Ich habe auch mal versucht, mit einer Übung, ähnlich deinem "Autobahneffekt" zu üben. Ich glaube, dass ich die von einem Markus-Setzer-Workshop mitgenommen habe. Im Grunde ging es auch darum, dass man sich ersteinmal die Basslinie oder den schwierigen Teil davon klar macht. Also weiß, wo die Fingerchen hin müssen. Wenn das klar ist, sollte man sich nicht langsam an das Zieltempo annähren, sondern es einfach gleich in der Zielgeschwindigkeit oder schneller spielen. Angeblich würde dann das Hirn wesentlich schneller die dafür wichtigen Verknüpfungen machen.
Natürlich habe ich das ausiebigst getestet und bin zu dem Schluss gekommen, dass es für mich keine passende Übung ist. Die Geschwindigkeit konnte ich so zwar durchaus schneller steigern, jedoch habe ich, warum auch immer, keinen richtigen Groove entwickelt. Wenn ich eine Basslinie übe, übe ich die Geschwindigkeit immer soweit, bis ich die Basslinie schneller als notwendig spielen kann. Das ist dann dem Autobahneffekt ähnlich. Zu beginn versuche ich sowieso meine grnezen auszuloten und spiele es auch gerne mal schnell und unsauber, aber danach geht es dann Schritt für Schritt.
Beim Temposteigern finde ich es aber gerade gut, dass ich meine Technik genau unter Kontrolle habe und so auch auf Bewegungökonomie achten kann. Mit dem eher intuitiven "spiel es erstmal viel schneller" sehe ich die Gefahr, dass man sich so etwas komische Spieweisen für diese eine Basslinie angewöhnt oder auch beim allgemeinen Geschwindigkeitsgewinn.
Mein letzer Basslehrer gehört auch zu den eher renomierten in Deutschland und der predigte auch, dass man es langsam (und immer mit Metronom!) angehen sollte. Also wieder einer Philosophiefrage
Ich glaube aber auch, dass das durchaus Typabhängig ist. Ich bin grundsätzlich eher pingelig (wenn auch bei weitem kein Perfektionist) und da kann ich mir nicht vorstellen, etwas "husch husch" zu machen. Es ist wie beim lernen für eine Klausur, jeder hat sein eigenes Tempo und seine eigene Technik.
Ausprobieren kann man es aber durchaus.
Langsam glaube ich aber, dass mein Geschwafel über Patricks Problem hinausgeht....