@Azriel
Was den Blues betrifft: Du hast ja bei B.B. zum Beispiel häufig auch eine begleitung die auf Dominantseptakkorden beruht und von daher ist da ja eigentlich die große Terz durch die Harmonik sogar vorgegeben.
Typisch grade für B.B. King ist ja eben auch der Dur6 Akkord , so wie dieser hier:
e------5-------
h------7------
g------6------
d------7------
a--------------
e--------------
Die Begriffe"Harmonisch" und "Melodisch Moll" haben im Namen eigentlich auch schon die entstehungsgeschichte dieser Skalen. Aeolisch als Kirchentonart ( unser heutiges "normales" Moll.. ) hat, wenn du die Stufenakkorde zu dieser Skala bildest , auf der 5. Stufe eine Moll-Akkord.
Dennoch werden auch in Moll-Kompositionen immer gerne Dominantseptakkorde auf der 5.Stufe gebildet, weil die Abschlusswirkung durch den sich chromatischen Leitton größer ist. Harmonisch Moll liefert also einen Dominantseptakkord auf der 5 Stufe, und lässt sich so historisch erklären. Allerdings hat die Skala eben auch die unübliche übermäßige Sekunde zwischen kleiner Sext und großer Septim. Daher hat sich melodisch Moll als lieferant für Melodien entwickelt. Durch die jetzt große Sext besteht sie wieder ganz aus Ganz und Halbtönen. In Moll-Melodien in der Klassik wird häufig melodisch Moll bei einer aufsteigenden Melodie verwendet und normales Moll wenn die Melodie fällt. Teilweise wird auch nur zwischen den beiden Septimen gewechselt. Selbiges Prinzip findet man übrigends auch in der klasischen Indischen Musik. ( Sitar etc, oder Derekt Trucks Slide Lines
)
Ein bekanntes Beispiel wäre auch die Melodie von Yesterday von den Beatles. Da kommt genau dieses Prinzip zur Geltung .
@U D O B E S T
Also:
Das Prinzip beim substituieren von Skalen ist , dass man bereits bekannte Fingersätze in über andere Harmonien spielt um so neue Sounds zu bekommen. Also Beispiel nehmen wir mal Cmaj7
Cmaj7 besteht aus den Tönen : C E G H
Das kann man zunächst mal als 2 ineinandergreifende Dreiklänge betrachten: nämlich C (c,e,g,) und E- (e, g, h, )
Man kann also mit C-Dur und E-moll Dreiklängen über Cmaj7 solieren:
treibt man das mit den Terzschichtungen weiter, kommt ein D dazu:
E G H D würden für sich dann schon E-moll7 bilden:
Spielt man also ein E-moll7 Arpeggio über Cmaj7 kriegt man einen Cmaj9 Sound. Das Emoll7 Arpeggio lässt sich wiederung , wie alle Vierklänge, als 2 Dreiklänge begreifen, nämlich ein Emoll und ein G-Dur Dreiklang... etc.
Eine Pentatonik ist ja nichts anderes als eine "entkernte" 7-tönige Tonleitern. Also kannst du auch E-Moll Pentatonik über Cmaj7 spielen. Der einzige Ton der gegenüber dem Arpeggio noch dazukommt, ist das A , in Bezug zu C die Sexte...
Eine andere schöne Substitution mit Pentatonik wäre zum Beispiel H-moll Penta über Cmaj7 , gibt Lydisch....
Melodisch Moll funtioniert z.b. schön als Sub über alterierte Akkorde:
probier mal folgendes aus: Loope einen C7 (ohne Quint) und soliere drüber mit:
C# melodisch moll
Bb melodisch moll
F melodisch moll
G melodisch moll
Du erhälts jedes mal eine Alterierten Sound, aber immen eine andere Mischung aus Akkordtönen und Tensions.
Und genau da könntest du halt auch ein Melodisch moll Arpeggio spielen oder eben die genannte melodisch moll Pentatonik....
Pentatoniken lassen sich auch schön Verbinden für Akkordfolgen wie z.b. II V I indem man die Subs Verknüpft:
Zum Beispiel über ein II V I in C :
über D moll spielst du D-moll Penta, über G7 spielst du F-Moll Penta , über C-Dur E-moll Penta...
eine andere schöne Variante über die gleiche II - V - I
A moll Penta über D-7 , Bb moll Penta über G7 und H moll Penta über Cmaj7 ....
Viel Spaß beim Ausprobieren
grüße b.b.