mjmueller
Registrierter Benutzer
Hallo Leute,
vor ein paar Wochen habe ich mir etwas neues Equipment geleistet. Dabei war auch der audient asp800 Mikrofon-Preamp.
Nachdem ich nun das Gerät ausgiebig testen konnte mit Bass-, Gitarren- und verschiedenen Mikrofonsignalen, erlaube ich mir ein erstes Urteil.
Hardware
Im Grunde schnell geklärt: Auf 1 HE bietet der 4,5 Kg schwere MicPreamp acht symmetrische Eingänge via Kombibuchsen (XLR+Klinke). Diese können über 2 Adat-Anschlüsse via Tosslink (Kabel nicht dabei) oder analog über einen DB25 Anschluss (Kabel nicht dabei) weitergeleitet werden. Innen werkeln Burr-Brown-Wandler (PCM4204 24-bit PCM).
Auf der Frontseite sind je Kanal Gain bis max. 70dB regelbar sowie 48V Phantomspannung und -15dB Pad schaltbar. Je Kanal zudem eine Signal LED und Peak LED. Die Kanäle 1 + 2 bieten darüber hinaus noch ein paar Features mehr.
Beide verfügen über je eine DI-Buchse (JFET), Phasenumkehr und je ein Schalter und Poti für "HMX" und "Iron". Rechts findet sich der Schalter und die Anzeige für die Samplerate (44,1 - 96kHz)
Rückseitig sind der Anschluss für Spannungsversorgung (wählbar), die 8 Kombibuchsen, 2 x Adat (+18dBu=id22/+12dBu=id14 wählbar), Wordclock (HiZ+75Ohm schaltbar) und Lineout zu finden. Kein On/Off Schalter.
Im Betrieb entwickelt der asp800 ordentlich Wärme, wird aber nicht heiß. Einen Lüfter braucht der MicPreamp nicht.
Die Einrichtung geht flott: Via Tosslink ins Interface, Strom ran, Samplerate wählen und das asp800 im Interface als Clocksource auswählen. Fertig! Und schon kann es losgehen
Sound
Der Sound des asp8000 will ich als eher weich, dennoch fein bezeichnen. Wo die RME MicPreamps im Vergleich eher analytisch-fein klingen, sind die audient Preamps etwas seidiger, nicht ganz so groß, wie die DAV BGs - im Vergleich dazu etwas subtiler, zurückhaltender. Oder: Wo die D-Pres von Steinberg gute Hausmannskost liefern (mitunter leicht harsch), sind die audient eher ein französisches Feinschmeckerlokal. Wer das id14 oder id22 von audient kennt, wird mir vielleicht zustimmen.
Dazu passen ganz hervorragend "HMX" und "Iron". Mit diesem Feature soll etwas Feeling britischer Pulte der 70er nachempfunden werden [Ergänzung: bzw. eine Bandsättigung]. Sind diese "Retro-Schalter" der Eingänge 1+2 angelegt, lässt sich der Klang noch mal sehr interessant formen. Aber Achtung: Das kann echt süchtig machen!
Salopp gesagt, macht "HMX" das Signal untenrum dicker, "Iron" dagegen oben durch das Hinzufügen von Harmonischen (Obertönen) durch je einen MOSFET. Liegen beide an, sind entsprechend Mischungen möglich. Dabei ist der maximale Eingriff nie so, dass das Signal unbrauchbar würde. Im Gegenteil: Die Signale werden verdichtet und so sind die Pegel konstanter. Wie das technisch geht, weiß ich nicht, aber es klingt richtig gut und macht Laune, damit herumzuspielen
Mit meinem AKG C414 konnte ich damit wunderbar subtil den Charakter des Mikrofons färben, obne Nachteile für die Qualität. Der Gain wird übrigens beibehalten - also kein Nachregeln nötig.
Fazit bisher
Ein prima MicPreamp, der relativ günstig zu bekommen ist und wirklich gut klingt. Einziger Nachteil: nur zwei Eingänge haben Retroschalter :-(
Mehr Bilder gibt es auf der audient Website:
https://audient.com/products/mic-pres/asp800/gallery/
Und die Spezifikationen auch
https://audient.com/products/mic-pres/asp800/tech-specs/
vor ein paar Wochen habe ich mir etwas neues Equipment geleistet. Dabei war auch der audient asp800 Mikrofon-Preamp.
Nachdem ich nun das Gerät ausgiebig testen konnte mit Bass-, Gitarren- und verschiedenen Mikrofonsignalen, erlaube ich mir ein erstes Urteil.
Hardware
Im Grunde schnell geklärt: Auf 1 HE bietet der 4,5 Kg schwere MicPreamp acht symmetrische Eingänge via Kombibuchsen (XLR+Klinke). Diese können über 2 Adat-Anschlüsse via Tosslink (Kabel nicht dabei) oder analog über einen DB25 Anschluss (Kabel nicht dabei) weitergeleitet werden. Innen werkeln Burr-Brown-Wandler (PCM4204 24-bit PCM).
Auf der Frontseite sind je Kanal Gain bis max. 70dB regelbar sowie 48V Phantomspannung und -15dB Pad schaltbar. Je Kanal zudem eine Signal LED und Peak LED. Die Kanäle 1 + 2 bieten darüber hinaus noch ein paar Features mehr.
Beide verfügen über je eine DI-Buchse (JFET), Phasenumkehr und je ein Schalter und Poti für "HMX" und "Iron". Rechts findet sich der Schalter und die Anzeige für die Samplerate (44,1 - 96kHz)
Rückseitig sind der Anschluss für Spannungsversorgung (wählbar), die 8 Kombibuchsen, 2 x Adat (+18dBu=id22/+12dBu=id14 wählbar), Wordclock (HiZ+75Ohm schaltbar) und Lineout zu finden. Kein On/Off Schalter.
Im Betrieb entwickelt der asp800 ordentlich Wärme, wird aber nicht heiß. Einen Lüfter braucht der MicPreamp nicht.
Die Einrichtung geht flott: Via Tosslink ins Interface, Strom ran, Samplerate wählen und das asp800 im Interface als Clocksource auswählen. Fertig! Und schon kann es losgehen
Sound
Der Sound des asp8000 will ich als eher weich, dennoch fein bezeichnen. Wo die RME MicPreamps im Vergleich eher analytisch-fein klingen, sind die audient Preamps etwas seidiger, nicht ganz so groß, wie die DAV BGs - im Vergleich dazu etwas subtiler, zurückhaltender. Oder: Wo die D-Pres von Steinberg gute Hausmannskost liefern (mitunter leicht harsch), sind die audient eher ein französisches Feinschmeckerlokal. Wer das id14 oder id22 von audient kennt, wird mir vielleicht zustimmen.
Dazu passen ganz hervorragend "HMX" und "Iron". Mit diesem Feature soll etwas Feeling britischer Pulte der 70er nachempfunden werden [Ergänzung: bzw. eine Bandsättigung]. Sind diese "Retro-Schalter" der Eingänge 1+2 angelegt, lässt sich der Klang noch mal sehr interessant formen. Aber Achtung: Das kann echt süchtig machen!
Salopp gesagt, macht "HMX" das Signal untenrum dicker, "Iron" dagegen oben durch das Hinzufügen von Harmonischen (Obertönen) durch je einen MOSFET. Liegen beide an, sind entsprechend Mischungen möglich. Dabei ist der maximale Eingriff nie so, dass das Signal unbrauchbar würde. Im Gegenteil: Die Signale werden verdichtet und so sind die Pegel konstanter. Wie das technisch geht, weiß ich nicht, aber es klingt richtig gut und macht Laune, damit herumzuspielen
Mit meinem AKG C414 konnte ich damit wunderbar subtil den Charakter des Mikrofons färben, obne Nachteile für die Qualität. Der Gain wird übrigens beibehalten - also kein Nachregeln nötig.
Fazit bisher
Ein prima MicPreamp, der relativ günstig zu bekommen ist und wirklich gut klingt. Einziger Nachteil: nur zwei Eingänge haben Retroschalter :-(
Mehr Bilder gibt es auf der audient Website:
https://audient.com/products/mic-pres/asp800/gallery/
Und die Spezifikationen auch
https://audient.com/products/mic-pres/asp800/tech-specs/
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