Instrumente in mehreren Spuren aufnehmen/bearbeiten?

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Hallo zusammen,

wir haben die letzten Tage unsere ersten Aufnahmen gemacht. Dabei wurde Bassgitarre und E-Gitarre in Logic X aufgenommen.
Wir haben es so gemacht, dass wir den Song in mehreren Takes abgearbeitet haben. Einfach um weniger Fehler einzubauen und direkt die kurzen Parts auf Fehler kontrollieren zu können. Nebenbei ist es für den Einspielenden natürlich einfacher sich auf einen kleinen Part zu konzentrieren.

Dazu haben wir für jeden Part eine separate Spur erstellt. Wir haben jetzt quasi für Bassgitarre und E-Gitarre je eine separate Spur für Intro, Strophe, Refrain u.s.w.
Da stellen sich schon die ersten Fragen:

1) Ist das korrekt oder sollte man besser den Basser/Gitarristen den kompletten Song in einem durchspielen lassen, so dass man am Ende eine einzige Spur hat?
2) Oder sollte man, sofern man in verschiedenen Parts aufnimmt, das in einer einzigen Spur aufnehmen?

Nun haben wir aber die verschiedenen Spuren. Wie machen wir das jetzt. Wenn man darüber nachdenkt, ist es natürlich besser nur eine Bassspur zu haben.
3) Bastelt man jetzt die einzelnen Spuren zu einer Spur zusammen?
4) Wenn ja, wie? Mit Crossfades?

Wie ihr schon merkt, wir sind absolute Anfänger und sind deshalb für jeden Tipp dankbar.
 
Eigenschaft
 
Zunächst lese man die Kurzanleitung der verwendeten DAW. Selbstverständlich lassen sich die einzelnen Takes verschmelzen, so dass pro Instrument am Ende nur 1 Spur verbleibt - vorausgesetzt, man will nicht gerade mit 2 Bassgitarren spielen oder mit 4 Gitarren (z.B. 2x E-Gitarre, 2x Akustikgitarre). Alle Effekte pro Spur bauen ja auch in ihrer Wirkung darauf auf, dass man verstanden hat, welche Basis-Spuroperationen es gibt. Meine dringende Empfehlung ist und bleibt, sich nicht einzubilden, dass man unter Legasthenie leide und deshalb nicht das Manual konsultieren zu können.
 
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Also ihr könnt einzelne Takesaufnahme und verschmelzen lassen, zB. Bass einzeln Refrain, Verse usw. einzeln aufnehmen und hinterher in eine einzelne Spur im Programm reinklatschen... Dann würde ich die einzelnen Parts sauber schneiden, sodass man nicht merkt, dass die Parts nacheinander eingespielt wurden und erst dann würde ich anfangen mit der Bearbeitung des Klangs der gesamten Spur inkl. Automation usw.
 
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Du merkst ja selbst, dass ein "in Takes" aufnehmen, sinnfreie Arbeit macht, die man sich ersparen kann.
Sicher lassen sich die einzelnen Parts zu einer Spur zusammenfügen. Das geht bei jeder DAW.
Ich würde die Spuren aber in "einem Zug" aufnehmen, und nicht gesplittet in einzelne Teilstücke. Wenn Du Live auftrittst muss man auch zusammenhängend spielen.
Verspielt man sich bei der Aufnahme, fängt man eben nochmal an; dabei lernste das jeweilige Lied aber noch ;-)

Sicher geht auch Deine Variante des aufnehmens... Du kannst auch einzelne Töne nur recorden und dann zu nem Akkord zusammensetzen. (auch wenns kontraproduktiv ist).
Was ist mit Drums? Gewöhnlich werden Drums ja als erstes aufgenommen, oder eben mit dem Bass gemeinsam.
 
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Hallo W.C.Y.L.
Ist das korrekt oder sollte man besser den Basser/Gitarristen den kompletten Song in einem durchspielen lassen, so dass man am Ende eine einzige Spur hat?
Klar, kann man das so machen. Teilweise (nicht immer) lasse ich das so auch machen. Bei einem mikrofonierten Instrument, wie die Akustikgitarre,
muss der Spieler und natürlich auch der, der aufnimmt mit drauf achten, das die Position der Gitarre nicht verändert wird.
Die kleinste Positionsveränderung ist in der Aufnahme zu hören.

Oder sollte man, sofern man in verschiedenen Parts aufnimmt, das in einer einzigen Spur aufnehmen?
Nöö, nicht unbedingt. Der Refrain ist ja in einer Spur und die Strophe ja auch.
Du kannst natürlich nachher hingehen und die Gitarrenspuren (Intro, Strophe, Refrain) in eine Spur legen, um eine bessere Übersicht zu haben.

Nun haben wir aber die verschiedenen Spuren. Wie machen wir das jetzt. Wenn man darüber nachdenkt, ist es natürlich besser nur eine Bassspur zu haben.
3) Bastelt man jetzt die einzelnen Spuren zu einer Spur zusammen?
Stichwort : Bouncen oder Rendern....
Ob das jetzt in einem Projekt, welches eh noch nicht fertig ist, notwendig oder Sinnvoll ist, weiß ich nicht.
Zum Schluß, wenn ALLES fertig ist, wird das gesamte Projekt ja so wie so zu einer einzigen Datei gebounct b.z.w gerendert.
Von daher, würde ich mir an deiner Stelle doch gar nicht sooo viele Gedanken erstmal darum machen.
Bevor da nicht alles "sitzt" b.z.w. sauber ist, würde ich da gar nix zusammenbasteln. Wichtiger ist do erstmal, das die Übergänge, Takte und so weiter, alle stimmen.
 
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Danke euch für die Antworten.

@Jakari
Die Drums sind glücklicherweise mit EZ Drummer "aufgenommen". Da gibt es die Probleme nicht.

@Vinterland
Es war das erste mal und alles etwas unüberlegt. Ich kenne es so aus Studioreports, dass Part für Part aufgenommen wird (bei Gitarre und Bass zumindest). Wir haben parallel noch DI Spuren aufgenommen. Wenn ich jetzt aber zum Beispiel über die Bass DI einen Amp legen will, muss ich den für jede Bassspur anlegen. Wenn ich dann gar noch Änderungen am Amp vornehme, wird es noch komplizierter mit den ganzen Spuren. Von daher wäre eine Spur besser. Kann ich die jetzt zu einer Spur zusammenschnippeln, mit Crossfades oder so? Oder gibt's da eine andere Möglichkeit? Wie du ja schreibst, geht es da speziell um die Übergänge zwischen den Spuren. Wie machst du das, wenn du in Parts aufnimmst?

@RecordingHans
So wie du das beschreibst, wollten wir das jetzt auch machen. Die frage ist nur wie? Ich möchte nicht erklärt haben, wie Logic funktioniert. Also wie ich einen Crossfade einfüge oder wie ich einen Summenstapel erstelle u.s.w. weiß ich. Es geht mehr darum, wie man es am besten macht? "Zusammenbauen" durch Schneiden und Faden oder doch besser mit dem erwähnten Summenstapel arbeiten?
 
upload_2016-3-10_13-15-59.png


Ein Bild in Google gefunde was ungefähr dem entspricht was ich meine.

Also ich nehme manche Instrumente durchgehend am Stück auf und manche schnippsel ich... Z.B. Drums nehme ich immer am Stück auf, da schnippsel ich nicht herum... Bei fast allen anderen Spuren will ich auch sauberen Enden usw. haben dann sieht das so ähnlich aus wie Zeile 11 und das sind halt mehrere Recordings in derselben Spur. Ich schneide nach z.B. in dem Beispiel dem ersten Record 25 grob ab und nehme dann dieselben Spur nochmal und nehme dann das erste Record 24 auf.. dann schnippel ich das wieder grob um weiter zu machen mit dem zweiten 25 usw.

Wenn ich dann alles aufgenommen habe, versuche ich feine Trennungen und evtl. Übergänge hinzubekommen, so dass du hinterher im Song nicht hören kannst, ob das einzelne Teile sind oder im Stück eingespielt.

Allerdings ist wie oben bereits erwähnt wichtig, dass sich die Aufnahmeumgebung/Bedingungen nicht ändern. z.B. ein Sänger immer denselben Abstand zum Mikro behält etc. .

Also es ist möglich zu schnippeln und bei welchen Instrumenten oder Aufnahmen das Sinn oder nicht Sinn macht ist meiner Meinung nach abhängig vom Song und wie man gerne arbeitet. Probiert doch einfach ein wenig aus ;)
 
Und meinst Du, dass wenn Du einen Summenstapel verwendest, dass Problem mit den sich überschneidenden Übergängen hoppladihopp in Luft auflöst?

Nehmt mit der Technik auf die dem jeweiligen Sänger/Instrumentalisten am besten liegt, also Stück für Stück oder alles in einem Rutsch und dann nur fehlerhafte Stellen ausbessern.

Nach den Aufnahmen steht das Editing an. Auswahl und Kombination der besten Takes, Leerstellen wegschneiden etc. pp.
 
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Und meinst Du, dass wenn Du einen Summenstapel verwendest, dass Problem mit den sich überschneidenden Übergängen hoppladihopp in Luft auflöst?
.

Nein, habe ich auch nicht behauptet, oder?

Nach den Aufnahmen steht das Editing an. Auswahl und Kombination der besten Takes, Leerstellen wegschneiden etc. pp.

Das ist klar, darum geht es auch nicht. Trotzdem danke!


@RecordingHans

Vielen Dank für die ausführliche Hilfe!
Bei den Drums macht es Sinn, das leuchtet ein.
Die Bedingungen ändern sich bei uns eigentlich nicht. Es geht nur um Bassgitarre und E-Gitarre. Beides wird über einen Kemper eingespielt. Somit gibt es keine Probleme mit Mikroabständen/Lautstärken u.s.w..
Also einfach die verschiedenen Parts zu einer Spur "zusammenschnippeln" und wenn für die Übergänge nötig, dann mit Fades arbeiten? Du schreibst es ja: Man soll später im Song nicht hören, dass es einzelne Parts waren.
 
wenn es (im Mix) laut genug zugeht, kann das eventuell klappen...
ansonsten sollte man den Schnitt schon so nahtlos wie möglich ausführen
(am Null-Durchgang und der Wellenform orientiert)

cheers, Tom
 
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Danke für den Tipp @Telefunky . Ich versuche mich dann mal daran. Mal schauen ob was brauchbares rauskommt.
 
Wenn ich jetzt aber zum Beispiel über die Bass DI einen Amp legen will, muss ich den für jede Bassspur anlegen.
Nein. Du kannst jede einzelne Bass-Spur (Strophe, Refrain) u.s.w. auf eine Gruppenspur routen und dort den Bassamp drauflegen. Die Gruppenspur geht dann
ganz normal zum MasterOut weiter.

Von daher wäre eine Spur besser. Kann ich die jetzt zu einer Spur zusammenschnippeln, mit Crossfades oder so?
Ich weiß nicht, ob man konkret sagen kann, was besser ist. Ich glaube, das ist eine Sache des Workflow, wie man am besten zurecht kommt.
Warum willst du die einzelnen Objekte denn jetzt "zusammenschnipseln" und dann mit Crossfades bearbeiten ?. Ich würde die doch so belassen
und dann nur mit Fades ineinander laufen lassen.

Wie du ja schreibst, geht es da speziell um die Übergänge zwischen den Spuren. Wie machst du das, wenn du in Parts aufnimmst?
Nun, ich nehme z.B. Gitarre (Strophe) in einer Spur auf und Gitarre (Refrain) in einer neuen Spur auf. Die Objekte (Strophe, Refrain) liegen ja an den "Kanten"
schon sowieso an. An den Enden b.z.w. Anfängen der einzelnen Objekte mache ich dann nur einen Fade/In oder dementsprechend einen Fade/Out.
Ich fange dann nicht an, das alles in eine Spur zu "wurschteln". Ich finde, das der Überblick an den Übergängen so auch viel besser ist, als wenn das alles
in einer Spur zusammengeklatscht ist.

upload_2016-3-10_13-44-43.png


Aber da sind wir ja wieder beim Thema "Workflow". Jeder macht es am besten so, wie es ihm am dienlichsten ist.
 
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Vielen Dank @Vinterland , das hilft mir weiter.

Wenn ich auf eine Gruppenspur route und dann dort den Bassamp über die DI legen kann, hat sich der Grund für das zusammenlegen eigentlich schon erledigt.

Ich werde jetzt aber mal die drei Verfahren die ich jetzt kennengelernt hab einfach mal testen. Also so wie du es machst, getrennt lassen mit FadeIn/Out, dann aber mit einer Gruppenspur und einmal so wie RecordingHans es vorgeschlagen hat, mit dem Schnippeln. Dazu wurde mir jetzt noch das Comping in Logic dafür empfohlen. Also alles in einer Spur, quasi an den Übergängen überlappend aufnehmen.
 
es ist tatsächlich nur Übungssache, man sieht den Stellen die Eignung schon an
snap to zero und automatischer crossfade im ms-Bereich dürften in fast allen Programmen existieren
eigentlich die gängigste Methode, hier aber nicht erwähnt:
eine (vom groove her) gute Einspielung mit allen Beteiligten als 'schmutzige' guide-Spur
die Tonqualität ist dabei Nebensache, geht nur um die Orientierung - an der richtet man den Rest aus
am besten wie von Signalschwarz angedeutet: nur ausgewähltes und bereits bereinigtes Material
(sonst sind Übersicht und workflow schnell dahin)

cheers, Tom
 
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Wenn ich auf eine Gruppenspur route und dann dort den Bassamp über die DI legen kann, hat sich der Grund für das zusammenlegen eigentlich schon erledigt.
Ich denke mal, das war auch deine "Hauptüberlegung". Das wäre ja ein massiver Aufwand, auf jede Spur einen Bassamp zu legen, der dann auch noch
bestimmte Einstellungen hat.
Wo ich einzelne Parts natürlich vermeide, ist bei Drums und bei der Akustik-Gitarre. Ok, bei den Drums brauche ich auch nicht soooo sehr drauf zu achten,
das alles hundertprozentig ist, da ich bei mir zu Hause die Drums eh per E-Drum einspielen lasse und bei Midi habe ich dann keine Einschränkungen bei der
Nachbearbeitung. Ob da jetzt ein falsches Becken gespielt wurde oder ein Übergang nicht hundertprozentig ist. Ein Mausklick, ist das korrigiert.

Bei der Akustikgitarre mache ich auch keine einzelnen Parts, weil ich da schon fiese Überraschungen erlebt habe, weil der Gitarrist meinte er müsse
mal nach dem Strophenpart aufstehen und solche Sachen. Die Position war nur um ein paar Zentimeter anders als vorher und schon war alles für die Katz.
Hat man direkt gehört.
 
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Alles Geschmacks- und Übungssache.
Was am besten funzt ist erlaubt und
leider auch tagesformabhängig.

Ich versuche immer längere Passagen in einen Take zu bekommen,
wenn es dann irgendwo hapert wird ein wenig getrickst.
Meine Band arbeitet dagegen am liebsten Part für Part.
Solos versuche ich aber immer in 1 bis 2 Takes zu bekommen.
Wenn ich mich grob verkloppe, fange ich halt nochmal an.
Nach kurzer Zeit stehen dann immer 2 Takes parat, aus denen man
dann auswählen kann.
 
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@Vinterland
Ja, das war tatsächlich meine Hauptüberlegung. Der Gedanke an die Bearbeitung der DI mit Amps und EQ u.s.w. hat mich stutzig gemacht ob es eine gute Idee mit dem Stückeln war.

Danke nochmal an alle für die Hilfe, ihr habt mir echt weitergeholfen. Jetzt versteck ich mich mal im Keller und teste ein wenig mit den Möglichkeiten rum :-D...
 
gut, dann nehme ich das mal als Pausenfüller :D
Ich fange dann nicht an, das alles in eine Spur zu "wurschteln". Ich finde, das der Überblick an den Übergängen so auch viel besser ist, als wenn das alles in einer Spur zusammengeklatscht ist.

https://soundcloud.com/anshoragg/the-shortest-straw

es sind 2 getrennte Spuren - aus einem Mikrofontest gebasteltes fake Duett - hörst du da Schnitte ? ;)

cheers, Tom
 
@Telefunky
Müsste ich mir heute Abend zu Hause anhören. Im Moment geht's nicht, da ich auf der Arbeit bin und ich in meinem PC hier nur einen kleinen
3cm Lautsprecher im Gehäuse habe :D.

Aber eins nur gerade mal vorab.....
es sind 2 getrennte Spuren - aus einem Mikrofontest gebasteltes fake Duett - hörst du da Schnitte ? ;)
Es ging ja in meinem Post nicht um die Schnitte, sondern eher darum, das wenn der Gitarrist meint, er müsse zwischen den Parts den Stuhl mal
verrücken oder sogar den Platz verlassen. Wenn dann nicht die gleiche Position wieder eingenommen wird, wie sie ursprünglich war, hört man das
bei der Akustik-Gitarre.
 
so habe ich das auch verstanden - der Hinweis bezog sich auf den Inhalt, weil so getan wird, als spielten 2 Gitarristen
dabei laufen die Spuren (als 'Dialog') nicht komplett durch, aber es ist genug gewurschtelt :D

straw_cut.jpg


ps: der Teil nach 1.15 ist in der Audiodatei weggekürzt worden

cheers, Tom
 

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