Das Thema Zusammenmischen ist eine recht komplizierte Thematik. Es ist von einer zu einer anderen Gitarre auch abweichend. Es gibt viele Parameter, wie Pickup-Abstand, das Drehen der Phase durch Bauteile wie Kondensatoren, vertauschen der Pole des Pickup usw. Das Parallele Zusammenmischen ist deshalb auch nicht so einfach, weil kurz vor 100% Vollmischung sich die Pickups wie ein einziger Pickup verhält, und andere Parameter bekommt, gegenüber den Einzel-HB. Der Widerstand der Kabellänge hat nur den Vorteil, dass beim Mischen auf unterschiedlichen Widerstand im Verhältnis Parallel/Reihe eine bessere Trennung vorhanden ist. An einer H-H Gitarre ist mir ein gutes Ergebnis gelungen, da kann ich einen HB (parallel) wegregeln, ohne dass der andere leiser wird. Auch kurz vor voll auf 100% gemischt, bekomme ich noch etwas Gain-Schub. Normal ist das Gegenteil, das Gain geht a.G. der neuen Parameter etwas zurück, der Effekt wurde hier gerade beschrieben in einem Thread. Ich kann nur keine allgemeingültige Formel liefern, wie so etwas funktioniert. Man muß mit Magneten in unterschiedlicher Reihenfolge der Coils, Magneten flippen und mit Bauteilen, die phasendrehende Eigenschaften haben, experimentieren. Mit 30 bis 50 cm Kabellänge pro Kanal kann schon viel erreicht werden. Die einfachere Variante, um zwischen Neck und Bridge zu mischen ist, die HB's erst zu splitten und diese in Reihe per Split einzeln regelbar zu gestalten. Der Splitt nimmt einen kleineren Saitenausschnitt auf und es kommt zu weniger Auslöschungen, wenn zwei Splitts zusammen gemischt werden. Die Reihenschaltung hat den Vorteil gegenüber der Parallel-Schaltung, dass keine Entkopplung notwendig ist, im Gegensatz zur parallelen Schaltung, bei der sich die Werte zusammenmischen zu einem Einheitswert. Den Effekt zu erreichen, dass ein dualer Sound erreicht wird, ist hinterher auf dem Effektweg leichter zu realisieren. In der Gitarrenschaltung müssten dazu zwei extrem differenzierte Resonanzpunkte geschaffen werden. In etwas so, dass ein 10nF Kondensator für eine Kreuzregelung genommen wird: eine Seite gibt das wieder, was die Flanke des Kondensators durchläßt, und die andere Seite dass was dieser Kondensator an Masse wegregelt.
Einzelne Spulen die in Reihe geschaltet sind, einzeln mit einem regelbaren Kondensator zu versehen, bringt da mehr Farben an Klängen, als wie
zwei Spulen zwischen Neck und Bridge zu mischen.
Edit: Habe mir jetzt noch einmal das Soundfile angehört. Das Zusammenmischen mit dem Balance klappt ja tadellos. Es ist mit zwei L-Reglern parallel und einem Toggle nicht so einfach zu gestalten. Da ist dir dein Objekt wirklich gut gelungen, und super, dass du deinen Ideen treu geblieben bist, und eine Sechssaitige gebaut hast. Der Body hat schon recht viel Massiv-Holz für eine Zigarrenbox und auch die Mechaniken sorgen für einen individuellen Klang deiner Dudebox.
Der Unterschied im Mischen zwischen Neck und Bridge ist aber so das, was man im allgemeinen an Ergebnis erwarten kann. Einzelklang von jedem Pickup könnte man nur realisieren, wenn bis zur Wiedergabe durch zwei Lautsprecher getrennt, also in Stereo, gespielt wird.
Ich finde das für die erste Gitarre, und mit dem einfachsten Werkzeug, und viel eigenen Ideen ein super Ergebnis!