[Effekt] - Vemuram Jan Ray (Review & Video)

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Vemuram Jan Ray



Vorgeschichte
Ich war "mal wieder" auf der Suche nach "dem" Overdrive - heikles Thema, wir Gitarristen kennen das, mit wenigen Ausnahmen, alle.
Das Ziel: Im Wesentlichen ging es darum, den Sound meines Amps (Two Rock Studio Pro 35), und besonders das Spielgefühl und die Tonentwicklung, beizubehalten. Der Overdrive sollte eine Gitarre mit Humbuckern so anheizen, dass sie evtl. ganz ohne weiteren Boost auskäme. Für die Single Coil Abteilung sollte eine lebendiger Grundsound geliefert werden, der andere Overdrives dazu einlädt den gewissen "Rock-Push" zu liefern.

Dem Vemuram Jan Ray waren diverse Pedale vorangegangen, wie z.B. ein Ibanez TS-808/9, Fulltone OCD, Free The Tone SOV-2, Rockett Blue Note und Way Huge Green Rhino. Diese Pedale sind alle hervorragend und der Two Rock macht seinem Namen unter Benutzung der genannten Kandidaten, als ausgezeichnete Pedalplattform, auch alle Ehre. Dennoch fehlte den Genannten etwas. Es war nicht die viel besagte Transparenz, eher die Fähigkeit sich wie ein Verstärker zu verhalten, den Pedalcharakter komplett auszublenden. Und genau hier griff dann der Vemuram perfekt ein...

Eher zufällig bin ich auf den Jan Ray aufmerksam geworden, maßgeblich trug natürlich Youtube dazu bei. Glücklicherweise hat der Händler meines Vertrauens (Musikshop Axl in Essen) immer eine breite Auswahl an angesagten Boutiquepedalen lagernd. Ich rief also an, fragte nach dem Vemuram und war froh, als man mir mitteilte, dass ich den Overdrive antesten könnte. Es ging also los...

Sound
Der Jan Ray klingt in erster Linie überhaupt nicht wie ein Pedal. Er liefert einen sehr kultivierten Overdrive, der sich extrem homogen zum Klang des Verstärkers verhält. Sein Zerrpotenzial geht von Clean Boost über milden Crunch bis hin zu klassichen Rockklängen. Sound ist immer schwer zu beschreiben, jeder nimmt ihn natürlich subjektiv wahr. Die ersten Assoziationen die mir so kamen waren Matt Schofield, Scott Henderson und John Mayer.

Geliefert werden diese seidigen Tiefmitten mit einer enormen Dreidimensionalität und Fülle. Die Noten fühlt man spürbar unter den Fingern. Der Jan Ray lässt sich hervorragend über das Volumen-Poti der Gitarre kontrollieren und die Klangregelung als solche funktioniert in vorbildlicher Manier. Die Reserven an Volumen/Gain/Bass/Treble sind in hohem Maß gegeben. Der Zerrgrad lässt sich sehr subtil regeln und es klingt immer wertig.
Getestet habe ich den Overdrive neben meinem Amp auch mit einem Marshall Vintage Modern, Brunetti Singleman 35 und einem 65 RI Fender Dlx Reverb.
An allen Verstärkern verhielt sich das Pedal gleich. Chamäleon artig fügte sich der Jan Ray in den Ampsound ein.

Verarbeitung
Die Verarbeitung ist 1a. Das Pedal fühlt sich für den Standard-Footprint schwer und edel an. Die Potis sind mittelschwer gängig, der Look ist natürlich Geschmackssache, aber das goldbraun mutet mehr als edel und dezent zugleich an. Es gibt kein Einschaltknacken und der Nebengeräuschlevel ist einfach nicht existent!

Fazit

Vemuram hat hier ein Meisterstück abgeliefert. Zwar muss man etwas tiefer in die Tasche greifen, aber das Potenzial zum persönlichen "Desert Island Overdrive" zu werden liegt extrem hoch. Nach über 20 Jahren an Spielerfahrung und unzähligen Equipmenterfahrungen, ist der Vemuram Jan Ray von Tri-Sound ein Paradebeispiel eines Soundverbesseres - ein Overdrive der den Spieler inspiriert und eine wahnsinnig angenehmes Spielgefühl gibt. So soll es sein!

Bilder sagen mehr als 1000 Worte...

Video mit Humbucker (auch rockigere Töne)



Video mit Single Coils (milder Overdrive)

 
Eigenschaft
 
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Gutes Review und hochinteressantes Produkt, allerdings hättest du beim Preis ruhig etwas konkreter werden können:
Zwar muss man etwas tiefer in die Tasche greifen, aber das Potenzial zum persönlichen "Desert Island Overdrive" zu werden liegt extrem hoch.
439€ (bei MP) für eine analoge Zerre würde ich nicht nur als etwas tiefer sondern als extrem tief in die Taschen greifen bezeichnen, auch vergleichen mit den eh schon hochpreisigen Zerren, die am Anfang genannt werden.

Du spielst natürlich sehr gut und holst vielleicht das Optimum heraus, aber das ist doch eher ein Produkt für Boutique-Freaks, denen es gar nicht auf den Preis ankommt.
 
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schon etwas frech wenns das original-pedal für 129$ gibt... (Paul C. Timmy)
 
Schönes Review, toll gespielt!
Ich finde es schade, dass man nicht auch fühlen kann, wie sich das Pedal verhält. Da hilft immmer nur der Selbsttest :D

Mein Senf, bevor es ganz zum Nachbau-Bash wird:
Auf freestompboxes kann man nachlesen, was genau unter der Haube steckt und was die Unterschiede zum Timmy sind. Auch Paul Cochrane (Timmy) meldet sich kurz zu Wort, auch wenn es nur um eine technische Kleinigkeit geht.
Pedale werden zu 1000 kopiert. Das Ganze minimal zu ändern, zu versuchen, das alles mit einem Aufwand von vierlagiger Platine etc zu "verschleiern" (behaupte ich jetzt mal) und dann mehr als das Doppelte dafür zu verlangen, ist ziemlich grenzwertig.
Aber auch hier gilt wieder: man muss es ja nicht kaufen.
Unfaires Verhalten des Herstellers? Ja (_meine_ Meinung). Verboten? Nein.
 
Die Reserven an Volumen/Gain/Bass/Treble sind in hohem Maß gegeben.
Sind das die 4 unbeschrifteten Regler?

Steht darüber wenigstens was im Manual oder ist es üblich, dass bei <400€ Pedalen vom Benutzer erwartet wird, dass er sofort merkt, was wo positioniert wurde?
 
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@Guitarcoach : Wow ! , was für ein Klasse Ton ! Und dein Spiel ist ebenfalls super :great:
Ich geb zu ich hab vor einem halben jahr auch geliebäugelt mit diesem teil , und als ich gelesen habe dass das Gehäuse aus Messing ist war ich schon angetan , aber es war mir einfach zu teuer und ich brauchte es ja nicht (ich hab das OCD von Fulltone) die vernunft hat gesiegt :D

Aber , Tolles Review und Wirklich klasse skillz (mal nicht das übliche shredding hehehe )
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Schönes Review, toll gespielt!
Ich finde es schade, dass man nicht auch fühlen kann, wie sich das Pedal verhält. Da hilft immmer nur der Selbsttest :D

Mein Senf, bevor es ganz zum Nachbau-Bash wird:
Auf freestompboxes kann man nachlesen, was genau unter der Haube steckt und was die Unterschiede zum Timmy sind. Auch Paul Cochrane (Timmy) meldet sich kurz zu Wort, auch wenn es nur um eine technische Kleinigkeit geht.
Pedale werden zu 1000 kopiert. Das Ganze minimal zu ändern, zu versuchen, das alles mit einem Aufwand von vierlagiger Platine etc zu "verschleiern" (behaupte ich jetzt mal) und dann mehr als das Doppelte dafür zu verlangen, ist ziemlich grenzwertig.
Aber auch hier gilt wieder: man muss es ja nicht kaufen.
Unfaires Verhalten des Herstellers? Ja (_meine_ Meinung). Verboten? Nein.

Vielleicht haben sie einfach Hochwertigere Bauteile verwendet und das Gehäuse ist auch speziell soweit ich weiss , naja aber im endeffekt ist es halt ein Teueres Handgefertigtes Pedal ..
 
Danelectro Cool Cat Transparent OD 1 für ~30€ ab und an gebraucht zu bekommen, 99% gleicher Schaltplan, man darf halt keinen Wert auf die Optik des Gehäuses legen.. :D
 
Schön und gut, aber warum knapp 400 Tacken ausgeben für einen Sound, den man mit einem sehr guten Amp und Volume-Poti hinbekommt?!

Das Pedal ist gut und klingt sehr schön keine Frage, aber macht für mich persönlich keinen Sinn.
 


Caline CP-12 Pure Sky kommt sehr nahe ran und kostet ähnlich wie das Danelectro lediglich um die 30€ (ich hab sogar noch einen recht praktischen Clip-Tuner dazu bekommen :D). Denke damit bekommt man für einen Bruchteil des Preises 98% des Sounds. Die 100% erhält man dann halt mit dem Jan Ray oder besser dem Paul C Timmy.
 
Das sind für dich 98 Prozent?
 
Für mich ja. Ich finde der Grundcharakter des Zerrsounds ist sehr ähnlich und der Rest mittels EQ machbar. Allerdings bin ich in Sachen Overdrive/Distortion recht einfach gestrickt und schnell zufrieden, ohne dass ich noch feinste Nuancen unterscheiden könnte (das spielt dann bei Reverb und Delay für mich eine große Rolle). Wollte deshalb einfach das Caline in den Raum werfen, da das Jan Ray Vemuram gerade aufgrund des aufgerufenen Preises stark polarisiert - vielleicht ist es ja für manch einen genau das Richtige.
 
Genau, er polarisiert. Speziell dieser Zerrer wird oft sehr kritisch beäugt. Bei vielen anderen Zerrern in diesen Preiskategorien ist das weniger auffällig. Vielleicht hat ja die Geschichte mit dem Nachbau die Stimmung kippen lassen. Wenn man diese Geschichten aber mal beiseite legt, bleibt ein fantastischer Zerrer, mit besonderen Qualitäten übrig. Ich habe rund 30 Zerrer besessen und der Jan Ray rangiert bei mir einsam an der Spitze. Einerseits trifft das Ding absolut meinen Geschmack, andererseits hat das Gerät Qualitäten beim Sound und Spielgefühl, die nicht so ohne weiteres wegzureden sind
 
Ich kann das nur bestätigen. Kein Verlangen mehr nach einen anderen OD. War schon lange nicht mehr bei Thomann auf der Seite oder habe großartig neue Pedale gecheckt. Der JR hat alles verdrängt. Jedem das Seine, mir den JR und meine Gitarrenwelt ist im Lot.
 
Folgendes Video ist in dem Zusammenhang sehr interessant:

 
Hallo Leute,

ich habe jetzt den Caline Pure Sky ausgiebig getestet. Hier wurden ja auch einige Stimmen laut, bezüglich dieses Pedals.

Mein Eindruck:
Wirklich sehr schöner Overdrive, zum Vemuram fehlt dann aber doch eine gefühlte Ewigkeit an Ausgereiftheit.
Bitte bedenkt, auf youtube klingt vieles eindimensional, spielt man beide Pedale in Persona wird der Unterschied extrem merklich. Aber was kann man für 30€ schon falsch machen....

Hier mein Demo mit dem Pure Sky - auch im eigenen Thread (https://www.musiker-board.de/threads/demo-caline-pure-sky-overdrive.653616/):
 
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