Ich würde den SH-12 Screamin Demon' in der Halsposition nicht aus dem Rennen werfen. Das ist ein Geheimtipp!
Der SH-12 ist ein etwas aufgemotzter SH-1 '59. Durch die Hex-Schrauben wird er auch noch etwas klarer und "genauer". Daher ist er auch ein Geheimtipp in der Halsposition. Der SH-1 '59 wird auch oft in die Halsposition gesetzt, in fett klingenden Gitarren wie z.B. Les Pauls können die Bässe aber etwas "wummerig" werden. Daher würde ich ihn eher in "helle" Powerstrats, womöglich noch mit 24 Bünden an die Halsposition setzen. In einer "fetten" Gitarre würde ich dann dem SH-2 Jazz oder dem SH-12 Screamin' Demon den Vorzug geben.
Der SH-2 Jazz ist ein "modernisierter" PAF bzw. SH-1. Klarer und "analytischer" vom Klang her. Etwas weniger Bässe und daher auch besser in Gitarren wie z.B. Les Pauls (24,75"-Mensur, eingeleimter Hals, nicht mehr als 22 Bünde) geeignet. Dafür empfinde ich den SH-2 in Powerstrats mit 24 Bünden wiederum als "langweilige" Option. Klingt halt klar und sauber, hat aber auch nicht so viel Charakter und ist nicht so insprierend.
Der APH-1 ist ja der Alnico-2 Bruder des Jazz. Auf der SD-Webseite wird im Tonechart angegeben, dass die Bässe ausgeprägter sind als beim Jazz. Dem würde ich nicht zustimmen. Er klingt insgesamt wärmer und cremiger, die Bässe sind weicher und federnder. Beim SH-2 "knallen" die strafferen Bässe mehr und sind daher präsenter. Die Höhen sind auch etwas "runder" und "wärmer" beim Alnico II Pro. Den Anteil der Mitten aus dem Tonechart würde ich zustimmen, jedenfalls in Relation zum Jazz gesehen. Den Scoop in den Mitten nimmt man beim SH-2 auf jeden Fall stärker wahr.
Diese Tonecharts verwirren teilweise mehr, als sie helfen.
Normalerweise ist es auch so, wenn man in den gleichen PU den Alnico 5 gegen einen 2er tauscht, die Bässe geringer und "loser" werden, die Mitten etwas gepusht werden und die Höhen wiederum etwas zurückgehen bzw. "runder" werden. Die selbe Erfahrung habe ich auch mit dem SH-2n/APH-1n gemacht.
Von den Burstbuckern halte ich gar nichts. Ich hatte mal einen Burstbucker 3. Ein etwas überwickelter PAF mit Alnico 2-Magnet. Für eine PAF mit Alnico 2 war der Sound unangenehm "harsch" in den Höhen. Da ist der APH-1 meiner Meinung nach eine ganz andere Nummer. Er hat mehr von dieser "singenden", "cremigen" Qualität, die man diesen PUs zuschreibt.
Jetzt muss man sich entscheiden, wohin die klangliche Reise gehen soll. Soll es "klarer" oder eher "cremiger" klingen? Ich würde keinen Schnellschuss wagen und irgendwelche PUs kaufen, nur weil sie bei Händler XY gerade in dem passenden Finish zu haben sind.
Aber man muss auch dazu sagen, dass man die PUs später durch einen Tausch der Magnete noch in die gewünschte Richtung biegen kann. Alle der genannten PUs vertragen sich gut mit unterschiedlichen Typen.
Mit einem Alnico 5 könnte man die APH-1 zum Jazz-Set umbauen, dem SH-1n könnte man den dicken Hintern verkleinern, wenn man z.B. einen Alnico 4 einbaut. Am Steg kann ein SH-1 '59 schon mal dünn und "schrebbelig" klingen, was auch etwas mit den ausgeprägten Höhen und dem Mittenloch zusammenhängt. Mit einem Alnico 2 könnte man ihn "aufwärmen" oder einem Alnico 8 mehr "Eier" geben.
Beim SH-12 kann man auch damit experimentieren, welcher Bobbin in welche Richtung zeigt oder gleich die Hex-Schrauen gegen welche mit konvexem Schlitzkopf tauschen. Das nimmt etwas von dem "fokussiertem" Ton und macht die einzelnen Töne etwas "ausschweifender". Es ist schwer solche Klänge zu beschreiben, da jeder diese Attribute mit etwas Anderem füllt.