Lagerung der Gitarre zwischen Herstellungsjahr und tatsächlicher Marktpräsenz

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Sekl
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Hallo,

da ich mir nach Jahren wieder eine neue Gitarre kaufen möchte, ist mir bei der Suche aufgefallen, dass die größeren Versandhändler gelegentlich Gitarren von Gibson und Fender günstiger im Programm haben, die zwar neu, jedoch ältere Modelle sind - bspw. 2012/ 2013. Mich würde interessieren, warum Gitarren erst nach 3 oder 4 Jahren in den Handel kommen und ob man diese bedenkenlos kaufen kann, da mir nicht klar ist, wo/ wie diese die Zeit gelagert wurden.

Viele Grüße
 
Eigenschaft
 
Ich würde mal annehmen, dass es sich einfach um Modelle handelt, die seit damals im Lager sind, also einfach bis jetzt nicht verkauft wurden. Bei den grossen Fachhändlern hätte ich eigentlich keine Bedenken, dass sie schlecht gelagert waren. Wahrscheinlich lagern die meisten von uns die Gitarren daheim unter schlechteren Bedingungen. Wenn dir also so eine Gitarre zusagt, dann kannst du sie meiner Meinung nach bedenkenlos kaufen.
 
Habe neulich erst eine Gitarre gekauft, die schon länger nicht mehr hergestellt wird und sehr günstig rausgeworfen wird momentan. Dabei gehe ich auch davon aus, dass die Gitarre mehrere Jahre unangetastet im Karton lag.
Ausgewirkt hat sich das jedoch nur auf das Griffbrett (RW) und die aufgezogenen Saiten. Beides Dinge, die sich innerhalb von 30 Minuten mit wenig Aufwand beheben lassen --> Lemon Oil + neue Saiten
 
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Guter Punkt, die Lagerung,
Da man davon ausgehen kann, das wie bei vielen Versandhäusern, keine 100% lückenlose Endkontrolle der Instrumente vor Warenausgang vorhanden ist, ist das immer mit etwas Risiko verbunden das sich auch mal ein defektes oder unbrauchbares Instrument durchschleicht (zb verzogener Hals) und so eines dann geliefert bekommt, dank Fernabsatzgesetz aber für dich als Endkunden kein Problem da bei Mängel oder nichgefallen einfach zurück damit und Geld retour..
Einzig der Zeitaufwand dafür ist nicht zu verachten wenn es oft hin und her gehen sollte
 
Je nachdem welche Temperaturen auf das Instrument eingewirkt haben, wird vlt. das Setup aus den Fugen geraten.
Halseinstellung und Intonation werden vom Werkssetup abweichen.
Das ist alles nicht schlimm.
Evtl. kann auch das Holz etwas geschrumpft sein. Das äußert sich dann z.b. in überstehenden Bundstäbchen.
Für all das würde ich, wenn zu arg, meinen Garantieanspuch geltend machen.
 
Evtl. kann auch das Holz etwas geschrumpft sein. Das äußert sich dann z.b. in überstehenden Bundstäbchen.
Aber wie gesagt: ich glaub viele Besitzer lagern ihre Gitarren auch jahrelang unter schlechteren Bedingungen und nix passiert.
Und woher sollte das Holz schrumpfen? Das geht eigentlich nur, wenn es bei der Verarbeitung noch zu feucht war - aber dann ist die Gitarre eh nichts wert.
 
...vielen Dank für eure Antworten! Ihr habt mir weitergeholfen. Dann werde ich mir mal die Gitarre bestellen, die ich ins Auge gefasst habe.
 
Und woher sollte das Holz schrumpfen? Das geht eigentlich nur, wenn es bei der Verarbeitung noch zu feucht war - aber dann ist die Gitarre eh nichts wert.

Äh Nein. Einfaches Beispiel: Gitarre wird in Indonesien gebaut unter höherer Luftfeuchtigkeit. Gitarre wird nach Europa geliefert und Holz paßt sich den hier vorherrschenden Bedingungen an. Holz verliert an Rest feuchte und schrumpft.

Das ist ein ganz normaler Vorgang. Holz ist nie zu 100% trocken sondern hat immer eine gewisse Restfeuchte, die abhängig ist von der umgebenden Luftfeuchtigkeit.
 
Klingt ja an sich einleuchtend - aber passiert das auch mit den Gitarren die aus zb Indonesien stammen und regulär nach ein, zwei Monaten gekauft werden? Ich denke sowas haben einige zuhaus, da müsste das ja auch passieren. :gruebel: Gerade im Winter, wenn die Luft eh schon recht trocken ist.
 
Man spricht da gern von der "Heizperiode". Nach 2-3 Monaten hat sich das Holz an die neue Umgebung akklimatisiert. Wenn nach 3 Monaten die Bundstäbchen nicht mehr rauskommen, dann passiert auch später nix mehr. vor allem wenn sie mal den Winter "überlebt" haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Holzfeuchte

Im Holz, das nicht direkter Befeuchtung ausgesetzt ist (z. B. durch Regen oder Erdfeuchte), stellt sich mit der Zeit eine bestimmte, von der relativen Luftfeuchtigkeitund der Temperatur abhängige Ausgleichsfeuchte ein. Diesen Zustand nennt man lufttrocken (etwa bei trockenem Brennholz), eine weitere Trocknung lässt sich nur durch Weiterbearbeitung erreichen, etwa in Trockenkammern.[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/Holzfeuchte#cite_note-1
 
Und woher sollte das Holz schrumpfen? Das geht eigentlich nur, wenn es bei der Verarbeitung noch zu feucht war - aber dann ist die Gitarre eh nichts wert.
Richtig. Und genau das passiert oft. Ich habe hier eine 600€-Ortega-Konzertgitarre, bei der das passiert ist. Würdest du beim Kauf erkennen, dass die Gitarre sowieso nichts wert ist? Dass der Hals noch zu feucht war beim Einbau? Dagegen ist wohl niemand gefeit..
 
...Würdest du beim Kauf erkennen, dass die Gitarre sowieso nichts wert ist? Dass der Hals noch zu feucht war beim Einbau? Dagegen ist wohl niemand gefeit..

Wenn das Wasser nicht aus dem Hals raustropft?! :D
Spass beiseite... Aber genau für solche Fälle hat man dann ja auch Gewährleistung beim Neukauf. Und da ist es unabhängig, ob die Gitarre bereits 1, 2 oder 20 Jahre bei einem Händler in irgendeinem versteckten Lagerraumeck "herum gammelte". Die Gewährleistung gilt ab Kaufdatum nicht Herstellung (zumindest was den Musikalieneinzelhandel betrifft).
 
Gekauft vor 5 Jahren. Nix Gewährleistung... :igitt:
 
Dann natürlich blöd ...
 
Richtig. Und genau das passiert oft. Ich habe hier eine 600€-Ortega-Konzertgitarre, bei der das passiert ist. Würdest du beim Kauf erkennen, dass die Gitarre sowieso nichts wert ist? Dass der Hals noch zu feucht war beim Einbau? Dagegen ist wohl niemand gefeit..
Das ist natürlich blöd, und nein, du kannst es nicht unbedingt erkennen. Der TE hat aber sowieso speziell nach Fender und Gibson gefragt, und da lassen meines Wissens nach beide Hersteller nicht ihre Hauptmarke in Südostasien produzieren. ;)
Und wenn die Gitarre mehrere Jahre im Lager des Händlers lag und hier so weit getrocknet ist, dass das Holz schrumpft, dann gibt es wiederum die Gewährleistung ab Kaufdatum. Also sollte man da eigentlich nichts falsch machen können, ausser, dass man sich auf ein Schnäppchen freut, das man dann doch nicht bekommt, weil unspielbar.
 
Und woher sollte das Holz schrumpfen? Das geht eigentlich nur, wenn es bei der Verarbeitung noch zu feucht war - aber dann ist die Gitarre eh nichts wert.
Äh, jedes Holz arbeitet je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Akkurate Lagerung ist bei Gitarren immer Pflicht.
Leg die Gitarre mal im Winter in einen gut geheizten Raum und fühle dann über die Bundkanten,
analog das gleiche im Sommer im feuchten Keller. Da merkt man den Unterschied.

Wenn die Klampfe schon 3 Jahre in der Kiste lag, ist die Gefahr, daß sich in Zukunft etwas verzieht,
deutlich geringer, als wenn das Teil funkelniegelnagelneu ist.
Eine absolute Sicherheit gegen Verziehen gibt es beim Naturprodukt Holz leider nie,
vollkommen unabhängig vom Preisschild.
 
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Also ich habe meine Ibanez TripleFive (555) drei Jahre lang im unbeheizten Schuppen stehen gelassen. Da ist nichts passiert, das ist nach wie vor eine meiner besten Gitarren. Richtig solide die Klampfe. Achja meine Aria Pro stand auch da, genau das selbe. Kein Vergang an den Klampfen. Solange keine Feuchtigkeit dran kommt ist alles paletti !

Hier mal ein paar Bilder:

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Man kann auch das Gras wachsen hören, bei entsprechender Verstärkung versteht sich :)
 
Nen kleines Update: Ich hatte mir die Gitarre bestellt (im Übrigen eine SG), die heute auch angekommen ist. War an sich super eingestellt und in Schuss. Jedoch hat sich an einer größeren Stelle (wohl durch die längere Lagerung) Lack abgelöst.
 
Naja
..Das nennt man dann wohl natürliches Aging? :gruebel:...

Vlt kannst du wegen der Lacksache noch einen zusätzlichen Nachlass aushandeln (wenn es dich nicht stört) oder du lässt die Gitarre wieder zurück gehen...
 
...ne, die geht wieder zurück. Ich geh doch lieber ins Geschäft und verzichte auf Gitarrenbestellungen. Als Linkshänder bin ich bei der Auswahl leider etwas "gehandicapt".
 

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