Gefälschte Bässe melden...

  • Ersteller konsumlump
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Die Mechaniken ähneln den üblichen auf Fender Mexico Bässen, wurden nur für FSR made in USA verwendet nicht für die regulären USA.
Die Tonabnehmer sind beide gleich lang, wenn ich das auf den Bildern so beurteilen darf, das gab es bei Fender bis 2004 nur bei den Mexikanern.
Könnte ein Hinweis auf einen mexikanischen Body sein.

Probe spielen und antesten ist erwünscht. Die anderen Angebote des Verkäufers lassen auch keinen Rückschluss auf betrügerische Unternehmungen mit Fender Instrumenten zu.

Möchte nicht behaupten, dass es sich überhaupt um einen Fender handelt. Falls ja, dann müsste es ein Mexikaner sein, dann wäre die Serial auf der Rückseite der Kopfplatte.
Ich hab das Gefühl, der Verkäufer weiß es einfach nicht besser.
 
Der wurde vermutlich selbst übers Ohr gehauen. Von seinem guten Freund.
Mir fehlt eigentlich im Inserat schon ein Hinweis auf die nicht originale Halsplatte.
Und natürlich ob der Bass mal geklaut wurde weil ja die Seriennummer verschwunden ist.
 
Eine ernsthafte Gefahr sehe ich eigentlich nur bei Onlinekauf ohne die Möglichkeit einer Inaugenscheinnahme des Instrumentes... und das ist ohnehin immer mit Vorsicht zu genießen, zumindest, wenn diese nebulösen '...ich kann nichts drüber sagen...' Formulierungen verwendet werden. Wird das Instrument expressis verbis als Markenistrument angeboten und hinterher als Plagiat entlarvt, macht sich der Verkäufer strafbar - auch Unwissenheit schützt da nicht vor Strafe.

Da ich selbst schon Erfahrung sammeln konnte mit dem nachträglichen Anbringen von Decals, kann ich auch sagen, daß das gar nicht so einfach ist (wie es sich die meisten machen) wenn das ganze nicht auf den ersten oder zweiten Blick erkannt werden soll. Die meisten Decals werden heute auf spezieller Trägerfolie für Tintenstrahl - besser noch für Laserdrucker erstellt. Durch das Ausschneiden des Umrisses auf diesem Trägermaterial bleibt deshalb an den nicht bedruckten Stellen die durchsichtige Folie stehen, die je nach Lichteinfall fast immer zu sehen ist, weil sie den Lichtbrechungsindex der hinterher darüber angebrachten Lackschicht beeinflußt... auch wenn man bei den besser gemachten dafür Blickwinkel und Beleuchtungsquelle variieren muß.

Bei der allereinfachsten Variante ist das Schiebebildchen nur angebracht, aber nicht lackiert, weshalb es auch nicht abriebfest ist. Berühmtes Beispiel ist das 'Genuine Höfner' Decal, das die Firma Anfang der 60er eingeführt hatte, als die ersten Violinbass Kopien aus Japan auf den Markt kamen. Da es nicht in den normalen Produktionsablauf eingebunden war und erst hinterher angebracht wurde, war es auch nicht überlackiert und konnte zB mit dem Fingernagel abgekratzt werden... es sollte ja auch nur den Ladenverkauf überstehen.

Die weitaus meisten (Fender) Plagiate haben deshalb ein Decal, das einfach mit Sprühlack überlackiert wurde - und deshalb nicht nur optisch, sondern auch sensorisch auffällt, wenn man mit den Fingern drüberstreicht. Obwohl die Folie so dünn ist, bemerkt man in der Lackschicht eine erhabene Stelle, die es bei den 'Originalen' zumindest nicht gibt. Das ist dann zwar ein Hinweis darauf, daß das Decal nachträglich angebracht wurde, allerdings kein unbedingtes Indiz dafür, daß das Instrument nicht vom angegebenen Hersteller stammt. Will man diese erhabene Stelle vermeiden, erfordert es deutlich mehr Aufwand, allerdings ist es durchaus möglich.
Gründe für die nachträgliche Verwendung von Decals kann es durchaus geben, wenn auch eher selten:
Ein befreundeter Gitarrist hatte vor vielen Jahren die Angewohnheit, beim Auftritt die brennende Zigarette zwischen die Saiten am Headstock zu klemmen (wahrscheinlich, weil er es bei irgendeinem 'Star' so gesehen hatte). Irgendwann hatte er es dann geschafft, daß sich die vergessene Zigarette alleine weiterrauchte und eine fette braune Brandspur auf der Kopfplatte hinterließ. So weit, so gut... hätte man zu dem Zeitpunkt sicher noch als 'road worn' verkaufen können, denn es war des Vaters Erbstück, eine Strat aus den 60ern. Da der clevere Raucher aber im RL Schreiner war, demontierte er am nächsten Morgen die Kopfplatte und schliff sie komplett ab bis aufs blanke Ahorn.:confused1: Erst durch das blanke Entsetzen der Bandmates dämmerte ihm, daß Vaters Klampfe wohl mit dem Brandfleck wertvoller gewesen wäre...
 
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Wie erwähnt, es ist nichts gegen die Verarbeitung dieser Logos etwas einzuwenden. Aber gerade Einsteiger haben praktisch keine Chance, eine Nachahmung zu erkennen. Im schlechtesten Fall kaufen sie eine Kopie mit einem tollen Namen, geben mehr Geld aus als nötig (und vor allem als gerechtfertigt!) und haben letzten Endes ein minderwertiges Instrument erworben.
Soweit mir bekannt, ist der Handel mit Plagiaten für Händler und Käufer ein Strafbestand.
Warum?
Weil selbst bei Einverständnis (Käufer weiß, dass es keine echte Gibbon ist) der Verkäufer nicht weiß, ob der Käufer das Ding hinterher doch als Gibbon verkauft.
Und schwupps, ist ein Plagiat im Umlauf ...
Der nächste Käufer ist dann der unerfahrene Einsteiger.

Also jeder kann sich so ein Decal auf seine eigene Gitarre kleben, wenn er es aber irgendwo zum Verkauf anbietet, muss es wieder runter, no way ...
Es reicht nicht, dass er im Text dazusagt, dass er ein Decal angebracht hat - aus oben genannten Gründen.
Anders ausgedrückt:
Der Besitz eines selbst erstellten Plagiats ist erlaubt, du musst das Ding aber behalten und darfst es nicht handeln.
 
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Generell finde ich So Eine Aktion Gut, Aber was will man da Groß unternehmen? Ein Kumpel wäre auch beinahe darauf reingefallen, bis mir als ESP Experten (Meddler halt^^) auffiehl, dass es diese Gitarre So nichtmehr neu gibt und wenn das Retro Logo hat Und nicht das was man von Ihren Modern Gitarren alá Iron Cross Usw. kennt. So flog wohl ein Betrüger auf. Aber WER merkt sowas schon ausser Er kennt die Gitarre in und Auswändig? Ich meine, wer achtet darauf ob z.B. eine Fender ein Fender Mex Oder Fender Am Logo hat? Die Unterschiede sind Minimal, ein nicht Fender Experte wird nichtmal wissen dass Die Logos meist verschieden sind.
 
Also jeder kann sich so ein Decal auf seine eigene Gitarre kleben, wenn er es aber irgendwo zum Verkauf anbietet, muss es wieder runter, no way ...
Der Besitz eines selbst erstellten Plagiats ist erlaubt, du musst das Ding aber behalten und darfst es nicht handeln.

das wusste ich nicht. dann habe ich da auch schon einen fehler gemacht. :engel:

Ich meine, wer achtet darauf ob z.B. eine Fender ein Fender Mex Oder Fender Am Logo hat? Die Unterschiede sind Minimal, ein nicht-Fender Experte wird nichtmal wissen, dass Die Logos meist verschieden sind.

wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, kann man es die unterschiede der logos schon recht gut zuordnen. um allerdings mehr ahnung zu bekommen, muss man sich schon tiefer in die materie hinein arbeiten.
 
das wusste ich nicht. dann habe ich da auch schon einen fehler gemacht. :engel:
Ach, wenn du das Instrument vor Ort an einen Kumpel verkaufst, interessiert das natürlich keinen. ;)
Du musst aber vorsichtig sein, wenn du eine Annonce in der Art "Verkaufe China-Kopie mit Gibbon-Logo" aufgibst.
Da ist es eben nicht so, dass dich deine Ehrlichkeit davor schützt, dass du eigentlich ein Plagiat anbietest.
 
Ach, wenn du das Instrument vor Ort an einen Kumpel verkaufst, interessiert das natürlich keinen. ;)

wobei er oder ein späterer käufer das instrument als original weiter verkaufen könnte. ;) egal, das ist für mich geschichte. ich hab dadurch sehr viel über fender gelernt.
 
Also ich muss dazu sagen, dass ich selber eine fender 70er Nachbau besitze und mir eigentlich relativ Wurst ist, dass es keine echte ist. Ich hab es auch nie gegenüber jemandem behauptet. Man erkennt eigentlich nur an der fehlenden Seriennummer und am fehlenden Trussrod( bzw einem falschen), dass es sich um ein Plagiat handelt.

Wer allerdings bewusst falsche Labels auf no Name Produkte anbringt, um dann Gitarren zu horrenden Preisen zu verscherbeln, genießt meine vollste Missachtung

Von daher. Besitzen und nicht plakatieren ist ok, verkaufen und falsches behaupten ist ein Unding
 
Ist die Verfolgung von solchen Angeboten nicht in erster Linie Sache des Herstellers, dessen Marke misbraucht wird? Soweit ich weiß, sind Hersteller von teuren Uhren und Parfüm da ziemlich hinterher, wenn jemand günstig nicht-originale Ware in Umlauf bringt.
Ansonsten muss man halt als Käufer aufpassen, kann natürlich auch hinterher rechtlich vorgehen, wenn es tatsächlich ein Betrug war. Inwiefern der Betrug dann vorsetzlich oder unwissend passiert ist, muss im zweifelsfall ein Gericht klären, aber man ist da als Käufer schon auf der besseren Seite.

Ich hab vor Jahren mal einen Mesa Boogie Mark1 für einen Spottpreis bei ebay erstanden. als ich ihn abholte, war sofort klar, dass es ein Fake war. Der Verkäufer verwies auf das Angebot auf der ebay-Seite udn die Beschreibung, wo tatsächlich von einer Kopie die Rede war, was ich wohl übersehen hatte.
egal, der Preis von 300 EUR war auch für eine Kopie ok, und die hab ich später auch wieder bekommen, als ich ihn weiter verkauft hatte, wohl gemerkt ausdrücklich als "nicht Original"!
Vor ein paar Jahren hab ich mal einen Fender Jazz Bass bei ebay ersteigert. Laut Seriennummer, die auf den Fotos zu erkennen war, eindeutig ein USA Modell, etwa der 70er, ein American Standard Jazz Bass V (wobei ich nicht weiß, ob dieses Modell da überhaupt schon gebaut wurde). Eigentlich bin ich kein Bassist, aber bis 150 bin ich mitgegangen, und hab tatsächlich den Zuschlag bekommen. Einziger Wermutstropfen waren die 40EUR Versandkosten aus Italien. In der Auktion stand nichts von Kopie, aber als er bei mir ankam, war es sofort eindeutig, schon alleine aufgrund des aufgeklebten Decals. außerdem war das Teil nagelneu, nie gespielt, frisch aus der werkstatt, hatte sogar noch die Schutzfolien auf dem Schlagbrett. Auf meine Rückfrage beim Verkäufer verstand der erst mein Problem nicht, weil wäre doch ein Super Instrument! (Ist ähnlich wie ein basar in Türkei, wo Du nur Zeugs (Klamotten, Geldbörsen etc. mit Markenemblemen bekommst, wo jeder sofort sieht, dass es nicht original ist) Nachdem ich dann aber deutlich geworden bin, was ich von solcher Art Betrug halte, haben wir uns auf einen Nachlass in Höhe der Versandkosten geeinigt. Jetzt hab ich einen gar nicht mal so schlechten 5-Saiter, der für das gelegenltiche Einspielen von Bassspuren zu Hause locker reicht, auch wenn's kein originaler ist.

Also wenn's einen nicht wirklich stört, dass es kein Original Instrument ist, das Preis-Leistungsverhältnis ok ist - was soll's. Ich würd halt nicht damit protzen, und schon gar nicht als Original anbieten.
 
es muß gesagt sein, dass auch das Design unter dem Urheberrecht steht. Also man darf AUCH unter Angabe, dass es sich um eine Fälschung handelt diese nicht verkaufen! Es kann noch schlimmer werden. Der Käufer kan auf Regress fordern und MUSS das Instrument sogar zerstören! Der Verkäufer bleibt alos doppelt sitzen. Er verliert das Geld und kann das Instrument dann nicht einmal mehr privat verwenden.
Dazu ein Fall um eine gefälschte Violine:
http://www.themarysue.com/paypal-destroys-violin/

Man muss auch Fender in die Kritik nehmen. Sie machten es Fälschern sehr leicht, und das auf mannigfaltiger Weise.
1. es gab von Fender selber bis in die 1990iger Jahre die Möglichkeit Hälse zu kaufen. Die hatten zwar nur das Fender Logo, aber es war ein leichtes, das weitere Drumherum anzubringen
2. viel zu spät ging Fender gegen Kopierer ihrer Hälse und Bodies vor. Nach wie vor werden nur Musiker, die in der Öffentlichkeit stehen, verklagt, sollten sie eine Fälschung mit auf die Bühne nehmen.
Viele Fälscher hintergehen das Copyright der Kopfplatte dadurch, dass sie die Hälse mit "Kanuschaufel"-Kopfplatte anbieten. Ein versierter Bastler kann dann leicht die Originalform heraussägen, Logo anbringen und übermalen.
3. man kann aber auch Fender selber sehr leicht fälschen. Kauf einfach eine Original-Replika und modle sie zu einem Original Vintage Instrument um. Die konfuse Seriennummerierung und die unüberschaubare Zahl an Modellen machen es sehr schwer, altes Original von Originalreplika zu unterscheiden.
 
Es sind auch bei den Repliken immer verschiedene Hinweise verbaut an denen man sie erkennen kann.
Wenn man aber genug Aufwand betreibt ist es aber natürlixh möglich. Und ein Laie ist immer ein leichtes Opfer. Deswegen finde ich Threads wie diesen wichtig.
 
und so etwas gib es des öfteren zu kaufen:
s-l225.jpg

was mag nur mit dem Bass passiert sein?
 
[...]
was mag nur mit dem Bass passiert sein?

Das war vermutlich eine "Gurke", die so lange verbastelt wurde, bis nichts mehr zu retten war. ;)
(Ich gehe mal von der Echtheit der Neckplate aus. Eine 1976er Fender-Neckplate würde man wohl kaum "faken".

Grüße, Pat
 
und so etwas gib es des öfteren zu kaufen:

was mag nur mit dem Bass passiert sein?

Wenn man einen Bass in seine Einzelteile zerlegt und diese Einzelteile zum Verkauf anbietet, besteht die Möglichkeit, einen höheren Verkaufserlös als bei einem Verkauf des "vollständig montierten Basses" zu erzielen.
Gerade Leute, die ihre Billig-Gurke aufwerten wollen, zahlen tlw. hohe Preise für Original-Bauteile. Nur damit hinterher ein originaler Fender Hals an einem "Made-irgendwo-in-Fernost"-Body geschraubt werden kann...
 
Bei der neckplate bin ich mir auch nicht sicher, ob die echt ist. Sowohl die Blancoplatten mit dem F Logo als auch einen Satz Schlagzahlen gibts bei ebay. Die Wahl der Ziffernfolge könnte sowohl bei einem 'echten' abgeguckt sein als auch ein Zufallsprodukt...
 
Der Umgang mit Schlagzahlen ist nicht einfach, das sieht meistens sehr ungleichmäßig aus.
Dem ersten Halbsatz stimme ich zu, wie es aussieht hängt aber nicht nur davon ab, sondern auch von der Qualität der Schlagzahlen sowie der Sorgfalt und Erfahrung des Ausführenden. Man sollte sich auch von der Vorstellung frei machen, daß es sich bei den 'Fälschern' immer um irgendwelche Stümper aus Bastellevel mit möglichst noch zwei linken Händen handelt... da kann durchaus auchmal ein routinierter Werkzeugmacher drunter sein, für den das eine leichte Übung ist.

Gutes Werkzeug vorausgesetzt, hängt das Ergebnis einer auf diesem Wege angefertigten Schriftprägung von Ausrichtung und planer Auflage der Stanze sowie gleichmäßigen Hammerschlag ab. In einer meiner Ausbildungen vor etlichen Jahrzehnten mußte ich etliche Typenschilder für Elektromotoren mit Schlagzahlen anfertigen und nach einer gewissen Zeit gab es auch gute Ergebnisse. In der Erinnerung, daß ich das mal gut konnte, hab ich auch zB bei meiner Bassbox ein kleines Schild mit Hinweis auf den verwendeten Lautsprecher angefertigt. Leider ist das aber wohl so wie mit einer Fremdsprache, die man mal gut konnte und dann Jahrzehnte nicht mehr spricht... man weiß noch wie's theoretisch geht, aber die tägliche Routine fehlt in der Feinmotorik... und dann kommt sowas raus... damit hätte mich der Meister früher natürlich mit einem Satz dicker Ohren zurückgeschickt...
 

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