Marcer
Registrierter Benutzer
Fender CLSC 60s Jazzmaster
Seit kurzem bin ich stolzer Besitzer einer Fender Jazzmaster.
Genau genommen handelt es sich um eine '60s Jazzmaster aus Mexiko in der Farbe Surf Green.
Neupreis lag zum Kaufzeitpunkt bei 1.109,00 €.
Kleine Vorgeschichte:
Ich spiele mittlerweile seit über 10 Jahren E-Gitarre und habe früher vor allem Metal gespielt. Daher hat sich meine Gitarrenauswahl
bisher auf diverse Jacksons und eine Yamaha-Gitarre aus einem Einsteigerset beschränkt.
Mittlerweile ist mein Musikgeschmack doch etwas weg vom reinen Metal und eher in Richtung Alternative Rock, Prog-Rock, Post-Rock, Indie und Sludge gewandert.
Daher dachte ich mir, dass es an der Zeit wäre, neben meinen Metal-Gitarren noch eine klangliche Alternative zu besitzen. Abgesehen
davon passt's vom Style her natürlich auch besser zur Musik. Also zu einem größeren Musikladen gefahren und alles mögliche angetestet.
Dabei waren u. a. die Squier J. Mascis Signature Jazzmaster, die Standard Jazzmaster, ebenfalls aus Mexiko, und natürlich die surfgrüne 60's Jazzmaster.
Die J. Mascis hat mir an sich ganz gut gefallen, allerdings bin ich kein Freund von Signature-Gitarren und eine Squier wollte ich auch nicht unbedingt. Bei der
Standard-Jazzmaster wurde schnell klar, das dort eigentlich gar nicht so viel Jazzmaster drin ist, da dort zum einen Humbucker verbaut sind und die zweite
Schaltung fehlt (dazu später mehr). Letztendlich wurde dann schnell klar, dass es die 60er werden würde.
Specs:
Was aus den Thomann Specs nicht ganz hervorgeht ist, dass die Gitarre mit Nitrolack versehen ist. 60er-Style eben.
Hier ist also etwas Vorsicht bei der Aufbewahrung und beim Reinigen geboten. Prinzipiell aber eine gute Sache, vor allem wenn man auf den Look steht, der eintritt
wenn die Gitarre etwas altert. An dieser Stelle möchte ich auch mal den Mitarbeiter vom Musikladen zitieren: "Die Gitarre altert mit dir."
Ansonsten auch sehr schön, dass die Gitarre im Original Fender Hardcase kommt, welches einen sehr soliden und wertigen Eindruck macht.
Werkseinstellung und Verarbeitung
Ich habe die Gitarre bewusst nicht online bestellt, sondern in einem kleineren Musikladen bei mir in der Nähe, da ich mit dem
Einstellen von Halskrümmung und Oktavreinheit etc. nicht so sehr viel Erfahrung habe und mir professionelle Unterstützung erhofft habe. Wie sich nach dem Auspacken herausstellte,
war das gar nicht nötig. Die Gitarre war bereits bestens eingestellt. Lediglich die Höhe des Hals-Pickups habe ich zu Hause nochmal leicht angepasst und den Hals mit ein wenig Viol versehen.
Bezüglich der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Der Nitrolack im schicken Surf Green ist sauber und gleichmäßig aufgetragen und alles sitzt gerade und ordentlich.
Spielgefühl
Die Jazzmaster liegt sehr gut in der Hand und spielt sich sowohl im Stehen als auch im Sitzen einwandfrei. Anfangs waren die schmalen Vintage-Bünde etwas ungewohnt, aber man gewöhnt sich dran.
Sehr gut gefällt mir auch das Tremolo, welches sich ideal für leichte Vibrato Sounds eignet. Divebombs kann man natürlich nicht erwarten, aber für subtilere Effekte ist der Hebel perfekt.
Auch sehr schön ist, dass die Gitarre dabei weitestgehend stimmstabil bleibt. Natürlich muss man nach intensiver Nutzung mal ein wenig nachstimmen, das hält sich
aber wirklich in Grenzen und ist meiner Meinung nach voll in Ordnung.
An dieser Stelle aber auch ein kleiner Minuspunkt: Der Hebel wird nur gesteckt, es gibt also kein Gewinde. Das hält zwar einigermaßen, ist aber dennoch etwas klapprig und bei wilderen Bewegungen
fällt der Hebel auch gern mal raus.
Die Potis tun was sie sollen, kratzen nicht und haben einen angenehmen Widerstand beim Drehen. Auch die Einstellungen je nach Drehung sind schön rund und gleichmäßig.
Es soll ja auch Potis geben, die ihren gesamten Regelspielraum irgendwo zwischen 1 und 2 Uhr haben. Das ist hier definitiv nicht der Fall. Jedoch muss ich sagen, dass die Plastik-Knöpfe etwas billig wirken.
Eventuell werde ich diese später noch ersetzen.
Der Pick-Up-Switch funktioniert zwar einwandfrei, macht aber nicht den solidesten Eindruck und wirkt etwas klapprig. Einstellbar sind hier drei Positionen: Hals-PU, beide und Bridge-PU.
Ein absoluter Pluspunkt ist meiner Meinung nach die zweite Schaltung, deren Regler sich oberhalb des Hals-Pickups befinden. Diese ist als Ryhtmus-Schaltung gedacht und wird komplett getrennt von der
regulären Schaltung bedient. Verwendet wird dabei ausschließlich der Hals-Pickup und es gibt Regler für Volume und Tone, die in Form eines kleinen Rädchens ins Pickguard eingelassen sind.
Man kann damit beispielsweise bei der regulären Schaltung den Volume-Knob zudrehen und den Switch oben als Kill-Switch benutzen. Ansonsten macht es sich auch ganz gut um von
verzerrten Sounds zu Cleansounds zu wechseln. Einfach in einer der beiden Schaltungen den Volume-Poti runterdrehen und bei Bedarf wechseln. Generell ist die zweite Schaltung etwas dumpfer und weniger
höhenlastig und somit ideal für jazzige Sounds, während die erste Schaltung höhenlastiger ist und ein wenig mehr Twang hat.
Im Punkt Vielseitigkeit ist die Jazzmaster somit wohl die beste Gitarre die ich jemals in der Hand hatte. An den Potis und dem Schalter gibt's bei der Rhythmus-Schaltung nichts auszusetzen.
Bezüglich der Bridge, die wohl bei Jazzmasters generell problematisch ist, hatte ich weniger Probleme. Zwar gibt es hier und da mal ein leichtes Klirren, aber über den Amp hört man davon nicht viel.
Ich werde demnächst die 10er Saiten noch durch 11er ersetzen und denke, dass das Problem damit erstmal erledigt ist.
Hörbeispiele
Ich hab zwei kleine Hörbeispiele aufgenommen. Im ersten Sample ist zunächst die Rhythmusschaltung zu hören und anschließend die drei Pick-Up-Einstellungen der Lead-Schaltung (beginnend mit dem Hals-PU).
Im zweiten Beispiel gibt's noch ein wenig Overdrive und Fuzz dazu. Außerdem noch einen kleinen Bonus.
Die Jazzmaster hat auf jeden Fall einen sehr eigenen Klang mit einem gewissen Funkeln in den Obertönen. Selbst bei sehr starker Verzerrung klingt sie immernoch eigenständig und eben nach Jazzmaster.
#1 clean
https://soundcloud.com/metalmarcus/fender-clsc-60s-jazzmasters-demo-1
Rhythmus-Schaltung; Lead-Schaltung Hals Pickup, Mittelposition und Bridge Pickup. Hin und wieder wurde auch der Tremolo-Hebel ein wenig eingesetzt.
#2 verzerrt
https://soundcloud.com/metalmarcus/fender-clsc-60s-jazzmasters-demo-2
Als Verrzerrer kamen hier bei der Rhythmus-Spur das Walrus Audio Mayflower und beim Lead-Part zu Beginn das Earthquaker Spires Fuzz zum Einsatz. Die härteren Sounds stammen vom Empress Heavy.
War übrigens alles mehr oder weniger First Take. Ich bitte daher die Unsauberheiten zu entschuldigen.
Pro und Contra
+ sehr hohe Klangvielfalt
+ inkl. Koffer
+ sauber verarbeitet
+ werkssaitig bereits bestens eingestellt
- Tremolo und Pickup-Switch etwas klapprig
- Hin und wieder klirrende Saiten an der Bridge
Fazit:
Alles in allem bin ich mit der Gitarre sehr zufrieden. Sie bietet eine enorme Klangvielfalt, ist super verarbeitet und macht einfach Spaß.
Über konstruktionsbedingte Problemchen wie die Bridge und dem wackeligen Tremolo-Arm kann ich dabei gern hinwegsehen. Ist eben nah am 60er Original.
Seit kurzem bin ich stolzer Besitzer einer Fender Jazzmaster.
Genau genommen handelt es sich um eine '60s Jazzmaster aus Mexiko in der Farbe Surf Green.
Neupreis lag zum Kaufzeitpunkt bei 1.109,00 €.
Kleine Vorgeschichte:
Ich spiele mittlerweile seit über 10 Jahren E-Gitarre und habe früher vor allem Metal gespielt. Daher hat sich meine Gitarrenauswahl
bisher auf diverse Jacksons und eine Yamaha-Gitarre aus einem Einsteigerset beschränkt.
Mittlerweile ist mein Musikgeschmack doch etwas weg vom reinen Metal und eher in Richtung Alternative Rock, Prog-Rock, Post-Rock, Indie und Sludge gewandert.
Daher dachte ich mir, dass es an der Zeit wäre, neben meinen Metal-Gitarren noch eine klangliche Alternative zu besitzen. Abgesehen
davon passt's vom Style her natürlich auch besser zur Musik. Also zu einem größeren Musikladen gefahren und alles mögliche angetestet.
Dabei waren u. a. die Squier J. Mascis Signature Jazzmaster, die Standard Jazzmaster, ebenfalls aus Mexiko, und natürlich die surfgrüne 60's Jazzmaster.
Die J. Mascis hat mir an sich ganz gut gefallen, allerdings bin ich kein Freund von Signature-Gitarren und eine Squier wollte ich auch nicht unbedingt. Bei der
Standard-Jazzmaster wurde schnell klar, das dort eigentlich gar nicht so viel Jazzmaster drin ist, da dort zum einen Humbucker verbaut sind und die zweite
Schaltung fehlt (dazu später mehr). Letztendlich wurde dann schnell klar, dass es die 60er werden würde.
Specs:
- Erlekorpus
- Ahornhals
- C Halsprofil
- Palisandergriffbrett
- 7,25 "Radius
- 21 Bünde
- Mensur: 648 mm
- Sattelbreite: 42 mm
- Tonabnehmer: 2 American Vintage '65 Jazzmaster Single Coils
- Nickel/Chrom Hardware
- Besaitung ab Werk: .10
- Farbe: Surf Green
- inkl. Hartschalenkoffer
- made in Mexiko
Was aus den Thomann Specs nicht ganz hervorgeht ist, dass die Gitarre mit Nitrolack versehen ist. 60er-Style eben.
Hier ist also etwas Vorsicht bei der Aufbewahrung und beim Reinigen geboten. Prinzipiell aber eine gute Sache, vor allem wenn man auf den Look steht, der eintritt
wenn die Gitarre etwas altert. An dieser Stelle möchte ich auch mal den Mitarbeiter vom Musikladen zitieren: "Die Gitarre altert mit dir."
Ansonsten auch sehr schön, dass die Gitarre im Original Fender Hardcase kommt, welches einen sehr soliden und wertigen Eindruck macht.
Werkseinstellung und Verarbeitung
Ich habe die Gitarre bewusst nicht online bestellt, sondern in einem kleineren Musikladen bei mir in der Nähe, da ich mit dem
Einstellen von Halskrümmung und Oktavreinheit etc. nicht so sehr viel Erfahrung habe und mir professionelle Unterstützung erhofft habe. Wie sich nach dem Auspacken herausstellte,
war das gar nicht nötig. Die Gitarre war bereits bestens eingestellt. Lediglich die Höhe des Hals-Pickups habe ich zu Hause nochmal leicht angepasst und den Hals mit ein wenig Viol versehen.
Bezüglich der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Der Nitrolack im schicken Surf Green ist sauber und gleichmäßig aufgetragen und alles sitzt gerade und ordentlich.
Spielgefühl
Die Jazzmaster liegt sehr gut in der Hand und spielt sich sowohl im Stehen als auch im Sitzen einwandfrei. Anfangs waren die schmalen Vintage-Bünde etwas ungewohnt, aber man gewöhnt sich dran.
Sehr gut gefällt mir auch das Tremolo, welches sich ideal für leichte Vibrato Sounds eignet. Divebombs kann man natürlich nicht erwarten, aber für subtilere Effekte ist der Hebel perfekt.
Auch sehr schön ist, dass die Gitarre dabei weitestgehend stimmstabil bleibt. Natürlich muss man nach intensiver Nutzung mal ein wenig nachstimmen, das hält sich
aber wirklich in Grenzen und ist meiner Meinung nach voll in Ordnung.
An dieser Stelle aber auch ein kleiner Minuspunkt: Der Hebel wird nur gesteckt, es gibt also kein Gewinde. Das hält zwar einigermaßen, ist aber dennoch etwas klapprig und bei wilderen Bewegungen
fällt der Hebel auch gern mal raus.
Die Potis tun was sie sollen, kratzen nicht und haben einen angenehmen Widerstand beim Drehen. Auch die Einstellungen je nach Drehung sind schön rund und gleichmäßig.
Es soll ja auch Potis geben, die ihren gesamten Regelspielraum irgendwo zwischen 1 und 2 Uhr haben. Das ist hier definitiv nicht der Fall. Jedoch muss ich sagen, dass die Plastik-Knöpfe etwas billig wirken.
Eventuell werde ich diese später noch ersetzen.
Der Pick-Up-Switch funktioniert zwar einwandfrei, macht aber nicht den solidesten Eindruck und wirkt etwas klapprig. Einstellbar sind hier drei Positionen: Hals-PU, beide und Bridge-PU.
Ein absoluter Pluspunkt ist meiner Meinung nach die zweite Schaltung, deren Regler sich oberhalb des Hals-Pickups befinden. Diese ist als Ryhtmus-Schaltung gedacht und wird komplett getrennt von der
regulären Schaltung bedient. Verwendet wird dabei ausschließlich der Hals-Pickup und es gibt Regler für Volume und Tone, die in Form eines kleinen Rädchens ins Pickguard eingelassen sind.
Man kann damit beispielsweise bei der regulären Schaltung den Volume-Knob zudrehen und den Switch oben als Kill-Switch benutzen. Ansonsten macht es sich auch ganz gut um von
verzerrten Sounds zu Cleansounds zu wechseln. Einfach in einer der beiden Schaltungen den Volume-Poti runterdrehen und bei Bedarf wechseln. Generell ist die zweite Schaltung etwas dumpfer und weniger
höhenlastig und somit ideal für jazzige Sounds, während die erste Schaltung höhenlastiger ist und ein wenig mehr Twang hat.
Im Punkt Vielseitigkeit ist die Jazzmaster somit wohl die beste Gitarre die ich jemals in der Hand hatte. An den Potis und dem Schalter gibt's bei der Rhythmus-Schaltung nichts auszusetzen.
Bezüglich der Bridge, die wohl bei Jazzmasters generell problematisch ist, hatte ich weniger Probleme. Zwar gibt es hier und da mal ein leichtes Klirren, aber über den Amp hört man davon nicht viel.
Ich werde demnächst die 10er Saiten noch durch 11er ersetzen und denke, dass das Problem damit erstmal erledigt ist.
Hörbeispiele
Ich hab zwei kleine Hörbeispiele aufgenommen. Im ersten Sample ist zunächst die Rhythmusschaltung zu hören und anschließend die drei Pick-Up-Einstellungen der Lead-Schaltung (beginnend mit dem Hals-PU).
Im zweiten Beispiel gibt's noch ein wenig Overdrive und Fuzz dazu. Außerdem noch einen kleinen Bonus.
Die Jazzmaster hat auf jeden Fall einen sehr eigenen Klang mit einem gewissen Funkeln in den Obertönen. Selbst bei sehr starker Verzerrung klingt sie immernoch eigenständig und eben nach Jazzmaster.
#1 clean
https://soundcloud.com/metalmarcus/fender-clsc-60s-jazzmasters-demo-1
Rhythmus-Schaltung; Lead-Schaltung Hals Pickup, Mittelposition und Bridge Pickup. Hin und wieder wurde auch der Tremolo-Hebel ein wenig eingesetzt.
#2 verzerrt
https://soundcloud.com/metalmarcus/fender-clsc-60s-jazzmasters-demo-2
Als Verrzerrer kamen hier bei der Rhythmus-Spur das Walrus Audio Mayflower und beim Lead-Part zu Beginn das Earthquaker Spires Fuzz zum Einsatz. Die härteren Sounds stammen vom Empress Heavy.
War übrigens alles mehr oder weniger First Take. Ich bitte daher die Unsauberheiten zu entschuldigen.
Pro und Contra
+ sehr hohe Klangvielfalt
+ inkl. Koffer
+ sauber verarbeitet
+ werkssaitig bereits bestens eingestellt
- Tremolo und Pickup-Switch etwas klapprig
- Hin und wieder klirrende Saiten an der Bridge
Fazit:
Alles in allem bin ich mit der Gitarre sehr zufrieden. Sie bietet eine enorme Klangvielfalt, ist super verarbeitet und macht einfach Spaß.
Über konstruktionsbedingte Problemchen wie die Bridge und dem wackeligen Tremolo-Arm kann ich dabei gern hinwegsehen. Ist eben nah am 60er Original.
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