Korg GA-1 vs. CA-1

mjmueller
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Hallo Leute!

Heute möchte ich mal zwei Helferlein etwas genauer betrachten und vergleichen: Stimmgeräte (oder Tuner). Und zwar das GA-1 und das CA-1 von Korg. Die Stimmgeräte gehen derzeit für ca. 9,50 bis 13 EUR über den Ladentisch. Die beiden sind sehr weit verbreitet, einen Vergleich konnte ich bislang jedoch nicht finden. Hier ist er also :)

SAM_5290.JPG
Auf den ersten Blick sind die beiden bis auf die Farbe des Plastikgehäuses, der Taster und der Beschriftung nahezu identisch: Vier Taster auf der Kopfseite, einer davon in rot, ein Display, zwei rote Dioden, eine grüne, Öffnungen.
An der rechten Seite findet sich jeweils die Buchse für ein 6,3mm Klinkenstecker (unbalanced) und die Öffnung für das eingebaute Mikro.
SAM_5292.JPG
Die Rückseite offenbart den Deckel für das Batteriefach. Hier gehören zwei AAA Batterien rein (werden mitgeliefert), die lange halten (das GA-1 habe ich seit rund 2 Jahren im Einsatz und noch die ersten Batterien drin).
Auch zu sehen: Ein Schlitz, in den man/frau ein (sehr dickes) oder besser zwei, Plektren stecken kann, so dass das Stimmgerät schräg gestellt werden kann – lustige Idee.
SAM_5291.JPG
Beiden Geräten ist eine Bedienungsanleitung beigepackt
Download:
CA-1 https://www.korg.de/uploads/tx_softwarecenter/CA1_Handbuch.pdf
GA-1 https://www.korg.de/uploads/tx_softwarecenter/GA1_Handbuch.pdf
Bei genauerem Hinsehen werden die verschiedenen Funktionen der vier Taster auf der Kopfseite erkennbar. Der rote hat bei beiden Geräten die Funktion „On/Off“.

GA-1
Der Taster links ist mit „Sound“ beschriftet. Und genau den macht das Stimmgerät auch.
In der Position „Gitarre“ (links neben „On/Off“) werden dann Töne ausgegeben von 7B bis 1E. Also hier könnte eine 7-saitige Gitarre mit in Einklang gebracht werden.
In der Position Bass spuckt das GA-1 Töne von LB bis HC aus – 6 Saiter Bässe können damit in Stimmung versetzt werden.
Der nächste Taster, mit „Flat“ bezeichnet, erlaubt eine Absenkung in Halbtonschritten. In der Grundeinstellung wird nichts weiter angezeigt, aber mit jedem Drücken des Tasters wird ein kleines „b“ mehr links der Mitte des Displays angezeigt. 5 „b“s sind möglich. Das GA-1 merkt sich jedoch nicht die letzte Einstellung beim Ausschalten.
Daneben findet sich der Taster „G/B“. Hier kann zwischen Gitarre und Bass gewählt werden.
Dann gibt es nur noch den On/Off Schalter. Nach 20 Minuten ohne Aktivität, schaltet sich das GA-1 ab.
Technische Spezifikationen (Herstellerseite): https://www.korg.de/produkte/tuner-...uner/ga1-produktinfo/ga1-spezifikationen.html

CA-1
Hier hat der Taster „Sound“ zwei Funktionen. Kurzes Drücken: Zwei Töne können dann gewählt werden (A, Bb), längeres gedrückt halten: Töne vom tiefen C bis zum hohen C in Halbtonschritten sind dann abrufbar.
„Calib“ erlaubt das Anpassen der Frequenz von 410Hz bis 480Hz. Die letzte Einstellung speichert das CA-1.
Daneben wieder der rote „On/Off“-Taster.
Technische Spezifikationen (Herstellerseite): https://www.korg.de/produkte/tuner-...ner/ca1-produktinfo1/ca1-spezifikationen.html

So weit, so gut. Eigentlich alles dabei, was ich als Gitarrist und Bassist so brauche. Das Wichtigste ist ja aber, ob die beiden Stimmgeräte von Korg ihren „Job“ erledigen – Hilfe beim Stimmen von Instrumenten! Das tun beide Geräte. Aber wie gut –sprich- präzise tun sie das?
Um das etwas zu ergründen, habe ich die beiden Korg Stimmgeräte mit meinem Seiko (von irgendwann nach dem Krieg) verglichen. Also einfach alle 3 Stimmgeräte auf den Tisch gelegt und nacheinander alle Saiten der A-Gitarre angespielt.

Interessant finde ich, wie unterschiedlich die Geräte reagieren.
Das GA-1 hat die blöde Angewohnheit, häufig erst „zu hoch“ auszuschlagen, um dann seine Position zu finden.
Diese Angewohnheit hat das CA-1 auch, allerdings lange nicht so stark und auch nicht bei allen Saiten gleichermaßen. Unter Verwendung des Klinkeneingangs fast gar nicht (mit einem Humbucker - Signal gefüttert übrigens überhaupt nicht).
Der beste Abstand nach meinen Erfahrungen beim Stimmen beträgt übrigens etwa 20cm zum eingebauten Mikrofon (also nicht zu nahe ran) bei beiden Geräten.
Mit der tiefen E-Saite meiner Gitarre hatten alle drei kein Problem – ein wenig hin und her und dann stimmte es.
Die A-Saite war bei allen – zack – gefunden. Genau so auch mit der D-Saite.
Bei der g-Saite konnte sich das GA-1 nicht so recht entscheiden und zeigte seine Qualitäten als Lightshow (grün-rot-grün-rot-grün-grün-rot …) und blieb bei ca. +2 Cent Abweichung, während die beiden anderen keine Abweichung anzeigten.
h-Saite und hohe e-Saite waren ebenfalls kein Problem.
Bis auf die g-Saite am GA-1 zeigten alle drei dieselben Werte an. Beruhigend, das zu wissen :)

Ein paar Kritikpunkte sollen nicht unterschlagen werden:

- Beide Geräte haben keinen Ausgang.
Das ist dann von Nachteil, wenn ich z. B. das Stimmgerät zwischen E-Bass/Gitarre und Amp durchschleifen möchte, um mal schnell die Stimmung zu checken. Geht nicht!
- Beide Geräte haben das interne Mikrofon an der rechten Gehäuseseite.
Das ist besonders dann ein Nachteil, wenn ich in einer etwas lauteren Umgebung meine akustischen Instrumente stimmen möchte und mich dann entscheiden muss, entweder nicht gerade auf das Display zu schauen, oder den Ton an die Geräte besser zu übertragen (ich entscheide mich meist für die zweite Möglichkeit).
- Beide Geräte haben keine Displaybeleuchtung und das Display ist nicht sehr gut ablesbar unter mäßigen Lichtverhältnissen.
- Beide Geräte haben keine Batteriestandanzeige
- Die „On/Off“-Taster sind weich und haben keinen klar definierten Druckpunkt.
Man/Frau hat aber schnell raus, wie es am besten geht. Und anders herum ist das auch ein Vorteil – kein versehentliches Einschalten.

Fazit: Das GA-1 und das CA-1 geben sich nicht viel. Vielmehr steht für mich im Vordergrund die Frage, welche Instrumente ich damit stimmen möchte. Wenn es „nur“ Gitarren sind, wäre das GA-1 die erste Wahl.
Wenn mehrere Instrumente regelmäßig gestimmt werden sollen, bietet das CA-1 etwas mehr Komfort (kein Umschalten) und ein paar interessante Anpassungsmöglichkeiten.
Der Nachteile zum Trotz, ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis bei beiden Geräten in meinen Augen.
 
Eigenschaft
 
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Danke für das ausführliche Review!

Etwas überrascht bin ich trotzdem, dass jemand noch zwei solche Geräte hat, denn deren Aufbau stufe ich inzischen als veraltet ein.
Warum?

Bei Instrumenten ohne Pickup lässt sich mit einem Clip-Tuner an der Kopfplatte deutlich einfacher stimmen.
Besonders bei etwas Umgebungslautsärke funktioniert das mit integrietem Mikro schnell nicht mehr zuverlässig.
Und teurer ist ein Clip-Tuner auch nicht.

Hat ein Instrument einen Pickup, fehlt, wie ja im Review bemängelt, bei diesem Geräten der Ausgang um zum Amp durchzuschleifen.
Auch da lässt sich ein ähnlich aufgebautes Gerät mit Ausgang leicht zu einem niedrigen Preis finden.

Du kannst natürlich bei einem Instrument mit Pickup im unverstärkten Fall und zu lauter Umgebung die beiden Korg auch einstöpseln.
Das hat ein Kumpel von mir auf Sessions immer mit einem kurzen Kabel gemacht.
Dann wird aber auch der aktivierte Preamp der Gitarre leergenuckelt, wenn du das Kabel drin lässt.
Auch hier ist der Clip-Tuner im Vorteil.

Kurz, ich finde leider keinen wirklichen Grund so ein Gerät überhaupt noch zu empfehlen, selbst preislich. :nix:
 
Kurz, ich finde leider keinen wirklichen Grund so ein Gerät überhaupt noch zu empfehlen, selbst preislich. :nix:


Sehe ich (leider) auch so. Zumal ich für Zuhause und den Probenbetrieb inzwischen nur noch eine Handy-App einsetze. Die ist genau genug und ich muss noch nochmal ein Gerät mitschleifen.
 
Wenn jemand das Handy nicht zuhause lassen kann. :tongue:
Also bei Sessions und Umgebungslautsärke ist das mit dem Handy auch schwer zu stimmen, weil das ebenso über Mikro geht.
Da hat dann so ein Korg wenigstens den Vorteil, wenn du bei vorhandenem Pickup einstöpseln kannst.
Aber im Vergleich mit anderen Tunern im großen Angebot gibt es kaum Argumente ausgerechnet für diese zwei Korg.
 
Hallo,

da will ich Euch gar nicht widersprechen. Rational kann ich das auch nicht völlig begründen.
So habe ich auch eine App, die ich aber vielleicht ca. drei Mal genutzt habe - funktioniert, aber so richtig angefreundet habe ich mich nicht.
Die Cliptuner mag ich irgendwie nicht - weiß nicht warum, einfach so.
Vermutlich liegt es einfach daran, dass ich diese "old school" tuner kenne und schon lange verwende. Macht der Gewohnheit oder so:nix:
So stimme ich zB auch in Amplitube, kontrolliere aber noch mal mit einem der beiden Korgs :weird:
Darüber hinaus brauche ich auch ein "Master-Stimmgerät" beim Aufnehmen.
Können diese Cliptuner denn zB ein Blasinstrument auf Kammerton checken?

Empfehlen möchte ich die beiden übrigens nicht - ein Vergleich war das Ziel.
Wenn ihr mal die ganzen Kritikpunkt gelesen habt, sollte klar sein, das hier ordentlich Einschränkungen zu erwarten sind :)
Viele Grüße
Markus
 
Die Cliptuner mag ich irgendwie nicht - weiß nicht warum, einfach so.
Vermutlich liegt es einfach daran, dass ich diese "old school" tuner kenne und schon lange verwende. Macht der Gewohnheit oder so:nix:
Ja, im Grunde bin ich auch noch die Generation vor dem Cliptuner. ;)
Es gab aber früher schon die Möglichkeit mittels Kabel eine Klammer an die Kopfplatte zu machen, Korg hatte so was auch mal für rel. viel Geld im Angebot, gibt es jetzt billig von HB:
https://www.thomann.de/de/harley_benton_cm_1000.htm
Das kannst du kurz anklippen, stimmen (auch wenn Umgebung laut) und wieder entfernen.
Aber gut, den Clipptuner musst du auch nicht dran lassen.
 
Ja, genau das war das CM-100 (gibt es wohl nicht mehr)
Es gibt jetzt ein CM-200 für 12€
Doppelt so viel wie macher billige Clip Tuner und etwa so viel wie der firmeneigene Clip Tuner Korg PC-1.
Preisstrategie? :nix:
 

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