chris_kah
HCA PA- und E-Technik
Behringer X-Air XR18
Es gibt im Forum schon ein Review, warum nochmals eins von mir?
Nun, mir scheint, ich habe einfach lange genug gewartet. Das Banana Product wird allmählich reif, und es lässt sich so bedienen, wie man es eigentlich erwartet. Firmware und Fernbedienungs- Apps sind inzwischen ganz brauchbar. Auch die Dokumentation im Behringer Wiki der Music Group sowie die Youtube Anleitungen helfen beim Einstieg. Der mitgelieferte Quick Start Guide ist nach wie vor unvollständig und hilft nicht wirklich bei Fragen, die bei der ersten Inbetriebnahme entstehen.
Außerdem habe ich zusätzlich ein BCR2000 angeschafft als Fernbedienung, das hier gleich (im nächsten Post) mit vorgestellt wird - allerdings nur als Fernbedienung für das XR18 und nicht als DAW Controller.
Entscheidungsfindung:
Mein Yamaha MG16/6FX Analogmischpult und mein Roland VS890 Digitalrecorder sollten durch eine möglichst kompakte und leichte Lösung ersetzt werden, möglichst im Stagebox-Design.
Max 800 EUR -> da fallen die teuereren Varianten X32Rack, aber auch Mackie + Presonus raus.
Minimal 10, besser 12 Mikrofonkanäle -> die kleineren XR Mixer, RCF und Soundcraft UI12 sind raus.
Übrig blieben nur noch das Behringer X18, XR18 und Soundcraft UI16, das mir wegen seines Bedienkonzepts (Mixer bietet eine Webseite, man benötigt nur einen Browser und keine spezielle App) gut gefiel.
Aber beim Mehrspurrecording bleiben nur noch das X18 und XR18 übrig. Das X18 fiel durch seinen ungünstigen Formfaktor weg, da ich eher eine Stagebox suchte.
Dazu kommt ein großer Pluspunkt: das XR18 lässt sich über MIDI an ziemlich vielen wesentlichen Parametern sehr gut mit dem Behringer BCR2000 MIDI Controller steuern. Damit ist beim Mischen von der Bühne ein schneller Zugriff auf die wichtigsten Parameter über richtige Drehknöpfe möglich.
Auspacken:
Das Paket kam mit einem deutlichen Transportschaden an.
Aber sowohl das XR18 als auch das BCR 2000 hatten das offensichtlich ohne bleibenden Schaden überstanden, soweit ich das heute sagen kann. Die Verpackung beider Produkte hat damit jeweils ihren Härtetest bestanden und das Produkt gut geschützt.
Inbetriebnahme:
wie oben angekündigt ging nicht alles ganz so reibungslos wie erwartet. Ich hatte ja vorab schon alles an Software heruntergeladen und war mit dem X-Air Edit auf dem PC schon ganz gut vertraut. Also XR18 eingeschaltet, Laptop in Stellung und schwupps hatte ich eine Verbindung. Leider noch ungeschützt. Also wenigstens WEP aktiviert, Passwort vergeben - Neustart und ... äh ... keine Verbindung mehr. Das lag übrigens nicht am XR18 sondern an dem bescheuerten Windows 10, bei dem ich erst herausfinden musste, wie ich die gespeicherten Zugangsdaten (ohne WEP und Passwort) löschen konnte, damit ich alles neu eingeben konnte. Dafür konnte das XR18 nichts, aber es hat mich etwa 20 Minuten gekostet. Beim Behringer Tutorial- Youtube Video für den Setup mit Windows war leider kein Hinweis auf dieses Verhalten.
Dafür ging aber auch das X-Air Edit auf dem LINUX Netbook auch sofort und parallel zum Notebook.
Die Firmware auf dem XR18 war schon ziemlich Steinzeit (kommt davon, wenn man ein B-Stock Gerät erwirbt) - die aktuelle (1.12) war aber nach Anleitung schnell auf dem XR18 aufgespielt.
Die LAN Antenne ist übrigens per Standard Reverse SMA Buchse angeschraubt. Da könnte man ein normales Antennenverlängerungskabel zwischenschrauben, um die LAN Antenne zwecks besserem Empfang höher zu bekommen. Oder gleich eine externe LAN Antenne mit höherem Gewinn verwenden.
Per LAN ans Heimnetzwerk angeschlossen - holt sich brav per DHCP seine Adresse und ist damit ansprechbar.
WIFI Client habe ich nicht getestet. Enweder ich brauche den eingebauten Access Point oder eine LAN Verbindung. Schade, dass Access Point und LAN nicht gleichzeitig möglich sind - dafür braucht es zusätzlich einen externen Router.
Recording
Der ASIO Treiber wurde nach Anleitung installiert und hat sofort funktioniert. Nur ist die Verwaltung unter Windows etwas hakelig (wofür der Treiber eigentlich nichts kann - der funktioniert tadellos und liefert 18 Kanäle I/O mit 48 oder 44.1 kHz - Achtung, das muss beim XR18 passend eingestellt werden!) Getestet mit Cubase Elements 8, Tracktion 4 und den freien Mixtools aus dem Behringer Forum.
Den Ultranet Ausgang habe ich mangels passender Hardware nicht getestet.
Mit den 6 AUX Ausgängen kann ich mehr erschlagen als ich bisher jemals gebraucht hätte. Aber mit den Möglichkeiten kommen sicher auch noch die Ansprüche.
Die Fernsteuer-Apps bzw. Programme:
Bedienung per Programm / App
X-Air Edit Version 1.3 auf Windows (10) und LINUX (XUBUNTU) + Raspberry Pi laufen tadellos und sind übersichtlich, funktional und gut strukturiert. Selbst bei einer Auflösung von 800 x 480 (7" kapazitives Raspberry Pi Touch Display) ist die Anzeige noch gut ablesbar ohne dass Details verloren gehen. Wer sich jetzt mit dem Gedanken trägt, das XR18 über den Raspberry mit diesem Display als Touch Screen fernbedienen zu wollen: die Genauigkeit des Touch Events passt leider nicht zur Auflösung. Mit der Maus ist alles gut bedienbar, beim Touch Screen landet man oft daneben oder erwischt das Element nicht genau (trotz Kalibreierung des Touch Screens).
Mit dem resistiven Pollin LS8T (8", 1024x 768) Touch Display geht es besser, aber nur, wenn man es mit einem Stift bedient. Dann passt die Genauigkeit, nicht aber bei der Bedienung mit dem Finger. Das ist grenzwertig. 10" sollten es schon sein, besser 15" oder größer.
Auf dem Android Tablet (Samsung Tab A, 9.6" 1024 x 768) mit der Android App lässt sich alles recht gut bedienen und man kann bis zu 16 Fader in einem User Layer nebeneinander konfigurieren. Hier ist die Größe der Bedienelemente für die Touch Bedienung limitierend, nicht die Bildschirmauflösung. Damit bekomme ich alle relevanten Fader auf 2 Screens! Bei kleineren Geräten sind es normalerweise 8 Fader - das ist auch der Default. Die App läuft flüssig. Hier hat es lediglich etwas gedauert, bis ich die Konfiguration der Layers und die Philosophie der Fader Umschaltung auf die jeweiligen Busse durchschaut hatte.
1.Screen: Kanäle
2.Screen: Aux In, alle Busse + Main Out
Wenn man Namen für die Kanäle u.ä. vergibt, dann erscheinen die konsistent auf allen verbundenen Apps (man vergleiche die Screen Shots oben zum gleichen Setting). Man sollte sich aber angewöhnen, immer die Synchronisation vom Mixer zum Tablet bzw PC vorzunehmen.
Achtung: X-Air Edit für PC/LINUX/Raspberry ist eine Anwendung, eher für Maus-Bedienung optimiert und kompakter, die Android App eine anders aufgebaute Anwendung, für Touch Screen auf kleineren Bildschirmen optimiert. Zur i-Pad App kann ich nichts sagen.
Ach ja: inzwischen kann man auch von der Android App die Snapshots auf dem Mixer verwalten. Das war wohl noch nicht immer so.
Wie klingt es?
Wie es soll. Rauschen ist kein Thema, wenn es nicht von der Quelle kommt.
Besonders komfortabel ist der Equalizer mit der Möglichkeit einen Spectrum Analyzer (RTA) als Hintergrund einzublenden. Die Filterkurve wird mit angezeigt. Damit war es beispielsweise recht schnell möglich, eine Frequenzweiche für die Abnahme eines Cajon zu basteln. Bässe werden mit einem internen Grenzflächenmikrofon abgenommen und alle höheren Anteile (Snare, Wischen mit Brushes oder Finger Shots, Finger Jingle) von vorne mit einem Kleinmembran-Kondensatormikrofon. Das interne Grenzflächenmikrofon wurde schon mit einem Phasengedrehten Ausgang erstellt, damit sich die Polarität beim Anschlag mit dem externen Mikrofon von vornde deckt. Beim XR18 lässt sich die Polarität auch umschalten, aber nicht bei allen Mischpulten.
Der Abgleich war auch deshalb so einfach, weil ich die Möglichkeit des virtuellen Soundchecks genutzt habe. Die Spuren aufgenommen (pre EQ) und dann wieder abgespielt (auch pre EQ). So lässt sich jeder Kanal bequem einstellen.
Bei den Dynamics habe ich wenig herumgespielt. Die Presets für Kick, Snare, Bass, Vocal lieferten jeweils brauchbare Werte.
Bei den Effekten muss ich mich noch durchwühlen, welche mir denn gut gefallen. Ich brauche in erster Linie Hall in unterschiedlichen Varianten. Auch hier ist Rauschen kein Thema. Da kenne ich ganz andere Rauschanteile oder periodische Artefakte von anderen (analogen) Kleinmixern.
Auch schön: die Hi-Z Eingänge 1 und 2 funktioniern gut mit passiven Instrumenten. Mein passiver Bass klingt so, wie er soll und kann direkt ins Pult gespielt werden.
Requested Feature: Output Delay.
Stimmt, das gibt es offiziell nicht. Aber einen Weg: Man kann beispielsweise AUX 5 und AUX 6 parallel an den Ausgang L-R hängen. Dann kommt z.B. Effekt 4 als Insert Effekt mit in die Kette. Wählt man dafür Stereo Tap Delay, so kann man das ohne Feedback und Überkreuzkopplung so einsetllen, dass es nru ein Delay auf jedem der beiden Kanäle macht. Und das Delay kann man in 1ms Schritten einstellen - Voila - die Delay Line ist fertig. Nur die Umrechnung Meter -> ms (+20ms Haas) muss man noch selber machen. Bei 4 Effekten und 6 AUX Ausgängen kann man die Ressourcen schon mal so verschwenden
Ich habe es zuhause ausprobiert mit größerem Delay, damit es deutlich hörbar wird, und es funktioniert wie erwartet. Hier in einem Bild alle Einstellungen zusammen kopiert:
Ich hoffe, das gibt mal einen guten Überblick als Start
Gruß
Christoph
Es gibt im Forum schon ein Review, warum nochmals eins von mir?
Nun, mir scheint, ich habe einfach lange genug gewartet. Das Banana Product wird allmählich reif, und es lässt sich so bedienen, wie man es eigentlich erwartet. Firmware und Fernbedienungs- Apps sind inzwischen ganz brauchbar. Auch die Dokumentation im Behringer Wiki der Music Group sowie die Youtube Anleitungen helfen beim Einstieg. Der mitgelieferte Quick Start Guide ist nach wie vor unvollständig und hilft nicht wirklich bei Fragen, die bei der ersten Inbetriebnahme entstehen.
Außerdem habe ich zusätzlich ein BCR2000 angeschafft als Fernbedienung, das hier gleich (im nächsten Post) mit vorgestellt wird - allerdings nur als Fernbedienung für das XR18 und nicht als DAW Controller.
Entscheidungsfindung:
Mein Yamaha MG16/6FX Analogmischpult und mein Roland VS890 Digitalrecorder sollten durch eine möglichst kompakte und leichte Lösung ersetzt werden, möglichst im Stagebox-Design.
Max 800 EUR -> da fallen die teuereren Varianten X32Rack, aber auch Mackie + Presonus raus.
Minimal 10, besser 12 Mikrofonkanäle -> die kleineren XR Mixer, RCF und Soundcraft UI12 sind raus.
Übrig blieben nur noch das Behringer X18, XR18 und Soundcraft UI16, das mir wegen seines Bedienkonzepts (Mixer bietet eine Webseite, man benötigt nur einen Browser und keine spezielle App) gut gefiel.
Aber beim Mehrspurrecording bleiben nur noch das X18 und XR18 übrig. Das X18 fiel durch seinen ungünstigen Formfaktor weg, da ich eher eine Stagebox suchte.
Dazu kommt ein großer Pluspunkt: das XR18 lässt sich über MIDI an ziemlich vielen wesentlichen Parametern sehr gut mit dem Behringer BCR2000 MIDI Controller steuern. Damit ist beim Mischen von der Bühne ein schneller Zugriff auf die wichtigsten Parameter über richtige Drehknöpfe möglich.
Auspacken:
Das Paket kam mit einem deutlichen Transportschaden an.
Aber sowohl das XR18 als auch das BCR 2000 hatten das offensichtlich ohne bleibenden Schaden überstanden, soweit ich das heute sagen kann. Die Verpackung beider Produkte hat damit jeweils ihren Härtetest bestanden und das Produkt gut geschützt.
Inbetriebnahme:
wie oben angekündigt ging nicht alles ganz so reibungslos wie erwartet. Ich hatte ja vorab schon alles an Software heruntergeladen und war mit dem X-Air Edit auf dem PC schon ganz gut vertraut. Also XR18 eingeschaltet, Laptop in Stellung und schwupps hatte ich eine Verbindung. Leider noch ungeschützt. Also wenigstens WEP aktiviert, Passwort vergeben - Neustart und ... äh ... keine Verbindung mehr. Das lag übrigens nicht am XR18 sondern an dem bescheuerten Windows 10, bei dem ich erst herausfinden musste, wie ich die gespeicherten Zugangsdaten (ohne WEP und Passwort) löschen konnte, damit ich alles neu eingeben konnte. Dafür konnte das XR18 nichts, aber es hat mich etwa 20 Minuten gekostet. Beim Behringer Tutorial- Youtube Video für den Setup mit Windows war leider kein Hinweis auf dieses Verhalten.
Dafür ging aber auch das X-Air Edit auf dem LINUX Netbook auch sofort und parallel zum Notebook.
Die Firmware auf dem XR18 war schon ziemlich Steinzeit (kommt davon, wenn man ein B-Stock Gerät erwirbt) - die aktuelle (1.12) war aber nach Anleitung schnell auf dem XR18 aufgespielt.
Die LAN Antenne ist übrigens per Standard Reverse SMA Buchse angeschraubt. Da könnte man ein normales Antennenverlängerungskabel zwischenschrauben, um die LAN Antenne zwecks besserem Empfang höher zu bekommen. Oder gleich eine externe LAN Antenne mit höherem Gewinn verwenden.
Per LAN ans Heimnetzwerk angeschlossen - holt sich brav per DHCP seine Adresse und ist damit ansprechbar.
WIFI Client habe ich nicht getestet. Enweder ich brauche den eingebauten Access Point oder eine LAN Verbindung. Schade, dass Access Point und LAN nicht gleichzeitig möglich sind - dafür braucht es zusätzlich einen externen Router.
Recording
Der ASIO Treiber wurde nach Anleitung installiert und hat sofort funktioniert. Nur ist die Verwaltung unter Windows etwas hakelig (wofür der Treiber eigentlich nichts kann - der funktioniert tadellos und liefert 18 Kanäle I/O mit 48 oder 44.1 kHz - Achtung, das muss beim XR18 passend eingestellt werden!) Getestet mit Cubase Elements 8, Tracktion 4 und den freien Mixtools aus dem Behringer Forum.
Den Ultranet Ausgang habe ich mangels passender Hardware nicht getestet.
Mit den 6 AUX Ausgängen kann ich mehr erschlagen als ich bisher jemals gebraucht hätte. Aber mit den Möglichkeiten kommen sicher auch noch die Ansprüche.
Die Fernsteuer-Apps bzw. Programme:
Bedienung per Programm / App
X-Air Edit Version 1.3 auf Windows (10) und LINUX (XUBUNTU) + Raspberry Pi laufen tadellos und sind übersichtlich, funktional und gut strukturiert. Selbst bei einer Auflösung von 800 x 480 (7" kapazitives Raspberry Pi Touch Display) ist die Anzeige noch gut ablesbar ohne dass Details verloren gehen. Wer sich jetzt mit dem Gedanken trägt, das XR18 über den Raspberry mit diesem Display als Touch Screen fernbedienen zu wollen: die Genauigkeit des Touch Events passt leider nicht zur Auflösung. Mit der Maus ist alles gut bedienbar, beim Touch Screen landet man oft daneben oder erwischt das Element nicht genau (trotz Kalibreierung des Touch Screens).
Mit dem resistiven Pollin LS8T (8", 1024x 768) Touch Display geht es besser, aber nur, wenn man es mit einem Stift bedient. Dann passt die Genauigkeit, nicht aber bei der Bedienung mit dem Finger. Das ist grenzwertig. 10" sollten es schon sein, besser 15" oder größer.
Auf dem Android Tablet (Samsung Tab A, 9.6" 1024 x 768) mit der Android App lässt sich alles recht gut bedienen und man kann bis zu 16 Fader in einem User Layer nebeneinander konfigurieren. Hier ist die Größe der Bedienelemente für die Touch Bedienung limitierend, nicht die Bildschirmauflösung. Damit bekomme ich alle relevanten Fader auf 2 Screens! Bei kleineren Geräten sind es normalerweise 8 Fader - das ist auch der Default. Die App läuft flüssig. Hier hat es lediglich etwas gedauert, bis ich die Konfiguration der Layers und die Philosophie der Fader Umschaltung auf die jeweiligen Busse durchschaut hatte.
1.Screen: Kanäle
2.Screen: Aux In, alle Busse + Main Out
Wenn man Namen für die Kanäle u.ä. vergibt, dann erscheinen die konsistent auf allen verbundenen Apps (man vergleiche die Screen Shots oben zum gleichen Setting). Man sollte sich aber angewöhnen, immer die Synchronisation vom Mixer zum Tablet bzw PC vorzunehmen.
Achtung: X-Air Edit für PC/LINUX/Raspberry ist eine Anwendung, eher für Maus-Bedienung optimiert und kompakter, die Android App eine anders aufgebaute Anwendung, für Touch Screen auf kleineren Bildschirmen optimiert. Zur i-Pad App kann ich nichts sagen.
Ach ja: inzwischen kann man auch von der Android App die Snapshots auf dem Mixer verwalten. Das war wohl noch nicht immer so.
Wie klingt es?
Wie es soll. Rauschen ist kein Thema, wenn es nicht von der Quelle kommt.
Besonders komfortabel ist der Equalizer mit der Möglichkeit einen Spectrum Analyzer (RTA) als Hintergrund einzublenden. Die Filterkurve wird mit angezeigt. Damit war es beispielsweise recht schnell möglich, eine Frequenzweiche für die Abnahme eines Cajon zu basteln. Bässe werden mit einem internen Grenzflächenmikrofon abgenommen und alle höheren Anteile (Snare, Wischen mit Brushes oder Finger Shots, Finger Jingle) von vorne mit einem Kleinmembran-Kondensatormikrofon. Das interne Grenzflächenmikrofon wurde schon mit einem Phasengedrehten Ausgang erstellt, damit sich die Polarität beim Anschlag mit dem externen Mikrofon von vornde deckt. Beim XR18 lässt sich die Polarität auch umschalten, aber nicht bei allen Mischpulten.
Der Abgleich war auch deshalb so einfach, weil ich die Möglichkeit des virtuellen Soundchecks genutzt habe. Die Spuren aufgenommen (pre EQ) und dann wieder abgespielt (auch pre EQ). So lässt sich jeder Kanal bequem einstellen.
Bei den Dynamics habe ich wenig herumgespielt. Die Presets für Kick, Snare, Bass, Vocal lieferten jeweils brauchbare Werte.
Bei den Effekten muss ich mich noch durchwühlen, welche mir denn gut gefallen. Ich brauche in erster Linie Hall in unterschiedlichen Varianten. Auch hier ist Rauschen kein Thema. Da kenne ich ganz andere Rauschanteile oder periodische Artefakte von anderen (analogen) Kleinmixern.
Auch schön: die Hi-Z Eingänge 1 und 2 funktioniern gut mit passiven Instrumenten. Mein passiver Bass klingt so, wie er soll und kann direkt ins Pult gespielt werden.
Requested Feature: Output Delay.
Stimmt, das gibt es offiziell nicht. Aber einen Weg: Man kann beispielsweise AUX 5 und AUX 6 parallel an den Ausgang L-R hängen. Dann kommt z.B. Effekt 4 als Insert Effekt mit in die Kette. Wählt man dafür Stereo Tap Delay, so kann man das ohne Feedback und Überkreuzkopplung so einsetllen, dass es nru ein Delay auf jedem der beiden Kanäle macht. Und das Delay kann man in 1ms Schritten einstellen - Voila - die Delay Line ist fertig. Nur die Umrechnung Meter -> ms (+20ms Haas) muss man noch selber machen. Bei 4 Effekten und 6 AUX Ausgängen kann man die Ressourcen schon mal so verschwenden
Ich habe es zuhause ausprobiert mit größerem Delay, damit es deutlich hörbar wird, und es funktioniert wie erwartet. Hier in einem Bild alle Einstellungen zusammen kopiert:
Ich hoffe, das gibt mal einen guten Überblick als Start
Gruß
Christoph
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