Moin,
ich will nun auch mal meinen Senf dazu geben. Da ich gerade in meinem Urlaub Freunde besuche und Frankfurt auf dem Weg liegt habe ich mal bei Session reingeschaut. Schöner Laden mit schönen Testkabinen und netten Leuten. Ich hatte dann den Kraken und the Countess getestet. (Mit einer Shecter KM7 und der Bogner Box aus ihren Videos). Achja zur Zeit spiele ich eher schnelleren Melo Death Kram.
Eigentlich war ich vorher vom Kraken richtig überzeugt dank der Youtube-Videos und der Online-Reviews. Das Konzept ist auch gut. aber klanglich war es dann doch nicht so meins. Faszinierend ist, dass man wirklich zwei verschiedene Amps in einem hat. Jeder hat seinen Zerrkanal und sie unterscheiden sich schon massiv! Was ja auch Sinn und zweck ist
Der 2. Kanal ist schön bissig und die Zerre gefällt mir. Geht aber noch besser. Der Kanal 1 (Marshall like) hat mir überhaupt nicht gefallen. Bin auch nicht so ein Marshall Freund. Was sehr cool war, dass da überhaupt nichts gematscht hat in beiden Kanälen. Der Bass war in der Mittelstellung dezent und konnte mit dem BassFocus Switch noch mehr gebändigt werden. Aber ich hab dann doch für mich gemerkt, dass ich einen vollwertigen Clean-Kanal möchte. Ich habe jedenfalls für mich keinen zufriedenstellenden CleanSound in beiden Kanälen hinbekommen. Naja, dann war das G.A.S. auch schon verflogen. Für mich macht der Amp im Studio mehr Sinn als Live. Aber das muss jeder selber festlegen, wie er was braucht. Ich würde dann für verschiedene Zerrsounds doch eher zum Kemper bzw. Pedalen greifen.
Nun zu der Gräfin (V30 The Countess). Einfach nur wow. Traumhafter Clean-Kanal mit jeder Menge Headroom. Es klingt einfach voll und schön. Der Zerrkanal hat eine sehr angenehme Zerre mit sehr viel Gain-Reserven. Klang meiner Meinung nach auch besser als die beiden Zerren im Kraken. Am Anfang hatte er mir etwas zu sehr geschoben, da habe ich dann die Bässe etwas rausgenommen und es war perfekt für mich. The Countess würde weiterempfehlen. Toller Sound im kompakten Format.
Was bei beiden Amps sehr gut funktioniert ist das Spiel auf Zimmerlautstärke. Man hat neben dem Lautstärke-Regler ja noch die Möglichkeit auf einen Low Power Mode umzuschalten und dann zusätzlich noch nur eine der Endstufen Röhren zu verwenden. Damit ist der Amp dann schon gezähmt und man kann ganz gut mit dem Regler am Amp arbeiten. Ok, es ist gefühlt immer noch Millimeterarbeit im unteren Segment aber es ging einfach sehr gut. Kannte ich von anderen Amps bisher nicht. Außerdem reagieren beide Amps sehr gut und merklich auf die Klangregelung. Da ist auch noch einiges möglich. Ob man nun eher Druck und Schieben möchte oder einen eher differenzierteren Ton haben möchte bleibt dann jedem Selbst überlassen.
Den Tubemeister Deluxe 20 hab ich auch noch getestet aber recht schnell wieder ausgemacht. Der machte mir leider keinen Spaß, die "Verbesserung" am Ton zum Vorgänger ist meiner Meinung nach nur unwesentlich und die Victory Spielzeuge klangen einfach besser.
Fazit: Ich werde mir Ende des Jahres dann wahrscheinlich the Countess holen als Zweit Amp. Da stimmt einfach alles für mich. Vom Kraken war ich enttäuscht bzw. wurde wachgerüttelt was ich wirklich brauche.