Da bin ich mal gespannt, wie Du Die verschiedenen Flöten beurteilst. Ich hatte ja die Gunst der Stunde ergriffe und bin das Risiko eingegangen, den gebrauchten Dometsch zu kaufen, ohne vorher sondiert zu haben; der günstige Preis war der entscheidende Punkt.
Die Dolmetsch Daumenstütze ist auch verstellbar (in verschiedener Höhe anschraubbar; siehe auch Dometsch Homepage: "Fitting a Nova Bass or Tenor Thumbrest" unten auf der Seite:
http://www.dolmetsch.com/novarecorders.htm). Bei mir passte die Position der Vorbesitzer und so habe ich nicht extra herumgeschraubt.
Ohne Daumenstütze würde ich auch nicht spielen wollen; schon bei (geraden, nicht geknickten) Tenören habe ich das Problem, dass wegen meiner Bewegungseinschränkung in der Schulter die Flötenhaltung weiter abgesenkt ist als die "Idealhaltung", so dass viel Gewicht nach unten zieht und ich ohne Stütze gar nicht auskomme.
Ich habe mir zur Entlastung zusätzlich noch bei meinem Musikalienhändler vor Ort einen flexiblen Klarinettengurt gekauft (
http://www.justmusic.de/de-de/blaes...r/9139224/cfe-flex-klarinetten-tragegurt.html), der an der oberen festen Öse etwas unterhalb des Daumenlochs positioniert ist. Eine 2. Öse ist auch an der anschraubbaren Daumenstütze (Thumbrest), aber da ich recht gross bin reicht der Klarinettengurt nicht bis unten (und längere Gurte für Bassflöten oder Fagotte waren nicht vorrätig). Ich glaube, serienmässig ist auch ein Gurt beim Dolmetsch dabei, aber der Nackengurt war bei der gebrauchten nicht dabei. Beide Ösen sind so gross, dass der untere Haken vom Gurt gut passt.
...und an die Haltung muss ich mich auch gewöhnen; mehr als 30min Üben wird "unkomfortabel", sowohl vom Nacken und Rücken als auch beim Daumen. Nach einer längeren Tenor-Übungssession gestern war mein Daumen allerdings auch beim Tenor schon plattgedrückt und schmerzte auch ein wenig im Gelenk. Der muss sich eben auch erst daran gewöhnen.
Die Schule von Mönkemeyer habe ich auch. Er geht vom Konzept sehr schnell vorwärts und mischt die Übungen auch sehr schnell, also Bassschlüssel neben Violinschlüssel für maximale Flexibilität beim Notenerkennen.
Ich denke aber, dass es vlt. besser ist, sich erst eine zeitlang ausschließlich mit den Übungen im Bassschlüssel zu beschäftigen, oder auch eine Bassstimme aus mehrstimmigen Satz zu wählen (oder wie ich aus dem Notenschrank noch Kontrabass oder Fagottnoten zu nehmen), bis die Grundverknüpfung geschehen ist. Aber da ist jeder wohl auch ein klein wenig anders. Die Mönkemeyer Schulen sind gut, aber sehr kompakt und gehen schnell vorwärts ohne viele verschiedene Übungen, aber es sind ja auch Vorkenntniss vorhanden.
Es reicht ja nicht aus, die Noten lesen zu können, sondern das Notenbild mit Griffen zu verknüpfen - das Gehirn ist da schon sehr wundersam. Ich habe durch mein Kontrabass-Spiel z.B. gar keine Probleme, wenn ich eine typische Basslinie sehe; diese Noten werden sofort dem Bassschlüssel zugeordnet. Ist es aber eher eine Melodieführung (F-Bass kann ja im Bass-Chor durchaus die Melodiestimme sein) und im Violinschlüssel notiert, kollidiert das wahrgenomme Notenbild teilweise mit meinen anderen abgespeicherten C und F Flöten, zumal ich die letzten Monate ja eher Sopran (C) spielte und erst jetzt verstärkt parallel dazu die Altflöte (F). Dann muss ich mich schon sehr konzentrieren.
Es ist quasi wie diese schwarz-weiß Bilder, in denen man entweder eine Vase oder Frau sehen kann - aber eigentlich geht die Gewöhnung insgesamt recht schnell, wenn man auch auf anderen Instrumenten schon zu tun hatte.