So, zur Yamaha LS16 hat sich nun noch eine Martin OOORS1 als Gegenspieler gesellt. Natürlich vom Klang ganz anders. Anfangs habe ich mich vom brillanten Klang der LS16 auch sehr vereinnahmen lassen. Aber nach und nach schleicht sich die RS1 in mein Ohr ein. Sie ist eben eher mittig aber auch sehr schön auflösend. Und sie spielt sich um längen besser als die vermutlich nicht so doll eingestellte Yamaha LS16 (fand neben mir auch meine Frau).
Die Bünde schaben hier nicht. Die Saitenlage ist angenehm und deutlich tiefer als bei der Yamaha. Die Yamaha sende ich zurück, aber schweren Herzens. Sie klingt schon toll und sieht wunderbar aus. Auch hier eben ganz anders als die Martin, die mit ihrem schlichten Lagerfeuercharme eben ganz andere Sinne bedient als die Beauty von Yamaha.
Ach ja, die RS1 riecht abgefahren nach Holz. Da ist die lackierte LS1 eher geruchsneutral.
Das Pickupgewurstel der RS1 ist etwas abturnend. Die Regler (Volume, Tone) im Schalloch fühlen sich sehr billig an und die Lösung für die 9V Batterie (kleine Tasche mit Klett am Boden befestigt) ist auch schräg. Da ist der Pickup bei Yamaha ohne Vorverstärker und Strom wirklich angenehmer.
Die aktuelle RS hat nicht mehr diesen, in meinen Augen fiesen, Stratabound-Hals. Der ist jetzt aus nem Stück Hartholz und sieht besser aus. Das Griffbrett ist aber immer noch Richlite.
Ich habe in diesem direkten Vergleich noch gemerkt, dass mich ein helles Hals-Binding (LS16) eher stört. Ich muss oft hinschauen, was meine Finger auf dem Griffbrett tun und finde das angenehmer bei der schlichten RS1.
Im Hinterkopf bleibt aber der Gedanke, beide Gitarren besitzen zu wollen