Mr.513
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Proömium
Die Gitarre hat folgenden Weg hinter sich: gebaut 1993 in der 31. Fertigungswoche bei Seagull (Godin) in Kanada. Verkauft wurde sie nach Hannover zu Paganini´s, also ging´s auf die Reise in die Hauptstadt Niedersachsens. Im Jahr 1993 schlenderten mein Gitarrenlehrer und mein älterer Bruder nach Ätsch-Ohwar, weil mein Bruder der Ansicht war, eine Westerngitarre wäre cool, zum Gitarrenlernen. Und lieber gleich was solides. Mein Gitarrenlehrer hatte sich bei Paganini´s seine Lakewood gekauft.
Wie dem auch sei, die Empfehlung und Entscheidung fiel auf eine Seagull S (6) in der Farbe Honey Burst. Seriennummer 65207, Hand made in Canada.
Die Gitarre fuhr dann mit Begleitung in den Landkreis südlich Hannovers, zog dann nach dem Abitur nach Göttingen (Studium), dann nach Tübingen (Studium), wieder nach Göttingen (Studium), dann an die niedersächsische Nordseeküste (Beruf). Dort wurde sie sesshaft.
Ich selber kenne die Gitarre logischerweise seit dem Kauf, ab und an klimperte ich drauf rum, da mein Bruder und ich aber oft sehr weit auseinander wohnten, blieb es bei den paar Begegnungen.
Mein Bruder selber rührte sie aber kaum an, seine Absicht, Gitarre zu lernen, blieb ein Plan. In ihren 23 Jahren Existenz wurde sie - zumindest von ihm - also kaum gespielt. Ein paar Falten (also Spuren) hat sie trotzdem.
Vor fast einem Jahr fragte mich mein Bruder, ob ich seine Seagull haben möchte, er bleibt beim Klavier. Dies Instrument spielt er seit er sechs ist. Da sagte ich nicht Nein. Man erinnere sich an meinen Test vom Beyerdynamic DT-1770 Pro. Dort wählte ich mir in Folge des Thomann Gutscheins Power Pins und D´Addario Saiten für Westerngitarren aus. Damals noch mit der Intention, dass ich meinem Bruder seine Gitarre nach einem kleinen Service die Gitarre doch noch schmackhaft machen kann.
Nun, jetzt ist es meine Gitarre.
Da ich es wohnort-geographisch nicht mehr allzuweit zu meinem Bruder habe, nutzte ich einen Urlaub an der Nordsee auch dazu aus, die Gitarre abzuholen (Weihnachten 2015 vergaß er sie beim Besuch bei mir). Seagull, Nordsee, bestes Wetter, Urlaub. Perfektes Timing. Dazu kommt, dass das Urlaubsdomizil im Besitz des langjährigen Tourmanagers einer gewissen Nachtigal ist (Die Bilder sind auch dort entstanden). Also gute musikalische Vibes.
Ein "vergelt's Gott" an meinen Bruder! Danke
Einerseits stelle ich nun die Gitarre vor, andererseits gehe ich auch auf die Power-Pins ein. Und da ich sie über einen Thomann-Gutschein für ein Review bezog, gibt es eine Bringschuld.
Verpackt im Paganini´s Gigbag:
Ausgepackt. Noch mit dem vermutlich ersten Saitensatz:
Ein Blick ins Schallloch:
Technische Daten
Hier danke ich zuvorderst Michel Bélanger (Customer Support Godin Guitars), der mir sehr schnell meine Fragen zur Gitarre beantwortete.
Wie schon erwähnt:
Spuren des Lebens
Auf der Decke, an der Kopfplatte und auf der Halsrückseite habe ich ein paar Narben entdeckt. Nichts gebrochen.
Haptik und Sound
Ich finde den Hals vom Profil sehr angenehm, gerade wenn man hauptsächlich E-Gitarre gewohnt ist. Meine Nylonstring kommt da deutlich unterschiedlicher daher.
Die "oidn Saitn" gierten sehr nach einem Austausch. Aber ich wollte ja mit den ursprünglichen Saiten die Wirkung der Power-Pins wahrnehmen.
Hach, waren das noch Zeiten, als es vierstellige Postleitzahlen gab...
Power-Pins: Installation und erster Eindruck
Erwartungen: Anhand einiger rezipierter YT-Videos erwartete ich eine deutlichere Saitentrennung und ein volleres Klangbild. Einige MBler waren ohne persönliche Erfahrung der Auffassung, dass sich nach Installation von Power-Pins die Saitenhöhe ändert. Hierzu hatte ich vor einiger Zeit meine Meinung vorgetragen.
Der Einbau ging sehr schnell. Ich weiß nicht, was der damalige Rezensent von G&B für Probleme hatte, es gibt 3 Pin-Typen die entsprechend der je vorgesehenen Positionen markiert sind. Ich habe für diese Gitarre je Pin zwei Unterlegscheiben benutzt und per Innensechskantschlüssel sehr achtsam die jeweilige Schraube angezogen.
Das Einhängen der Saiten ging auch sehr schnell.
Auch wenn die Saiten alt waren: Tatsächlich hatte der Klang mehr Volumen.
Nichtsdestotrotz: Die alten Saiten mussten erstmal runter, dann die neuen Saiten ausgepackt und aufgezogen. Es ist natürlich hinfällig nun einen A/B-Vergleich zu machen. Mit neuen Saiten klang sie deutlich klarer, und zwar auf jeder Saiten.
Sowohl bei Akkorden, Singlenotes und Arpeggios als auch Fingerpicking und Plektrumspiel.
Conclusio
Die Gitarre verlangt - das sieht man ja - ein wenig Pflegemitteleinsatz, gerade das Griffbrett schreit danach. Das gibt es aber erst bei Rückkehr aus dem Urlaub.
Auch die Mechaniken können ein äußeren Kosmetikeinsatz vertragen, laufen tun sie einwandfrei.
Ob sich durch die aktuelle Ausstattung der Seagull S (6) in Bezug auf Tusq Sattel und Brücke noch eine Nuance mehr aus dem Klang herausholen ließe, ist mir gegenwärtig egal. Die S (6) gilt als solider Einstieg in den Westergitarrenbereich. Für mich soll sie einfach nur eine Alternative sein zu E-Gitarre oder Nylonstring.
Der akustische Eindruck der Power-Pins erfüllt die Werbeaussagen, zudem geht der Saitenwechsel einfacher von der Hand, man braucht kein Werkzeug mehr, wenn man den Pin zu fest ins Loch stieß.
Die Montage ging schnell. Die Anleitung ist leicht verständlich. Ich empfehle aber sehr vorsichtig die Schrauben anzuziehen, weil sehr leicht das Prinzip "Nach-fest-kommt-ab". Nur, dass bei einer Akustikgitarre durch die Quetschung sowohl der Steg Risse bekommen als
auch die Decke Schaden nehmen kann (ich antizipiere da Risse in Faserrichtungen, also schön Richtung Schallloch). Also: Obacht!
Optisch finde ich die Modifikation auch gut, weil damit das Chrom von der Kopfplatte auf dem Korpus aufgegriffen wird.
Die Power-Pins bekommen von mir eine ganz klare Kaufempfehlung.
Im Einzelfall muss man schauen, ob man Schwarz oder Chrom will, ferner gibt es - soweit ich weiß - zwei unterschiedliche Schraubenlängen. Ich habe die Standardlänge, es gibt wohl auch eine längere Ausführung.
Die Gitarre hat folgenden Weg hinter sich: gebaut 1993 in der 31. Fertigungswoche bei Seagull (Godin) in Kanada. Verkauft wurde sie nach Hannover zu Paganini´s, also ging´s auf die Reise in die Hauptstadt Niedersachsens. Im Jahr 1993 schlenderten mein Gitarrenlehrer und mein älterer Bruder nach Ätsch-Ohwar, weil mein Bruder der Ansicht war, eine Westerngitarre wäre cool, zum Gitarrenlernen. Und lieber gleich was solides. Mein Gitarrenlehrer hatte sich bei Paganini´s seine Lakewood gekauft.
Wie dem auch sei, die Empfehlung und Entscheidung fiel auf eine Seagull S (6) in der Farbe Honey Burst. Seriennummer 65207, Hand made in Canada.
Die Gitarre fuhr dann mit Begleitung in den Landkreis südlich Hannovers, zog dann nach dem Abitur nach Göttingen (Studium), dann nach Tübingen (Studium), wieder nach Göttingen (Studium), dann an die niedersächsische Nordseeküste (Beruf). Dort wurde sie sesshaft.
Ich selber kenne die Gitarre logischerweise seit dem Kauf, ab und an klimperte ich drauf rum, da mein Bruder und ich aber oft sehr weit auseinander wohnten, blieb es bei den paar Begegnungen.
Mein Bruder selber rührte sie aber kaum an, seine Absicht, Gitarre zu lernen, blieb ein Plan. In ihren 23 Jahren Existenz wurde sie - zumindest von ihm - also kaum gespielt. Ein paar Falten (also Spuren) hat sie trotzdem.
Vor fast einem Jahr fragte mich mein Bruder, ob ich seine Seagull haben möchte, er bleibt beim Klavier. Dies Instrument spielt er seit er sechs ist. Da sagte ich nicht Nein. Man erinnere sich an meinen Test vom Beyerdynamic DT-1770 Pro. Dort wählte ich mir in Folge des Thomann Gutscheins Power Pins und D´Addario Saiten für Westerngitarren aus. Damals noch mit der Intention, dass ich meinem Bruder seine Gitarre nach einem kleinen Service die Gitarre doch noch schmackhaft machen kann.
Nun, jetzt ist es meine Gitarre.
Da ich es wohnort-geographisch nicht mehr allzuweit zu meinem Bruder habe, nutzte ich einen Urlaub an der Nordsee auch dazu aus, die Gitarre abzuholen (Weihnachten 2015 vergaß er sie beim Besuch bei mir). Seagull, Nordsee, bestes Wetter, Urlaub. Perfektes Timing. Dazu kommt, dass das Urlaubsdomizil im Besitz des langjährigen Tourmanagers einer gewissen Nachtigal ist (Die Bilder sind auch dort entstanden). Also gute musikalische Vibes.
Ein "vergelt's Gott" an meinen Bruder! Danke
Einerseits stelle ich nun die Gitarre vor, andererseits gehe ich auch auf die Power-Pins ein. Und da ich sie über einen Thomann-Gutschein für ein Review bezog, gibt es eine Bringschuld.
Verpackt im Paganini´s Gigbag:
Ausgepackt. Noch mit dem vermutlich ersten Saitensatz:
Ein Blick ins Schallloch:
Technische Daten
Hier danke ich zuvorderst Michel Bélanger (Customer Support Godin Guitars), der mir sehr schnell meine Fragen zur Gitarre beantwortete.
Wie schon erwähnt:
- Seriennummer 62507
- hergestellt in der 31. Produktionswoche im Jahr 1993
- Farbe: Honey Burst
- massive Zederndecke
- Zargen aus laminierter Wildkirsche
- Rücken ebenfalls aus laminierter Wildkirsche
- Hals aus Ahorn
- Griffbrett aus Palisander
- Steg aus Palisander
- Sattel und Brücke aus Hartplastik (die neueren sind aus Tusq)
- Mechaniken: Schaller (Made in Germany wäre für mich dazu der Indikator)
- Mensur: 24,84"
- 21 Bünde, davon mind. 14 bequem bespielbar
- Griffbrettradius: 16"
- Sattelbreite: 1,8"
- Saiten: D´Addario Phosphor Bronze EJ-16, .012-0.53
- statt Pins im Steg nun Power-Pins
Spuren des Lebens
Auf der Decke, an der Kopfplatte und auf der Halsrückseite habe ich ein paar Narben entdeckt. Nichts gebrochen.
Haptik und Sound
Ich finde den Hals vom Profil sehr angenehm, gerade wenn man hauptsächlich E-Gitarre gewohnt ist. Meine Nylonstring kommt da deutlich unterschiedlicher daher.
Die "oidn Saitn" gierten sehr nach einem Austausch. Aber ich wollte ja mit den ursprünglichen Saiten die Wirkung der Power-Pins wahrnehmen.
Hach, waren das noch Zeiten, als es vierstellige Postleitzahlen gab...
Power-Pins: Installation und erster Eindruck
Erwartungen: Anhand einiger rezipierter YT-Videos erwartete ich eine deutlichere Saitentrennung und ein volleres Klangbild. Einige MBler waren ohne persönliche Erfahrung der Auffassung, dass sich nach Installation von Power-Pins die Saitenhöhe ändert. Hierzu hatte ich vor einiger Zeit meine Meinung vorgetragen.
Der Einbau ging sehr schnell. Ich weiß nicht, was der damalige Rezensent von G&B für Probleme hatte, es gibt 3 Pin-Typen die entsprechend der je vorgesehenen Positionen markiert sind. Ich habe für diese Gitarre je Pin zwei Unterlegscheiben benutzt und per Innensechskantschlüssel sehr achtsam die jeweilige Schraube angezogen.
Das Einhängen der Saiten ging auch sehr schnell.
Auch wenn die Saiten alt waren: Tatsächlich hatte der Klang mehr Volumen.
Nichtsdestotrotz: Die alten Saiten mussten erstmal runter, dann die neuen Saiten ausgepackt und aufgezogen. Es ist natürlich hinfällig nun einen A/B-Vergleich zu machen. Mit neuen Saiten klang sie deutlich klarer, und zwar auf jeder Saiten.
Sowohl bei Akkorden, Singlenotes und Arpeggios als auch Fingerpicking und Plektrumspiel.
Conclusio
Die Gitarre verlangt - das sieht man ja - ein wenig Pflegemitteleinsatz, gerade das Griffbrett schreit danach. Das gibt es aber erst bei Rückkehr aus dem Urlaub.
Auch die Mechaniken können ein äußeren Kosmetikeinsatz vertragen, laufen tun sie einwandfrei.
Ob sich durch die aktuelle Ausstattung der Seagull S (6) in Bezug auf Tusq Sattel und Brücke noch eine Nuance mehr aus dem Klang herausholen ließe, ist mir gegenwärtig egal. Die S (6) gilt als solider Einstieg in den Westergitarrenbereich. Für mich soll sie einfach nur eine Alternative sein zu E-Gitarre oder Nylonstring.
Der akustische Eindruck der Power-Pins erfüllt die Werbeaussagen, zudem geht der Saitenwechsel einfacher von der Hand, man braucht kein Werkzeug mehr, wenn man den Pin zu fest ins Loch stieß.
Die Montage ging schnell. Die Anleitung ist leicht verständlich. Ich empfehle aber sehr vorsichtig die Schrauben anzuziehen, weil sehr leicht das Prinzip "Nach-fest-kommt-ab". Nur, dass bei einer Akustikgitarre durch die Quetschung sowohl der Steg Risse bekommen als
auch die Decke Schaden nehmen kann (ich antizipiere da Risse in Faserrichtungen, also schön Richtung Schallloch). Also: Obacht!
Optisch finde ich die Modifikation auch gut, weil damit das Chrom von der Kopfplatte auf dem Korpus aufgegriffen wird.
Die Power-Pins bekommen von mir eine ganz klare Kaufempfehlung.
Im Einzelfall muss man schauen, ob man Schwarz oder Chrom will, ferner gibt es - soweit ich weiß - zwei unterschiedliche Schraubenlängen. Ich habe die Standardlänge, es gibt wohl auch eine längere Ausführung.
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