Hanzz Zarkov
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Was Lemmy hatte, möchte ich auch!
Eigentlich wäre ich gerne Profimusiker geworden so richtig, mit Sex, Drugs and Rock’n’roll, doch leider war ich dazu zu schlecht! So hat es nur zum Hobbymusiker mit mäßigem Erfolg gereicht.
Etwas muss man ja trotzdem machen und so habe ich mich um mich nicht gänzlich von der Muse fort zu bewegen zum Bildhauer , genauer gesagt eine Ausbildung zum Steinmetz u Steinbildhauer absolviert. Naja, das ist jetzt auch schon viele Jahre her. Mittlerweile habe ich den Meistertitel und eine kleine Bildhauerei die ich als „One man show“ betreibe. Ferner bin ich auch Musikalisch nicht der Totalstümper geblieben.
Mein eigentliches Metier ist der Stein, jedoch habe ich mich in den letzten Jahren auch immer wieder mit dem Material Holz beschäftigt, da ich in einem großen Weinbaugebiet lebe und somit hin und wieder Weinfässer mit Schnitzereien verziere.
Jetzt aber mal Butter bei die Fische!
Als vor einiger Zeit die Trauerfeier von Lemmy auf Youtube übertragen wurde sah ich dass sein Bass mit geschnitztem Blattwerk, genauer gesagt mit Eichenlaub verziert war. Der Gedanke meinen Beruf mit der Musik zu verbinden schwirrte schon einige Male in meinem ergrauten Köpfchen umher und thematisch habe ich das auch schon in Stein umgesetzt, allerdings noch nie direkt in einem Instrument.
Da meine Frau und ich wieder Nachwuchs erwarten und sie somit dem „Nestbautrieb“ unterliegt musste ich den Keller aufräumen und fand eine alte Behringer Klampfe in den Tiefen der Rumpelkammer. Dass dieses Exemplar nicht in die Gitarrenbauer-Geschichte eingehen wird wusste ich.
Nun hatte ich mehrere Möglichkeiten. Das Teil im Stile eines Jimi Hendrix zu verbrennen, es mit dem Korpus voraus zu zerschlagen um mich jünger und endlich wie ein Rockstar zu fühlen, oder zu versuchen etwas Ansehnliches daraus zu machen.
Also fing ich an mir Gedanken zu machen was eingehauen werden soll. Da ich Bandtechnisch aus dem Stoner/Doom- Metal Bereich komme und auch sonst viel Musik der härteren Gangart höre mussten es Totenköpfe sein. Schädel gehen immer! Ach ja, und Flammen, auch Cool! Eigentlich war der Entwurf nicht das wichtigste für mich da es mir mehr um das“ Was ist machbar“ ging. Ferner hatte ich keine Ahnung was mich unter dem Lack erwartet. Aber dazu gleich mehr.
Zuerst baute ich sämtliche Teile ab sodass ich nur noch den rohen Korpus vor mir liegen hatte. Der nächste Schritt bestand darin festzulegen welcher Bereich bearbeitet werden konnte. Also fertigte ich eine Schablone an und begann zu Zeichnen.
Wie ich an der Befestigungsstelle vom Hals sah handelte es sich um Lindenholz und doch nicht wie von mit befürchtet um Pressspan oder dergleichen. Bevor ich mir die Arbeit machte alles abzuschleifen setzte ich zur Probe mal ein Eisen an und Schnitze willkürlich darauf los um zu sehen wie der allgemeine Zustand des Holzes war.
Ach du heilige Sche….., schon nach den ersten Hieben stellte ich fest das der Zellstoff teilweise so zerstört war das es sich darin schwerer arbeiten lässt als in nassem Karton eines Schwedischen Möbelherstellers. Fuck, was nun? Nehme ich das Risiko, auf mich und versuche es, um evt. irgendwann feststellen zu müssen das dieses Unterfangen ein Griff ins Klo war, oder lass ich es bleiben und mach doch einen auf Hendrix? Ich entschied mich für das erste und begann mit den Schleifarbeiten.
Leider habe ich vom abgeschliffenen Korpus keine Bilder aber unter dem Lack war noch einmal eine fette Schicht Grundierung bzw. es kam mir so vor als hätte der Hersteller das Teil in flüssigen Kunststoff getaucht. Vielleicht weiß jemand von euch ob das „normal“ ist so etwas zu tun mir kam das irgendwie Spanisch oder in dem Fall Deutsch vor.
Nach Stunden des Schnitzens hatte ich mich mit den Tücken des Materials zurechtgefunden und kam mit dem groben anlegen des Ornaments recht flott voran.
Trotzdem gab es immer wieder Stellen die so sehr Faserten das sich diese mit noch so scharfen Eisen nicht anständig bearbeiten ließen.
Ok, die grobe Arbeit war erledigt und ich begann damit noch einmal komplett drüber zu rutschen und diverse Feinheiten auszuarbeiten.
Jetzt kam der komplizierte Teil der Sache. Ich bin zwar nicht ganz ungeschickt im Zeichnen und Malen, allerdings beschränkt sich das auf Kohle, Holzmalstifte oder Digital mit einem Grafik Tablet. Mit Lacken hat ein Bildhauer nichts bzw. nur Rudimentär zu tun!
Es stellte sich mir die Frage welche Technik ich verwenden sollte um zu einem annehmbaren Endergebnis zu gelangen. Airbrush oder doch ganz klassisch mit Pinsel.
Airbrush sah meines Erachtens zu Charakterlos bzw. Industriell aus. Oder lag es einfach doch daran das ich kein Airbrush System hatte und es noch weniger konnte als mit Pinsel. Also entschied ich mich für die Klassische Variante. Zuerst Lackierte ich alles in den Mitteltönen. Die Flammen in dunklem Rot und die Schädel in Weiß um danach die tiefen Stellen dunkel und die Highlights aufzuhellen.
Als ich die Flammen fertig lackiert hatte fiel mir auf das Weiß nicht unbedingt eine Mittelton ist sondern eher die Highlights sind, was dazu führte das ich die Vorgehensweise an den Totenköpfen etwas ändern musste. Mit dem Ergebnis war ich dennoch zufrieden.
Nach der Bemalung folgte noch das aufsprühen der Klarlack schicht. Ich wollte ja die Sache wieder zum Glänzen bringen.
Endlich konnte ich die Gitarre wieder zusammenbauen, schließlich war ich schon gespannt wie sie denn fertig aussehen würde.
Da sie so oder so nur bei mir zu Hause die Wand verzieren soll habe ich mir das anschließen der PU´s erspart und alles wieder irgendwie zusammengeschraubt. Es wird mit Sicherheit nicht meine letzte sein da es bei einem großen Online-Versand Bausätze zu relativ günstigen Preisen gibt.
Alles in allem war ich trotzdem vom Entwurf bis zur fertigen Klampfe ca. 40 Std damit beschäftigt, allerdings war diese Arbeit schon sehr aufwändig.
Es werden in Zukunft sicherlich noch mehr Bildhauerarbeiten folgen. Meine Gedanken beschäftigen sich gerade mit einem Microständer aus Holz. Der Entwurf steht soweit allerdings bedarf es dort noch anderer Technischen Aspekte. Nur gut aussehen bringt nichts wenn die Funktion nicht gegeben ist.
Eigentlich wäre ich gerne Profimusiker geworden so richtig, mit Sex, Drugs and Rock’n’roll, doch leider war ich dazu zu schlecht! So hat es nur zum Hobbymusiker mit mäßigem Erfolg gereicht.
Etwas muss man ja trotzdem machen und so habe ich mich um mich nicht gänzlich von der Muse fort zu bewegen zum Bildhauer , genauer gesagt eine Ausbildung zum Steinmetz u Steinbildhauer absolviert. Naja, das ist jetzt auch schon viele Jahre her. Mittlerweile habe ich den Meistertitel und eine kleine Bildhauerei die ich als „One man show“ betreibe. Ferner bin ich auch Musikalisch nicht der Totalstümper geblieben.
Mein eigentliches Metier ist der Stein, jedoch habe ich mich in den letzten Jahren auch immer wieder mit dem Material Holz beschäftigt, da ich in einem großen Weinbaugebiet lebe und somit hin und wieder Weinfässer mit Schnitzereien verziere.
Jetzt aber mal Butter bei die Fische!
Als vor einiger Zeit die Trauerfeier von Lemmy auf Youtube übertragen wurde sah ich dass sein Bass mit geschnitztem Blattwerk, genauer gesagt mit Eichenlaub verziert war. Der Gedanke meinen Beruf mit der Musik zu verbinden schwirrte schon einige Male in meinem ergrauten Köpfchen umher und thematisch habe ich das auch schon in Stein umgesetzt, allerdings noch nie direkt in einem Instrument.
Da meine Frau und ich wieder Nachwuchs erwarten und sie somit dem „Nestbautrieb“ unterliegt musste ich den Keller aufräumen und fand eine alte Behringer Klampfe in den Tiefen der Rumpelkammer. Dass dieses Exemplar nicht in die Gitarrenbauer-Geschichte eingehen wird wusste ich.
Nun hatte ich mehrere Möglichkeiten. Das Teil im Stile eines Jimi Hendrix zu verbrennen, es mit dem Korpus voraus zu zerschlagen um mich jünger und endlich wie ein Rockstar zu fühlen, oder zu versuchen etwas Ansehnliches daraus zu machen.
Also fing ich an mir Gedanken zu machen was eingehauen werden soll. Da ich Bandtechnisch aus dem Stoner/Doom- Metal Bereich komme und auch sonst viel Musik der härteren Gangart höre mussten es Totenköpfe sein. Schädel gehen immer! Ach ja, und Flammen, auch Cool! Eigentlich war der Entwurf nicht das wichtigste für mich da es mir mehr um das“ Was ist machbar“ ging. Ferner hatte ich keine Ahnung was mich unter dem Lack erwartet. Aber dazu gleich mehr.
Zuerst baute ich sämtliche Teile ab sodass ich nur noch den rohen Korpus vor mir liegen hatte. Der nächste Schritt bestand darin festzulegen welcher Bereich bearbeitet werden konnte. Also fertigte ich eine Schablone an und begann zu Zeichnen.
Wie ich an der Befestigungsstelle vom Hals sah handelte es sich um Lindenholz und doch nicht wie von mit befürchtet um Pressspan oder dergleichen. Bevor ich mir die Arbeit machte alles abzuschleifen setzte ich zur Probe mal ein Eisen an und Schnitze willkürlich darauf los um zu sehen wie der allgemeine Zustand des Holzes war.
Ach du heilige Sche….., schon nach den ersten Hieben stellte ich fest das der Zellstoff teilweise so zerstört war das es sich darin schwerer arbeiten lässt als in nassem Karton eines Schwedischen Möbelherstellers. Fuck, was nun? Nehme ich das Risiko, auf mich und versuche es, um evt. irgendwann feststellen zu müssen das dieses Unterfangen ein Griff ins Klo war, oder lass ich es bleiben und mach doch einen auf Hendrix? Ich entschied mich für das erste und begann mit den Schleifarbeiten.
Leider habe ich vom abgeschliffenen Korpus keine Bilder aber unter dem Lack war noch einmal eine fette Schicht Grundierung bzw. es kam mir so vor als hätte der Hersteller das Teil in flüssigen Kunststoff getaucht. Vielleicht weiß jemand von euch ob das „normal“ ist so etwas zu tun mir kam das irgendwie Spanisch oder in dem Fall Deutsch vor.
Nach Stunden des Schnitzens hatte ich mich mit den Tücken des Materials zurechtgefunden und kam mit dem groben anlegen des Ornaments recht flott voran.
Trotzdem gab es immer wieder Stellen die so sehr Faserten das sich diese mit noch so scharfen Eisen nicht anständig bearbeiten ließen.
Ok, die grobe Arbeit war erledigt und ich begann damit noch einmal komplett drüber zu rutschen und diverse Feinheiten auszuarbeiten.
Jetzt kam der komplizierte Teil der Sache. Ich bin zwar nicht ganz ungeschickt im Zeichnen und Malen, allerdings beschränkt sich das auf Kohle, Holzmalstifte oder Digital mit einem Grafik Tablet. Mit Lacken hat ein Bildhauer nichts bzw. nur Rudimentär zu tun!
Es stellte sich mir die Frage welche Technik ich verwenden sollte um zu einem annehmbaren Endergebnis zu gelangen. Airbrush oder doch ganz klassisch mit Pinsel.
Airbrush sah meines Erachtens zu Charakterlos bzw. Industriell aus. Oder lag es einfach doch daran das ich kein Airbrush System hatte und es noch weniger konnte als mit Pinsel. Also entschied ich mich für die Klassische Variante. Zuerst Lackierte ich alles in den Mitteltönen. Die Flammen in dunklem Rot und die Schädel in Weiß um danach die tiefen Stellen dunkel und die Highlights aufzuhellen.
Als ich die Flammen fertig lackiert hatte fiel mir auf das Weiß nicht unbedingt eine Mittelton ist sondern eher die Highlights sind, was dazu führte das ich die Vorgehensweise an den Totenköpfen etwas ändern musste. Mit dem Ergebnis war ich dennoch zufrieden.
Nach der Bemalung folgte noch das aufsprühen der Klarlack schicht. Ich wollte ja die Sache wieder zum Glänzen bringen.
Endlich konnte ich die Gitarre wieder zusammenbauen, schließlich war ich schon gespannt wie sie denn fertig aussehen würde.
Da sie so oder so nur bei mir zu Hause die Wand verzieren soll habe ich mir das anschließen der PU´s erspart und alles wieder irgendwie zusammengeschraubt. Es wird mit Sicherheit nicht meine letzte sein da es bei einem großen Online-Versand Bausätze zu relativ günstigen Preisen gibt.
Alles in allem war ich trotzdem vom Entwurf bis zur fertigen Klampfe ca. 40 Std damit beschäftigt, allerdings war diese Arbeit schon sehr aufwändig.
Es werden in Zukunft sicherlich noch mehr Bildhauerarbeiten folgen. Meine Gedanken beschäftigen sich gerade mit einem Microständer aus Holz. Der Entwurf steht soweit allerdings bedarf es dort noch anderer Technischen Aspekte. Nur gut aussehen bringt nichts wenn die Funktion nicht gegeben ist.
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