Laien-Gospelchor mit samt Musiker-Combo verstärken

  • Ersteller drumbaer
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So eine Kirche iat ja in den meisten Fällen kein so gigantisch großer Raum. Selbst mit recht günstigen Funken im freien Frequenzbereich hatte ich damit in Kirchen noch keine Probleme.

Genau prüfen solltest du aber die Feedbackfestigkeit des Gesamtsystems. Schließlich hast du dann ein offenes Mikro vor den Boxen.
 
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Ein erstes kurzes Feddback vom Projekt in Stichworten, für mehr bin ich jetzt zu kaputt. Freitag war bis 22 Uhr Probe, Samstag von 9:30 bis 22 Uhr und Sonntag ging es morgens um 9 Uhr los, um 10 Uhr in der Messe gab es drei Lieder ohne Band, nur mit Keyboard. Und um 18 Uhr war dann das Abschlusskonzert. Und dann musste ich mich jetzt auch noch darüber freuen, dass ich ein Sennheiser-Funkmikro hier bei einem Gewinnspiel im Musikerboard gewonnen habe :)

Auch wenn ich total kaputt bin - ich bin echt happy. Das Chorprojekt ist sehr gut gelaufen und dann noch den Gewinn hier im Board.
  • Als Funkmikrofon musste doch mein
    herhalten - und es hat sich wacker geschlagen. Die Solistin (super Stimme, total nett) kam damit sehr gut zurecht, Griffgeräusche haben definitiv nicht gestört. Am Equalizer habe ich die Mitten etwas angehoben und das Ergebnis fand nicht nur ich gut.
  • Das Schlagzeug war unverstärkt. Hatte nur ein OH-Mikrofon, um auf dem Monitor für den Chor, welcher auf der anderen Seite der Bühne stand, den Takt anzugeben.
  • Echt problematisch war es, den Chor ggü. dem Schlagzeug laut genug zu bekommen. Morgens in der Messe nur mit Keyboard war das kein Problem, aber mit Band und Schlagzeug, war das genau die erwartete Herausforderung.
  • Feedback auf den Chormikrofonen war im Prinzip der komplette Bereich zwischen 350 und 500 Hz. Daher habe ich den DEQ2496 gar nicht erst angeschlossen - das wäre aus meiner Sicht aussichtlos gewesen.
  • Insofern half wirklich nur eine Delayline. Dank eurer Kommentare oben hatte ich mich darauf ja seelisch (und materialtechnisch) schon etwas vorbereitet. Die Anlage habe ich am Freitag aufgebaut, damit diese für die Probe der Band am Samstag zur Verfügung stand. Da hatte ich noch die Lautsprecher für die Delayline zu Hause gelassen, aber immerhin schon mal passende Kabel bei Thomann bestellt und die Stecker angebracht.
  • Samstag war dann nach der Bandprobe eine erste Stellprobe des Chores in der Kirche und auf meine Bitte auch der erste Soundcheck des Chores. Und da war klar: mit "nur Keyboard" wird es gehen (also für die Messe am Sonntag morgen). Aber mit dem Rest der Band: nie im Leben.
  • Also Samstagabend kurz vor Mitternacht noch die beiden Boxen zu Hause eingepackt und einen kleinen Verstärker dazu. Und noch kurz im Internet gesucht, wie man beim X32 am einfachsten das Delay einstellt. Sonntag nach der Messe alles aufgebaut. Und dann bei der Generalprobe den endgültigen Soundcheck gemacht. Und auf einmal war der Chor in angemessener Lautstärke da.
Der musikalische Leiter war mehr als zufrieden, seine Erfahrungen sonst waren, dass es immer massiv Probleme mit Feedback in der Kirche gab.
Das Publikum war m.E. sehr zufrieden.
Die Musiker (im Gegensatz zu mir allesamt Profis) waren auch zufrieden.
Und ich bin glücklich. Ich habe viel Erfahrung mit Ton gesammelt und bin jetzt "der absolute Verfechter von Delaylines in halligen Kirchen".

Ach ja: In meinem Rack mit dem X32 war ein 20€ WLAN-Accesspunkt im 2,4 GHz-Band. Völlig unproblematisch in der ganzen Kirche zu nutzen. Waren sonst auch keine weiteren WLANs in der Nähe. Ich hatte mein Smartphone und ein Tablet zur Steuerung und habe nicht ein einziges Mal etwas am X32Rack direkt bedient. Das war echt spitze. Vor allem beim Soundcheck mit der Delayline konnte man überall hingehen und direkt einzelne Pegel anpassen. Das hat zumindest mir als nicht-Profi immens geholfen.

Jetzt ist es doch etwas länger geworden. Ich schau mal, ob meine Bilder was geworden sind, dann stelle ich hier noch eines ein. Aber definitiv nicht mehr heute.

Bernd
 
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Hallo Bernd,
herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Veranstaltung und danke für deinen Erfahrungsbericht!
Magst Du - wenn Du Dich soweit wieder erholt hast - auch noch was zu Deinen Monitor-Situation schreiben? Wie hast Du das Monitoring insgesamt gelöst? Wie haben sich die neuen Achat 104 geschlagen? Das Feedback von den Chormikros, kam das von den Monitoren oder doch von der Haupt-PA?
Fragen über Fragen ;-)

Achja: Und herzlichen Grlückwunsch zum Funk-Mikro!!!

Grüße, Bernd
 
Zuerst mal ein Bild, denn das sagt mehr als tausend Worte:

20160306_152058.jpg


Der Chor bestand nicht wie anfangs geplant aus ca. 35 Personen, sondern aus 48. Und musste aus verschiedenen Gründen oben hinter der Treppe stehen. Da es keine Podeste gab, war die hinterste (vierte) Reihe des Chores aus dem Zuschauerraum kaum noch zu sehen. Entsprechend weit weg standen aber auch die hinteren Sängerinnen von den Mikros. Dafür habe ich die Anzahl der Mikrofone für den Chor auf 5 erhöht, rechts und links jeweils Rode M3, in der Mitte das Rode M2. Eigentlich hätte man noch eine zweite Reihe Mikrofone bei der Chorgröße und der Aufstellung gebraucht, aber dafür fehlte das Material.

Schön zu sehen auf dem Foto sind die Achat 104a, die ich per SuperClamp am Geländer befestigt habe. Auf den Monitoren war Keyboard und die Solistenmikros, auf der linken Monitorbox zusätzlich Schlagzeug.
Nicht zu sehen ist eine kleine Monitorbox auf dem Boden vor der Dirigentin mit Keyboard und Solistensignal. Wobei diese auch wegen der Choraufstellung nicht so richtig gut auf dem Boden aufgehoben war. Vielleicht hätte ich die besser von hinten als Monitor für den Chor verwendet. Wäre jedenfalls die Idee für ein nächstes Mal.
Das Monitoring war für die vorderen Reihen im Chor sehr gut, die ohne Monitore weder das Keyboard noch die Solisten hörten. Das weiß ich, weil bei der ersten Probe die Monitore noch aus waren. Die hinteren Reihen waren aber auch noch zufrieden.
Mein Fazit zu den Achat 104a: für kleines Monitoring wie hier super zu gebrauchen. Alles unter 100 Hz hat das Mischpult rigoros abgeschnitten. Aber die Böxlein sollten nicht unbedingt auf dem Boden liegen, sondern auf Ständern oder wie hier irgendwo höher festgeklemmt werden.

Ganz rechts über der Treppe ist die Solistin, die Band sitzt in der Ecke. Der Monitor für die Band steht oben links neben der Solistin. Keyboard, etwas Chor und die Solisten waren da drauf. Der Bassist hat über seine eigene Box gespielt und war nicht auf der PA.

Die Haupt-Lautsprecher für die Kirche sind kurz vor der Band rechts und ganz links. Jeweils meine ZXA1 samt Subwoofer. Die Subwoofer hätte ich soundmäßig nicht unbedingt gebraucht. Aber: ich habe nur zwei Boxenstative und zwei Distanzstangen. Daher waren die Subwoofer aus aufbautechnischen Gründen notwendig.

Keyboard war nur minimal auf der Front-PA. Da über den Band-Monitor und die anderen Monitore schon recht viel Keyboard im Zuschauerraum ankam.
Die Monitore waren bzgl. Feedback total unkritisch. Chor war ja als Signal nicht drauf. Aber die Front konnte man mit dem Chor gar nicht laut machen.

Meine selbstgebauten HiFi-Böxlein als DelayLine könnt ihr gut sehen. Die Aufstellung dort war ein Kompromiss. Weil ich die Boxen samt Kabel nicht in die Zuschauerwege stellen wollte, mussten sie halt am Rande des Altarraumes stehen. Und konnten dann aus optischen Gründen nicht höher, damit der Chor im Sitzen noch gut zu sehen war. Aber sie waren leicht über den sitzenden Zuschauern und das war auch mit Publikum in den hinteren Reihen noch sehr gut.

Gerne hätte ich ja noch vieles anders gestellt und ausprobiert, aber das wäre mir am Sonntagmittag zu stressig geworden. Beim nächsten Mal würde ich vermutlich folgendes mal anders ausprobieren (mit dem gleichen Material):
  • Hauptboxen ZXA1/Sub112A nach vorne auf die Höhe, wo jetzt die DelayLine steht. Aber dafür nach außen neben die Sitzbänke und hoch platziert. Was in etwa dem Vorschlag von yamaha4711 in Beitrag 5 entspricht
  • Die "Zweitboxen", also meinen HiFi Selbstbau, zwischen Altar und Treppe nach rechts und links ausgerichtet auf die senkrechten Bänke
  • Die DelayLine hatte ich am X32 über einen normalen Mixbus gesteuert, um flexibel in der Soundanpassung zu sein. Vermutlich würde ich das beim nächsten Mal über eine Mono-Matrix Post-Fader aus LR kommend machen, um Lautstärkeanpassungen für alle Lautsprecher einfacher regeln zu können.
Und dann würde ich natürlich mein neues Funkmikro von Sennheiser mitnehmen ;-))

Viele Grüße
Bernd
 
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