LP mit Splitbaren PUs

Coil Split / Coil Tap == Spulenanzapfung, erstmal von der Bedeutung der Wortes her.

Es wird aber impliziert was man mit der Anzapfung dann macht :

Handelt es sich bei der Anzapfung um den Punkt, d.h. die Verbindungsstelle, zwischen zwei unabhängigen Spulen (bei einem Humbucker) und verwendet man nur noch eine davon, heißt es Coil-Split (man 'teilt' die beiden Spulen auf, in einen aktive und eine inaktive). Das trifft auch bei paralleler Verdrahtung zu, dort darf man aber die inaktive Spule nicht kurzschließen sondern muss sie mit einem Öffner versehen.

Liegt die Anzapfung innerhalb der selben Spule sodass man nun einen Teil davon verwenden kann, heißt es Coil-Tap (man 'geift' an einer anderen Stelle der selben Wicklung ab, so ähnlich wie die 4/8/16-Ohm-"Taps" bei Ausgangsübertragern).

Das kann also auch kombiniert auftreten, bzw wird diese Möglichkeit genutzt in speziellen Humbuckern, die auch als Singlecoil ohne weitere Tricks dann gut klingen sollen oder eben mehrere Grundsounds ermöglichen als nur die beiden Standard-Möglichkeiten.
 
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Findest Du nichts über die Suchmaschine Deiner Wahl dazu?
Gute Idee... also wenn's so wie bei dem Link ist, würde ich's als frequenzabhängigen coil-split & nicht tap bezeichnen:
http://www.gibson.com/News-Lifestyle/Gear-Tech/en-us/Tuned-Coil-Tap-vs-Tap-vs-Split.aspx

Die tiefen Frequenzen kommen von beiden Spulen, die hohen nur von einer.

Ach ja.. meine Erfahrungen zum Coil-split: beim Bridgehumbucker wird's arg höhenlastig, beim Neckpickup klingt's durchaus brauchbar.
 
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Schöne Seite, die kannte ich bisher nicht. Danke! :)

Tuned Coil Tap, der Begriff begegnet mir heute zum ersten Mal. Auf der Beschreibung von Gibson.com des Modells, das ich hauptsächlich spiele, eine 2014er Les Paul Standard Plus, steht sogar noch "Coil Splitting" (bei "Electronics"). Das war meine erste Info, die ich seinerzeit zu den splitbaren Humbuckern überhaupt hatte.
Hier im Forum habe ich dann gelernt, dass die Info auf der Seite nicht stimmt, sondern dass bei der Gitarre eben "Coil Tapping" verwendet wird. Das war die aktuellste Info für mich seither.
Jetzt lerne ich von "Tuned Coil Tapping". Stillstand wäre ja auch doof. :-D

Wobei ich jetzt nicht sicher weiß, ob das Coil Tapping, das in meiner 2014er verwendet wird, elektronisch überhaupt mit dem der 2016er Modelle vergleichbar ist.:er_what:

Wie auch immer, um den Bogen zum Startbeitrag zurück zu bekommen:

Egal, ob es nun Coil Splitting, Coil Tapping oder Tuned Coil Tapping ist, es ist durchaus ein Feature, das ich wirklich gerne an meiner Standard mag.
Daher kann ich mich dieser Aussage nur bedingt anschließen:
Ich verstehe den Gedanken, aber den coil-split Sound solltest du dir wirklich einmal real anhören. Viele nutzen diese Möglichkeit im Alltag praktisch nie.
Es zeigt sich ja hier im Thread, dass durchaus einige das Feature gerne verwenden.

Und zum Thema "real anhören" ein Soundbeispiel, das ich erst kürzlich an anderer Stelle gepostet hatte, wo es auch um das Thema "Les Paul und splitbare Pickups" ging:

https://soundcloud.com/user-619995529/trichorus?in=user-619995529/sets/90ies-vintage-rack-revision-1-2016-05-08

Ich mag diesen Clean Sound, den man damit hinbekommt, wirklich gerne. :)
 
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@ GeorgeB: Das war mir alles schon klar... aber bei "normalen" 4-adrigen Humbuckern gibt's eben keinen extra Anschluss, mit dem man einen Teil einer Spule lahmlegen kann. Insofern macht dann das Wort Tap im Zusammenhang mit solchen Humbuckern keinen Sinn.

Ach ja.. meine Erfahrungen zum Coil-split: beim Bridgehumbucker wird's arg höhenlastig, beim Neckpickup klingt's durchaus brauchbar.
 
Ich würde mal über die Option nachdenken, den Humbucker parallel zu schalten (zusätzlich oder alternativ zum Splitten).
Meiner Meinung nach haben die Sounds ähnliche Anwendungsszenarien, klingen dabei aber besser und haben weniger Pegelabfall.
 
Parallelschaltung finde ich aber auch erst richtig gut, wenn der Humbucker ein paar Wicklungen mehr hat. Bei einem PAF wird das dann doch schon etwas dünn. Ein Gibson Dirty Fingers, der irgendetwas über 16K hat, klingt parallel z.B. ein wenig wie ein heißer Telecaster-Steg-SC. Die Mitten werden angenehm ausgedünnt (davon hat der DF nicht gerade wenig), ohne jedoch insgesamt "schlapp" zu klingen.

Bei PAFs finde ich Coil Split okay, kann aber auch etwas kraftlos klingen. Ein "echter" Singlecoil ist da doch noch mal eine andere Nummer.
Was ich gut finde ist, wenn ein HB gesplittet ist und man den anderen HB seriell lässt. So kann man in der Mittelposition noch ein paar schöne Sounds erzeugen, die auch nicht dünn klingen.

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Alnico 4-HBs in der Halsposition gemacht. Entweder PAFs oder PUs, die in eine ähnliche Richtung gehen (z.B. SH-2 Jazz mit Alnico 4, im Prinzip ein "modernisierter" PAF). Bei PUs mit eben nicht so viel Output klingen solche PUs doch eher klar und aufgeräumt und ich vermisse den Coilsplit nicht unbedingt, da es klanglich schon etwas in die Richtung eines Singlecoils mit dicken Ei... geht (mehr Lowend, insgesamt etwas fetter...). :)

Da hilft es aber auch, mal ein paar Schaltungsvarianten auszuprobieren. Manche PUs reagieren besser auf Coilsplit oder Parallelschaltung, als andere.
 
Hi,

technisch wurde hier zwar viel richtiges geschrieben, aber die ganze Differenzierung zwischen Coil Tap und Coil Split könnt Ihr bei Gibson (und anderen) total vergessen.

Der Coil Tap ist sprachlich eigentlich auch nicht völlig daneben, denn man kann das ja auch so verstehen, dass der ganze HB einen "Tap", also eine Anzapfung bekommt, eben in der Mitte zwischen den Spulen. PU-Hersteller wie Duncan verwenden den Begriff aber in der Tat für einen Abgriff innerhalb der Wicklung einer Spule. Macht auch Sinn, um das begrifflich vom Split unterscheiden zu können.

Umgangssprachlich und bei 99% aller Hersteller wird beides dennoch in exakt der gleichen Bedeutung verwendet, nämlich so, dass der Punkt zwischen zwei HB-Spulen an Masse gelegt wird. Dadurch wird zwar weder eine Spule "angezapft" im Sinne eines Teilabgriffs noch die Spule hinter der Masse elektrisch komplett aus der Schaltung genommen, aber es ist eben der Sprachgebrauch.

Mir fallen im Monent nur zwei Hersteller ein, die bisher getappte HB-Spulen verwendet haben, und zwar Ibanez beim True-Duo-Bucker (wo beim Coil Split eine Spule zur Gänze verwendet, im HB-Modus aber nur ein angezapfter Teil mit der zweiten Spule kombiniert wird) und PRS, wo man bei der 513 die HB zwischen Einzelspule, einer heißen HB-Version mit kompletten Spulen und den durch angezapfte Spule reduzierten HB mit Vintage-Output umschalten kann.

Gibson verwendet entweder den standardmäßigen Coil Split oder in manchen Modellen auch einen Pseudo-Split, bei dem der Mittelangriff nicht direkt an Masse, sondern über einen Kondensator erfolgt. so ist der Split praktisch nur im oberen Frequenzbereich vorhanden und erzeugt dort eher das Obertonspektrum eines Einspulers, gleichzeitig kommen die Bässe aus beiden spulen, was 1. den Output fetter belässt und 2. die Brumauslöschung im wichtigen 50 bzw. 60 Hz aufrecht erhält.

Ein weiterer Punkt: Beschreibt Gibson einen PU als "2-conductor", so ist er nicht splittbar. Denn jeder PU braucht einen Anschluss für die Masse (mindestens, wenn man ihn Out Of Phase mit anderen PUs schalten will und er eine Kappe hat, muss die Masse von Grundplatte/Kappe getrennt herausgeführt werden) und einen fürs Signal. Den Masseanschluss zählt Gibson bei den Leitern mit.

Gruß, bagotrix
 
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Den Burstbucker gibt's auch vier-adrig. Davon bin ich stillschweigend mal von ausgegangen. Wäre ja auch doof von Gibson, den ganzen Platinenkram zu promoten und dann ihre Pickups nicht in den notwendigen Versionen anzubieten. Kurze Suche liefert dies:
https://www.amazon.de/Gibson-Gear-I...dp/B009ED1POO?ie=UTF8&*Version*=1&*entries*=0

Ich denke mal, da werden sie mit allen anderen Modellen nachziehen, wenn sie das eh nciht schon gemacht haben.

Edit: Hab noch was gefunden:
http://store.gibson.com/quickconnect-trade-pickups/

Wenn man sich die Bilder genau anschaut sind manche doch nur zwei-adrig.
 
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Vor einigen Jahren hat Gibson bei Gitarren ohne Coilsplit-Funktion HBs mit Braided Wire verbaut und bei den anderen natürlich mit vier Adern. Ich weiß nicht, wie das heute ist, aber die Aftermarket-Versionen waren in der Regel 4-adrig.
 
Ich weiß, es ist keine Gibson und wenn dies nicht in Frage kommt ignorier(t) diesen Beitrag (nicht schon wieder die Debatte...), aber sie passt mMn farblich perfekt und splitbare PUs bringt sie auch mit:

full

https://www.musiker-board.de/media/fgn-ls20-oliver-hartmann.30061/

Ich habe mich ja echt in die Hartmann verliebt und warte sehnsüchtig auf die Möglichkeit, sie anzuspielen. Kann einer hier Erfahrungen zum Spielgefühl beitragen, v.a. zur Halsbreite im Vergleich zu den Gibson-Hälsen (bzw. meinem EpiphonLP-Standard-Hals)?
 
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Nur um den Thread zu einem Ende zu bringen: Es ist die Hartmann-Signature von FGN geworden. Ich bin bislang schwer begeistert, Danke nochmal für die vielen Hilfen hier. Auf das Modell wäre ich ohne euch ziemlich sicher nicht gestoßen. Dieses Forum ist eine tolle Sache ;)
 
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In meiner 20 Jahre alten Epiphone hatte ich die eingebauten Gibson 490er damals auch splitbar gemacht. Letztlich hat mir das nie wirklich gefallen, kein Fleisch, kein Fisch. Die Pickups an sich und letztlich die Gitarre an sich haben mir aber auch nicht gefallen, wie ich mir jetzt erklären kann. Eine CortM520 konnte auch die Pickups splitten, aber irgendwie konnte ich auch damit nichts anfangen.
Für Dich kann das natürlich passen.
 
Es ist - natürlich - kein Strat- oder Tele-Sound. Wer den sucht, muss das Original kaufen, klaro. Clean gefällt mir das auch nicht zu 100%, aber im Crunch-Bereich mag ich diesen Sound durchaus. Ist natürlich Geschmackssache. Und es steigert die Vielseitigkeit der Gitarre und die schätze/brauche ich. Wir spielen mehrere Stücke, in denen der Strophen-Part etwas zurückgenommener klingen soll als bei den Riffs oder im Refrain. Und dafür eignet sich das imho super. Im Grunde kann ich es als eine Art dritten Kanal nutzen bzw. Negativ-Booster, oder wie immer man das nennen will :D
 
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