Power Pins für Westerngitarren

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Hey.

Bin da über ein Produkt gestolpert, das interessant sein könnte:

http://www.guitarworld.com/node/22717

Die Standartpins machen den Saitenwechsel ja je nach Verarbeitung oder Saitenstärke manchmal etwas fummelig.
Hat jemand Erfahrungen mit den Teilen oder kennt vergleichbare Systeme?
 
Eigenschaft
 
Keine Erfahrung, aber die Dinger wurden auch schon in der deutschsprachigen Presse thematisiert.

Tatsächlich sollen sich die Dinger auch günstig auf Lautstärke und gewisse Frequenzen auswirken, insofern ein Versuch wert.

Allerdings werden die Power Pins von innen verschraubt, die Installation dauert etwas. Also nichts für eben mal kurz ausprobieren.
 
Ich könnte mir vorsellen, dass der Sustain durch die Verschraubung profitiertn und die Präsenz durchs Material.
 
Hatten wir vor ein, zwei Jahren in den US Foren.
Allgemeines Urteil: Eine Loesung fuer ein nicht existentes Problem.
Die Dinger sind schwer. Bei eiigen wenigen Gitarren kann das positiv sein, bei den meisten Gitarren eher nicht.
Ausserdem aendert sich der Saitenwinkel ueber den Steg erheblich zum schlechteren... Auch das veraendert den Klang negativ.
Generell sind diese Dinger eine Loesung die noch nach dem Problem sucht. Wer das Geld ausgeben will ...
Oder, frei Nach PT Barnum:"Jeden Morgen steht ein Idiot auf. Du musst ihn nur finden!"
 
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Ins zubehör verschoben

Ich frage mich (= weiss nicht), inwieweit sich die krafteinleitung des saitenzugs in die brücke/decke verändert und ob da längerfristig mit schäden zu rechnen ist. Dass mir der saitenwechsel mit dem system schneller von der hand gehen soll, glaube ich eher nicht.

Gruss, Ben
 
Och, wenn Du die flaschen Bridgepins verwendest, die Bridgepins bis zum reissen des Steges in die Loecher haemmerst oder so, dann bist Du mit dem G'lump schneller. Aber sonst? Naja...
Die Krafteinleitung aendert sich, auch hier zum schlechteren, aber nicht so masiv wie bei reinen String-Through Stegen (wie bei Ovation oder Lowden). Es bleibt noch ein gewisses Kippmoment - wenn wiederum auch nicht so ausgepraegt, wie bei Stoeckchenstegen.
Ein Steg wird jetzt darurch nicht gleich abreissen aber...
Interessant ist, dass die Klangbeispiele auf der Herstellerseite lange Zeit vor allem mit (sehr) preiswerten Gitarren mit oft laminierten Decken gemacht wurden. Da scheint sich das Zeug auch gut zu machen. Allerdings kostet das Set dann auch (fast) so viel die die Billig-Gitarre auf die es aufgezogen wurde :) Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.....
 
Schneller könnte ich mir schon vorstellen ... es muss ja kein Pin herausgeholt werden und die Saite muss auch nicht leicht "gekrümmt" werden (so mach ich das immer, damit das Endröllchen exakt unter den Steg und vor den Pin kommt). Die Saite wird ja einfach nur eingehängt, muss nicht mal gefädelt werden.

Aber mir gefällt es einfach optisch nicht ... und die Überlegungen zur veränderten Kraftübertragung durch den deutlich flacheren Saitenwinkel teile ich auch.
 
Hmm, in der G&B wurden die Power Pins fast kritiklos hochgejubelt und neben dem leichteren Saitenwechsel auch dafür empfohlen, der Gitarre akustisch etwas auf die Sprünge zu helfen.
Klang für mich fast etwas voodoomäßig. :weird:
Einzig beim Einbau hatte der Schreiber etwas Probleme, das lag aber am "RTFM first", wie er selber zugegeben hat.

Ob es die Dinger demnächst als "give away" gibt?:engel:
 
Die Dinger sind schwer.
Lt. Hersteller je nach Ausführung 20-30 g (pro Satz).

Der Hersteller selbst verspricht übrigens keine klangliche Verbesserung: "We aren't selling a tone enhancement device, even though some say it does that. We have a device that protects the bridge plate , and provides quick stringing"
 
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Der beste Schutz fuer die Bridgeplate ist Slotting und Ramping und eine saubere Technik beim Saitenwechsel. Dann haelt die Bridgeplate bis zum Neck Reset oder bis andere strukturelle Arbeiten faellig werden.
Und bei 29-30 Gramm je Satz - was die Masse des Steges verdoppelt (!) nehme ich lieber die Messing Bridgeplate Reinforcement von StewMac. Dann bleibt die Krafteinleitung wie sie konstruiert wurde und der Saitenwinkel - wg. Ramping - bleibt auch optimal.
 
Der Hersteller selbst verspricht übrigens keine klangliche Verbesserung: "We aren't selling a tone enhancement device, even though some say it does that. We have a device that protects the bridge plate , and provides quick stringing"
Interessant, ist eigentlich auch fair, so was nicht zu versprechen.
In der G&B machen die fast eine Wunderwaffe draus.
Mag ja sein, dass der Autor durch die Pins wirklich Glück und Klangvorteile mit seiner Gitarre hatte, aber ich hätte das nie als Empfehlung verallgemeinert formuliert, wie er das durchaus macht.
 
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Also bei Wunderwaffen werde ich immer sehr vorsichtig.
Die Gitarre - so wie sie ist - ist das Ergebnis einer Jahrhunderte langen Evolution. Ich will nicht sagen, dass es nicht besser geht - ganz bestimmt nicht - aber ich denke, dass es wenig zielfuehrend ist, eine einzelne Komponente der Gitarre mutwillig zu veraendern. String-Through Stege sind seit den Zeiten der Darmsaiten bekannt. da ist nix neues dran. Es gibt Hersteller (Ovation, Lowden ...) die String-Through bauen und es gibt Hersteller, die das nicht machen, sondern Stoeckchenstege verbauen. Schaut man sich den Bereich der Stege, der Stegbefestigung und der Stegplatten an, sieht man sehr schnell, dass da doch grosse Unterschiede in der Konstruktion bestehen. Dementsprechend betrachte ich solche Konstruktionen wie diese "Wunderwaffe" mit erheblichem Misstrauen.
 
Ich mag ja akademische Distanz und Erörterung, manchmal führt das aber zu nichts.
Am Beispiel des Aufregerthreads (sinngemäß) "Gibson Modellpolitik 2015" gehörten zu den Vertretern der Kategorie CONS auch viele, die überhaupt noch keine 2015er Gibson in der Hand hatten.

In Bezug auf die Power Pins hat bisher auch keiner von Euch den Praxistest ausprobiert. Ihr sinniert über potentiell geänderte Winkel der Saiten, Krafteinleitung usw.

Wenn ich mir die Bilder zum Artikel bei guitarworld betrachte, komme ich für das Erste zu folgenden Schluss: Der Winkel der Saiten über Korpus und Griffbrett bleibt unverändert, da Sattel und Steg ihre Lage als Kontaktfläche der Saiten beibehalten.
Der Saitenhalter wird jedoch konstruktiv geändert.
Bei der Verwendung klassischer Pins erfolgt der Saitenzug von unten gegen die Decke, die Saiten verlaufen mit einem Winkel > 90° aus dem Loch auf den Steg.
Die Verankerung der Pins erfolgt im gleichen Loch, der Saitenzug ist aber nun fast horizontal.
Aufgrund meiner Erfahrung mit einer Fishman Powerbridge VS-50, die nachbearbeitet werden musste weil die Saiten über eine nicht verrundete Kante geführt wurden, beurteile ich ein Zubehör wie die Power Pins als Vorteil für die Stimmstabilität, weil gerade die umwickelten Saiten nicht mehr über "Kanten" gelängt werden und sich "verharken".
Hinsichtlich Zugwirkung auf die Decke gehe ich davon aus, dass sich die Kraft verringert, weil über eine größere Fläche Kräfte ein-/abgeleitet werden (Spannung = Kraft [N]/Fläche [mm²]). In Bezug auf das Schwingungsverhalten der Saiten ist die Kontaktfläche größer, was einhergehen könnte mit besserer Resonanz, Attack, Sustain.

Ich selber werde in nächster Zeit eine Seagull Westerngitarre (Baujahr Anfang der 1990er) von dem Familienmitglied bekommen, der sie damals neu kaufte, aber nie ernsthaft spielte, weil das Klavier für ihn das bevorzugte Instrument blieb.

Ich hatte das Glück, für ein MB-Review einen Thomann-Gutschein zu erhalten und habe die willkommene Gelegenheit genutzt, mir u. a. ein Set Power Pins zu kaufen, die ich auf dieser Gitarre installieren will.

Ich zitiere mal von der Verpackung zum Typ "Model PP-1", die vor mir auf dem Tisch steht:

"The new Power Pins TM system increases bridge-to-soundboard contact, amplifies and improves tone and resonance, and makes the string replacement process quicker and simpler. A shallower string break angle on the saddle noticeably eases string ection [sic!]. The bridge plate is also protected from string-groove damage. No alterations to the instrument are required; Installation [sic!] is as simple as removing the existing pins, placing in the Power Pins TM, and securing the from the bottom of the saddle with the included nut an washers." 2013 wird als Jahr für "All Rights Reserved" ausgewiesen. Herstellungsland Korea (ich nehme an: Südkorea).

Beworben werden somit sehr wohl signifikante tonale Verbesserungen und nicht nur der erleichterte Saitenwechsel.

Was in Bezug auf die optische Darstellung der Einbauanleitung und die Verpackung bemerkenswert ist, ist die unterschiedliche Reihenfolge der U-Scheibe ("Flat Washer") und des Federrings ("Lock Washer").

Hielte man sich an das Bild auf der Verpackung, läge der Lock Washer von unten an der Decke an. Ich halte mich dann lieber an die Anleitung, bei der der Flat Washer von unten an die Decke gedrückt wird. Je Pin kann man (abhängig von der Deckendicke) bis zu drei Flat Washer einlegen.

Ich kann noch nicht sagen, wann ich die Gitarre bekomme, werde dann aber meine Eindrücke in Form eines Reviews darstellen.
 
Es vergingen nun wider Erwarten doch mehr Monde, aber seit Kurzem habe ich die Seagull S (6). Und auch die Power-Pins sind montiert. Ein Review liegt auch schon vor.

Meiner bescheidenen Beurteilung nach liegt bei den Power-Pins kein Voodoo vor.
Dieser italienische Zeitgenosse zeigt für meine Ohren den Unterschied, den ich bei meiner Seagull auch wahrnehmen konnte:

 
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Es gab schon einen Herstelle, der Metallpins auf den Markt gebracht hat. Die sollten den Klang deutlich verbessern. Nach Ansicht eines Gitarrenbauers, den ich danach gefragt habe, könnte tatsächlich eine Verbesserung eintreten - aber auch das Gegenteil.

Scheint mir logisch. Für Gut und schlecht gibt's keine DIN. Wenn ich also eine Gitarre kaufe oder habe, die so klingt, wie eine Gitarre m.E. klingen soll, ist das Risiko, dass ich jede Veränderung als Verschlechterung empfinde, nicht gerade klein...
 
Nach Ansicht eines Gitarrenbauers, den ich danach gefragt habe, könnte tatsächlich eine Verbesserung eintreten - aber auch das Gegenteil.
Das ist mMn der springende Punkt.

Natürlich kann "Hardware" aus einem anderen Material zu einer Klangveränderung führen - warum nicht.
Es ist aber nicht zwingend, dass dies bei jeder Gitarre Richtung "besser" funktioniert.
Vielleicht will ich auch gar nicht, dass meine Giarre noch mehr Obertöne, Bässe, Sustain oder sonstwas hat.

Im Grunde sind solche Brigspins ja auch gut, wenn sie den Saitenwechsel erleichtern und optisch gefallen. :)
Wenn die Pins dummer Weise auch Einfluss auf den Klang haben können, wird schnell von Klangverbesserung geredet und nicht vor möglicher Klangbeeinflussung gewarnt. :tongue:
 
Zu dem, was der Hersteller sagt, erinnere ich an das Zitat in Post 10.
 
Zu dem, was der Hersteller sagt, erinnere ich an das Zitat in Post 10.
Ich hab gerade auch nochmal nachgelesen und "Hersteller" aus meinem Post genommen.
Es stimmt, er lanziert das selber nicht, das sind die Tester.
Denen sollte es aber auch klar sein, dass nicht jede Gitarre gleich reagiert und dass eine Änderung nicht zwingend als gut empfunden werden muss.
 
Ich muss etwas wiederholen: Im Gegensatz zu Euch habe ich a) schon mal in die Verpackung von Power Pins geöffnet, b) die Anleitung gelesen (und am 19.09.2015 bereits daraus zitiert, vgl. oben) uns c) sie ausprobiert (sowohl mit uralten als auch neuen Saiten).
Und Nein: Mein Credo ist nicht "Jedem Neuen wohnt ein Zauber inne."
Da diese Modifikation reversibel ist, kann man durchaus ausprobieren und bei Nichtgefallen wieder zurückschicken. Aufzupassen ist, dass man vorsichtig die Schrauben anzieht.
 
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