Rattle That Lock World Tour, June 27, Schönbrunn (Wien)
Nach altebewährter Floyd-Manier dauerte das Konzert 3 Stunden, von 20:00 bis 23:00 Uhr. Gegen 21:15 war eine viertel Stunde Pause (Gilmour ist seit 6. März immerhin stolze 70), die Setlist teilte sich auf 2 Sets und die Zugabe auf. Gilmour spielte 9 Songs aus der Post-Floyd-Ära und 13 Floyd-Songs. Die Floyd-Songs waren sehr nahe am Floyd-Sound der 88er und 92er Tour, die Show im Vergleich zu Floyd-Gigs etwas reduzierter. Die runde Leinwand, die man von der Delicate Sound Of Thunder und der Pulse Tour kennt, war wieder mit dabei. Plüschschwein & Co mussten im Stall bleiben. Licht- und Lasershow waren ebenfalls sehr beeindruckend, wenngleich reduzierter als zu Floyd-Tagen. Einige der Filme kennt man aus den späten 80ern und frühen 90ern, Neuproduktionen gibt es nicht in dem Ausmass wie man es von Floyd-Tagen kennt, der Zeichentrick in The Girl in the Yellow Dress ist sehr gelungen.
Stimmlich ist Gilmour nach wie vor erstaunlich fit, spieltechnisch wie eh und je sehr beeindruckend, wenngleich sich ein paar Unreinheiten eingeschlichen haben. Angesichts des Alters und der enormen Spielpräsenz on stage volle Hochachtung vor dieser Performance.
Die
Band besteht neben Gilmour aus 2x Keys, 1x Guitar, 1x Drums (Steve DiStanislao), 1x Bass (Guy Pratt kennt man als fixen Floyd-Member aus der Post-Waters-Ära, auch gesanglich eine Wiederbegegnung), 1x Sax (Joao Mello) und 3x Backing-Vocals. Die Band erinnert stark an die Floyd-Besetzung nach Waters bzw. zu Dark Side Of The Moon Tagen.
Das Set sah so aus:
Set 1
5 A.M.
Rattle That Lock
Faces of Stone
Wish You Were Here (Pink Floyd)
What Do You Want From Me (Pink Floyd)
A Boat Lies Waiting
The Blue
Money (Pink Floyd)
Us and Them (Pink Floyd)
In Any Tongue
High Hopes (Pink Floyd)
Set 2
Astronomy Domine (Pink Floyd)
Shine On You Crazy Diamond, I-V (Pink Floyd)
Fat Old Sun (Pink Floyd)
Coming Back to Life (Pink Floyd)
On an Island
(band introductions)
The Girl in the Yellow Dress
Today
Sorrow (Pink Floyd)
Run Like Hell (Pink Floyd)
Encore
Time (Pink Floyd)
Comfortably Numb (Pink Floyd)
Insgesamt wirkte die Show auf mich etwas weniger perfektionistisch einstudiert als Pink Floyd Konzerte und ließ etwas mehr Luft für Spontanität, Gilmour spielte doch glatt ein paar Blueslicks zwischen den Songs. Aufgrund der Fülle an Floyd-Songs und der authentischen Soundeffekte ist die Tour allen zu empfehlen, die Pink Floyd nach dem Tod von Wright und damit nach dem Ende von Pink Floyd noch einmal mit Originalstimme von Gilmour und vor allem seinem unverkennbaren und einzigartigen Stil noch einmal originalgetreu hören wollen.
Zu Beginn gab es einen gewaltigen Patzer bei der Videoshow, die obere und die untere Projektion passten nicht nahtlos zueinander. Es dauerte einige Songs, bis die Techniker das in den Griff bekamen. Sh Foto 1, Gilmour on Black Strat. Ab Wish You Were Here war das Problem dann behoben. Das 2. Foto stammt von Money.