G
Gast252951
Guest
So... da habe ich es dann doch getan - nach einigem Hin- und Herüberlegen habe ich mir einen Bass zugelegt.
Eigentlich spiele ich Gitarre und hatte damit nach etlichen Jahren Pause wieder angefangen.
Da mir beim Musikmachen mit dem Sequenzer zu bestimmten Songs ein Synthbass nicht immer gefiel, dachte ich mir, dass ich mit einem "handgespielten" Bass besser dran wäre.
Das folgende Review ist also in Folge dessen aus den Augen eines Bassanfängers zu sehen.
Bitte seht daher die Soundfiles nicht zu kritisch - sie sind sowohl von der Figur als auch vom Timing etwas bescheiden.
Was war nun meine Motivation genau diesen Bass zu nehmen, schließlich ist er ein relativ spezielles Modell - zumindest was die Optik betrifft ( darauf komme ich noch zurück ) ?
Es sollte ein Jazz Bass werden, weil mir dieses Modell vom Sound und der Optik generell am meisten zusagt.
Er sollte zudem nicht zu teuer sein und trotzdem qualitativ einigermaßen brauchbar.
Traditionell und nicht zu teuer - da kommt eigentlich nur Squier in Frage. Nun gibt es von diesem Hersteller diverse Modelle, die diese Kriterien erfüllen:
1. Die Affinity Serie IV liegt bei ca. 250 €
2. Die Vintage Modern Serie IV kostet ca. 330-350 €
3. Den Vintage Modern Modified IV bekommt man zwischen 380-400 €
Die Fender Jazz Bass Mexico IV Serie fängt bei 850 € an - was preislich über dem liegt, was ich ausgeben wollte.
Mein Favourit war eigentlich der Fender SQ Vintage Mod Jazz OWT ( Olympic White ) als 4 Saiter, und ja - ich muss es zugeben, es lag hauptsächlich an der Optik.
Das Olympic White zusammen mit dem Tortoise Pickguard sieht schon ganz nett aus.
Beim Stöbern bin ich dann auf das Squier Steffi Stephan Jazz Bass V Signature Modell gestoßen.
Der lag preislich ( schon heruntergesetzt, UVP ist knapp 500 € ) irgendwo zwischen der Affinity und der Vintage MOdern Serie. zudem hatte er 5 Saiten.
5 Saiten ?
Brauche ich die ?
Mmmh - eigentlich nicht unbedingt, aber der Preis war ganz ok.
Es gab nur einen kleinen und einen sehr großen Nachteil.
1. Zum einen finde ich Kopfplatten ohne farbliche Lackierung schöner. Das war der kleine Nachteil.
2. Zum Anderen hat der Bass eine UNGLAUBLICH HÄSSLICHE Comic Kritzelei auf dem oberen Horn.
WTF ?!?
Wer macht denn so etwas ???
Signature hin oder her. Macht es auf die Rückseite oder macht es gar nicht - aber doch nicht auf die Vorderseite ! Nun ja - ich schätze es war wohl auch der Grund, warum der Bass stark herunter gesetzt angeboten wurde. Als 5 Saiter billiger als ein 4 Saiter .... selbst dran Schuld Leute !
Für ca. 65 € mehr gab es den Fender SQ Vintage Mod Jazz OWT - der ähnliche Specs aufweist, mit einer Saite weniger .... mmmh.
Noch mal ne Nacht drüber schlafen.
Einige Tage später klicke ich mich durchs Netz, und finde ... den Steffi Stephan nochmals unter dem Preis der Affinity Serie - und sogar um einiges günstiger
OK - S****ß auf das dämliche Bild - bei dem Preis hätte das Teil sogar lila sein können ;-)
"Jetzt kaufen" Button geklickt und ab dafür !
Kommen wir nun also zu den Specs:
- Korpusholz: Basswood
- Korpusfinish: hochglanz
- Hals: Ahorn, C-Shape
- Halsfinish: hochglanz
- Sattel: Synthetic Bone 47,6 mm
- Griffbrett: Ahorn 241 mm
- Bünde. 20 Medium Jumbo
- Inlays: Black Dots
- Mensur: 34" (864mm)
- Tonabnehmer Bridge: Black Duncan Designed™ JB 105 B Alnico V
- Tonabnehmer Neck: Black Duncan Designed™ JB 105 N Alnico V
- Potis: Volume 1. (Middle Pickup), Volume 2. (Bridge Pickup), Master Tone
- Hardware: Chrome
- Brücke: 5-String Standard Vintage-Style with Single Groove Saddles
- Pickguard: 3-Ply White/Black/White
- Mechaniken: Standard Open-Gear
- Saiten: NPS (.045-.125)
Ach ja - limitiert auf 250 Stk ist der Bass. Dazu mal eine Frage. Glaubt irgendjemand von euch, dass das Teil irgendwann mal tatsächlich auch nur die Chance hat, eine Sammlerstück zu werden ? Ein Squier eines Bassisten, den außerhalb Deutschlands niemand kennt, und wahrscheinlich sogar in Deutschland die wenigsten ... Eure Meinung würde mich mal interessieren.
Als das Teil ankommt fällt mir als erstes auf, dass er relativ schwer ist, kein Wunder - wer die ganze Zeit nur Gitarre spielt ist das nicht gewohnt. Bässe wiegen generell mehr, dazu ein V Saiter, im Vergleich zur Gitarre riesige Mechaniken, ein größerer Korpus und ein längerer Hals. Die Waage sagt 5 kg, kommt mir aber irgendwie schwerer vor - ist aber auch eine billige Personenwaage, muss nicht genau sein.
Der Bass ist ordentlich verarbeitet. Es klappert nichts, die Lackierung ist sauber ausgeführt. Der Hals sitzt passgenau. Pickups und Brücke sitzen gerade im Holz.
Die Saitenlage war mir als "Umsteiger" zu hoch eingestellt. Mit Hilfe von ( anfangs nicht mitgelieferten ) Inbusschlüsseln ( Zoll Maße ) konnte ich das beheben.
Ärgerlich ist, dass man ohne die zölligen Schlüssel nicht weit kommt. Wenn Instrumente für Europa hergestellt werden, wäre ein metrisches Maß ganz nett.
Aber gut .... Der Hals war ok eingestellt, ich konnte durch Justieren an der Brücke eine Saitenlage einstellen, die für mich ok ist und die Saiten dennoch frei schwingen lässt ohne großartig zu schnarren.
Der Korpus
ist aus Linde gefertigt. Bei Gitarren bin ich kein großer Linde Freund. Beim Bass hingegen könnte das passen, da Linde tendentiell eher zu einer basslastigen Betonung neigt - was bei einem Bass ja nicht verkehrt sein kann. Zudem ist es ein relativ leichtes Holz. Eigentlich - mir kommt er um einiges schwerer als eine Les Paul vor. Im Sitzen ohne Gurt finde ich es nicht komfortabel, was aber auch daran liegen kann, dass ich es nicht gewohnt bin. Erstens drückt es unangenehm auf dem Oberschenkel und außerdem finde ich keine Sitzposition die mir angenehm ist. Da der Korpus um einiges größer als bei einer Gitarre ist, muss ich mich da wohl erst zurecht finden. Nach der Montage eines breiten Gurtes, der so hoch eingestellt ist, dass der Bass im Sitzen gerade so nicht auf dem Oberschenkel aufliegt, ist es allerdings wesentlich angenehmer und gut zu spielen. Dann fällt die vorhandene Kopflastigkeit im Sitzen auch nicht mehr auf.
Tja - wenn da nur dieses unfassbar hässlische Lindenberg Bild nicht wäre ....
Anmerkung in eigener Sache: Der von mir angebrachte Aufkleber wurde nur deswegen gewählt, weil er als einziger die exakten Maße hatte um diese Ausgeburt an Hässlichkeit abzudecken. Der Farbgebung sind dann auch die Potiknöpfe geschuldet. Ursprünglich waren alle 3 Knöpfe schwarz. Aber hey ... Custom Shop für 5 € - wo gibt es das sonst noch ?
Der Hals
ist aus einem Sück Ahorn und hat schon ordentliche Ausmaße. Dennoch ist es ein relativ flaches D, so daß ich mich eigentlich ganz gut darauf zurecht finde. Den Saitenabstand finde ich angenehm.
Die in Korpusfarbe lackierte Kopfplatte ist Geschmacksache. Ohne wäre mir lieber gewesen, sieht aber ok aus.
Hardware:
Die Brücke ist eine ganz normale Winkelbrücke, bei der die Saiten von hinten eingefädelt werden.
Nix Spektakuläres - aber was seit 60 Jahren funktioniert hat seine Berechtigung. Sie tut was sie soll.
Die Mechaniken
sind der einzige richtige Kritikpunkt.
Es sind offene Machaniken im Vintage Style. Sie lassen sich zwar stimmen, aber es nervt ein klein wenig.
Sie laufen ungleichmäßig und mit unterschiedlichem Widerstand. Hier kann man den Bass am schnellsten effektiv aufwerten, wenn man ihm einen Satz neue Mechaniken spendiert. Für jemand der viel Live spielt wäre das empfehlenswert - für mich langt es aber so. Der Bass ist stimmstabil, nachdem er gestimmt wurde. Der Sattel ist nach meinem Empfinden ok gefeilt und aus Kunststoff. Da habe ich bei Gitarren schon schlimmeres erlebt.
Potis und Buchse
sind auch komponenten an denen man gespart hat. insbesondere der Tonepoti ist nicht sehr feinfühlig, und die Lautstärken sind auch nicht so richtig gut dosierbar regelbar. Entweder sehr leise oder voll offen - alles dazwischen ist nicht so extrem gut einstellbar. Für einen ambitionierteren Spieler wäre das auch ein Punkt für den Austausch. Tauschen würde ich früher oder später auch die Buchse - sie macht keinen richtig soliden Eindruck. Der Live- oder Vielspieler kann sich schon mal auf Knacksen einstellen.
Für meine Situation aber irrelevant. Irgendwo muss der Preis ja herkommen.
Die Pickups
sind Duncan designed. Ob es nun Seymour Duncans sind, die umgelabelt wurden oder Fender sich den Namen gegen Lizenzgebühr nur geliehen hat - who knows ?
Sie sind direkt ins Holz geschraubt und lassen sich mit dem Schraubenzieher in der Höhe verstellen.
Wenn man sie einzeln offen auf "10" hat, brummen sie ein wenig, beide zusammen löschen das Brummen aus und es herrscht Stille. Nach meinem Empfinden passen sie gut zum Bass. Der Hals PU macht einen runderen, dickeren Ton, so wie man es erwartet hätte. Der Steg PU kommt trockener daher, nasaler, knurriger. Beide PUs zusammen gespielt machen ein weicheres Bild und somit hat man drei schöne verschiedene Grundsounds. Wahrscheinlich gibt es besser PUs auf dieser Welt - die kosten aber auch mehr, und mir langt es allemal.
Kleine Anekdote am Rande:
Das Kupfer aus de die PUs gewickelt sind stammen vom Kupferdach einer abgebrannten Kirche. Obs stimmt oder nicht ? Keine Ahnung. Bringt es einen anderen Sound ? Vermag ich nicht zu sagen.
Der Sound:
Die B Saite schiebt ganz gut, trocken gespielt drückt es schon ordentlich. Da merkt man, dass Bass ein wesentlich physischeres Instrument als eine Gitarre ist. Da spürt man direkt was man spielt.
Insgesamt ist die B Saite etwas "wabbeliger" als die restlichen Saiten und auch vom Druck etwas dominanter, gerade bei offen gespielten Saiten. Das kann aber auch an den Saiten liegen, aber ich habe es bei 5 Saitern schon öfter gelesen, dass die Homogenität alles 5 Saiten schwierig sein kann.
Insgesamt würde ich den Sound als absolut brauchbar beschreiben. Es gibt sicher Bässe mit mehr Charakter, tieferen Bässen, knurrigeren Mitten und seidigeren Höhen. Aber hey - für das Geld sollte man nicht zu kritisch sein. (Obwohl der UVP in richtigem Geld auch 1000 DM gewesen wären - da merkt man wieder mal, dass Geld nicht das Papier Wert ist, auf dem es gedruckt ist. ABER - es gibt ja keine Inflation ... okok, anderes Thema )
Hier noch ein paar bescheidene Soundfiles. Immer die gleiche Figur. Auf den Files liegt kein EQ und kein Kompressor. das ist das pure Bass Signal über das Focusrite Scarlett Solo auf das Notebook. Zur Ehrenrettung des Basses muss ich sagen, dass ich mit meinen bescheidenen Fähigkeiten bei weitem nicht das volle Potential des Spielgerätes ausschöpfe. Es gibt aber hoffentlich wenigstens eine Idee davon, in welche Richtung es geht. Tonepoti ist immer offen.
Zuerst nur der Hals PU
https://soundcloud.com/inner-city-funky-bunch/squier-jb-v-hals-pu
Dann der Steg PU alleine
https://soundcloud.com/inner-city-funky-bunch/squier-jb-v-steg-pu
Danach Hals und Steg PU zusammen
https://soundcloud.com/inner-city-funky-bunch/squier-jb-v-hals-und-steg-pu
Ach ja .... so sieht das Teil original aus:
Viel Spaß beim Lesen
Eigentlich spiele ich Gitarre und hatte damit nach etlichen Jahren Pause wieder angefangen.
Da mir beim Musikmachen mit dem Sequenzer zu bestimmten Songs ein Synthbass nicht immer gefiel, dachte ich mir, dass ich mit einem "handgespielten" Bass besser dran wäre.
Das folgende Review ist also in Folge dessen aus den Augen eines Bassanfängers zu sehen.
Bitte seht daher die Soundfiles nicht zu kritisch - sie sind sowohl von der Figur als auch vom Timing etwas bescheiden.
Was war nun meine Motivation genau diesen Bass zu nehmen, schließlich ist er ein relativ spezielles Modell - zumindest was die Optik betrifft ( darauf komme ich noch zurück ) ?
Es sollte ein Jazz Bass werden, weil mir dieses Modell vom Sound und der Optik generell am meisten zusagt.
Er sollte zudem nicht zu teuer sein und trotzdem qualitativ einigermaßen brauchbar.
Traditionell und nicht zu teuer - da kommt eigentlich nur Squier in Frage. Nun gibt es von diesem Hersteller diverse Modelle, die diese Kriterien erfüllen:
1. Die Affinity Serie IV liegt bei ca. 250 €
2. Die Vintage Modern Serie IV kostet ca. 330-350 €
3. Den Vintage Modern Modified IV bekommt man zwischen 380-400 €
Die Fender Jazz Bass Mexico IV Serie fängt bei 850 € an - was preislich über dem liegt, was ich ausgeben wollte.
Mein Favourit war eigentlich der Fender SQ Vintage Mod Jazz OWT ( Olympic White ) als 4 Saiter, und ja - ich muss es zugeben, es lag hauptsächlich an der Optik.
Das Olympic White zusammen mit dem Tortoise Pickguard sieht schon ganz nett aus.
Beim Stöbern bin ich dann auf das Squier Steffi Stephan Jazz Bass V Signature Modell gestoßen.
Der lag preislich ( schon heruntergesetzt, UVP ist knapp 500 € ) irgendwo zwischen der Affinity und der Vintage MOdern Serie. zudem hatte er 5 Saiten.
5 Saiten ?
Brauche ich die ?
Mmmh - eigentlich nicht unbedingt, aber der Preis war ganz ok.
Es gab nur einen kleinen und einen sehr großen Nachteil.
1. Zum einen finde ich Kopfplatten ohne farbliche Lackierung schöner. Das war der kleine Nachteil.
2. Zum Anderen hat der Bass eine UNGLAUBLICH HÄSSLICHE Comic Kritzelei auf dem oberen Horn.
WTF ?!?
Wer macht denn so etwas ???
Signature hin oder her. Macht es auf die Rückseite oder macht es gar nicht - aber doch nicht auf die Vorderseite ! Nun ja - ich schätze es war wohl auch der Grund, warum der Bass stark herunter gesetzt angeboten wurde. Als 5 Saiter billiger als ein 4 Saiter .... selbst dran Schuld Leute !
Für ca. 65 € mehr gab es den Fender SQ Vintage Mod Jazz OWT - der ähnliche Specs aufweist, mit einer Saite weniger .... mmmh.
Noch mal ne Nacht drüber schlafen.
Einige Tage später klicke ich mich durchs Netz, und finde ... den Steffi Stephan nochmals unter dem Preis der Affinity Serie - und sogar um einiges günstiger
OK - S****ß auf das dämliche Bild - bei dem Preis hätte das Teil sogar lila sein können ;-)
"Jetzt kaufen" Button geklickt und ab dafür !
Kommen wir nun also zu den Specs:
- Korpusholz: Basswood
- Korpusfinish: hochglanz
- Hals: Ahorn, C-Shape
- Halsfinish: hochglanz
- Sattel: Synthetic Bone 47,6 mm
- Griffbrett: Ahorn 241 mm
- Bünde. 20 Medium Jumbo
- Inlays: Black Dots
- Mensur: 34" (864mm)
- Tonabnehmer Bridge: Black Duncan Designed™ JB 105 B Alnico V
- Tonabnehmer Neck: Black Duncan Designed™ JB 105 N Alnico V
- Potis: Volume 1. (Middle Pickup), Volume 2. (Bridge Pickup), Master Tone
- Hardware: Chrome
- Brücke: 5-String Standard Vintage-Style with Single Groove Saddles
- Pickguard: 3-Ply White/Black/White
- Mechaniken: Standard Open-Gear
- Saiten: NPS (.045-.125)
Ach ja - limitiert auf 250 Stk ist der Bass. Dazu mal eine Frage. Glaubt irgendjemand von euch, dass das Teil irgendwann mal tatsächlich auch nur die Chance hat, eine Sammlerstück zu werden ? Ein Squier eines Bassisten, den außerhalb Deutschlands niemand kennt, und wahrscheinlich sogar in Deutschland die wenigsten ... Eure Meinung würde mich mal interessieren.
Als das Teil ankommt fällt mir als erstes auf, dass er relativ schwer ist, kein Wunder - wer die ganze Zeit nur Gitarre spielt ist das nicht gewohnt. Bässe wiegen generell mehr, dazu ein V Saiter, im Vergleich zur Gitarre riesige Mechaniken, ein größerer Korpus und ein längerer Hals. Die Waage sagt 5 kg, kommt mir aber irgendwie schwerer vor - ist aber auch eine billige Personenwaage, muss nicht genau sein.
Der Bass ist ordentlich verarbeitet. Es klappert nichts, die Lackierung ist sauber ausgeführt. Der Hals sitzt passgenau. Pickups und Brücke sitzen gerade im Holz.
Die Saitenlage war mir als "Umsteiger" zu hoch eingestellt. Mit Hilfe von ( anfangs nicht mitgelieferten ) Inbusschlüsseln ( Zoll Maße ) konnte ich das beheben.
Ärgerlich ist, dass man ohne die zölligen Schlüssel nicht weit kommt. Wenn Instrumente für Europa hergestellt werden, wäre ein metrisches Maß ganz nett.
Aber gut .... Der Hals war ok eingestellt, ich konnte durch Justieren an der Brücke eine Saitenlage einstellen, die für mich ok ist und die Saiten dennoch frei schwingen lässt ohne großartig zu schnarren.
Der Korpus
ist aus Linde gefertigt. Bei Gitarren bin ich kein großer Linde Freund. Beim Bass hingegen könnte das passen, da Linde tendentiell eher zu einer basslastigen Betonung neigt - was bei einem Bass ja nicht verkehrt sein kann. Zudem ist es ein relativ leichtes Holz. Eigentlich - mir kommt er um einiges schwerer als eine Les Paul vor. Im Sitzen ohne Gurt finde ich es nicht komfortabel, was aber auch daran liegen kann, dass ich es nicht gewohnt bin. Erstens drückt es unangenehm auf dem Oberschenkel und außerdem finde ich keine Sitzposition die mir angenehm ist. Da der Korpus um einiges größer als bei einer Gitarre ist, muss ich mich da wohl erst zurecht finden. Nach der Montage eines breiten Gurtes, der so hoch eingestellt ist, dass der Bass im Sitzen gerade so nicht auf dem Oberschenkel aufliegt, ist es allerdings wesentlich angenehmer und gut zu spielen. Dann fällt die vorhandene Kopflastigkeit im Sitzen auch nicht mehr auf.
Tja - wenn da nur dieses unfassbar hässlische Lindenberg Bild nicht wäre ....
Anmerkung in eigener Sache: Der von mir angebrachte Aufkleber wurde nur deswegen gewählt, weil er als einziger die exakten Maße hatte um diese Ausgeburt an Hässlichkeit abzudecken. Der Farbgebung sind dann auch die Potiknöpfe geschuldet. Ursprünglich waren alle 3 Knöpfe schwarz. Aber hey ... Custom Shop für 5 € - wo gibt es das sonst noch ?
Der Hals
ist aus einem Sück Ahorn und hat schon ordentliche Ausmaße. Dennoch ist es ein relativ flaches D, so daß ich mich eigentlich ganz gut darauf zurecht finde. Den Saitenabstand finde ich angenehm.
Die in Korpusfarbe lackierte Kopfplatte ist Geschmacksache. Ohne wäre mir lieber gewesen, sieht aber ok aus.
Hardware:
Die Brücke ist eine ganz normale Winkelbrücke, bei der die Saiten von hinten eingefädelt werden.
Nix Spektakuläres - aber was seit 60 Jahren funktioniert hat seine Berechtigung. Sie tut was sie soll.
Die Mechaniken
sind der einzige richtige Kritikpunkt.
Es sind offene Machaniken im Vintage Style. Sie lassen sich zwar stimmen, aber es nervt ein klein wenig.
Sie laufen ungleichmäßig und mit unterschiedlichem Widerstand. Hier kann man den Bass am schnellsten effektiv aufwerten, wenn man ihm einen Satz neue Mechaniken spendiert. Für jemand der viel Live spielt wäre das empfehlenswert - für mich langt es aber so. Der Bass ist stimmstabil, nachdem er gestimmt wurde. Der Sattel ist nach meinem Empfinden ok gefeilt und aus Kunststoff. Da habe ich bei Gitarren schon schlimmeres erlebt.
Potis und Buchse
sind auch komponenten an denen man gespart hat. insbesondere der Tonepoti ist nicht sehr feinfühlig, und die Lautstärken sind auch nicht so richtig gut dosierbar regelbar. Entweder sehr leise oder voll offen - alles dazwischen ist nicht so extrem gut einstellbar. Für einen ambitionierteren Spieler wäre das auch ein Punkt für den Austausch. Tauschen würde ich früher oder später auch die Buchse - sie macht keinen richtig soliden Eindruck. Der Live- oder Vielspieler kann sich schon mal auf Knacksen einstellen.
Für meine Situation aber irrelevant. Irgendwo muss der Preis ja herkommen.
Die Pickups
sind Duncan designed. Ob es nun Seymour Duncans sind, die umgelabelt wurden oder Fender sich den Namen gegen Lizenzgebühr nur geliehen hat - who knows ?
Sie sind direkt ins Holz geschraubt und lassen sich mit dem Schraubenzieher in der Höhe verstellen.
Wenn man sie einzeln offen auf "10" hat, brummen sie ein wenig, beide zusammen löschen das Brummen aus und es herrscht Stille. Nach meinem Empfinden passen sie gut zum Bass. Der Hals PU macht einen runderen, dickeren Ton, so wie man es erwartet hätte. Der Steg PU kommt trockener daher, nasaler, knurriger. Beide PUs zusammen gespielt machen ein weicheres Bild und somit hat man drei schöne verschiedene Grundsounds. Wahrscheinlich gibt es besser PUs auf dieser Welt - die kosten aber auch mehr, und mir langt es allemal.
Kleine Anekdote am Rande:
Das Kupfer aus de die PUs gewickelt sind stammen vom Kupferdach einer abgebrannten Kirche. Obs stimmt oder nicht ? Keine Ahnung. Bringt es einen anderen Sound ? Vermag ich nicht zu sagen.
Der Sound:
Die B Saite schiebt ganz gut, trocken gespielt drückt es schon ordentlich. Da merkt man, dass Bass ein wesentlich physischeres Instrument als eine Gitarre ist. Da spürt man direkt was man spielt.
Insgesamt ist die B Saite etwas "wabbeliger" als die restlichen Saiten und auch vom Druck etwas dominanter, gerade bei offen gespielten Saiten. Das kann aber auch an den Saiten liegen, aber ich habe es bei 5 Saitern schon öfter gelesen, dass die Homogenität alles 5 Saiten schwierig sein kann.
Insgesamt würde ich den Sound als absolut brauchbar beschreiben. Es gibt sicher Bässe mit mehr Charakter, tieferen Bässen, knurrigeren Mitten und seidigeren Höhen. Aber hey - für das Geld sollte man nicht zu kritisch sein. (Obwohl der UVP in richtigem Geld auch 1000 DM gewesen wären - da merkt man wieder mal, dass Geld nicht das Papier Wert ist, auf dem es gedruckt ist. ABER - es gibt ja keine Inflation ... okok, anderes Thema )
Hier noch ein paar bescheidene Soundfiles. Immer die gleiche Figur. Auf den Files liegt kein EQ und kein Kompressor. das ist das pure Bass Signal über das Focusrite Scarlett Solo auf das Notebook. Zur Ehrenrettung des Basses muss ich sagen, dass ich mit meinen bescheidenen Fähigkeiten bei weitem nicht das volle Potential des Spielgerätes ausschöpfe. Es gibt aber hoffentlich wenigstens eine Idee davon, in welche Richtung es geht. Tonepoti ist immer offen.
Zuerst nur der Hals PU
https://soundcloud.com/inner-city-funky-bunch/squier-jb-v-hals-pu
Dann der Steg PU alleine
https://soundcloud.com/inner-city-funky-bunch/squier-jb-v-steg-pu
Danach Hals und Steg PU zusammen
https://soundcloud.com/inner-city-funky-bunch/squier-jb-v-hals-und-steg-pu
Ach ja .... so sieht das Teil original aus:
Viel Spaß beim Lesen
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