Ich denke wenn eine Box und entsprechend auch der Hochtöner zumindest die maximale Leistungsabgabe des Verstärkers (auf Dauer!) verkraften, braucht man sich um den höchtöner keinerlei Sorgen machen.
Ganz so einfach ist es nicht, denn wenn man zum Beispiel eine 500 Watt Box hat, kann da durchaus ein Hochtöner mit deutlich unter 100 Watt drin stecken.
Maßstab ist das sogenannte Rosa rauschen und dessen Verteilung der Spannung , die der von Musik ähnelt.
So ist die Spannung beim rosa Rauschen im Hochton deutlich niedriger als im Tiefton.
Baut man also einen Lautsprecher, der 500 Watt rosa Rauschen aushalten soll, muss der Hochtöner keine 500 Watt verkraften.
Durch das Clipping kommt es zu zusätzlichen Oberwellen, der Klirrfaktor des Verstärkers steigt. Das führt dazu, dass der Anteil den der Hochtöner von der Gesamtleistung abbekommt, deutlich wachsen kann.
Als gewissenhafter Hersteller weiß man sowas selbstverständlich und legt den Hochtöner entsprechend aus, um einen guten Job zu machen. Headroom hat eben noch nie geschadet.
Dummerweise wissen es die meisten Kunden nicht und sind oft nicht bereit den Aufpreis für etwas zu bezahlen, das sie nicht einmal wissen.
Meine Frage ging eher in die Richtung, das ein Gitarrenamp ja andere Frequenzen anhebt als ein Bassamp und daher der Hochtöner einer Bassbox mehr wiedergeben muss als er soll...
Das Frequenzspektrum vieler Bass- und Gitarrenamps ähnelt sich, einige Bassamps sind auch (im Gegensatz zu Gitarrenamps) linear abgestimmt.
Die Box sollte jedenfalls keine Probleme mit einem Gitarrenamp haben, immerhin sind Bassamps meistens um ein vielfaches kräftiger als ein dickes Gitarrentopteil.
Macht es Sinn, zum Beispiel bei einem Selbstbau, diese Box und die zu verwendenden Lautsprecher auch für höhere Frequenzen auszulegen bzw. darauf zu achten? Dabei meine ich die direkten möglichen Frequenzen des Lautsprechers und nicht die Angabe der Hersteller bei Verwendung eines Hochtöners. Würde ein Mitteltöner Sinn machen? (Stichwort FMC)
Selbstbau ist eine schöne Möglichkeit, sich eine Box zu bauen, die genau auf die eigenen Bedürfnisse passt. Allerdings gehört da neben handwerklichem Geschick auch Einiges an Fachwissen dazu. Einfach ein paar Lautsprecher in eine Kiste schrauben reicht da nicht aus.
Ein Mitteltöner macht absolut Sinn, sogar mehr als ein Hochtöner.
Den Hochtöner braucht man meines Erachtens nicht wirklich, ein Mitteltöner, der etwas höher überträgt, reicht vollkommen.
Ein Mitteltöner kann auch tiefer getrennt werden und vermeidet so Interferenzen und die bei hohen Frequenzen zunehmende Bündelung der meist recht großen Tieftöner.
Es bietet sich darüber hinaus die Möglichkeit, Tieftöner zu verwenden, die nicht hoch genug kommen, um einen Hochtöner sinnvoll anzubinden. Das sind oft die größeren, hoch belastbaren Exemplare.
Daumen hoch also für den Mitteltöner, auf den Hochtöner kann man dann meines Erachtens gut verzichten, dann passt die Box auch besser zum Gitarrensound, falls man die mal einstöpseln will.