Bassbox für Gitarrenamp

Achim redet davon, dass ein Amp, der clippt durch die Nichtlinearität überdurchschnittlich viel Leistung in höhere Frequenzbereiche verschiebt.
Das ist klar, es entstehen ja zusätzliche Oberwellen. Es ist dabei allerdings egal, ob ein geclipptes Signal verstärkt wird, oder ein verstärktes Signal geclippt wird.
Wie man es auch nimmt, kritisch wird es dann, wenn der Hochtöner nicht viel mehr mit macht als der Verstärker kann und wenn man den Verstärker am Limit fährt.
Legt man den Hochtöner so aus, dass er selbst beim maximal geforderten Schalldruck noch sauber klingt, hat man auf der elektrischen Seite diese Reserven.
sonst würde jeder Zerrbass den Hochtöner eigentlich sofort zum Teufel jagen....
Eben das ist mein Argument. Und eine Aufnahme eines Zerrbasses jagt auch nicht gleich Hifi- oder PA Hochtöner hoch, selbst wenn man direkt das DI Signal nimmt.
 
@Omegar :
mir ist gerade noch gekommen, du hattest oben was von Per Lineout ins Mischpult geschrieben.
ich denke, dass ist je nach Aufbau des Amps eher ungünstig, wenn der Lineout z.B. hinter dem Master regler sitzt, dann ist das Signal für den Mischer abhängig von deiner Lautstärke, die ohnehin nicht besonders hoch sein wird (gilt nur für Live Anwendung)

also Unterm Strich für zu Hause zum Üben sicherlich ne Feine Sache, für Live würde ich aber entweder komplett via DI Box gehen, oder eben einen brauchbaren Bassamp holen, der Sound wird hierbei allerdings schon stark unterschiedlich sein.

Nochmal zur Box:
Welche Musik Machst du eigentlich? wenn es Richtung Punk/Metal/Rock etc. geht würde ich dir in Anbetracht zur Livetauglichkeit eher zu einer 212er raten, ggf. wirst du auch mit einer Pegelstarken 115er oder 210er glücklich, darunter würde ich nicht gehen, was auch noch ne mögliche Variante ist wären 2 einzelne 112er, da aber unbedingt mit 8 Ohm, das ergibt parallel 4 Ohm und du bist flexibler, ist allerdings teurer als eine 212er ;-)
 
Danke für die vielen Antworten. Ich denke wenn eine Box und entsprechend auch der Hochtöner zumindest die maximale Leistungsabgabe des Verstärkers (auf Dauer!) verkraften, braucht man sich um den höchtöner keinerlei Sorgen machen. Meine Frage ging eher in die Richtung, das ein Gitarrenamp ja andere Frequenzen anhebt als ein Bassamp und daher der Hochtöner einer Bassbox mehr wiedergeben muss als er soll...
Ich spiele die zukünftige Box jedoch erstmal zuhause. @Sebi Knetzgore Mir ist auch bewusst, das ein 1Watt Verstärker nicht für die Bühne reicht. Darum geht es mir momentan nicht. Ich benötige eine vernünftige Box die ich dann auch später noch verwenden kann, wenn sie eben nicht mehr zuhause steht. ;-) Ich tendiere auf jeden Fall zu einer 212er, jedoch muss ich da ersteinmal etwas mit der passenden Größe finden. Macht es Sinn, zum Beispiel bei einem Selbstbau, diese Box und die zu verwendenden Lautsprecher auch für höhere Frequenzen auszulegen bzw. darauf zu achten? Dabei meine ich die direkten möglichen Frequenzen des Lautsprechers und nicht die Angabe der Hersteller bei Verwendung eines Hochtöners. Würde ein Mitteltöner Sinn machen? (Stichwort FMC)
 
Bei Selbstbau würde ich dir zu Fearful raten:

http://greenboy.us/fEARful/

Sehr flexible Box, die auch sehr laut kann. Ich würde erst mal nur eine 12/6 oder 15/6 bauen. Das reicht vielleicht schon. Ist zwar nicht ganz billig, dafür bekommst du jedoch eine Highend Box. Die Box kann mit zwei oder drei Wegen ausgelegt werden. Bei diesem Design ist ein Mitteltöner sinnvoll bzw. ohne würde es nur mumpfig klingen.
 
Ich denke wenn eine Box und entsprechend auch der Hochtöner zumindest die maximale Leistungsabgabe des Verstärkers (auf Dauer!) verkraften, braucht man sich um den höchtöner keinerlei Sorgen machen.
Ganz so einfach ist es nicht, denn wenn man zum Beispiel eine 500 Watt Box hat, kann da durchaus ein Hochtöner mit deutlich unter 100 Watt drin stecken.
Maßstab ist das sogenannte Rosa rauschen und dessen Verteilung der Spannung , die der von Musik ähnelt.
So ist die Spannung beim rosa Rauschen im Hochton deutlich niedriger als im Tiefton.
Baut man also einen Lautsprecher, der 500 Watt rosa Rauschen aushalten soll, muss der Hochtöner keine 500 Watt verkraften.

Durch das Clipping kommt es zu zusätzlichen Oberwellen, der Klirrfaktor des Verstärkers steigt. Das führt dazu, dass der Anteil den der Hochtöner von der Gesamtleistung abbekommt, deutlich wachsen kann.

Als gewissenhafter Hersteller weiß man sowas selbstverständlich und legt den Hochtöner entsprechend aus, um einen guten Job zu machen. Headroom hat eben noch nie geschadet.
Dummerweise wissen es die meisten Kunden nicht und sind oft nicht bereit den Aufpreis für etwas zu bezahlen, das sie nicht einmal wissen.
Meine Frage ging eher in die Richtung, das ein Gitarrenamp ja andere Frequenzen anhebt als ein Bassamp und daher der Hochtöner einer Bassbox mehr wiedergeben muss als er soll...
Das Frequenzspektrum vieler Bass- und Gitarrenamps ähnelt sich, einige Bassamps sind auch (im Gegensatz zu Gitarrenamps) linear abgestimmt.
Die Box sollte jedenfalls keine Probleme mit einem Gitarrenamp haben, immerhin sind Bassamps meistens um ein vielfaches kräftiger als ein dickes Gitarrentopteil.
Macht es Sinn, zum Beispiel bei einem Selbstbau, diese Box und die zu verwendenden Lautsprecher auch für höhere Frequenzen auszulegen bzw. darauf zu achten? Dabei meine ich die direkten möglichen Frequenzen des Lautsprechers und nicht die Angabe der Hersteller bei Verwendung eines Hochtöners. Würde ein Mitteltöner Sinn machen? (Stichwort FMC)
Selbstbau ist eine schöne Möglichkeit, sich eine Box zu bauen, die genau auf die eigenen Bedürfnisse passt. Allerdings gehört da neben handwerklichem Geschick auch Einiges an Fachwissen dazu. Einfach ein paar Lautsprecher in eine Kiste schrauben reicht da nicht aus.
Ein Mitteltöner macht absolut Sinn, sogar mehr als ein Hochtöner.
Den Hochtöner braucht man meines Erachtens nicht wirklich, ein Mitteltöner, der etwas höher überträgt, reicht vollkommen.
Ein Mitteltöner kann auch tiefer getrennt werden und vermeidet so Interferenzen und die bei hohen Frequenzen zunehmende Bündelung der meist recht großen Tieftöner.
Es bietet sich darüber hinaus die Möglichkeit, Tieftöner zu verwenden, die nicht hoch genug kommen, um einen Hochtöner sinnvoll anzubinden. Das sind oft die größeren, hoch belastbaren Exemplare.
Daumen hoch also für den Mitteltöner, auf den Hochtöner kann man dann meines Erachtens gut verzichten, dann passt die Box auch besser zum Gitarrensound, falls man die mal einstöpseln will.
 
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Die Fearful Boxen habe ich selber noch nicht angespielt, allerdings gibt es da einen sehr großen Fankreis (hauptsächlich USA), von daher ist es sicherlich eine Überlegung wert (steht auch noch auf meiner to do liste sobald wieder genug geld in der Spaßkasse ist).

Ein weiterer Vorteil: wenn man sie als 3 Wege aufbaut, dann kann man die auch als PA Box verwenden. Einziges subjektives Manko: Sie ist halt keine Typische Bassbox, d.H. wenn du den Sound über die Box formen möchtest (z.B. wie bei den Ampeg 810ern) dann wirst du enttäuscht sein.
Der vermutlich größte Vorteil ist, dass sie sehr Neutral ist, d.H. wenn du einen Verstärker hast, der den DI post Preamp abgreift, dann wird bei Verwendung einer Fearful Box der Bassound der zur PA geht sich nicht großartig zu dem Unterscheiden was aus der Box kommt.

Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass Fearful Boxen erst ab etwas größeren Amps sinn macht, da man aber mittlerweile einen soliden Bassverstärker mit rund 500Watt@4 Ohm neu schon um die 600 Euro bekommt sollte das kein Thema mehr sein ;-)

Es gibt neben der Fearful noch die TL606, die ist aber meiner Meinung nach nicht so mega Flexibel, habe mir selber mal eine Gebaut, würde ich heute nicht mehr machen.

Selber zu entwerfen kann halt Soundtechnisch voll in dei Hose gehen, hab mal live über ne Selbstbaubox gespielt/spielen müssen und die hat leider Massiv Strömungsgeräusche (farting) gehabt.
 
Wer mal eine Fearful testen möchte, kann gerne einen Termin mit mir machen (hab ne 15/6) und bin in GG - leider etwas weit von Erlangen oder Berlin.

Dass eine Fearful erst mit einem größeren Amp Sinn macht, sehe ich anders. Klar vertragen die eine Menge. Ich verwende z.B. eine Crown XLS 1000. Früher habe ich einen Tech Soundsystem Pepman 400 drüber gespielt. Im Vergleich zu meiner alten Box (Hughes und Kettner 2x12) war die Fearful lauter und definierter, hatte mehr Bass und ich konnte mich relativ zur Box besser hören. An 8 Ohm liefert der Pepman ca. 200 W. Mit der alten 8 Ohm Box konnte ich mich nicht richtig hören, mit der Fearful hatte ich keine Probleme.
 
Die Pläne von fearful sind auf jeden Fall schon mal sehr interessant. Das ist für einen Selbstbau gut zu wissen und das dieser recht kompliziert bei der Auslegung werden kann ist mir bewusst ;-) Ich bin mir dabei jedoch nicht ganz sicher, da es ja auch gute Varianten von FMC gibt, welche auch nicht so teuer sind. Da die zukünftige Box nicht all zu riesig sein soll, scheidet für mich eine 15er aus. Die Idee mit zwei mal 12 wäre für mich nur dann interessant, wenn man es schaft zumindest halbwegs auf Gitarrenboxdimensionen zu kommen. Das ist jedoch etwas für die Selbstbauecke... Leider hilft bei solchen Fragen nur das Probieren weiter. Immerhin ist eine konventionelle 2x10er relativ erschwinglich und flexiebel einsetzbar!? Oder doch die Größeren???

Ich bedanke mich für die vielen Informationen und ich werde berichten, wenn Zeit und Geld mein Projekt voranbringen. Schauen wir mal...
 
Immerhin ist eine konventionelle 2x10er relativ erschwinglich und flexiebel einsetzbar!?
Eine 210er ist in vielen Situationen zu knapp, zum Beispiel live oder im Proberaum. Auch wenn man die hubfähigeren und damit teureren Exemplare her nimmt, reicht so eine Box nur dann aus, wenn man einen sehr mittigen Sound mit ganz wenig Tiefbass fährt.
Ich würde die Box nach dem Amp aussuchen. Hat man wenig Leistung, läuft das auf eine große Kiste hinaus, wegen dem erforderlichen Wirkungsgrad. Ein dicker Verstärker kann auch eine kompaktere Box mit geringerem Wirkungsgrad entsprechend antreiben.
 
So unendlich groß ist die fearful allerdings auch nicht, wenn ich mich recht entsinne hat die 15/6 ein Ladevolumen von etwas über 100 Liter, eine 210er hat je nach Bauart zwischen 80 und 130 Litern Ladevolumen ;-)
 
Ach du meinst Bruttovolumen, das ist natürlich was Anderes.
 
Jo ich dachte, dass sich das von selbst erschließt, weil das Bruttovolumen für den benötigten Platzbedarf relevant ist, das Nettovolumen nur sekundär ;-)
 
Jo ich dachte, dass sich das von selbst erschließt, weil das Bruttovolumen für den benötigten Platzbedarf relevant ist, das Nettovolumen nur sekundär
Ich hatte vom Wirkungsgrad geschrieben und da ist das Nettovolumen relevant.
Ein klassischer Fall von aneinandervorbeigeredet.
 
Da is was dran :-D
 
Nach fleißiger Recherche hier mal der aktuelle Stand: Ein Fearful Eigenbau wird es nicht, da die Kosten für die Lautsprecher zu hoch sind. Lohnenswert sind die Boxen sicher, aber zu teuer. Ich werde mich an einen Selbstbau wagen und zwei 1x12er Boxen bauen. Dabei wird eine als Bassreflex ausgeführt und die andere wahrscheinlich als geschlossene gebaut. Die Bassreflexbox wird zusätzlich einen Hochtöner bekommen. Da kann ich erstmal schauen wie sich das Anhört. Eine 2x12er wäre mir zwar auch sehr recht, jedoch gibt es kaum 12''-Basslautsprecher mit 16 oder 4 Ohm zu kaufen, damit am Ende 8 Ohm Gesamtimpendanz herauskommen. Die, die es gibt, kommen im oberen Bereichn nicht an die 4 oder 5 kHz heran... Alles Weitere wird dann in der Bass Selbstbauecke weiter geführt...
 
Danke @Sebi Knetzgore . Nur einen Mitteltöner zu benutzen wär natürlich auch eine Variante. Leider ist bei einer 2x12 die Gesamtimpendanz nicht bei 8 Ohm, welche ich jedoch für den Amp brauche... Der dort verbaute Eighteensound 6NMB420 geht bis ca 7 kHz bei 90 dB. Immerhin könnte man damit auch 12''er benutzen, die nicht > 4 kHz kommen. Und dann würden auch 16 Ohm 12''er in die engere Auswahl kommen.
Es ist doch eine Krux. Die Herren bei Fearful haben schon in die richtige Richtung gedacht. Die Frage dabei ist natürlich immer: Braucht man diese Frequenzen???
 
Ich hab mir den Randall nochmal angeschaut.

Dein Verstärker hat einen Speaker Emulator. d.H. wenn der Gut klingt, dann kannst du einfach den Lautsprecher weglassen, mit XLR auf ein Kleinmischpult und von da aus auf deine Stereoanlage, Problem für zu Hause erledigt.
Beim Bass kannst du den Randall dann je nach Soundvorstellung auch komplett weglassen und direkt vom Bass auf den Mixer.

Alternativ:
212er Gitarrenbox, die Reicht bei Gitarre für Live und fürn Bass zu Hause.
Live würde ich keine Gitarrenbox am Bass verwenden, eine Bassbox die zufällig an Gitarre gut klingt schon eher.

Ideal ist natürlich bei Bandbetrieb eine Gitarrenanlage für Gitarre und eine Bassanlage für Bass.
Die Aktuell angesagten 0,5 und 1 Watt Röhrentopteile sind an sich "nur" bessseres Übungsgear, bzw. für Studiobetrieb oder Jamsessions mit leisen Instrumenten gedacht ;-)
 

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