[Aprilscherz 2016] Tonholzwurm :(

lil
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Leute, aufgepasst!
Ich erhielt heute Nachmittag einen Anruf von einem Bekannten, der mich neulich - mit Akkordeon - besucht hatte. Anlass des Anrufs war, dass sein Akkordeon offenbar vom Tonholzwurm befallen ist! Er war im letzten Jahr mit dem Landesjugendorchester in Südostasien auf Konzertreise, und ungefähr zwei Drittel der mitgeführten Akkordeons sind betroffen :igitt:
Anders als der europäische Holzwurm, der durch Geräusche vertrieben werden kann (mal vereinfacht ausgedrückt), liebt dieser asiatische Verwandte offenbar die Schallwellen. Betroffen sind vor allem natürlich die Stimmstöcke, aber auch Holzgehäuse (an letzteren wurde der Befall zuerst entdeckt). Ich habe meine Instrumente jetzt erst mal in die Koffer gepackt und in den Keller gestellt, um beim morgigen Treffen niemanden und vor allem keine Instrumente zu gefährden und werde dann nächste Woche mit der Lupe drangehen und suchen, ob meine jetzt auch infiziert sind :eek:

Also Vorsicht, wer Kontakt hat oder hatte zu Spielern, die auf der Südostasienreise dabei waren (oder auch andere Akkordeonisten, die mit ihren Instrumenten diese Gegend besuchten), überprüft bitte Stimmstöcke und andere Holzteile auf Holzwurmbefall. Nicht, dass es noch zu einer Epidemie kommt!

Vielleicht kann jemand diese Nachricht auch an die Gitarristen, Klavierspieler und Streicher weiterleiten, deren Instrumente ja auch ziemlich holzhaltig und somit gefährdet sind?
 
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Ich weiß schon, warum mir so eine Quetschkommode nicht über die Schwelle kommt ... :rolleyes:
 
Bei mir ist zu spät. Hätte ich nur rechtzeitig diese Warnung gelesen. War auf Tournee in Japan, Indonesien, Malaysia. Alle meine Gitarren sind befallen, eine Original 59 Les Paul, eine 62er Strat... Ich könnte heulen.
 
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Keine Panik! Es gibt eine einfache Bekämpfungsmethode, die sogar noch positive Auswirkungen auf den Klang des Instruments hat. Das Instrument muss nur 48h bei relativ niedrigen Temperaturen eingefroren werden (Cryotuning-Tuning). Knifflig ist es nur, die gefroren Viecher danach alle aus ihren Bohrlöchern zu schütteln oder zu pulen, denn sonst könnte der Klang nach dem Auftauen etwas matschig werden...
 
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Nach kurzer Lektüre in meinem Fachbuch "Die asiatische Tonholzkunde II" von 2007 muss ich noch einen Nachsatz liefern.

Vorab aber ein Disclaimer:

1. Ich übernehme natürlich keine Verantwortung für etwaige negative Folgen durch Befolgung meiner Tipps!
2. Cryo-Bahandlungen bitte nur vom Fachmann unter kontrollierten Bedingungen durchführen lassen!
2. Ich profitiere weder direkt noch indirekt davon, wenn Ihr Eure Instrumente einer Cryo-Behandlung unterziehen lasst.

Anscheinend frisst sich speziell der laotische Tonholzwurm bevorzugt durch lokale Verdichtungen im Holz (wie er diese lokalisiert, hat die Forschung bis heute noch nicht herausgefunden). Dies hat in Verbindung mit der mechanischen Auflockerung des Holzes durch die Wurmtunnel anscheinend den gleichen positiven Effekt auf den Klang, wie monatelanges Einschwingen, ist aber viel Nachhaltiger.

Dieses Wissen wird wohl auch schon seit Jahrzehnten von asiatischen Instrumentenbauern genutzt, gut klingende Instrumente günstig auf den Markt zu bringen. Gutes Tonholz ist auf Grund der weltweiten Nachfrage auch hier sehr teuer, die Arbeitsstunden für erfahrene Wurmbekämpfer dagegen immer noch sehr gering.

Jeder muss selbst entscheiden, wie viel er für den guten Klang riskieren will, und provozieren würde ich einen solchen Befall natürlich auch nicht wollen...
 
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lch hatte bisher erst einmal so ein Teil. Und zwar hat es mir ein Loch in einen Diskantklappenfilz gefressen. Ich hatte immer ein ganz leises Luftgeräusch gehört, wonach ich auch heftig suchte, auch mal mit maxito zusammen. Wir haben es aber nicht gefunden.

Erst Gerhard Herbach hat es dann gefunden. Bei mir war es aber glücklicherweise nur ein einziges Loch, weil der gemeine Holzwurm an dem Filz eingegangen ist. Der Filz ist nämlich imprägniert.

Bisher hatte ich das für ein gewöhnliches Mottenloch gehalten, aber jetzt weiss ich, dass das der Tonholzwurm war. :)
 
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Hmmm... dass Holzwürmer Filz fressen, wäre mir neu. Vor allem, dass sie es als allererstes tun ohne sonstwo am oder im Holz irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Ich schätze, dass es entweder doch eine gemeine (= fiese) Motte war oder aber der Tonholzwurm doch noch anderweitige, bis jetzt nur nicht entdeckte Schadstellen hinterlassen hat. Wurden von G.H. die Stimmstöcke auf Wurmspuren untersucht?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das Instrument muss nur 48h bei relativ niedrigen Temperaturen eingefroren werden
das ganze Instrument bekomme ich nicht in den Tiefkühlschrank. Aber für die Stimmstöcke wäre es eine Möglichkeit ... im Moment hoffe ich einfach, nicht infiziert zu sein!
 
Wurden von G.H. die Stimmstöcke auf Wurmspuren untersucht?
Ja, Es wird wohl daran liegen, dass bei meiner alten Gola die Filze noch aus echtem Woll Filz sind, wohingegen seit den 70er Jahren, ja ein Filz aus Kunstfasern verwendet wird. Der Filz ist ja viel leichter zufressen als Holz, so dass ich mir vorstellen könnte, dass der Tonholzwurm deswegen eher eine neuere Erscheinung ist, nämlich ein umgestiegener Wollfilzfresser.
 
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vielleicht sind es aber beide irgendwelche Mutationen, miteinander verwandt aber nicht gleich ...
 
Ja sicher. Es gibt so viele... in Asien sehen sie wahrscheinlich noch etwas anders aus... Hier einige einheimische Exemplare:

Wurm:

gemeiner Wurm:

Holzwurm:

Tonholzwurm:

Vielleicht sollte man die Akkordeons künftig doch wieder lieber mehr aus Metall bauen...

 

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Ich halte die Methode von Glombi (Cryo) für zweckdienlich. Hat schon mal jemand versucht einen Trockeneis-Dispatcher anzubauen? Dann könnte man die Viecher mit kaltem Trocken-Nebel "ausräuchern". Trockeneis hat man bei Auftritten für die Nebelmaschine ja eh immer mit dabei. Außerdem würde es ja richtig kultig aussehen, wenn man sich während des Spielens in eine Nebelschwade einhüllt. Das wäre dann kein Steam-Punk Akkordeon sondern eine Fog-Core-Quetsche...

Gruß, Jo
 
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Vielleicht sollte man die Akkordeons künftig doch wieder lieber mehr aus Metall bauen...

Vielleicht ist das mit ein Grund warum die Hohner Atlantik mit ihrer bekannten Metallbauweise so extrem stimmstabil sind?

... und die Stimmstöcke aus Kunststoff!

Dann kann es nämlich nicht vorkommen, dass ein (abgestorbener) Tonholzwurm aus dem Loch rausvibriert wird und sich in den Stimmzungen veklemmen kann! Wer schon mal ein nichtfunktionierendes Piccolo hatte, weil sich eine Fluse im Spalt verklemmt hat, weiß, was für eine Ärger das machen kann!

Ich weiß schon, warum mir so eine Quetschkommode nicht über die Schwelle kommt ...

vielleicht kommt daher auch der despektierliche Begriff "Wanzenpresse" oder auch "Insektenentsafter" genannt?
 
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Das Instrument muss nur 48h bei relativ niedrigen Temperaturen eingefroren werden (Cryotuning-Tuning).
unsinn. Jeder weiss, dass die viecher kälteresistent sind. So überwintern sie schliesslich.
das einzige, was hilft ist genau das gegenteil, nämlich infrarotstrahlung, sprich: wärme.
das beste gegenmittel ist folgendes: man geht zum örtlichen pizza-bäcker und bittet ihn, das instrument für eine schicht in den holzofen legen zu dürfen.

man hat sogar schon auf offener bühne demonstriert, wie eine ad hoc rettungsaktion aussehen kann.
http://4.bp.blogspot.com/--mdEQCnL9f4/ULTSaoI7QHI/AAAAAAAAAHI/ZWju1HWc6o0/s1600/mp-jimi-hendrix.png
 
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vom Tonholzwurm befallen

dazu passend folgende Meldung:

von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbeachtet bringt der Mischkonzern Rolsanto gentechnisch veränderte Instrumente mit der Bezeichnung FR... (Filzfraß-Resistent) auf den Markt. Was wenige wissen: das Patent auf das einzige wirksame TonholzwurmTod-Impf-Präparat (TTIP) liegt bei eben diesem Produzenten. Infamerweise bedient sich der Hersteller bei der Präsentation seiner "Produkte" Interpreten mit verharmlosenden Namen wie z.B. "Klangbutter", die sich der Tragweite ihres Handelns vielleicht gar nicht bewusst sind!
Man kann nur warnen vor diesen Machenschaften! Augen auf beim Akko-Kauf! Verdächtige Merkmale sind z.B. aus dem "Instrument" heraushängende Kabel, mehr als 30 Knöpfe ... (wird laufend ergänzt)

beunruhigt - Ihr V. Lenzer
 
Grund: Ergänzung
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Ich habe auch Erfahrung mit den Biestern. Mein altes Akkordeon war von mind. 2 Würmern befallen. Am besten kann man die Dinger loswerden wenn man über längere Zeit ganz hohe Töne spielt im Piiccolo Register. Das mögen die überhaupt nicht. Nach ca. 2-3 Woche warnen die Biester verschwunden. Keine Ahnung wo die jetzt sind? Zur Vorsicht und Vorbeugung spiele ich immer noch ca. einmal die Woche für 10 min die höchsten und schrillsten Töne.
 
kälteresistent sind. So überwintern sie schliesslich.
in Südostasien wird es so kalt?

das instrument... in den holzofen legen
das kannst Du vielleicht einem Gitarrero raten, fürs Akkordeon ist das nicht zu empfehlen - Kids, don't do this at home! Die Stimmplatten sind schließlich mit Wachs auf den Stimmstöcken befestigt.

über längere Zeit ganz hohe Töne spielt im Piiccolo Register
hmmm... mein Tinnitus produziert auch des öfteren ganz hohe Töne. Möchte er mich dadurch vor dem Holzwurm im Hirn schützen? :gruebel:
 
hmmm... mein Tinnitus produziert auch des öfteren ganz hohe Töne. Möchte er mich dadurch vor dem Holzwurm im Hirn schützen?

in diesem Fall täglich 10 min jeweils abwechselnd das rechte und linke Ohr ans Gehäuse legen und einwirken lassen!:D
 
S
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: OT
in diesem Fall täglich 10 min jeweils abwechselnd das rechte und linke Ohr ans Gehäuse legen und einwirken lassen!
dazu fällt mir ein: Wenn man sein Ohr ganz leicht auf die heisse Herdplatte drückt, kann man riechen, wie blöd man ist.
 
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darccord
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: OT
Wenn ich mein Ohr ganz langsam tief an mein Herz halte, kann ich meine Halswirbel brechen hören!
 
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