber den kleinen Trick kenne ich bereits ;) Ich probiere es mal mit einem Metronom.

Wenn du Intervalle kennst, dann könntest du das Grundmuster auch auf dem Griffbrett verschieben. Zum Beispiel könntest du die Quinte zu deiner Pentatonik vorher spielen oder du gehst mti deinem Backingtrack mit und nimmst die Noten als Grundlage. Tonleitern kennst du vermutlich auch, sowas eigent sich meistens auch ganz gut zum improvisieren.
 
Hallo!

Mach bitte nicht den Fehler schon in Richtung Kirchentonleitern zu schielen.

Pentatonik ist sicher eine Möglichkeit anzufangen. Aber ein anderer sind ganz klar Arpeggios und ich meine wenn du einen Fingersatz Pentatonik lernst dann lerne gleich die Arpeggios mit die sich darin befinden.

Lass dir Zeit die eine Lage ( welche du jetzt A-Moll spielst) wirklich kenne zu lernen.
Wo befinden sich welche Intervalle, wie kann ich jetzt in der Lage den Moll / Dur bzw 7er Arpeggio spielen.

Ich spiele jetzt noch nicht so lange und kann die Pentatonik hoch und runter in allen Tonarten... supi. Aber der Knackpunkt und da habe ich Nachholbedarf ist nicht die richtigen Töne zu treffen sondern die Musik zu machen die man machen will und da sind die richtigen Töne nur ein Teil davon (nicht mal der wichtigste ).

Wirklich Stimmung machen die Intervalle und die Rythmik.

Das sind zumindest meine "Lessons-learned".
 
Hoi
Der Einstieg in die Improvisation ist gleichzeitig ein bewusster Schritt zurück. Sozusagen ein "Reduce to the max".
So mache ich das jeweils mit meinen fortgeschrittenen Gitarrenschülern: Voraussetzung für Improvisation ist, mindestens eine Tonleiter (egal ob Pentatonik oder Dur-/Moll Tonleiter) in mindestens 2-3 Fingersätzen (Lagen) anwenden zu können.

Beim Start zu Improvisationen gebe ich jeweils gewissen Rahmenbedingunen vor. Zum Beispiel:
  • Es dürfen nur 3 verschiedene Töne gespielt werden, meinetwegen C, F und G über eine Akkordfolge in C-Dur.
  • Es darf nur auf den Saiten g, h und e gespielt werden.
  • Es darf nur zwischen Bund 4 und Bund 7 gespielt werden.
Mit diesen bewussten Einschränkungen zwinge ich den Schüler/die Schülerin, sich mehr um den Ton an sich zu kümmern. Die Improvisation lebt nämlich vor allem von Rhythmik, Phrasierungen, Pausen und Artikulation.

Nächster Schritt ist dann das Einbauen von bewussten Melodielinien und Hooklines während einer Improvisation. Aehnlich wie ein Refrain in einem Song soll auch die Improvisation Höhepunkt(e) enthalten. Hier zeige ich den Schülern ganz bewusst typische "Klischess" im Rock- und Popbereich. Vorgefertigte Bausteine, die man immer wieder verwenden kann.

Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss, sondern nur meine Meinung und Vorgehensweise.
 
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Hey razaretcha,
ich gib dir noch den Tipp dich bei deiner Improvisation
nicht nur auf die Tonauswahl zu fokussieren. Natürlich
ist es notwendig (zumindest ansatzwise) richtige Töne zu spielen
und es cool wenn man harmonisch flexibel ist,
aber du solltest dir bewusst machen, dass die Rythmik bei der Improvisation
ebenfalls eine tragende Rolle spielt. Viele namenhafte und erfolgreiche gitarristen
bedienen sich hauptsätzlich aus der Pentatonik und sind damit so erfolgreich,
weil sie die für eine gute Impro nötige rythmik besitzen.
Beispiel: Mark Kopflers Sultans of Swings Licks
Viel Spaß mit deiner Impro
mfg Martin
 
In diesem Video gibt es ein paar nette Ideen und Übungen für das Improvisieren mit der Pentatonik. Diese lassen sich auch auf Kirchentonarten oder Arpeggios übertragen.
 
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Hi!
Danke für den Tipp! Das ist wirklich gut!
 
Viele namenhafte und erfolgreiche gitarristen
bedienen sich hauptsätzlich aus der Pentatonik und sind damit so erfolgreich,
weil sie die für eine gute Impro nötige rythmik besitzen.
Beispiel: Mark Kopflers Sultans of Swings Licks
Bei dem ersten Satz Zustimmung, aber das Beispiel Sultans of Swing als Pentatonik-Licks? Sehe ich nicht so. Wird da nicht eher mit/um die Akkordtöne gespielt?
Um mal ein Gegenbeispiel zu nennen: Cocaine - Eric Clapton Version. Nahezu alles 12. Bund E-moll Penta aber eben mit den rhythmisch-spielerischen Extras.
 

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