Der Valvestate klingt meiner Meinung nach aber erst richtig gut, wenn man entweder den Speaker im Combo tauscht oder ihn an eine externe Box anschließt (man kann an das interne Speakerkabel eine Buchse löten und den Speaker mit einem separaten Kabel verbinden, kostet nicht viel und ist ganz schnell gemoddet). Der 80er hat schon einen etwas "besseren" Speaker als die kleineren Combos, aber ihr volles Potenzial zeigen die Amps aber erst, wenn sie an der "richtigen" Box hängen. Der Celestion G12L im 8040 ist z.B. nicht sonderlich straff und voll in den Bässen und die Höhen nerven auch schnell.
Das BOSS MT-2 Metal Zone könnte man auch vor den cleanen Kanal hängen, aber ich finde den Boost-Channel in Verbindung mit einem Tubescreamer schon richtig gut. Es klingt halt nicht nach Mesa und Co., sondern nach Früh-90er-Metal, als Marshalls noch viel häufiger bei Metalbands zu sehen waren, aber ich bin auch immer wieder überrascht, wie gut der alte Valvestate doch klingen kann.
Die Endstufe eignet sich auch sehr gut als Lautmacher für externe Preamps. Ich habe jahrelang ein Zoom 9050 bzw. später ein Line6 Pod 2.0 als Preamp benutzt und war sehr zufrieden.
Die Valvestates sind im Vergleich zu den MGs in einer ganz anderen Liga anzuordnen. Die Nachfolgeserie der 8000er, die VS-Serie, ist auch noch ganz ordentlich. Die dritte Inkarnation der Valvestates, die AVT-Serie ist aber schon nicht mehr so toll.
So kann z.B. ein professionell aufgenommener Valvestate klingen:
Bei Modelling-Amps besteht immer das Problem, dass die Technik schnell veraltet. Man kann natürlich noch mit einem alten Line6 AX2 spielen, aber wenn man mal im Vergleich die neueste Generation an Modellern hört, vergeht einem vielleicht der Spaß. Die Modelling-Technologie ist noch nicht auf dem Stand, genauso wie ein "echter" Amp zu klingen.
Der Fender Mustang ist jetzt auch nicht gerade für seine supergeilen Hi-Gain-Sounds bekannt. Der Line6 Spider IV gehört zur ganz günstigen Serie und hat AFAIK auch nur Eigenkreationen an Bord.
Der Peavey Bandit ist sozusagen dass amerikanische Pendant zum Valvestate und auch ein Klassiker.
Selbst 1-Watt sind zuhause schnell zu laut. Es macht also keinen Sinn gezielt nach solchen Miniamps zu suchen. Der Nachteil solcher Amps ist auch, dass oft nur 8"-Speaker, vielleicht noch 10"-Speaker verbaut sind. Die klingen physikalisch bedingt immer etwas trötig. Ein 12"-Speaker klingt einfach voller, je nach Modell lässt er sich auch leise gut spielen. Oft sind die vermeintlich leiseren Speaker mit kleinem Radius nämlich gar nicht viel leiser. Das kommt einem subjektiv vielleicht so vor, weil sie dünner klingen und weniger Bässe haben.
Viele Amps haben ein Master Volume, was man gut zum einstellen nutzen kann. Alternativ kann man optional noch ein Volume-Pedal in den Loop hängen, dann kann man noch etwas feiner regeln. Ich finde aber, dass auch etwas Sound geklaut wird.