Drumsound optimieren

  • Ersteller SubMojo
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Ich habe mal einen kleinen Schnipsel gemacht (an einer Stelle, wo es halbwegs Ok war vom Original-Material):



Snare-Bottom und OH links um 180° gedreht.
Ein wenig Kompressor drauf, keine Gates!
Toms stillgelegt.
Eine Gruppe für die Snare angelegt, dort einen Multiband-Envelope-Shaper gefolgt von einem Multiband-Kompressor angelegt und nach Gehör geregelt.
Bei Snare-Top war eine irre Resonanz bei ca. 223 Hz, die habe ich rausgezogen (erster EQ-Insert) - also bevor es in die Gruppe ging.
Overheads: Low-cut erstmal bei 100 Hz.

Dann alle Kanäle (BD, SD Top, SD Bottom, OH L und OH R) auf einen Effekt-Send geschickt und dort eine heftige Kompression gefahren.
Nennt man Parallel-Kompression oder NY-Compression.
Im Stereo-Out noch ein wenig Gesamt-EQ, ein wenig Kompression und Limiter nur für die Spitzen.

Hier mal ein kleiner Screenshot:

upload_2016-8-24_0-58-40.png


Ob der Sound den Vorstellungen von @SubMojo entspricht...hm...keine Ahnung.
 
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Da konnte ich ja auch nicht widerstehen und hab mal ein bisschen rumgebastelt. Ich kam zwar gerade erst von der Bandprobe und hatte dementsprechend nicht mehr so ganz frische Ohren, aber ich denke ich hab schon ne Menge rausgeholt:

https://dl.dropboxusercontent.com/u/28052278/SubMojo.wav

Im Grunde nur EQs und Gates für die Toms/die Kick. Ok, hier und da ein Hauch von Kompression, aber eigentlich nicht der Rede wert. Auf Hall und ähnliches hab ich erst mal verzichtet.

Da du ja, wie ich sehe, auch Reaper benutzt, hab ich ausschließlich Reaper-interne Effekte benutzt und ein Track Template erstellt, damit du dir in allen Details angucken kannst, was ich eigentlich gemacht habe:

https://dl.dropboxusercontent.com/u/28052278/SubMojo.RTrackTemplate

Es sei nur erwähnt, dass ich alle Tracks erst normalisiert und dann auf -10dB runtergezogen habe (nicht im Mixer, sonder die Spur selber). Das musst du natürlich auch machen, damit die Threshold-Einstellungen passen. ;)
 
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Ich habe mal einen kleinen Schnipsel gemacht (an einer Stelle, wo es halbwegs Ok war vom Original-Material):

Also ich finde, das klingt "subjektiv schlechter", als das bearbeitete Material von @SubMojo in Post #12. Mixingmäßig ist das zwar voll in Ordnung, die Snare klingt aber sehr abgewandelt und künstlich (nur ein Aspekt). Aber das sind nur meine 2 cents.

Calaways Version klingt um einiges "echter" wieder, allerdings (wie er selbst schon sagt) auch recht trocken und voll gegatet, was ja aber auch erstmal in Ordnung ist. In #12 von Jan passen ja auch die Hallräume gar nicht, aber das ist ein typischer Anfängerfehler, dass man mit Hallräumen um sich schmeißt, als wären es heiße Semmeln. :p Habe ich genau so gemacht am Anfang... Auf die Snare würde ich zum Beispiel auch weniger einen Hall, sondern eine Plate setzen (ist ja auch Hall, aber eine andere Art).

Ich weiß nicht zu 100%, Jan, auf welchen Sound du stehst und was es werden soll. Aber es gab schon wesentlich schlimmere Sachen, als das, was du in #12 abgeliefert hast. Wenn du Bock hast, komme ich auch mal wieder vorbei und wir schauen, was wir am Microsetup etc. machen können, falls du immernoch ein Dorf weiter wohnst. ;)

So, wie ich Jan kenne, will er einen sehr natürlichen, aber druckvollen Sound, der genau das wiedergibt, was er da an dem Drums macht. Und zwar mit genau den Tönen/Stimmungen, die er da spielt. Dafür ist im übrigen das Prinzip vom guten @Trommler53842 eine geile Sache:
Parallel-Kompression oder NY-Compression
Damit kriegt man wahnsinnig geile Ergebnisse und vor allem wenn es um natürlichen Hall kommt von den Room- oder Fat-Mics auch viel Druck (wenn man es denn will und welche aufgestellt hat). Und ich denke, da bist du schon auf einem gar nicht sooo schlechten Weg, wenn dir deine anfänglichen Gehversuche wie z.B. Nummer 12 gefallen. Fahr mal ein wenig die Hallräume zurück, aber sorge dafür, dass der Druck/Output nicht flöten geht! :)

Ich verfahre für einen guten Drumsound eigentlich ganz einfach:

- ein gutes/sauberes Eingangssignal natürlich als Voraussetzung
- dann ganz simple Hi- und Low-Cuts setzen
- nur, falls wirklich nötig: Gates, ...denn ist das Set gut gestimmt, resoniert es weniger und vor allem wenn, dann in sich stimmig
- Kompression bzw. parallele Kompression, wie von @Trommler53842 meiner Meinung nach sehr gut eingebracht

Insgesamt möchte ich aber ganz klar sagen, von allen Geschmäckern ab: viele Wege führen nach Rom. Und es ist erstmal erlaubt, was gefällt. Klar ist da noch Optimierungsbedarf, aber das lernt man mit der Zeit, ging uns allen auch nicht so, da kann mir jemand erfahrenes wie @Calaway65 und der gute @Trommler53842 wohl beipflichten. :)

Auch für mich gilt im Übrigen: ich mache das auch nicht jeden Tag den ganzen Tag. Meine Erfahrung kommt weitestgehend aus meinem Homestudio und unserem großen Bandstudio, in dem unser Sänger und ich uns und auch andere Bands produzieren. Wer was davon hören möchte, kann bei mir im Hörproben Thread aufschlagen.

Viel Spaß noch und liebste Grüße,
Bacchus

PS: @SubMojo ganz wichtig auch für sowas und nicht zu unterschätzen, gerade bei feinen Sachen und Hallräumen: brauchbare/gute Monitorboxen! :)
PPS: ich finde auch, bei solchen Sachen kann man sich immer ewig lang totdiskutieren, also vorsicht vor dem Frustrationsfaktor Jan, denn das braucht ein wenig Zeit, sowas zu entwickeln :)
 
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Auf die Snare würde ich zum Beispiel auch weniger einen Hall, sondern eine Plate setzen (ist ja auch Hall, aber eine andere Art).

Witzig, dass du es erwähnst. Der Grund warum ich nämlich auf nen Hall verzichtet habe, ist, dass es in Reaper von Haus aus keinen Plate gibt. :D

Wenn du Bock hast, komme ich auch mal wieder vorbei und wir schauen, was wir am Microsetup etc. machen können, falls du immernoch ein Dorf weiter wohnst. ;)

Huch, hab ich ja jetzt erst gesehen, dass @SubMojo "Hannover" als Wohnort angegeben hat. Da würde ich mich doch in das Angebot dirket mal mit einklinken. ;)

- nur, falls wirklich nötig: Gates, ...denn ist das Set gut gestimmt, resoniert es weniger und vor allem wenn, dann in sich stimmig

Alles eine Frage der Herangehensweise. Wenn nicht gerade ein Drum Sound gewünscht ist, der Fast nur über Overheads/Room Mics kommt und die Close Mics eher ne Art "Stütze" sind (typisch für Jazz/Swing/Old School Drum Sounds) gate ich die Kick und die Toms IMMER. Allein schon deshalb um das Bleeding zwischen den Mics möglichst gering zu halten. Dann kann ich nämlich, wenn es sein muss, wie blöde an den Toms und der Kick rumschrauben (so wie ich es z.B. auch bei den Spuren von @SubMojo gemacht habe :D), ohne dass mir die in die Mics übersprechenden Becken/Snare den Sound versauen.

Inzwischen gehe ich sogar so weit, dass ich dafür ein Multiband-Gate nehme, dass ich so bei ~ 1 kHz - 2 kHz trenne. Im oberen Band, in dem sowieso nur der Stick-Attack liegt und in dem das Übersprechen von Becken/Snare am schlimmsten auffällt, nehme ich dann eine arschkurze Release Zeit und im unteren Band eine schön lange Release Zeit, damit wir da das Ausschwingen der Trommel komplett durchlassen.

PS: @SubMojo ganz wichtig auch für sowas und nicht zu unterschätzen, gerade bei feinen Sachen und Hallräumen: brauchbare/gute Monitorboxen! :)

Oder für Home Recording Anwendungen sogar noch besser: Gute Kopfhörer. ;)
 
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Danke erstmal für das Anteil nehmen an meinem Anfängerproblem :D

Ich muss sagen der Sound vom Trommler gefällt mir bei der Snare nicht so. Das klinkt für mich zu sehr nach Teppich und einer kleinen Snare.
Calaways klingt schon besser.
Bacchus hat schon ganz recht, ich will einen druckvollen Sound haben.

Wenn du Bock hast, komme ich auch mal wieder vorbei und wir schauen, was wir am Microsetup etc. machen können, falls du immernoch ein Dorf weiter wohnst. ;)

Wenn ich mich richtig erinnere bin ich nicht ausgezogen. :gruebel:

Huch, hab ich ja jetzt erst gesehen, dass @SubMojo "Hannover" als Wohnort angegeben hat. Da würde ich mich doch in das Angebot dirket mal mit einklinken. ;)

Ich wohne im schönen Schloß Ricklingen, falls dir das was sagt ;)

Wir können ja mal alle zusammen 'ne Session machen.

Dem hätte ich nichts einzuwenden :hi5:

Gruß Jan
 
Hi. Ich finde es generell schwierig, einen Drumsound zu bewerten, wenn der Kontext der Band fehlt.

Ich denke aber auch, dass es hier viel mehr auf die Fellwahl, das Stimmen und - was bisher noch nicht genannt wurde - das Trommeln selbst geht.

Damit sich ein Schlagzeug im Mix gut durchsetzt und knallt, dürfen die Obertöne der Trommeln nicht fehlen und durch die Fellwahl und die Stimmung werden die Obertöne hier bei sämtlichen Trommeln abgewürgt. Das ist vielleicht nicht schlecht, wenn man einen Vintage-Rock- oder Pop-Sound, auch im Rockbereich kann es Stilmittel cool sein aber ich denke, du suchst einen anderen Sound. Hierzu würde ich für die Toms und Snare Demo Emperor Coated empfehlen, als Resonanzfelle an den Toms Ambassador (Benny Grab sagt, er hat da auch neuerdings coated, clear wäre aber Standard) und an der Snare evtl. ein Hazy. Dann könntest du nach oben hin etwas mutiger beim Stimmen sein und schon klingt das Set offener und knallt mehr.
Dazu kommt natürlich, dass man das Set entsprechend spielen muss. Hier höre ich für meinen Geschmack etwas zu wenig Power, Snare-Rimshots und Genauigkeit im Timing. Wenn man das alles addiert, bekommt man auch mit dem vorhanden Equipment und wahrscheinlich auch den Mikrofonpositionierungen einen amtlichen Sound. Wenn du den als Grundlage hast, kannst du dir Gedanken über Positionierung, Preamps usw. machen. Das geht nur wahrscheinlich nicht von heute auf morgen.

Viele Grüße
 
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Ich habe nochmal ein bisschen rumgeschraubt.

Einmal mit EQ und einmal ohne.

https://soundcloud.com/jan-wehrhane/miteq

https://soundcloud.com/jan-wehrhane/ohneeq

Gruß Jan
 
Klingt doch schon viel geiler man! :) Siehst du, es wird mit der Zeit. :) Finde das für keine Erfahrung und "einfach probieren" schon sehr gut die Version mit EQ. ;)

Kenne vor allem viele andere Leute, die bei YouTube Cover machen oder sonst was mit um einiges schlechterem Sound.

PS: allerdings solltest du wirklich noch ein wenig am reinen Drumsound schrauben. Da geht in meinen Augen/Ohren noch ein wenig was an Finetuning. ;)
 
Der Meinung schließe ich mich komplett an. Das war schon ein großer Schritt nach vorne. Weiter so.
 
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Jawoll. Es wird!

Meinen Mix habe ich bewusst mal Richtung Überbetonung Snareteppich übertrieben, um mal das andere Extrem aufzuzeigen. ;)
 
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Also ehrlich gesagt klingt die Version ohne EQ in meinen Ohren sogar besser als die mit. :D

Du scheinst den EQ echt nur in homöopatischen Dosen verwendet zu haben und auch in erster Linie um zu pushen, was allerdings immer erst der zweite Schritt sein sollte, nachdem man erst mal die Frequenzen gezogen hat die stören.

@SubMojo
Hast du dir das Track Template mal angeguckt, was ich dir hochgeladen hatte? Ich will ja gar nicht sagen, dass du irgendetwas davon übernehmen musst/sollst, aber lade deine Spuren ruhig mal da rein und klicke dich durch die einzelnen Plug Ins, guck dir an was ich eingestellt habe und aktiviere/deaktiviere sie (beim EQ auch gerne die einzelnen Bänder).

Einen effektiveren Weg um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Einstellungen was bewirken, gibt es kaum. Zumal du meinen Sound ja nicht so schlecht fandest; bestimmt wirst du auf diesem Weg die eine oder andere interessante Erkenntnis erhalten. ;)
 
Achja, da war ja was. :D

Wie du schon bemerkt hast, benutzte ich Reaper ja nur mit den einfachsten Mitteln. Soll heißen ich weiß nicht was ich mit deinem Template anfangen soll :D
Magst du mir vielleicht kurz erklären wie ich es benutze?
 
Kein Problem. Öffne eine neues Projekt, klicke auf Insert -> Track from Template -> Open Template... dann mein Template auswählen.

Jetzt hast du alle Tracks mit genau den Plug Ins und exakt den Einstellungen, die ich für meinen Drummix benutzt habe. Jetzt musst du nur noch die Spuren einfügen und schon kannst du dich fröhlich durch meine Einstellungen kämpfen. :D

Ach ja, und natürlich folgendes beachten:

Es sei nur erwähnt, dass ich alle Tracks erst normalisiert und dann auf -10dB runtergezogen habe (nicht im Mixer, sonder die Spur selber). Das musst du natürlich auch machen, damit die Threshold-Einstellungen passen. ;)

Dementsprechend am besten erst mal die Spuren nehmen, mit denen ich auch gemixt habe.
 

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