AVID hat vor ein paar Jahren das gesamte Entwicklerteam von SIBELIUS rausgeschmissen
Diese Aussage ist schlicht und ergreifend falsch [...]
@Tastenklopfer hat zum Thema bereits Wikipedia zitiert, und wenn da etwas Unwahres stünde, hätte sich Avid bestimmt dagegen zur Wehr setzen können.
Ich hatte die Angelegenheit damals in der Presse verfolgt, da war auch die Rede von Umstrukturierungen, Kernkompetenzen und
geplanten Schließungen/Entlassungen.
Klar, daß es verschiedene Sichtweisen gibt und daß entlassene Mitarbeiter kein gutes Haar an einer Firma lassen.
Aber mir hat es sich seinerzeit so dargestellt, daß eine große Firma, die im Grunde mit Notensatz nicht viel am Hut hatte, Sibelius geschluckt hat und - wie es oft der Fall ist, die Gefahr bestand, daß Sibelius unter die Räder gerät.
Bedenklichen Entwicklungen wurden mit einem
Rückkaufversuch der ursprünglichen Sibelius-Firmengründer quittiert, den Avid aber abblockte.
Die Entlassung des Londoner Entwicklerteams hatte Michael Ost (Avid) offiziell bekanntgegeben, was soll daran nicht zutreffend sein?
Da aus diesem Grund in den letzten Jahren sehr wenige Fortschritte bei SIBELIUS gemacht wurden (von Sibelius7 zu 8 ist notensatzmäßig nichts hinzugekommen)
Es gab schon einige Neuerungen, vor allem die früher (meiner Meinung nach) unsäglich schlechte Dokumentation ist mittlerweile sehr viel besser und brauchbarer geworden.
Es wurde (das paßt ja wieder zu Avid) sehr viel Wert auf eine hochwertige Audio-Ausgabe gelegt, auf komfortable Bedienung, Einbindung von iPad und Co. (ohne das es in der heutigen Daddel-Welt ja nicht mehr zu gehen scheint
).
Aber, da gebe ich
@CUDO II recht, der vorrangige und
eigentliche Zweck eines Notensatzprogramms (
nämlich Noten zu setzen), ist ein wenig kurz gekommen.
Ich kenne in anderen Bereichen ähnlich gelagerte Fälle, wo brillante Programmierer wunderbare Benutzeroberflächen schufen, aber die Inhalte auf der Strecke blieben.
Seit Jahren vermißte Features? Egal, Hauptsache, man kann alles auf dem iPad mit den Fingern rumschieben!
Wie dem auch sei,
Sibelius ist sicherlich nach wie vor ein sehr attraktives Programm, läßt sich meiner Meinung nach geschmeidiger bedienen als Finale, dafür hat man weniger Kontrolle.
Für viele ist es das ideale Notensatzprogramm und viele werden sich auch über die günstige Upgrade-Möglichkeit freuen.
Mit einigen Programmen lassen sich professionelle Ergebnisse erzielen, der Aufwand variiert von Fall zu Fall und jeder bevorzugt eine andere Arbeitsweise.
Viele Grüße
Torsten
Ja, aber "nur" vier verschiedene.
Spaß beiseite, das reicht natürlich völlig aus, aber ich muß einfach Grinsen, wenn eine solche Banalität, die für die
gesamte Konkurrenz (sogar das kostenlose MuseScore!) eine Selbstverständlichkeit ist, als Errungenschaft dargestellt wird (damit meine ich jetzt nicht Dich - klar, daß Du Dich darüber freust, - sondern Avid).
Ich hatte LilyPond nur zufällig gewählt, weil es eben das
von mir bevorzugte Notensatzprogramm ist. Finale oder MuseScore hätte es auch sein können.
Ansonsten kann ich völlig verstehen, daß jemand sich mit der textbasierten Eingabe nicht anfreunden kann, der ist dann auch bei Sibelius/Finale besser aufgehoben, klar!
Aber verglichen mit Score von Leland Smith (lange Jahre das Non-plus-ultra in puncto Computer-Notensatz), wo man textbasiert nacheinander zeilenweise Tonhöhen, -dauern, Dynamik- und Artilulationszeichen usw. eingeben mußte (bei Fehlern/Änderungen: Juhuuu!), bin ich ganz froh über LilyPond.
Viele Grüße
Torsten
PS: Wann kommen in Sibelius endlich n-Tolen über Taktgrenzen hinweg? Das Thema hatten wir hier unlängst und es gibt seit Jahren keine vernünftige Lösung. (Nicht, daß man das oft bräuchte, aber es geht ja ums Prinzip)